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Veröffentlicht am 23.03.2021

das Motiv?

Die siebte Zeugin
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Mit „Die siebte Zeugin“ präsentieren die beiden Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos einen Auftaktband zu einer neuen Justiz-Krimi-Reihe aus Berlin.
Der Einstieg in diese Geschichte fällt einem ...

Mit „Die siebte Zeugin“ präsentieren die beiden Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos einen Auftaktband zu einer neuen Justiz-Krimi-Reihe aus Berlin.
Der Einstieg in diese Geschichte fällt einem sehr leicht. Man ist sofort im Geschehen und stellt sich, wie Nöltings Anwalt Rocco Eberhardt, die gleichen Fragen. Was ist hier das Motiv? Der Schreibstil lässt keine Wünsche offen. Die kurzen Kapitel sollen die Leser*innen anhalten schnell weiter zu lesen. Normalerweise sind kurze Kapitel auch gut, um Spannung zu erzeugen. Dies gelingt bei dieser Geschichte leider nicht ganz. Für einen Krimi ist mir das persönlich viel zu wenig Spannung. Auch hätte ich mir wesentlich mehr Einblicke in die Bereiche des Strafverteidigers und des Rechtsmediziners gewünscht.
Insgesamt kann man sagen, dass der Justiz-Krimi solide geschrieben ist, einen aber nicht vom Hocker haut. Es ist zwar alles schlüssig, jedoch ist vieles auch schon relativ früh klar. Somit bleibt die Spannung auf der Strecke. Dies liegt unter anderem auch daran, dass sich die letzten Seiten lediglich um das Strafmaß und das Schlussplädoyer drehen.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Düsteres Wunderland

Todessamen
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„Seltsame Träume. Stimmen im Kopf. Der Gedanke, verrückt zu werden, erwies sich als doch gar nicht so abwegig. “ [70]
Das Cover von „Todessamen“ gibt bereits einen Einblick in Jessies Wunderland, nur, ...

„Seltsame Träume. Stimmen im Kopf. Der Gedanke, verrückt zu werden, erwies sich als doch gar nicht so abwegig. “ [70]
Das Cover von „Todessamen“ gibt bereits einen Einblick in Jessies Wunderland, nur, dass es dort für die Protagonistin weitaus dunkler zugeht. Insgesamt ist die Story recht düster. Aber gerade dies fasziniert an diesem Werk von Nicole Siemer, geht es doch um die Themen Tod und Mobbing und die Verarbeitung eben dieser. „Mein Herz darf nicht tot sein. Ich muss doch etwas fühlen können. Es darf nicht tot sein.“ [183]
Jessie lebt in Grubingen und taucht wie Alice in ein Wunderland ab. Jedoch ist dieses Wunderland eine düstere Version, als man dies von Alice kennt und am Anfang erwartet hätte. „Wie sehr hatte sie sich immer ihr eigenes Wunderland gewünscht. Jetzt hatte sie es. Und es war ein Albtraum.“ [251]
Die Geschichte ist gut geschrieben, jedoch fehlt der ersten Hälfte der Drive, die Spannung, welche einen dazu bringen würde, das Buch nicht aus der Hand zu legen. Ab der Mitte zieht die Spannung an. Die Geschichte nimmt ordentlich Fahrt auf. Auch die Charaktere sind gut herausgearbeitet, wandeln und entwickeln sich weiter. Insgesamt ist es ein schöner Fantasy Roman mit einem nicht ganz ausgeschöpftem Potential.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Marionetten

Black Sun
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„Dieser Ort hier ist nicht wie andere Orte. Er ist kein Ort, an dem Sie je gewesen sind.“ [28]
Trotzdem sollten die Leserinnen sich an diesen Ort entführen lassen und mit Wassin gemeinsam ermitteln. Zum ...

„Dieser Ort hier ist nicht wie andere Orte. Er ist kein Ort, an dem Sie je gewesen sind.“ [28]
Trotzdem sollten die Leserinnen sich an diesen Ort entführen lassen und mit Wassin gemeinsam ermitteln. Zum einen liegt dies an den Anmerkungen des Autors, die sehr informativ sind und klarstellen, dass „Black Sun“ auf einer wahren Geschichte beruht. Mit diesen Informationen wirkt der Thriller ganz anders.
„Aber Wassin wusste, dass Tote sehr wohl Geschichten erzählen konnten. Und im Gegensatz zu den Lebenden logen sie selten.“ [36 f.]
Der Schreibstil gefällt mir. Man spürt die vorherrschende Atmosphäre der damaligen Zeit, die ständige Angst, Bedrohung und Erpressung. Die Überwachung macht vor keinem halt und viele Akteure sind lediglich Marionetten in einem großen Spiel mit gigantischem Ausmaß.
„Sie sind ein Primat, der in einem wissenschaftlichen Labor herumtölpelt. Sie sind genauso ahnungslos wie die Soldaten und Politiker, die den ganzen Ort hier leiten. Die haben genauso wenig Ahnung davon, womit sie es zu tun haben. Die Wissenschaft wird ein anderes Land schmieden.“ [177]
Der Protagonist Major Alexander Wassin ermittelt in einem Mordfall in der geheimen Stadt Arsamas-16. Dies ist wenig spektakulär. Auch hat man den Eindruck, dass die Figur etwas blass bleibt und nicht genügend Tiefe gewinnen kann. So wie Wassin bei den anderen Charakteren außen vorbleibt, so ist und bleibt einem Wassin fremd. Die Leser
innen bleiben bei der Geschichte distanziert. Und deshalb ist für „Black Sun“ von Owen Matthews das Potential noch nicht ausgeschöpft.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Sind die Würfel gefallen?

Talus
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„Magie fordert Opfer. Also verlangt große Magie große Opfer, und ich zögere nicht, diese einzugehen. Welche Hexe würde an meiner Stelle anders handeln?“ [274]
Erin arbeitet als Guide in Edinburgh und ...

„Magie fordert Opfer. Also verlangt große Magie große Opfer, und ich zögere nicht, diese einzugehen. Welche Hexe würde an meiner Stelle anders handeln?“ [274]
Erin arbeitet als Guide in Edinburgh und führt Touristen in den Tunneln unter der Stadt herum – die Vaults gibt es tatsächlich-, tischt Geistergeschichten auf und glaubt selbstverständlich nicht an so einen übernatürlichen Unsinn. Aber dann kommt alles ein bisschen anders.
In „Talus“ von Liza Grimm gibt es vier Hauptcharaktere. Somit ergeben sich verschiedene Perspektiven aus denen in der dritten Person berichtet wird. Bis die schön ausgearbeitete Geschichte etwas Fahrt aufnimmt, sind die ersten hundert Seiten schon gelesen. Allmählich laufen die einzelnen Geschichten zusammen und geben den Blick auf das große Ganze frei.
„Das ist Wahnsinn (…) Wir müssen den Würfel vernichten, bevor er noch mehr Unheil anrichtet.“ [212]
Dass jeder der Charaktere sein eigenes Ziel in Bezug auf den Würfel erreichen möchte, macht das Ganze interessant. Aufgrund des angenehmen Schreibstils fliegt man schnell durch die Seiten, taucht tief in das Setting ab.
Und nun kommen wir zu den Punkten, die das Lesevergnügen etwas eintrüben. Zum einen finde ich es schade, dass die Charaktere – besonders Erin – sich nicht weiterentwickeln. Da wäre wesentlich mehr drin gewesen. Zum anderen hätte es durchaus mehr Spannung sein dürfen. Die Idee und Geschichte geben ja einiges her. Was mir aber überhaupt nicht gefallen hat war dieses gefühlt unfertige Ende. Ziemlich viele Fragen bleiben im Raum stehen, machen zwar neugierig, ob da noch was kommen mag, aber für diesen ersten Teil konnte mich das Ganze nicht komplett überzeugen.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

die Wahrheit?

Der amerikanische Agent
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Mit „Der amerikanische Agent“ legt Fabrizio Gatti einen Tatsachenroman vor, der sich mit den Machenschaften der CIA beschäftigt. Das Besondere hieran ist, dass es um die Machenschaften auf europäischem ...

Mit „Der amerikanische Agent“ legt Fabrizio Gatti einen Tatsachenroman vor, der sich mit den Machenschaften der CIA beschäftigt. Das Besondere hieran ist, dass es um die Machenschaften auf europäischem Boden geht. Also dem Eingriff des amerikanischen Geheimdienstes in die Geschehnisse des NATO-Verbündeten Italien.
Simone Pace ist der Protagonist in Gattis Werk. Er ist Polizist, wird von der CIA angeworben und offenbart nun seine Geschichte – die Wahrheit – einem Journalisten. Als Leser*in erfährt man einiges über die Vorgehensweisen, die Abläufe, die Methoden. Vieles, um nicht zu sagen fast alles, ist davon schon bekannt. Die neuen Erkenntnisse bleiben aus. Jedoch erhält man einen Einblick in das Leben der Hauptfigur, dem Wandel vom Familienvater hin zum Einzelkämpfer und dem, was es heißt Spion zu sein.
Aufgrund des Schreibstils lässt sich das Buch bestens lesen. Es ist interessant geschrieben. „Spannend wie ein Thriller“ liest man auf dem Umschlag des Buches. Das ist es aber nicht. Dafür verliert sich der Autor oft in Kleinigkeiten und vielen Details. Somit bleibt es ein solider und lesenswerter Roman.

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