Cover-Bild Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
Band 1 der Reihe "Mitford-Schwestern"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783492314688
Jessica Fellowes

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht

Roman
Andrea Brandl (Übersetzer)

London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2021

Bald Schriftstellerin

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Die junge Nancy Mitford, Älteste von sieben Geschwistern, möchte gerne Schriftstellerin werden. Doch mit sechzehn braucht sie erstmal ein neues Kindermädchen. Im Jahr 1920 ist es noch ungewöhnlich, dass ...

Die junge Nancy Mitford, Älteste von sieben Geschwistern, möchte gerne Schriftstellerin werden. Doch mit sechzehn braucht sie erstmal ein neues Kindermädchen. Im Jahr 1920 ist es noch ungewöhnlich, dass sie dieses mehr oder weniger von der Straße aufliest. Louisa Cannon ist heilfroh aus London wegzukommen, denn sie wird von ihrem Onkel übelst drangsaliert. Während der Fahrt zum Landhaus der Mitfords wird ihn dem Zug, mit dem auch Louisa unterwegs ist, die ehrbare Krankenschwester Florence Nightingale Shore überfallen. Sie stirbt nach wenigen Tagen im Krankenhaus. Die Ermittlungen übernimmt der junge Bahnpolizist Guy Sullivan und heimlich Nancy und Louisa.

Dies ist der erste Band von Geschichten, welche die Autorin um die Mitford-Schwestern rankt. Nancy als erste steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Sie ist forsch und unbekümmert wie jede junge Frau. Im Gegensatz zu Louisa, die nur wenig älter ist, wächst Nancy sehr wohlbehütet und gut situiert auf. Louisa ist heilfroh, dass sie die Stelle bekommt und so aus London verschwinden kann. Aber so ruhig wie erwartet ist das Leben als Gouvernante der Mitford Kinder natürlich nicht, dafür sorgt schon Nancy, die immer wieder nachbohrt, um mehr über den tragischen Todesfall in Erfahrung zu bringen. Dass Louisa Kontakt mit dem Polizisten Guy Sullivan geknüpft hat, ist durchaus hilfreich.

Der erste Band der Reihe führt die Leser und Leserinnen ist die Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg, die sowohl von den Leiden geprägt ist, die der Krieg verursacht hat, aber auch von der neuen Leichtigkeit, von der gerade die Frauen sehr profitieren. Dabei hat die Autorin der Handlung einen Rahmen gegeben, der einen interessanten Bezug in der Wirklichkeit hat. Doch zu Beginn kann man den Eindruck gewinnen, die Handlung hätte etwas gestrafft werden können. Erst nach und nach wird das Interesse geweckt und man beginnt selbst ein wenig nachzuforschen. Und so wie es langsam, aber sicher mit der Lösung des Falles vorangeht, so wird man langsam tatsächlich gefesselt und lernt die Einblicke ins Landleben einer englischen Gutsherrenfamilie zu schätzen. Auch ist es immer abschreckend welch grausame Spuren in den Seelen der Menschen ein Krieg hinterlässt. Die Autorin hat eine schöne Mischung aus Drama und behütetem Landadel geschaffen, wobei der reale Hintergrund überzeugt.

Veröffentlicht am 30.07.2021

Belangloser, leider zu modern geratener Histo-Cosy-Crime Roman, in dem ein Kindermädchen, ein Bahnpolizist und eine Adlige auf detektivischen Pfaden wandeln

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London 1920:

Die Tochter einer Wäscherin, Louisa Cannon, trifft eines Tages zufällig eine alte Bekannte, der es gelungen ist, gesellschaftlich aufzusteigen. In deren Gesellschaft befindet sich zudem die ...

London 1920:

Die Tochter einer Wäscherin, Louisa Cannon, trifft eines Tages zufällig eine alte Bekannte, der es gelungen ist, gesellschaftlich aufzusteigen. In deren Gesellschaft befindet sich zudem die quirlige Nancy Mitford und diese wird sogleich hellhörig, als sie erfährt, dass Louisa händeringend eine neue Beschäftigung sucht, denn das Geld ist knapp bei den Cannons. Zudem wird Louisa seit kurzer Zeit von ihrem kriminellen Onkel bedrängt, der seitdem ihr Vater ein Jahr zuvor verstarb, im Haushalt ihrer Mutter ein und ausgeht und der Louisa nun dazu bringen will, sich für Geld zu prostituieren.
Im Haushalt der adligen Familie Mitford ist nämlich die Stelle des Kindermädchens frei geworden und Nancy findet, Louisa wäre die richtige Person für diesen Job.

Doch Louisas Onkel ist überaus listenreich und fängt die Einladung für ein Vorstellungsgespräch ab. Es gelingt ihm, eines Tages, als Louisa ihrer Mutter mit der Wäsche hilft, seine Nichte zu überwältigen und er zwingt sie dazu, mit ihm zusammen in einen Zug zu steigen, der sie direkt zu ihrem ersten Freier bringen soll.
Louisa ist jedoch ebenfalls geschickt und clever. Es gelingt ihr tatsächlich, ihrem Onkel die Einladung aus der Tasche zu ziehen und sich in letzter Sekunde aus dem Staub zu machen. Doch bei dem Sprung aus dem Zug, wird sie von Bahnmitarbeitern und der Bahnpolizei beobachtet und besorgt befragt und umsorgt. Besonders Guy, einer der beiden Männer der Bahnpolizei, bemüht sich um die attraktive junge Frau und er ist es auch, der ihr aus der Not hilft. Denn Louisas Vorstellungstermin findet bereits ein paar Stunden später statt. Er leiht ihr also Geld und setzt sie in den richtigen Zug.

Louisa ist äußerst dankbar und hat sich auch ein wenig in den ehrlichen jungen Mann verguckt. Doch zunächst hat sie ganz andere Sorgen. Zwar bekommt sie die Anstellung bei den Mitfords, doch Nancy entpuppt sich als ziemlich anstrengendes, neugieriges und klatschsüchtiges junges Mädchen und es kostet Louisa alle Mühe, Nancy im Zaum zu halten. Denn die hat es sich in den Kopf gesetzt, den Mord an der kürzlich pensionierten Krankenschwester Florence Nightingale Shore aufzuklären, die ermordet in einem Zug aufgefunden wurde. Aufgrund von Nancy Bemühungen und der Tatsache, dass auch Guy in diesem Mordfall ermittelt, kreuzen sich Louisas und Guys Wege erneut...

Namen sind nur Schall und Rauch- dieses Sprichwort bewahrheitet sich im Falle des zu besprechenden Buches, in der Tat. Aufmerksam wurde ich auf diesen historischen Cosy-Krimi, der zudem der erste Teil einer fünfbändigen Reihe um die teils, skandalösen Mitford-Schwestern ist, (historisch verbriefte Persönlichkeiten) weil die Autorin die Nichte des bekannten Julian Fellowes ist, der die Story um „Downton Abbey“ erschuf. Dies und der interessant klingende Klappentext, verlockten mich dazu, diesem Roman eine Chance zu geben. Weil ich „Unter Verdacht“ dazu als preisreduziertes Mängelexemplar ergattern konnte, kaufte ich mir kurzerhand dann auch noch „Gefährliches Spiel“ dazu.
Die Idee die dieser Serie zugrunde liegt; dass also in jedem Band eine andere Schwester zusammen mit Louisa auf detektivischen Pfaden wandelt, fand ich sehr spannend und nun nach dem Lesen des ersten Teils, hoffe ich inständig, dass die nächste Mitford-Schwester sympathischer gestrickt sein wird, als es Nancy war.

Zugegeben, die Familie Mitford bleibt in diesem ersten Teil nicht viel mehr als schmückendes aber relativ blasses Beiwerk. Denn eigentlich stehen Louisa und Guy hier im Fokus des Geschehens. Die ersten hundert Seiten lassen sich zunächst unterhaltsam an, denn Louisas Versuche, sich aus der Knute ihres Onkels zu befreien, sorgen für einige aufregende Lesemomente. Dazu ist der, auf wahren Ereignissen, beruhende Mordfall äußerst mysteriös geraten. Doch im Gegensatz zum Buch, in dem am Ende tatsächlich der Täter überführt wird, wurde der wahre Mörder niemals gefasst.

Jessica Fellowes hat durchaus einen flüssigen Schreibstil, doch muss ich sagen, dass ich fand, dass dem Roman die nötige Prise historisches Flair abgeht, da sich die Akteure nicht wirklich so verhalten, wie es Menschen der damaligen Zeitepoche taten. Nancy etwa ist nicht nur unerträglich nervig gestrickt, sie führt eigenmächtige Aktionen durch, die einfach nicht möglich oder schicklich gewesen wären für eine noch nicht volljährige Aristokratin. Und auch Nancys Gedankengut passt eher zu einer Frau der heutigen Zeit.
Aber auch Louisas Aktionen haben mich oftmals mit den Augen rollen lassen beim Lesen. Dass sie etwa einem Hausgast zwei Sparbücher entwendet, die mögliche Beweismittel sind, liest sich völlig unglaubwürdig. Und dass Guy Louisa wirklich alles durchgehen lässt und in völliger Erfurcht und Liebe erstarrt zu sein scheint, macht ihn leider ein bisschen beliebig und langweilig.

Überhaupt fehlt es den meisten Romanfiguren an charakterliche Tiefe und auch viele Dialoge klingen nicht wirklich rund und viel zu modern vom Ausdruck her. Ich finde wirklich, dass sich Jessica Fellowes keinen Gefallen damit getan hat, einen historischen Roman zu schreiben und ich denke, sie sollte vielleicht lieber auf Zeitgenössisches umsatteln.
Erschwerend kam dazu, dass die Story ab der Mitte, dann belanglos vor sich hinplätscherte bis hin zur Überführung des Täters. Einerseits mochte ich die clevere Louisa, andererseits konnten mich die Mitfords nicht wirklich begeistern. Seien es nun die versnobten Eltern oder die schwierige Nancy; keiner von ihnen wirkte wirklich liebeswert oder interessant genug. Und Nancys Schwestern finden hier lediglich durch alleinige Namensnennung und Beschreibungen irgendwelcher uninteressanten Alltagsaktivitäten Erwähnung, so dass ich wohl nach dem Lesen dieses Romans, niemals den zweiten Teil gekauft hätte.
Da es aber nun mal so ist, bleibt die alleinige Hoffnung, dass sich die Autorin im zweiten Teil doch noch etwas steigern kann.

Kurz gefasst: Belangloser, leider zu modern geratener Histo-Cosy-Crime Roman, in dem ein Kindermädchen, ein Bahnpolizist und eine Adlige auf detektivischen Pfaden wandeln.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Etwas Flach

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Kurz nach Ende des 1. Weltkriegs findet Louisa eine Anstellung in einem Herrenhaus. Für sie ein Paradies, denn sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen in London, für ein Mädchen in ihrem Alter ...

Kurz nach Ende des 1. Weltkriegs findet Louisa eine Anstellung in einem Herrenhaus. Für sie ein Paradies, denn sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen in London, für ein Mädchen in ihrem Alter und mit ihrer Schönheit ein gefährliches Pflaster. Sie wird für die älteste Tochter eine Freundin und gemeinsam versuchen sie sich als Detektive und wollen den Mord an einer Freundin der Familie aufklären.
Das Thema und die Zeit ist spannend aber für mich eher oberflächlich umgesetzt. Es ist die Zeit des Umbruchs. Frauen verlangen und bekommen Rechte und Freiheiten. Die Männer sind traumatisiert vom Krieg. Die Moderne hält Einzug in allen Lebensbereichen. All diese Elemente werden nur am Rand erwähnt. Der Mord wird immer wieder hervor geholt, er ist nicht der rote Faden im Buch. Das Leben im Herrenhaus und die Freundschaft der beiden Mädchen spielt eine größere Rolle.
Bei mir ist der Eindruck entstanden das es ein Jugendroman ist, Sprache, Handlung und die Protagonisten alles ist eher einfach dargestellt.
Nicht schlecht, aber das Geschehen hätte mehr in die Tiefe gehen müssen.

Veröffentlicht am 06.10.2020

Vielleicht eher etwas für jüngere Leser

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Inhalt

Louisa kommt aus armen Verhältnissen, gerät durch eine glückliche Fügung allerdings an eine Anstellung als Kindermädchen auf Mitford Manor. Nancy, die älteste Tochter der Familie wird ihre engste ...

Inhalt

Louisa kommt aus armen Verhältnissen, gerät durch eine glückliche Fügung allerdings an eine Anstellung als Kindermädchen auf Mitford Manor. Nancy, die älteste Tochter der Familie wird ihre engste Vertraute. Diese kann, dank ihrer neugierigen Art, nicht aufhören an den Mord an der Krankenschwester Florence Nightingdale Shore denken und gemeinsam ermitteln die beiden Mädchen auf eigene Faust.



Handlung

Die Geschichte ist spannend, es beginnt mysteriös mit der letzten Zugfahrt des Opfers Florence Nightingdale, bevor man in den folgenden Kapiteln Louisa begleitet. Auf ihrer Reise passieren immer neue, unerwartete Dinge, die einen mitfiebern lassen. Durch die persönliche Nähe der Autorin zu Downton Abbey, hatte ich mir ein ähnliches Feeling unter den Angestellten des Herrenhauses wie in der Serie erhofft, hier wurde ich leider enttäuscht.



Charaktere

Louisa ist mir, wie auch die meisten anderen Personen sympathisch, jedoch fehlte mir zu allen von ihnen über das gesamte Buch hinweg eine gewisse Nähe und Tiefe. Darum konnte ich leider keine besondere Bindung zu ihnen aufbauen (womöglich auch, weil nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wird). Vermutlich konnte ich deshalb auch bei der Liebesgeschichte des Buches nicht wirklich mitfühlen.



Erzählstil

Jessica Fellows erzählt gut und flüssig, meiner Meinung nach aber eher durchschnittlich.



Fazit

Ein schönes Buch für zwischendurch, das mir als Teenager vielleicht besser gefallen hätte als jetzt. Den Folgeband werde ich nicht lesen.

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