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Veröffentlicht am 07.10.2020

ein solider Einstieg in die Thriller Reihe rund um Johannes Thiebeck

Blutschach
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“Blutschach” ist der Auftakt der Johnny Thiebeck Reihe. Es handelt sich hierbei um eine Neuauflage. Denn er wurde erstmals 2015 unter dem Titel “Bullet Schach” veröffentlicht.

Der Autor hat einen ziemlich ...

“Blutschach” ist der Auftakt der Johnny Thiebeck Reihe. Es handelt sich hierbei um eine Neuauflage. Denn er wurde erstmals 2015 unter dem Titel “Bullet Schach” veröffentlicht.

Der Autor hat einen ziemlich fesselnden und bildhaften Schreibstil. Obwohl die Handlung eher ruhig ist, schafft er es mit der eigenwilligen und rebellischen Art Thiebecks immer wieder Adrenalin in die Ader zu jagen.
Bei Thiebeck handelt es sich um einen ehemaligen Kommissar , mit einer bewegenden Vergangenheit.
Ohne das es mir bewusst wurde, mochte ich seine Art einfach unglaublich gern. Besonders wie er mit seinem nahen Umfeld umgegangen ist. Trotz seiner rauen Art, zeigt er Feingefühl und Respekt. Insbesondere den Coach mochte ich sehr gern.
Ben Bauhaus hat hier einfach Charaktere erschaffen, die unter die Haut gehen und dabei auch sehr authentisch und menschlich sind.

Man erfährt hierbei die Perspektive von Johannes Thiebeck was ihm mehr Raum und Tiefe verschafft. Ich fand ihn sehr liebevoll ausgearbeitet und authentisch. Einfach ein Mensch, mit dem man sich gut auseinandersetzen und identifizieren kann.
Auch die Nebencharaktere wurden gut dargestellt, über einige von Ihnen hätte ich jedoch gern mehr erfahren.Sie blieben größtenteils etwas blass. Was jedoch der Spannung keinen Abbruch tat.
Ihre Handlungen und Gedankengänge wurden stets gut nachvollziehbar gestaltet.

Thiebeck ist ein netter Kerl, der sich aber auch gerne mal in einen Fall verbeißen kann. Dabei achtet er nicht immer auf Regeln, aber gerade das hat ihn noch authentischer gemacht. Ich mochte diesen Aspekt einfach wahnsinnig gern,weil es auch sehr gut zeigt, dass er die raue Art des Lebens kennt und auf seine Art und Weise darauf reagiert.
Seine Leidenschaft für das Schachboxen hat mich fasziniert. Obwohl man doch recht gut Einblicke darin erhält, war es mir noch etwas zu wenig. Gern hätte man das Thema noch weiter erörtern können.
Das Schachboxen spielt bei der zentralen Mordermittlung eine wichtige Rolle.
Ich fand diese Thematik einfach genial, weil es sich mal völlig abgehoben hat.
Als klar wird, das es der Täter auf Menschen in seinem Umfeld abgesehen hat, wird er ins Boot geholt und ermittelt zusammen mit seinen Kollegen.
Die Ermittlungsarbeit hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie war leicht verständlich und gut nachvollziehbar gestaltet.
Das Zusammenspiel der Kommissare gestaltete sich reibungslos. Mir haben da jedoch etwas die Ecken und Kanten gefehlt. Denn im normalen Leben läuft auch nicht immer alles reibungslos. Dennoch mochte ich die Ermittler unglaublich gern.
Oftmals muss ich jedoch sagen, kam mir die Handlungsweise von Thiebeck etwas zu weich vor. Er war mir oft zu schnell im nachgeben. Da hätte mehr Biss nicht geschadet.
Der Verlauf jedoch gestaltete sich als recht wendungsreich.
Ich hab immer wieder gerätselt wer es sein kann. Ich kam jedoch absolut nicht darauf.
Mir war zwar schon klar mit was es zutun haben kann, aber ich kam einfach nicht weiter.
Der Autor hat es einfach verstanden, mit einigen Überraschungen der Geschichte neue Richtungen zugeben, die mir doch recht gut gefallen haben.
Die Abgründigkeit dahinter ,wurde hier sehr deutlich.
Teilweise fehlten mir da wirklich die Worte.
Dabei blieb der Täter die ganze Zeit im Dunkeln.
Man erfährt auch immer mehr aus der Vergangenheit Thiebecks, was das Ganze noch echter und greifbarer gemacht hat.
Die Spannung war die ganze Zeit spürbar vorhanden und zog derweil immer wieder an.
Die Emotionen von Thiebeck waren für mich gut spürbar. Seine Verzweiflung, als auch seine Ängste konnte ich gut nachempfinden. Durch seine sehr bildhafte Schreibweise hat es der Autor geschafft, das ich mich in einem Kopfkino wiederfand. Das definitiv so einiges an Gedankengängen freigelegt hat.
Die Story hat mich einfach gepackt, dass ich nicht anders konnte, als ununterbrochen mitzufiebern.
Das Ende wurde dann nochmal richtig spannend und adrenalingeladen.
Der Abschluss hat mir richtig gut gefallen.

Ich bin schon jetzt ziemlich gespannt auf weitere Fälle, denn der Auftakt hat definitiv Appetit auf mehr gemacht.


Fazit:
Ben Bauhaus gelingt mit “Blutschach” ein solider Einstieg in die Thriller Reihe rund um Johannes Thiebeck, die doch sehr komplex gehalten ist.
Ein sehr eigenwilliger Ermittler und eine faszinierende Grundidee machen neben der Ermittlungsarbeit dieses Buch aus.
Spannend und kaum aus der Hand zu legen.
Schach ist definitiv ein Gefilde, das sich mal abhebt und ordentlich mit der Umsetzung punkten kann.
Ein Kriminalroman der ziemlich wendungsreich und unvorhersehbar ist und der so einige Rätsel aufgibt.
Ein Start ,der definitiv Appetit auf mehr macht.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Ein gelungener Folgeband dieser Reihe, wenn auch mit kleineren Schwächen

Der 16. Betrug
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Nach langer Zeit hab ich endlich wieder nach einem Band der “Womens Murder Club” Reihe von James Patterson gegriffen.
In diesem Fall geht es gleich um zwei Fälle für Lindsay und Rich. Den Klappentext fand ...

Nach langer Zeit hab ich endlich wieder nach einem Band der “Womens Murder Club” Reihe von James Patterson gegriffen.
In diesem Fall geht es gleich um zwei Fälle für Lindsay und Rich. Den Klappentext fand ich für mich jedoch etwas irreführend.

Nichtsdestotrotz fand ich es unglaublich spannend in seiner Ausarbeitung, denn die Fälle unterscheiden sich extrem voneinander.
Der erste ist hochbrisant und aktuell. Darin geht es um ein Terroristennetzwerk, das voller Kalkül zu Tate schreitet.
Doch das ist nicht das schockierenste daran, auch wenn es extrem beängstigend ist.
Das wirklich brutale daran ist wie der Täter agiert.
Das er weder Scham, Reue, noch Empathie kennt.
Selbst im schlimmsten Moment wird nicht klein beigegeben. Ganz im Gegenteil, es erschüttert mit welch Intelligenz er seine Widersacher vor die Mauer fährt und das ohne mit der Wimper zu zucken.
Was für Lindsay völlig normal begann, entwickelt sich zum persönlichen Alptraum, bei dem Sie in die Schusslinie gerät.
Und ganz nebenbei bekommen wir es noch mit einem Nadelstecher zutun, der scheinbar willkürlich Menschen tötet.
Ohne Gewissen , ohne Reue.

Diese beiden Täter haben mich merklich erschüttert. Denn beide hatte zwei Dinge gemeinsam.
Eine spürbare Faszination für ihre Taten und fehlen jeglicher Empathie oder sogar Reue.
Das erschüttert und beängstigt zutiefst.
Denn diese Menschen sind schwer zu fassen.
Sie fühlen sich, als könnte Ihnen niemand etwas anhaben. Was hier deutlich zutage kommt.
Im Laufe des Geschehen erfährt man auch mehr über die Hintergründe, wodurch sich besonders bei der psychologischen Ebene einiges hervor tut.
Die Täter bleiben nicht im Dunkeln, daher erhalten sie nicht nur verdammt viel Aufmerksamkeit, sondern auch Tiefe.
Die verfügen über sehr viel Ausdruck. Man steckt förmlich in ihrem Bann fest und kann sich nicht lösen.

Die Story selbst begann gleich sehr spannend. Allerdings hatte ich etwas Probleme in die Geschichte hineinzufinden. Ich vermute ,es hat an die Geschehnisse von Band 15 angeschlossen. Den ich allerdings nicht gelesen habe.
Dazu kommt, dass der Autor vieles sehr ausschweifend beschreibt, wodurch die Spannung leider etwas abflaut .
Beide Fälle sind etwas komplex in ihrem Aufbau ,aber dennoch leicht verständlich.
Die Emotionen bauen sich nur langsam auf, denn der Schreibstil ist etwas unnahbar und auch etwas kühl verfasst. Dennoch lässt es sich superleicht lesen.

Lindsay spielt dabei die vordergründige Rolle, daneben geraten vor allem die Täter in den Fokus.
Der Autor trennt es jedoch sehr geschickt voneinander.
Er hat diese Story in drei Teile gegliedert, was dies noch untermauert.
Interessant waren für mich in erster Linie die Ermittlungen. Denn man gerät hier wirklich zwischen die Fronten. Einerseits muss der Gerechtigkeit Genüge getan werden und auf der anderen Seite, ist man spürbar wütend und hilflos, weil einem die Hände gebunden sind. Dadurch wird diese Geschichte auch viel komplexer. Denn das Umfeld wird mit involviert. Man kann die Handlungen wirklich unglaublich gut nachvollziehen, denn man hat das Gefühl mittendrin zu stecken.
Und ganz nebenbei haben wir auch Anteil an Lindsays Privatleben und wie sich plötzlich alles zu verlieren droht.
Lindsay ging mir dabei wirklich an die Nieren. Denn das Grauen, das sie erlebte ,lässt sich nicht einfach abschütteln.
Die Ungerechtigkeit dahinter, macht sie hilflos und wütend zugleich.

Das letzte Drittel hat mich jedoch ziemlich überrascht. Denn die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Fast sogar zu schnell.
Übrig bleibt nur Asche und Rauch.
Letztendlich verdammt guter, aber auch leider sehr vorhersehbarer 16.Band dieser Reihe.
Der mir dennoch unglaublich gut gefallen hat, was vor allem an den Charakteren gelegen hat, die spürbar Leben hineinbringen.
Besonders Lindsay und ihre Mädels haben mich immer wieder zum grinsen gebracht.

Fazit:
Der 16. Band der “Womens Murder Club” Reihe besticht mit gleich zwei beängstigenden und brisanten Fällen, die das spürbare Grauen lehren.
Ein Bombenleger und ein Nadelstecher in Aktion.
Hochaktuell und in seiner Ausarbeitung sehr eindringlich verfasst.
Die Hilflosigkeit und die Wut dahinter lähmen spürbar.
Trotz Vorhersehbarkeit sehr spannend und tiefgründig.
Ein gelungener Folgeband dieser Reihe, wenn auch mit kleineren Schwächen.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Ein Finale, das mich begeistert und intensiv beschäftigt hat

Sehnsüchtig - Vergangen
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Kaum überraschend, dass ich nach dem bösen Cliffhanger im Vorgänger, direkt mit Band 5 der “Sehnsüchtig Reihe weitermachen musste.
Besonders die ersten Seiten waren unglaublich interessant und spannend ...

Kaum überraschend, dass ich nach dem bösen Cliffhanger im Vorgänger, direkt mit Band 5 der “Sehnsüchtig Reihe weitermachen musste.
Besonders die ersten Seiten waren unglaublich interessant und spannend zugleich, aber tatsächlich musste ich auch etwas mit den Augen rollen, weil Maron wieder in alte Muster zurückfällt.
Ein Muster ,das sich stetig wiederholt. Aber auch zeigt, dass Maron ohne sicheren Hafen komplett verloren ist.
Ich hab das doch skeptisch verfolgt, weil ich das etwas etwas zwiegespalten gesehen habe.
Hinzu kommt ein weiterer Punkt, der mich zusehends irritiert hat. Im weiteren Geschehen wird jedoch klar, warum gerade so dieser Ablauf erfolgte. Was zurückblickend ziemlich genial, einfallsreich und simpel zugleich ist.

In dieser Story gibt es so einige Punkte, die mich ernsthaft schockiert haben ,die ich kritisch gesehen und die mich einfach doch auch ziemlich wütend und fassungslos gemacht haben.
Es ist sicherlich verständlich. Aber dennoch deswegen nicht unbedingt richtig.
Denn hier geht es nicht um eine Person, sondern um zwei. Ergo gibt es somit auch zwei Seiten und zwei Seelen, die verletzt werden und daran zerbrechen können.
Hier spürt man den Punkt der Unterwerfung und der Demut recht deutlich. Ich denke, es ist immer eine Sache der Perspektive. Aber dennoch auch ein Eingriff in Privatsphäre, Vertrauen und Loyalität.

Die Brüder lassen auch hier nicht locker und Maron muss sich verdammt warm anziehen, denn sie ahnt nicht im geringsten, was ihr blüht.
DC Odesza hat mich komplett verblüfft und überrascht, denn sie gab dem Ganzen eine völlig neue Richtung und eine gewisse Eleganz.
Wir sehen hier Verletzlichkeit, die bis ins Mark erschüttert.
Eine Liebe, die scheinbar unzerstörbar ist und dennoch fragt man sich, wie lange das Bestand haben kann.

In diesem Band gibt es frischen Wind in Form von Alejandro und ich war ehrlich total begeistert von ihm und würde mich wahnsinnig freuen, wenn er nochmal auftauchen würde.
Auch im privaten Bereich von Maron gibt es einige Entwicklungen, die ordentlich an die Nieren gehen und nicht kalt lassen.
Sehr einfühlsam geht die Autorin hier mit den zwischenmenschlichen Aspekten um und es zeigt einfach, wie vergänglich das Leben ist.
Und das jeder Moment kostbar ist.
Wie wichtig Vertrauen und Halt ist.

Das letzte Drittel hat so einige Überraschungen parat, die definitiv zum schmunzeln bringen und somit Erleichterung in die ganze Story hineinbringen.
Die ein oder andere Sache ging mir etwas zu schnell und mir wäre es lieber, man hätte dem Ganzen mehr Raum gegeben. Was aber nichts mit Maron und Gideon zutun hat.
Mit leuchtenden Augen hab ich verfolgt, wie alles sein Platz fand und hab mich einfach so sehr mit ihnen gefreut.
Dieser Band ist schmerzhaft, düster und wunderschön zugleich.
Ich bin nur so durch die Seiten gerauscht.
Hab unglaublich mit Maron mitgefiebert und ihren Schmerz geteilt.
Denn die Autorin hat hier gut gezielte Wendungen platziert, die alles in einem anderen Blickwinkel erscheinen lassen.
Ein gelungenes Finale, ich bin jetzt schon gespannt, was in den Fortsetzungsbänden passieren wird.
Unbedingt noch mehr davon.

Fazit:
Maron und Gideon.
Das Ende oder erst der Anfang?
Eine Erotikserie die ihren Höhepunkt erreicht und dabei nicht davor scheut, ordentlich Dramatik und Herzschmerz hineinzubringen.
Ein Finale, das mich begeistert und intensiv beschäftigt hat, dass aber auch kleinere Kritikpunkte enthält.
Ich bin schon immens auf die Fortsetzungsbände gespannt.

Veröffentlicht am 13.09.2020

Der zehnte Band rund um Laurie Walsh schlägt etwas leisere, aber dafür sehr schmerzvolle Töne an

Profiling Murder – Fall 10
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Der zehnte Band rund um Laurie Walsh schlägt etwas leisere, aber dafür sehr schmerzvolle Töne an.

Dania Dicken hat mich mit ihrer fesselnden Art wieder sehr begeistert.
Ohne lange zu fackeln, taucht auch ...

Der zehnte Band rund um Laurie Walsh schlägt etwas leisere, aber dafür sehr schmerzvolle Töne an.

Dania Dicken hat mich mit ihrer fesselnden Art wieder sehr begeistert.
Ohne lange zu fackeln, taucht auch bereits die erste Leiche auf.
Doch was so einfach erscheint, ist es absolut nicht.
Es hat etwas religiöses, als auch perfides an sich.
Des Weiteren ist unklar, was der Täter damit bezweckt.
Er scheint sehr orientiert und weicht kaum von seinem Muster ab.
Er lässt seine Opfer ausbluten, was zu seinen Markenzeichen wird.
Daher ist es kaum überraschend, dass weitere Leichen auftauchen. Laurie und Jake geraten in Bedrängnis, da das Zeitfenster immer kürzer wird .
Aber nicht nur das, bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens, die nur schwer durchbrochen werden kann.

Bei ihren Recherchen geraten die beiden in muslimische und jüdische Gemeinden.
Das fand ich ungeheuer interessant, aber auch faszinierend.
Dadurch bekommt der ganze Fall auch eine völlig neue Bedeutung.
Leider ist es ein Kurzthriller, wodurch es nicht allzu sehr in die Tiefe gehen kann. Was einfach so unsagbar schade ist. Denn es hätte Potenzial für noch mehr gehabt.
Ohne Frage bewegt sich Dania Dicken auch hier wieder auf tiefe Abgründe zu.
So tief, dass man den Schmerz dahinter zu spüren bekommt.
Von Verzweiflung geplagt, von Ängsten getrieben.
Manche Fälle würde man am liebsten gar nicht erleben. Weil sie mental angreifen und ihre Spuren hinterlassen.
Es gibt viele Dinge mit denen man zurecht kommen kann. Doch hier fiel mir das unsagbar schwer.
Denn die Autorin verbindet das Ganze mit einer Thematik, die nicht ohne ist und einfach schmerzvoll ergreift.
Sie zeigt damit, dass nicht alles immer schwarz oder weiß ist.
Dass man eine Stimme braucht, um gehört zu werden.
Eine Stimme, die versteht und handelt.
So viel Einsamkeit, Zerrissenheit, als auch Verlorenheit liegt hier drin verborgen, dass es mir immer schwerer ums Herz wurde.

Sie zeigt uns nicht nur einen sehr blutigen und nervenaufreibenden Mordfall. Es geht viel tiefer und zwingt die Augen zu öffnen.
Auch wenn man nicht mit allem konfrontiert wird. So reicht es schon aus, zu verstehen ,wie die Ordnung tickt.
Man erfährt recht viel über die Hintergründe.
Wobei ich aber auch ganz klar sagen muss, dass mir einiges zu glatt ablief. Da hätten ein paar Wendungen recht gut getan.
Ebenso hätte ich mir mehr Details über die Brisanz dahinter gewünscht.
Aber das ist nicht Lauries einzige Baustelle.
Auch Keith erscheint wieder auf der Bildfläche. Und ja, ich liebe diesen Handlungsstrang mit ihm, der sich über mehrere Bände aufteilt. Auch hier sorgt er wieder für Aufsehen. Tatsächlich ist es allerdings die Ruhe vor dem Sturm, mit der wir konfrontiert werden.
Ich bin zumindest ziemlich gespannt, wie weit er letztendlich gehen wird. Denn das er es tut, ist offensichtlich und kaum vermeidbar.

Letztendlich punktet dieser Band wieder mit dem großartigen Ermittlerduo Laurie und Jake. Laurie hat es immer wieder geschafft, mich zum schmunzeln zu bringen.
Hier haben mir die Nebencharaktere auch ausgenommen gut gefallen. Sehr authentisch und greifbar.
Besonders deswegen, weil man durch verschiedene Augen blickt.
Daneben konnte man auch hier die Ermittlungen sehr gut verfolgen und miträtseln.
Insgesamt war es für mich wieder sehr spannend, aber auch sehr emotional.
Der nächste Fall verspricht noch rasanter und emotionaler zu werden, deswegen denke ich, dass er mich noch mehr begeistern wird.

Fazit:
Ein neuer Serienmörder hält Phoenix in Atem.
Sein Markenzeichen: er lässt seine Opfer ausbluten.
Laurie und Jake geraten hier an ihre Grenzen und an eine Mauer des Schweigens.
Aber auch Lauries anstrengendes Anhängsel gibt keine Ruhe und fordert Aufmerksamkeit.
Insgesamt wieder ungemein spannend.
Einerseits sehr blutig und perfide.
Aber auf der anderen Seite wird man mit einer Thematik konfrontiert, die Spuren hinterlässt und auch ein Stück weit nachdenklich macht.
Ein gelungener Nachfolger, der dennoch Potenzial für mehr gehabt hätte.

Veröffentlicht am 13.09.2020

Ein Abenteuer, das durchweg spannend ist und mit einer genialen Grundidee aufwartet

Wild
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Von dem Autorenduo selbst hab ich noch gar nichts gelesen. Dafür aber von Tania Witte, was mich restlos begeistert hat.
Umso gespannter war ich auf Ella Blix und ihr Projekt “Wild”. Es ist für Leser ab ...

Von dem Autorenduo selbst hab ich noch gar nichts gelesen. Dafür aber von Tania Witte, was mich restlos begeistert hat.
Umso gespannter war ich auf Ella Blix und ihr Projekt “Wild”. Es ist für Leser ab 12 Jahren, was ich hier auch begrüße. Aber auch für Erwachsene stellt es ein gelungenes Abenteuer dar.

Natürlich hatte ich Vorstellungen darüber. Doch im Endeffekt entwickelte sich alles in eine völlig andere und absolut aufregende Richtung.
Die beiden bauen hier eine sehr wilde, einsame und einfach losgelöste Atmosphäre auf, die absolut mitreißt und mit purer Energie durchtränkt ist.
Dabei nimmt man die Natur und einfach die Umgebung ungeheuer intensiv wahr, was ich einfach wunderschön fand.
Dazu schreiben sie sehr leicht, fesselnd und einfach bildhaft.

Im Zentrum des Ganzen stehen Flix, Ryan, Noomie und Olympe. Deren Perspektive wir hier auch erfahren und eine weitere, von X.
Das fand ich sehr gelungen, da man sich Ihnen so sehr gut annähern und sie verstehen konnte.
Auch über ihre Hintergründe erfährt man nach und nach mehr, weshalb man sich einfach wahnsinnig gut in sie hineinversetzen kann.
Diese vier sind jugendliche Straftäter und gelangen in dieses Camp.
Ein Camp, über das ein großes Geheimnis liegt.
Alle vier haben etwas einsames und sehr verlorenes dargestellt. Eine Einsamkeit, die tief von Innen ausstrahlt und dessen Ursprung in der Vergangenheit zu suchen ist.
Sie sind nicht nur Jugendliche, die Mist gebaut haben. Es sind vor allem Jugendliche, die Halt suchen und endlich verstanden werden wollen.
Es kommt vor allem dadurch zum Ausdruck, wie sie auf diese “Veränderung” reagieren.
Olympe konnte mich hier richtig überraschen. Ihre Stärke und ihre Entschlossenheit haben mich richtig beeindruckt, denn damit hab ich bei ihr am wenigsten gerechnet.
Auch die anderen Charaktere haben die unterschiedlichsten Gedankengänge und Emotionen in mir ausgelöst.
Ich habe mit Ihnen gefühlt und mitgefiebert.
Es erfasste mich und dieser Strudel zog mich einfach mit sich.

Die Story selbst beginnt sehr spannend und man weiß eigentlich gar nicht so genau, was da gerade passiert.
Es ist wie ein Kennenlernen, dessen eigenes Ziel noch nicht ganz klar ist.
Dafür tritt hier eine Veränderung ein, die absolut aufregend und beängstigend zugleich, zu beobachten war.
Eine Veränderung, die über das menschliche Bewusstsein hinausgeht und trotzdem liegt alles noch wie im Nebel.
Die Geheimnisse und die Gefahr, die in der Luft liegen, übertünchen alles.
Und dennoch war ich unglaublich fasziniert von den Charakteren. Die wahnsinnig gut greifbar und absolut authentisch in ihrem Handeln und Denken waren.

Erst nach und nach machen sich Erkenntnisse breit, die das “Verstehen” fördern. Damit kommt auch Angst, Glück und Beklemmung.
Auf der einen Seite eine unglaubliche Freiheit, aber auf der anderen Seite verstärkt es Ängste, die man bis dahin noch nicht kannte.
Eine Dramatik, die ihr Ziel findet.
Was tatsächlich dahintersteckt, hat man erahnt, aber erwartet auf gar keinen Fall.
Ich fand es unglaublich spannend, wie sich alles manifestierte und offenbarte.
Interessant hätte ich hier noch gefunden, wie das natürliche Umfeld darauf reagiert.
Auch wenn ich vom Verlauf ziemlich überrascht war, so war es dennoch unglaublich interessant, melancholisch und verwegen zugleich.
Voller Action und Chaos.
Bis dahin fand ich diese Geschichte absolut genial in seiner Ausarbeitung, weil es etwas völlig Neues für mich war.
Das Ende und die geringe Zeit davor, gingen mir jedoch etwas zu schnell. Es ist, als würde etwas fehlen. Die Reaktion darauf und die Zeit danach. Da hätte ich mir einfach mehr Details gewünscht. Ebenso war für mich das Ende nicht ganz zufriedenstellend.
Da wäre einfach mehr ,noch besser gewesen.

Insgesamt aber ein tolles Jugendbuch, das mit einem aufregenden Setting punktet und viele Facetten ins Spiel bringt, was auf sehr schöne Art und Weise malerisch und einsam zugleich wirkt.
Ein Abenteuer, das durchweg spannend ist und mit einer genialen Grundidee aufwartet.

Fazit:
Freiheit, Geheimnisse und Gefahren.
Ein Jugendbuch, das mit einem tollen Setting punktet ,und mit Charakteren aufwartet, die absolut mitreißen und emotional berühren.
Die Grundidee ist absolut genial und hat mich enorm fasziniert.
Bis auf kleinere Schwächen, eine absolut geniale Geschichte, die völlig in den Bann zieht und alles intensiv wahrnehmen lässt.
Ein fast perfektes Jugendbuch, das sich mit Einsamkeit, Verlorenheit und Zusammenhalt auseinandersetzt.
Das zeigt, was passiert, wenn man sich unverstanden und verloren fühlt.
Wenn eine Leere da ist, die nicht einfach so gefüllt werden kann.
Denn wo es eine Veränderung gibt, muss es auch eine Angriffsfläche geben. Denn nichts ist so verletzlich, wie die menschliche Seele.
Auftrieb bekommt das Ganze durch ein Abenteuer, das unglaublich spannend und wendungsreich ist.
Unbedingt lesen. Ich bin trotz der Schwächen unglaublich begeistert.