Auf der Flucht und eine Suche...
Über allem und nichtsDie 36-jährige Clara Fink hat es geschafft. Sie konnte ihren Traum vom Fliegen verwirklichen, ist Copilotin einer Billig-Airline und auf dem Weg zum Flugkapitän.
Sich in der knallharten und rücksichtslosen, ...
Die 36-jährige Clara Fink hat es geschafft. Sie konnte ihren Traum vom Fliegen verwirklichen, ist Copilotin einer Billig-Airline und auf dem Weg zum Flugkapitän.
Sich in der knallharten und rücksichtslosen, von Männern dominierten Welt zurechtzufinden, durchzusetzen und zu behaupten, ist eine Herausforderung.
Ihr Flugzeug hat sie im Gegensatz zu ihrem Leben aber voll im Griff und unter Kontrolle.
Eine innere Unruhe und emotionale Ambivalenzen machen sie zur Getriebenen, die rastlos zwischen unbehaglichen Flughäfen, fremden Ländern, anonymen Metropolen und zwei Männern hin- und herpendelt.
Erinnerungen an Missbrauchserfahrungen und unklare Gefühle in Bezug auf diese o. g. zwei Männer beuteln sie, fordern Ablenkung und „zwingen sie zur Dauer-Flucht“...
... bis sie sich, unausgeglichen, überlastet und erschöpft eine zweiwöchige Auszeit auf der Insel Sri Lanka nimmt.
Ihr inneres Gleichgewicht ist destabilisiert...
Die folgende Motorrad-Reise durch das noch immer vom Bürgerkrieg verheerte Land ist gleichsam eine Reise durch ihr Leben und zu sich selbst.
Sie stellt sich den bisher auferlegten Tabus und bricht das Schweigen, indem sie sich mit den Schatten ihrer Vergangenheit auseinandersetzt und innere Zwiesprache hält.
Die Pilotin Clara sucht sich selbst, innere Klarheit und ihr Glück.
All das zu finden wird erst möglich sein, nachdem sie Schwieriges und Traumatisches be- und verarbeitet hat.
Ob ihr das auf Sri Lanka gelingen wird, bleibt hier erstmal ein Geheimnis.
Was ich allerdings gern verraten möchte, ist, dass wir einen tiefen Einblick in die zerbrechliche, verletzte, schmerzhafte und unglückliche Innenwelt der Protagonistin bekommen.
Clara wird dadurch authentisch und in ihrer Zerrissenheit sehr menschlich.
Man liest gebannt und bleibt atemlos zurück
Der Autor schreibt intensiv, wuchtig, feinfühlig, wort- und bildgewaltig.
Er hat eine eindrückliche und geschliffene Sprache, mal poetisch, mal dicht und knapp.
Begeistert haben mich die wundervollen Landschaftsbeschreibungen.
Ich empfehle diesen packenden und tiefgründigen Debutroman, der mir unterhaltsame Lesestunden bescherte, gerne weiter!