Ja neeee ...
Night School 1Der Titel Night School klingt sehr mysteriös und impliziert düstere Machenschaften. Zugleich verbindet mein Gehirn diese zwei Worte mit paranormalen Geschehnissen und magischen Wesen, doch eben das ist ...
Der Titel Night School klingt sehr mysteriös und impliziert düstere Machenschaften. Zugleich verbindet mein Gehirn diese zwei Worte mit paranormalen Geschehnissen und magischen Wesen, doch eben das ist hier nicht der Fall. Night School ist ein Jugend-Thriller ganz ohne Fantasyeinschlag und auch, wenn ich das von Beginn an wusste, habe ich gehofft, dass es dennoch ebenso spannend und unvorhersehbar wird und das unerklärbare dennoch an jeder Ecke lauert. Jedoch bietet dieser erste Band eine etwas andere Geschichte, als die Aufmachung vermuten lässt und so steigt der Leser in Allies Leben ein und erlebt mit ihr das Internat Cimmeria.
Im nachhinein muss ich gestehen, dass es von meiner Seite her viel mehr negative Punkte gibt, als ich positives zu berichten habe. Doch unterm Strich war dieses Buch unterhaltsam, wenn auch nicht perfekt. Allies erste Zeit in Cimmeria ist weites gehend unspektakulär. Leier macht dies auch den Großteil des ersten Teils im Buch aus, so dass einfach kaum etwas spannendes passiert. Es geht darum, wie sie sich auf dem Internat einlebt, dass sie neue Leute kennen lernt, Freunde findet und ihre Feinde ausmacht. Natürlich sind auch Jungs ein Thema. So zum Beispiel Silvain, mit seinem französischen Akzent, der Allie umgarnt und ihr Herz schneller schlagen lässt. Wobei sein genaues Gegenteil, Carter West, Allie anfangs absolut in den Wahnsinn treibt. Erst ab dem zweiten Teil des Buches wird es langsam interessanter, wobei bis zum Ende noch immer eine Meeeenge Fragen offen bleiben. Vieles wird angeschnitten, aber nicht ausgeführt - was sicherlich dem Spannungsaufbau und der Leserbindung dienlich ist. Leider wirkt die Geschichte damit ein bisschen halb-gar.
Allie selbst ist ein recht sympatischer Charakter. Zwar beginnt die Geschichte mit ihr als rebellischer Teenager, doch wird sie nach und nach reifer und auch weniger impulsiv. Nervigerweise schafft sie es innerhalb von gut sechs Wochen zwei Jungs das Herz zu rauben und landet in so etwas wie einer Dreicksbeziehung, welche mir in diesem Fall weniger gefallen hat. Es war vorhersehbar ab der ersten Begegnung. Doch wie gesagt bleibt vieles ungesagt. Das Verschwinden von Allies Bruder Christopher bleibt zwar Thema, wird aber nicht abschließend gelöst. Die Night School selbst bekommt erst am Ende des Buches eine wirkliche Gestalt und dabei wirkt das alles weiterhin sehr weit hergeholt. Allies neue beste Freundin, Jo, glänzt auch nicht mit ihrem Charakter und bringt weiteres Chaos in das ganze.
Was genau in der Schule passiert und warum das irgendwie alles mit Allie zu tun hat ist weiterhin unklar, was der Geschichte ebenfalls nicht dienlich ist. Vielen Fragen, viel unnötiges drum herum und eine nervige Dreiecksbezihung. Ich hatte mir absolut mehr erhofft und werde die Reihe, ob ihrer Unterhaltsamkeit zum Ende hin, wohl nicht weiter verfolgen.