ein solider Einstieg in die Thriller Reihe rund um Johannes Thiebeck
Blutschach“Blutschach” ist der Auftakt der Johnny Thiebeck Reihe. Es handelt sich hierbei um eine Neuauflage. Denn er wurde erstmals 2015 unter dem Titel “Bullet Schach” veröffentlicht.
Der Autor hat einen ziemlich ...
“Blutschach” ist der Auftakt der Johnny Thiebeck Reihe. Es handelt sich hierbei um eine Neuauflage. Denn er wurde erstmals 2015 unter dem Titel “Bullet Schach” veröffentlicht.
Der Autor hat einen ziemlich fesselnden und bildhaften Schreibstil. Obwohl die Handlung eher ruhig ist, schafft er es mit der eigenwilligen und rebellischen Art Thiebecks immer wieder Adrenalin in die Ader zu jagen.
Bei Thiebeck handelt es sich um einen ehemaligen Kommissar , mit einer bewegenden Vergangenheit.
Ohne das es mir bewusst wurde, mochte ich seine Art einfach unglaublich gern. Besonders wie er mit seinem nahen Umfeld umgegangen ist. Trotz seiner rauen Art, zeigt er Feingefühl und Respekt. Insbesondere den Coach mochte ich sehr gern.
Ben Bauhaus hat hier einfach Charaktere erschaffen, die unter die Haut gehen und dabei auch sehr authentisch und menschlich sind.
Man erfährt hierbei die Perspektive von Johannes Thiebeck was ihm mehr Raum und Tiefe verschafft. Ich fand ihn sehr liebevoll ausgearbeitet und authentisch. Einfach ein Mensch, mit dem man sich gut auseinandersetzen und identifizieren kann.
Auch die Nebencharaktere wurden gut dargestellt, über einige von Ihnen hätte ich jedoch gern mehr erfahren.Sie blieben größtenteils etwas blass. Was jedoch der Spannung keinen Abbruch tat.
Ihre Handlungen und Gedankengänge wurden stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Thiebeck ist ein netter Kerl, der sich aber auch gerne mal in einen Fall verbeißen kann. Dabei achtet er nicht immer auf Regeln, aber gerade das hat ihn noch authentischer gemacht. Ich mochte diesen Aspekt einfach wahnsinnig gern,weil es auch sehr gut zeigt, dass er die raue Art des Lebens kennt und auf seine Art und Weise darauf reagiert.
Seine Leidenschaft für das Schachboxen hat mich fasziniert. Obwohl man doch recht gut Einblicke darin erhält, war es mir noch etwas zu wenig. Gern hätte man das Thema noch weiter erörtern können.
Das Schachboxen spielt bei der zentralen Mordermittlung eine wichtige Rolle.
Ich fand diese Thematik einfach genial, weil es sich mal völlig abgehoben hat.
Als klar wird, das es der Täter auf Menschen in seinem Umfeld abgesehen hat, wird er ins Boot geholt und ermittelt zusammen mit seinen Kollegen.
Die Ermittlungsarbeit hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie war leicht verständlich und gut nachvollziehbar gestaltet.
Das Zusammenspiel der Kommissare gestaltete sich reibungslos. Mir haben da jedoch etwas die Ecken und Kanten gefehlt. Denn im normalen Leben läuft auch nicht immer alles reibungslos. Dennoch mochte ich die Ermittler unglaublich gern.
Oftmals muss ich jedoch sagen, kam mir die Handlungsweise von Thiebeck etwas zu weich vor. Er war mir oft zu schnell im nachgeben. Da hätte mehr Biss nicht geschadet.
Der Verlauf jedoch gestaltete sich als recht wendungsreich.
Ich hab immer wieder gerätselt wer es sein kann. Ich kam jedoch absolut nicht darauf.
Mir war zwar schon klar mit was es zutun haben kann, aber ich kam einfach nicht weiter.
Der Autor hat es einfach verstanden, mit einigen Überraschungen der Geschichte neue Richtungen zugeben, die mir doch recht gut gefallen haben.
Die Abgründigkeit dahinter ,wurde hier sehr deutlich.
Teilweise fehlten mir da wirklich die Worte.
Dabei blieb der Täter die ganze Zeit im Dunkeln.
Man erfährt auch immer mehr aus der Vergangenheit Thiebecks, was das Ganze noch echter und greifbarer gemacht hat.
Die Spannung war die ganze Zeit spürbar vorhanden und zog derweil immer wieder an.
Die Emotionen von Thiebeck waren für mich gut spürbar. Seine Verzweiflung, als auch seine Ängste konnte ich gut nachempfinden. Durch seine sehr bildhafte Schreibweise hat es der Autor geschafft, das ich mich in einem Kopfkino wiederfand. Das definitiv so einiges an Gedankengängen freigelegt hat.
Die Story hat mich einfach gepackt, dass ich nicht anders konnte, als ununterbrochen mitzufiebern.
Das Ende wurde dann nochmal richtig spannend und adrenalingeladen.
Der Abschluss hat mir richtig gut gefallen.
Ich bin schon jetzt ziemlich gespannt auf weitere Fälle, denn der Auftakt hat definitiv Appetit auf mehr gemacht.
Fazit:
Ben Bauhaus gelingt mit “Blutschach” ein solider Einstieg in die Thriller Reihe rund um Johannes Thiebeck, die doch sehr komplex gehalten ist.
Ein sehr eigenwilliger Ermittler und eine faszinierende Grundidee machen neben der Ermittlungsarbeit dieses Buch aus.
Spannend und kaum aus der Hand zu legen.
Schach ist definitiv ein Gefilde, das sich mal abhebt und ordentlich mit der Umsetzung punkten kann.
Ein Kriminalroman der ziemlich wendungsreich und unvorhersehbar ist und der so einige Rätsel aufgibt.
Ein Start ,der definitiv Appetit auf mehr macht.