Cover-Bild Häkelenten tanzen nicht. Ein Chat-Roman
3,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 08.01.2015
  • ISBN: 9783646600896
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Jennifer Wolf, Alexandra Fuchs

Häkelenten tanzen nicht. Ein Chat-Roman

Eigentlich wollte Sam Frank schreiben. Und eigentlich wollte Alice Sam nur sagen, dass sie nicht Frank ist. Doch dann kamen die Häkelenten dazwischen. Diejenigen, die auf dem Klopapier von Sams Oma saßen. Und die Silvesternacht, in der Sam nicht ganz lesbare Neujahrsgrüße verschickte. An Alice. Die zurückschrieb. Worauf Sam antwortete. Bis sie beide nicht mehr aufhören konnten…

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2017

Einfach total süß

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Alles beginnt mit einem Missgeschick, welches gleich einmal in einem ersten, amüsanten Austausch zwischen Sam und Alice führt. Dass dieses Missverständnis die beiden näher zusammenbringen könnte, als die ...

Alles beginnt mit einem Missgeschick, welches gleich einmal in einem ersten, amüsanten Austausch zwischen Sam und Alice führt. Dass dieses Missverständnis die beiden näher zusammenbringen könnte, als die vielen hundert Kilometer, welche zwischen ihnen liegen, hätte zu der Zeit wohl niemand erwartet. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, oder wie sagt man so schön?! Und so entwickelt sich diese wundervolle Geschichte um die schöne Tänzerin und den hübschen Krankenpfleger.

Chat-Romane oder auch E-Mail Romane lassen sich meiner Erfahrung nach ziemlich gut, schnell und locker lesen. Doch ist auch hier der Schreibstil wichtig und die Autorinnen Jennifer Wolf und Alexandra Fuchs haben wirklich wunderbar zusammengearbeitet. Für mich sind die Seiten nur so dahin geflogen und, wäre es nicht schon mitten in der Nacht gewesen, hätte ich vermutlich die ganze Geschichte in einem Rutsch gelesen. Einfach, weil mich das Geschehen um Sam und Alice so sehr gefesselt hat.

18:05 Uhr, Sam - Frank:
Ich sehe, dass du meine Nachrichten liest!!!!!!!!!! WO BIST DU??? Ich habe schon Durchfall vorgetäuscht und hocke auf dem Drecksklo. Alter, hier sitzen Häkelenten auf dem Klopapier.

Jedoch muss ich zugeben, dass mir die Ausgangssituation nicht ganz fremd war. Ein Mädchen und ein Junge mit Handicap landen versehentlich in einem Gespräch, das eigentlich mit jemand anderem geführt werden sollte. Beide leben etliche Kilometer voneinander entfernt und kommen dennoch nicht von den humorvollen, charmanten Worten des jeweils anderen los, so dass sich aus dieser unglaublichen Ausgangssituation etwas großes entwickelt. Doch wäre es sinnlos diese Geschichte zu schreiben, gäbe es nichts was die beiden zusammen bringt und schlussendlich sind die Geschichten allesamt unterschiedlich, denn was zwischen dieser ersten falsch versandten Nachricht und dem Ende liegt, ist immer individuell und hier auf jeden Fall absolut lesenswert.

Whatsapp, Emails, Facebook. Unsere beiden Protagonisten haben viele Möglichkeiten einander zu schreiben und nutzen sie auch. Mir gefiel die Abwechslung des Mediums, denn bei Facebook kommen auch die Freunde der beiden zu Wort. Außerdem lockert dies die Geschichte zusätzlich auf. Ebenso auch Sams kleine Schwester Ina und ihre wenigen Nachrichten an Alice passen perfekt zum Gesamtbild. Mir gefiel Sam, mit seinen Eigenarten, seinem Leben, seinen Freunden, seinem Beruf, seiner Liebe zur Familie. Und mir gefiel auch Alice mit ihrer Eigenart gerne alles zu sagen was sie denkt, ihrer liebe zum Tanz und ihr Dasein als Nicht-Alice-Im-Wunderland.

Dieser Chat-Roman konnte mich wirklich sehr begeistern. Ein echter Pageturner mit einer Menge sympathischer Charaktere und einem Protagonistenpaar, das zusammen einfach wunderschön ist - sie wissen es nur noch nicht. ;)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ab sofort bin ich Fan von Chat-Romanen!

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Das eBook „Häkelenten tanzen nicht“ hat nicht nur einen außergewöhnlichen Namen, sondern berührt auch mit einer außergewöhnlichen Geschichte.

Chat-Roman? Ja richtig, diese Geschichte besteht ausschließlich ...

Das eBook „Häkelenten tanzen nicht“ hat nicht nur einen außergewöhnlichen Namen, sondern berührt auch mit einer außergewöhnlichen Geschichte.

Chat-Roman? Ja richtig, diese Geschichte besteht ausschließlich aus WhatsApp Chat-Verläufen, Facebook-Nachrichten oder Emails. Wer eine absolute Abneigung gegen solche Dialoge hat, sollte deshalb wohl besser zu einem anderen Buch greifen. Aber kleiner Tipp: auch ich hätte nie erwartet, dass es mir doch so gut gefallen würde, deswegen ist ein Blick in die Leseprobe auf jeden Fall nicht verkehrt. :)

Doch worum geht’s? In den Zeiten von WhatsApp und Co. passiert es ja schon hin und wieder mal, dass man aufgrund eines Zahlendreher’s oder einer absichtlich falsch genannten Nummer (na, wer macht denn sowas?!?! ;)) plötzlich mit ganz fremden Menschen kommuniziert. Manchmal klärt sich dieses Missverständnis auch ganz schnell und man vergisst die Nummer wieder, aber manchmal bleibt man auch hängen. Und so kam es, dass Sam anstatt mit Frank – mit Alice schreibt. Und dann blieb es irgendwie dabei…

Sam ist mein Held! Von der ersten Nachricht an, war er mir sehr sympathisch und ich bin sicher, dass ich ihm auch zurück geschrieben hätte. Er ist witzig, lieb und charmant und ganz wichtig: nicht dieser typische klischeehafte Bad Boy mit schwieriger Kindheit – ERFRISCHEND!!! Ich wünschte, ich würde auch eine WhatsApp Nachricht von ihm erhalten.

Alice ist eine Tänzerin und unglaublich leidenschaftlich. Auch sie habe ich direkt in mein Herz schließen können und mit ihrer direkten, manchmal auch vorlauten Art konnte ich mich sehr gut identifizieren… ;)

Ein absoluter Gewinn für die Geschichte ist auf jeden Fall Sams kleine Schwester. Ein richtig süßer kleiner goldener (B)Engel. Sie kann man einfach nur lieben.

Doch je länger Sam und Alice miteinander schreiben, desto komplizierter wird es irgendwie. Nicht nur, dass die Beiden ganze 800km voneinander entfernt wohnen – Sam hat auch noch ein gar nicht mal sooo kleines Geheimnis. Ich war ziemlich überrascht von der Wendung der Geschichte, denn über diese Thematik hatte ich ehrlich gesagt noch nichts gelesen. Es war absolut faszinierend und spätestens ab da, klebte ich regelrecht an den Buchstaben.

Leider ging mir zum Ende hin aber alles irgendwie zu schnell. Hin und wieder kam mir schon der Gedanke, dass die beiden Autorinnen vielleicht doch ein kleines bisschen zuuu dick aufgetragen haben. Die Charaktere stürzen nur noch von einem Chaos ins Nächste und kommen gar nicht mehr zur Ruhe. Das war mir dann doch zu viel Handlung auf einmal, so dass ich gar nicht mehr wusste wohin mit meinen Gedanken.

Das Ende war dann zwar vorhersehbar und ziemlich schön, doch da es halt ein paar Seiten vorher noch ein riesiges Chaos gab, war es nicht wirklich glaubwürdig. Ein paar Seiten mehr wären schön gewesen, so dass die Charaktere ein wenig mehr Zeit zum verschnaufen gehabt hätten.

Außerdem hätte ich mir gerne einen Epilog gewünscht. Irgendwie fehlt er hier extrem, da ich nicht denke, dass es einen Folgeband geben wird… oder?

Fazit:

Für mich war „Häkelenten tanzen nicht“ ein echter Glücksgriff! Eine überraschende Wendung, viele Insider der heutigen Zeit und eine angenehme Sprache, machen diesen außergewöhnlichen Chat-Roman zu etwas ganz Besonderem. Wer also Lust auf eine humorvolle, jugendliche Liebesgeschichte aus der heutigen Zeit hat, dem kann ich die Häkelenten nur ans Herz legen. ► 4 Sterne

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ich werde wohl mal eine Ente häkeln. ;)

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Inhalt:

Eigentlich wollte Sam Frank schreiben. Und eigentlich wollte Alice Sam nur sagen, dass sie nicht Frank ist. Doch dann kamen die Häkelenten dazwischen. Diejenigen, die auf dem Klopapier von Sams ...


Inhalt:

Eigentlich wollte Sam Frank schreiben. Und eigentlich wollte Alice Sam nur sagen, dass sie nicht Frank ist. Doch dann kamen die Häkelenten dazwischen. Diejenigen, die auf dem Klopapier von Sams Oma saßen. Und die Silvesternacht, in der Sam nicht ganz lesbare Neujahrsgrüße verschickte. An Alice. Die zurückschrieb. Und Sam, der antwortete. Bis sie beide nicht mehr aufhören konnten…

Design:

Das Cover ist absolut passend. Wieder ein typisches Impress-Cover. Bisher habe ich noch keins gefunden, was mir nicht gefallen hat. Ich weiß nur nicht warum das Teilwort "enten" in einer anderen Farbe geschrieben wurde. Das hat doch sicher eine Bedeutung???
Auf jeden Fall ist das Cover für mich eine typische Darstellung meiner Generation und der danach. Alles wird digital festgehalten und dann auch auf unterschiedlichsten Plattformen geteilt. Als ich es zum ersten Mal gesehen habe dachte ich direkt an den Facebook-Status "ist in einer Beziehung mit..."

Meine Meingung:

Ich muss zunächst sagen, dass ich dieses Buch fast komplett blind gekauft habe. Ich kannte bisher nur Bücher der Autorin Jennifer Wolf (Wolf, Jennifer - Morgentau Die Auserwählte der Jahreszeiten + Wolf, Jennifer - Abendsonne Die Wiedererwählte der Jahreszeiten). Da ich diese so toll finde folge ich ihr auf Facebook und dort habe ich nur kurz von diesem Buch gelesen und dass die beiden Autorinnen sehr viel Spaß beim Schreiben hatten. Das hat für mich bereits ausgereicht und ich habe es ansonsten blind gekauft, ohne zu wissen worum es geht. Ich kann euch sagen: ich habe es nicht bereut.
Es geht um Alice Schneider und Samuel Winter, die sich durch einen Zufall kennen lernen. Sam verschickt aus Versehen eine SMS an Alice und sie antwortet ihm auf seine verzweifelten Nachrichten, dass er die falsche Nummer erwischt hat. Was hier bereits hätte enden können setzt sich jedoch Wochen später fort als unter Alkoholeinfluss wieder die falsche Nummer genommen wird. Und so schreiben und schreiben sie sich.
Das fängt alles recht einfach an, doch spätestens im zweiten Kapitel war ich sehr überrascht. Da hatte mich das Buch gepackt. Mir standen die Charaktere plötzlich bildlich vor Augen. Ich bin sogar viel zu lange auf der Toilette geblieben um mit eingeschlafenen Beinen zu lesen wie es weitergeht.
Natürlich bleibt es nicht lange bei SMS und Whatsapp. In Kapitel 4 verlagert sich das Ganze parallel auch noch auf Facebook und die jeweiligen Freunde der beiden kommen dazu. Jetzt wurde es für mich anfangs etwas unübersichtlich. Ich musste genau aufpassen wer jetzt an wen schreibt und auf welchen Kommentar gerade geantwortet wird. Hier wären vielleicht Profilbilder zur Orientierung gut gewesen. Aber je länger ich las, desto leichter fiel es mir die Personen und Kommentare zuzuordnen.
Warum das ganze Buch als Chat-Roman geschrieben wurde werde ich nicht verraten. Aber wir erleben tatsächlich die ganze Entwicklung als Schriftverkehr. Ein echt interessanter Ansatz.
Der Schreibstil war nicht so locker und fließend wie ich es von Jennifer Wolf gewohnt bin (auch das schiebe ich auf den Chat-Stil). Die unterschiedlichen Charaktere haben eine viel zu ähnliche Art zu schreiben und sich auszudrücken. Und die Art und Weise wie Sams kleine Schwester Ina schreibt hat mich manchmal stutzen lassen. Das wirkt zu erwachsen von ihr.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass kaum oder wenige Abkürzungen wie z.B. HDL oder ähnliche genutzt wurden. Ich hätte gedacht, dass gerade dann viele Abkürzungen geschrieben werden wenn man sich hauptsächlich schreibt.
Ab der Hälfte des Buches (und spätestens bei 70%) tat ich mich ein wenig schwer. Beide Charaktere haben ihre Stärken und Schwächen und treffen damit immer wieder aufeinander. Wie würde meine Oma sagen: "Die Jugend halt". Da ich diesem Stadium entwachsen bin fand ich es nicht so interessant.
Mich hätte noch viel mehr interessiert wie der Alltag der beiden aussieht und vor allem auch noch mehr über Sam zu erfahren. Das lässt sich jedoch nur schwer in diesem Roman-Format darstellen. Vielleicht hätten die Autorinnen hier doch das ein oder andere Kapitel einfügen sollen welches nicht im Chat-Stil geschrieben wäre.
Das Ende (zwar etwas überraschend - ich dachte da kommt noch mehr) hat mich dann wieder versöhnlich gestimmt und ich habe das Buch mit einem guten Gefühl im Magen beendet.

Fazit:

Das Buch hat mich an einigen Stellen überrascht, zum Nachdenken und auch zum Lachen gebracht. Mir hat nicht alles gefallen, doch grundsätzlich ist es eine schöne Geschichte.
Bei dem Hin und Her im Chatverlauf musste ich mich, wie bereits gesagt, konzentrieren um der Geschichte folgen zu können. Das hat etwas den Lesefluss und Lesespaß getrübt.
Die Charaktere konnten nicht so gut rüber gebracht werden wie in einem klassischen Roman. Doch dies hängt am Chat-Stil. Ich glaube einfach, dass diese Art des Romans nicht so für mich gemacht ist.
Insgesamt fand ich es gut und würde es für Jugendliche und Twens empfehlen. ^^

Veröffentlicht am 24.02.2017

Die, in der ich mal wieder einen Chat Roman gelesen habe

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Kritik: Ich muss wirklich aufpassen, dass ich Ordnung in diese Rezension bekomme. Langsam und bedächtig schreiben, denn Häkelenten tanzen nicht hat mich wirklich ein bisschen verwirrt bzw. meine Meinung ...

Kritik: Ich muss wirklich aufpassen, dass ich Ordnung in diese Rezension bekomme. Langsam und bedächtig schreiben, denn Häkelenten tanzen nicht hat mich wirklich ein bisschen verwirrt bzw. meine Meinung zu dem Buch. Sollte ich die in ein Zitat fassen, wäre „Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“ wohl die beste Wahl. Auf der einen Seite gibt es so viele tolle Punkte, die ich an dem Buch liebe aber es gibt auch Dinge, die mir so gar nicht gefallen haben.
Starten wir erst mal mit dem Schreibstil der Autorinnen. Der hat mich gefesselt. Denn obwohl ich immer wieder über einige Sachen den Kopf schütteln musste, war der Schreibstil sehr flüssig und fesselnd. Besonders gut haben die beiden die Chatsprache rübergebracht. Die ist ja doch ein bisschen anders als in normalen Gesprächen und erst recht anders als in normalen Büchern. Das war definitiv einer dieser Punkte, der mir gefallen hat.
Auch Sam und Alice habe ich ins Herz geschlossen. Besonders Sam, dessen Schicksal mich doch sehr berührt hat, denn er ist taub. Natürlich ist er das gewohnt, lebt damit schon seit immer und braucht einfach kein Mitleid. Doch gerade, wenn er anfängt Kontakt mit Alice zu bekommen merkt man, wie sehr es ihn stört und das hat mir so unendlich leid getan und ich habe ihn in mein Herz geschlossen. Auch Alice ist ein tolle Protagonistin und noch dazu ziemlich stark. Auch, wenn ich von ihr nicht so voll und ganz begeistert bin, wie von Sam. Die Nebencharaktere, vielleicht mit Ausnahme von Sams Schwester Ina, sind auch alle sehr interessant aber meiner Meinung nach leider zu blass und zu wenig ausgearbeitet, was ich sehr schade finde. Ina hat sich dafür aber schon gleich zu meiner Lieblingsnebencharakterin entwickelt. Sie ist einfach zu süß.
Die Idee mit dem Chat-Roman finde ich toll. Ich war früher auch sehr begeistert von den PinkMuffin@BerryBlue Büchern und habe mich so sehr auf das Buch gefreut. Wie schon oben erwähnt wurde das sprachlich auch sehr toll umgesetzt. Was mich an Chat-Romanen so sehr reizt ist, dass sie eigentlich nur in der Chat-Welt spielen. Das heißt, selbst, wenn sich die Charaktere im echten Leben treffen bekommen wir das, was sie erlebt haben nur mit, wenn sie danach im Chat darüber schreiben. Leider war das bei Häkelenten tanzen nicht nicht der Fall, was mich deshalb ein bisschen enttäuscht hat. Sam ist zwar taub, hat aber ein Gerät, was ihm das Hören ermöglicht. Dummerweise stimmt, wenn Sam und Alice sich sehen, immer etwas mit diesem Gerät nicht und sie kommunizieren über Whatsapp. So war dieser Zauber ein bisschen weg, was ich persönlich sehr schade finde.
Die Idee bzw. die Problematik in der Geschichte gefällt mir wieder sehr gut. Im Vordergrund steht natürlich das Thema Fernbeziehung. Die bringt schon einige Schwierigkeiten mit sich. Eifersüchtige Ex-Freundinnen, das Vermissen, Eifersucht. Ist das nicht schon schlimm genug, wird die ganze Sache noch dadurch erschwert, dass Sam taub ist, was natürlich ganz große Kommunikationsschwierigkeiten mit sich bringt und auch irgendwie zwei Welten aufeinander prallen lässt. Und wäre das alles nicht schon kompliziert genug kommt außerdem noch hinzu, dass Alice gerne und professionell tanzt und die Musik ihre Leidenschaft ist. Damit kann der taube Sam ja nun gar nicht so viel anfangen und die beiden stehen vor einer Menge Schwierigkeiten. Und es hat mir auf der einen Seite wirklich Spaß gemacht den beiden zuzusehen, bzw. zu lesen, wie sie ihre Probleme lösen und Stück für Stück ein bisschen glücklicher werden, auf der anderen Seite konnte ich teilweise nur den Kopf darüber schütteln, wie überspitzt und naiv manches dargestellt wurde. Alice war oft zu aufbrausend, undurchschaubar, kindisch. Sam war zu mitleidig, ertrank das eine oder andere Mal fast im Selbstmitleid. Teilweise wurden eher harmlose Situationen überspitzt dargestellt, manche Situationen wurden irgendwie ins Lächerliche gezogen wie zum Beispiel, dass Sam und Alice ständig betrunken sind und sich unglaublich merkwürdige Nachrichten schreiben, was ich irgendwie ein bisschen albern fand und meiner Meinung nach nicht wirklich in ein Buch gehört. Auch wurden oft Nebenstränge angefangen, wie zum Beispiel die Sache mit Sams Exfreundin Nora oder die mit Alices Tanzlehrer Ben, und dann jedoch nicht zufriedenstellend gelöst und der Leser ein bisschen im Unklaren gelassen. Diese beiden Sachen haben mich neben der Tatsache, dass dieser Chatroman-Zauber manchmal verloren ging, wie oben erwähnt, am meisten gestört und dazu geführt, dass ich das Buch nicht ganz so sehr genießen konnte, wie ich es gerne getan hätte.

Ich muss jedoch sagen, dass ich gerne mehr über Sam und Alice lesen würde. Vielleicht nicht in Form eines Chat-Romans sondern als ganz normaler Roman, der an das Ende von Häkelenten tanzen nicht anknüpft.


Bewertung: Obwohl ich von der Idee, der Thematik und Problematik sowie von Sam und Alice sehr überzeugt und begeistert bin, gab es an dem Buch jedoch auch viel zu kritisieren und zu bemängeln, weshalb ich Häkelenten tanzen nicht nur 3 von 5 Füchschen geben kann. Ich hoffe jedoch wirklich auf einen weiteren Roman um Sam und Alice und hoffe, dass der mich noch mehr überzeugen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschung!

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„Häkelenten tanzen nicht“ gehört zu den Impress-Geschichten, auf die ich besonders gespannt war, da ich allgemein ein großer Fan von Büchern bin, die hauptsächlich aus Emails, Briefen und Co. bestehen. ...

„Häkelenten tanzen nicht“ gehört zu den Impress-Geschichten, auf die ich besonders gespannt war, da ich allgemein ein großer Fan von Büchern bin, die hauptsächlich aus Emails, Briefen und Co. bestehen. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und ich muss leider sagen, dass ich enttäuscht bin. Die Grundidee ist zwar interessant, die Umsetzung ist für meinen Geschmack jedoch nicht gelungen.

Der Schreibstil war für mich leider ein Problem. Ich wollte das Buch wirklich unbedingt mögen, nur leider hat dies nicht funktioniert, da mir Sam und Alice für ihr Alter viel zu unreif erschienen. Es mag sein, dass ich selbst in ganz anderer Form Emails schreibe und ich deswegen mit der Art nicht klar kam. So habe ich mich stellenweise fast schon fremdgeschämt, weil ich immer wieder gedacht habe, dass Sam und Alice doch nie im Leben schon fast volljährig sind.

Man kann in Nachrichten ja Smileys, etc. verwenden, alles kein Problem. Wenn diese aber manchmal so gar nicht zum Text passen wollen und auch keine Ironie zum Ausdruck bringen, dann finde ich dies einfach nur nervig, sodass ich mich dabei erwischt habe, wie ich das ein oder andere Mal nur genervt die Augen verdreht habe. Allerdings muss man sagen, dass der Humor zum Teil doch recht gelungen war, manches war mir wiederum zu viel.

Sam fand ich zwar sehr interessant, da er trotz gewisser Umstände immer noch für Späße zu haben ist, allerdings hat mir bei ihm eine gewisse Reife gefehlt. Ich weiß nicht, ob dies unbedingt etwas mit seinem Handicap zu tun hat, da er ansonsten einen relativ vernünftigen Eindruck macht, allerdings fand ich einige Nachrichten von ihm wirklich anstrengend. Alice empfand ich dagegen oftmals als zu künstlich. Ihre ganze Art mag zwar anfänglich nett sein, allerdings wurde sie mir mit der Zeit immer unsympathischer und aufgesetzter, sodass ich ihr manche Sätze und Gedanken einfach nicht abgenommen habe. Man muss zwar sagen, dass sie beide ganz gut miteinander harmonieren, allerdings wurde ich mit ihnen leider überhaupt nicht warm und hätte mir für sie mehr Tiefe gewünscht.

Trotz all der Kritik muss man jedoch sagen, dass die Botschaft des Buches bei mir angekommen ist, denn hier stehen Freundschaft, Vertrauen, aber auch das Thema Behinderung an erster Stelle und hier wird besonders klar, dass man mit einer Behinderung zwar oftmals eingeschränkt ist, jedoch trotzdem an seinen Träumen festhalten und ein normales Leben führen kann.
Das Ende ist okay, kam für mich aber viel zu schnell, da ich eigentlich noch ein paar Seiten mehr erwartet habe. Hier wäre es gut gewesen, wenn man den Protagonisten zum Ende hin noch einmal die nötige Zeit gegeben hätte.

Das Cover ist nicht unbedingt der größte Hingucker, passt jedoch ganz gut zur Geschichte. Die Kurzbeschreibung ist gelungen und hat mich spontan angesprochen, sodass ich dieses Ebook unbedingt lesen wollte.

So gern ich „Häkelenten tanzen nicht“ aufgrund der Idee auch gemocht hätte: Die Geschichte und ich wollten einfach nicht zueinander finden, da mir die Chatverläufe und Emails aufgrund des Schreibstils leider absolut nicht zugesagt haben. Ich würde die Geschichte demnach eher jüngeren Lesern empfehlen.