Cover-Bild Gott wohnt im Wedding
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 13.04.2020
  • ISBN: 9783328105800
Regina Scheer

Gott wohnt im Wedding

Roman
Ein Haus. Ein Jahrhundert. So viele Lebensgeschichten.

Im ehemals roten Wedding, diesem ärmlichen Stadtteil in Berlin, steht in der Utrechter Straße ein altes Haus. Sie alle sind untereinander und schicksalhaft mit dem Gebäude verbunden: Leo, der nach 70 Jahren aus Israel nach Deutschland zurückkehrt, obwohl er das eigentlich nie wollte. Seine Enkelin Nira, die Amir liebt, der in Berlin einen Falafel-Imbiss eröffnet hat. Laila, die gar nicht weiß, dass ihre Sinti-Familie hier einst gewohnt hat. Und schließlich die alte Gertrud, die Leo und seinen Freund Manfred 1944 in ihrem Versteck auf dem Dachboden entdeckt, aber nicht verraten hat.
Regina Scheer, die großartige Erzählerin deutscher Geschichte, hat die Leben ihrer Figuren zu einem bewegenden Roman verwoben, voller Wahrhaftigkeit und menschlicher Wärme.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2024

Eindruckvolle Lebensgeschichten

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*Ein Mietshaus im Berliner Stadtbezirk Wedding erinnert sich an seine Erbauer und an seine Bewohner. Jahrzehnte der Geschichte, ein kommen und gehen, nur wenige sind dem Haus ein Leben lang treu geblieben ...

*Ein Mietshaus im Berliner Stadtbezirk Wedding erinnert sich an seine Erbauer und an seine Bewohner. Jahrzehnte der Geschichte, ein kommen und gehen, nur wenige sind dem Haus ein Leben lang treu geblieben wie die mittlerweile über 90jährige Gertrud. Sie ist in dieser Wohnung aufgewachsen, hat zusammen mit ihren Eltern und ihrer Großmutter hier gewohnt. In diesem Haus hat sie die schönsten, aber auch schrecklichsten Momente ihres Lebens erlebt und wenn es nach ihr geht, wird sie auch hier sterben.

Das Haus ist heruntergekommen, die letzten anständigen Mieter schon längst ausgezogen. Nun sind in die teils kaum bewohnbaren Wohnungen Familien aus Osteuropa einquartiert worden. Gertrud kommt gut mit allen aus und sie helfen der alten Frau, die ihre Wohnung im oberen Stock nicht mehr verlassen kann. Eines Tages sieht Gertrud vom kleinen Balkon einen alten Mann im Innenhof sitzen. Auf der Stelle weiß sie, wer er ist. Mit ihm kommen schlagartig die Geister der Vergangenheit zurück.

„Gott wohnt im Wedding“ erzählt von den Bewohnern eines Mietshauses, das nach und nach verkommt und zum Spielball von Spekulanten wird. Der Roman hat viele Geschichten zu berichten, die irgendwie alle zusammenhängen. Es geht um das Leben während des Dritten Reiches, aber auch um das Leben davor und das Leben in der heutigen Zeit. Es zeigt, dass vieles bleibt wie es immer war. Bis ins kleinste Detail sind die Hintergrundfakten recherchiert.

Die Figuren sind nahbar, aufrichtig und aus dem echten Leben. Die Geschichte des Mietshauses erstreckt sich über hundert Jahre hinweg und somit erzählt der Roman auch von vielen Menschen. Ich hatte keinerlei Probleme den unterschiedlichen Handlungssträngen zu folgen. Obwohl der Roman zahlreiche Themen aufgreift, geht es in der Quintessenz nur um eins – eine Heimat zu finden.

Der Autorin ist es gelungen einen kleinen Kosmos zu finden, der so viel vom Leben erzählt und daraus ein hervorragendes, lehrreiches und auch unterhaltsames Buch zu schreiben.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Leider sehr langatmig, sonst wirklich lesenswert.

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Schon eine ganze Weile wollte ich diesen Roman lesen und umso dankbarer war ich, als mir die Buchhandlung Böhnert ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Und jetzt sitze ich hier und brüte ...

Schon eine ganze Weile wollte ich diesen Roman lesen und umso dankbarer war ich, als mir die Buchhandlung Böhnert ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Und jetzt sitze ich hier und brüte über meiner Rezension, weil es mir so schwer fällt, ein Urteil zu fällen.

Denn einerseits hats mich Regina Scheer definitiv in ihren Bann gezogen und ich fand es so spannend, die einzelnen Geschichten zu verfolgen. Egal, ob nun die von Gertruds und Leos gemeinsamer Vergangenheit während des zweiten Weltkriegs oder die von Laila, die ihren Platz im Leben auch in ihren 40igern noch nicht wirklich gefunden hat und die die Geschichte ihrer verfolgten und ihrer, der Heimat entrissenen Sinti-Familie erzählt. Oder die Geschichte von Nira, die sich in Amir verliebt.

Andererseits empfand ich das Lesen als sehr sehr anstrengend und mehrmals musste ich die mit so vielen Details gespickte Geschichte zur Seite legen, weil mir die Beschreibungen, die verschiedenen Namen, Verwandtschaftsverhältnisse, Verbindungen, viel zu viel waren.

Ich rechne der Autorin ihre vermutlich harte Recherchearbeit hoch an und fand die Geschichte wirklich sehr informativ, aber manchmal hat mich die Fülle an Information einfach erschlagen. Hinzu kommen viele fremde Begriffe, Geschichte von Verfolgung und Krieg. Interessant fand ich dagegen die Kette an Vorurteilen und Vorbehalten, die wir wohl alle gegenüber fremden Menschen oder leider auch anderen Nationalitäten haben, obwohl diese eigentlich keine Rolle mehr spielen sollten. Und trotzdem sind sie in der Gegenwart immer noch in vielen Köpfen verankert.

Es ist eine sehr lesenwerte und interessante Geschichte, die dem Leser aber auch definitiv sehr viel Durchhaltevermögen abverlangt.

Und deshalb vergebe ich sehr gute 3 Sterne.

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