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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2017

Kein typischer Psychothriller, überdetailreich, langatmig und ausschweifend, wenig Spannung

Wenn das Eis bricht
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Camilla Grebe – Wenn das Eis bricht

Alles fängt mit einer enthaupteten Leiche an, die in der Wohnung des Geschäftsführers Jesper Orre gefunden wird. Von ihm findet sich keine Spur, die kopflose Leiche ...

Camilla Grebe – Wenn das Eis bricht

Alles fängt mit einer enthaupteten Leiche an, die in der Wohnung des Geschäftsführers Jesper Orre gefunden wird. Von ihm findet sich keine Spur, die kopflose Leiche muss erst identifiziert werden, und die Polizisten Peter Lindgren und sein Partner Manfred ermitteln. Es gibt gewisse Ähnlichkeiten zu einem zehn Jahre alten ungelösten Fall.
Doch Peter hat mehr als genug eigene Sorgen und eigentlich ist er auch des Ermittelns müde, als dann auch noch die Kriminalpsychologin von vor zehn Jahren mit ins Team geholt wird, weiß Peter nicht wie er handeln soll.
Hanne´s Ehemann Owe ist von der Idee, das seine Ehefrau wieder ermittelt überhaupt nicht begeistert. Schon gar nicht, weil sie immer wieder Dinge vergisst.

Der Roman ist in sich abgeschlossen und als Psychothriller ausgezeichnet. Nach erheblichen Anfangsschwierigkeiten, die aber nicht am Schreibstil sondern an der eher langatmigen, sehr detailreichen und ausschweifenden Handlung liegt, konnte ich mich dann später mit der Story anfreunden.
Es gibt einige wenige Überraschungen und die abwechselnden ich-Erzählungen aus der Perspektive von Hanna, Peter und Emma haben die Story etwas interessanter gemacht, auch wenn vieles für die Story überhaupt nicht relevant ist und für mich einfach „Seitenfüllerei“ ist.
Im Großen und Ganzen ist vieles vorhersehbar, der Täter steht recht schnell fest und es werden einige Klischees bedient, die zwar nicht schlimm sind, dennoch etwas den Lesefluss stören. Warum der Täter letztendlich zum Täter geworden ist, ist aber durchaus interessant und hätte weiter aufgegriffen werden können, doch das Buch lässt genug Fragen offen um sich selbst über den Ausgang Gedanken zu machen.

Die Charaktere sind detailliert und facettenreich beschrieben, da dies ein Großteil des Buches ausmacht.
Wirklich sympathisch konnte mir keiner werden, aber das liegt einfach daran, dass die Chemie manchmal einfach zwischen Leser und Buch nicht stimmt.
Peter hat seine Frau vor vielen Jahren verlassen, er ist Vater, kümmert sich aber nicht um seinen Sohn. Wenn dieser dann tatsächlich mal etwas von seinem Vater will, wird er gleich wieder an die Mutter übergeben. Er scheint ein guter Ermittler zu sein, ist dabei aber nicht sonderlich sympathisch und viele, sehr viele Dinge, kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Hanne ist mit ihren Mann Owe schon lange unglücklich. Er bevormundet sie, ist eifersüchtig und Hanne lehnt sich regelmäßig gegen ihn auf. Mit 59 Jahren beginnt sie über ihr Leben nachzudenken, denn Alzheimer im Anfangsstadium ist bei ihr bereits diagnostiziert. Sie hat eine gute Freundin, Gunilla, und ihren große Leidenschaft für die Inuit.
Emma ist eine junge Frau, die eine Affäre mit Jesper hat. Er will die Beziehung geheim halten, obwohl er sich mit ihr verlobt hat. Eine kleine romantische Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen. Sie wirkt in vielen Dingen naiv, ist aber fleißig und hat sich um ihre kranke Mutter gekümmert.

Zitate wie: „Die Zeit ist ein Kreis, wie ein Ring aus Würsten“ waren einfach unpassend und haben den Lesefluss empfindlich gestört, die langatmigen Einsichten im Seelenleben der verschiedenen Personen waren streckenweise einfach zu viel und haben dadurch die Spannung gestört, die einfach nicht aufkommen wollte.
Es ist nicht das schlechteste Buch was ich gelesen habe, aber leider einfach nichts für mich.
Wer allerdings Bücher mag, die ausschweifend, detailreich das Seelenleben, die Handlungsorte und ähnliches beschreibt, der wird an diesem Buch seine Freude haben.

Fazit: Kein typischer Psychothriller, überdetailreich, langatmig und ausschweifend, wenig Spannung.
2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Solider Krimi

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Christiane Dieckerhoff – Spreewaldtod

Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner hat die Erlebnisse um ihren Kollegen Joe noch immer nicht verkraftet, den sie in Notwehr hatte erschießen müssen, da er sie gestalkt ...

Christiane Dieckerhoff – Spreewaldtod

Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner hat die Erlebnisse um ihren Kollegen Joe noch immer nicht verkraftet, den sie in Notwehr hatte erschießen müssen, da er sie gestalkt und ermorden wollte. Immer wieder tauchen Flashbacks auf und die Folgen der Verletzungen hängen ihr ebenfalls nach.
Um abzuschalten und sie aufzumuntern geht sie mit ihrer Kollegin Wibke auf ein Fest, wo sie prompt eine Schlägerei schlichten muss. Wenig später wird einer der beiden jungen Männer tot im Fließ gefunden. Die Ermittlungen drehen sich im Kreis und schon bald gibt es eine weitere Leiche, die neue Fragen aufwirft. Klaudia muss sich durch einen ganzen Wust von Motiven kämpfen, bevor sie überhaupt in die Nähe der Wahrheit kommt.

Ich bedanke mich herzlich für das Rezensionsexemplar über das ich mich sehr gefreut habe. Natürlich beeinflusst dies meine ehrliche Meinung nicht.

Auch der zweite Teil um die Polizistin Klaudia Wagner, die damals vor ihrer Beziehung Arno davon gelaufen ist, fängt spannend an. Leider führt die überdetailreiche Erzählung dann immer wieder zu ausschweifenden und langatmigen Handlungssträngen, was dazu führt, das ich das Buch mehrere Male zur Seite legen musste.
Die Handlung selbst ist interessant, spannend und macht neugierig aufs weiterlesen, auch wenn ich diesmal kaum an die Hauptfigur ran gekommen bin, die mir im letzten Band sehr sympathisch war. Es wurden viele Handlungsstränge eröffnet, allerdings nicht alle zu Ende geführt, sodass es mit großer Wahrscheinlichkeit einen Folgeband geben wird.
Klaudia leidet immer wieder an Flashbacks und Selbstzweifel, sie ist schreckhaft und auch diesmal hat es wieder jemand auf ihr Leben abgesehen. Sie überlegt, ob sie nicht weiter ziehen soll. Mit ihren Kollegen kommt sie besser aus, auch wenn sie dem Frieden nicht unbedingt traut.
Die Grundstimmung in diesem Buch ist ziemlich düster und beklemmend, was sich auch in den Emotionen von Klaudia niederschlägt.
Demel ist eine echte Überraschung, hat er im letzten Band noch unter unkontrollierbaren Wutausbrüchen gelitten, ist es jetzt schon fast zu freundlich, was mich das ganze Buch über misstrauisch hat werden lassen. Wirklich überzeugen konnte er mich nicht, dennoch scheint das Kriegsbeil weitestgehend begraben worden zu sein.
Thang, der Kollege der mich im letzten Band hat neugierig werden lassen, ist diesmal nicht so aktiv bei den Ermittlungen wegen eines Unfalles dabei, trotzdem hätte ich gerne mehr über ihn gelesen, und wenn eine Fortsetzung geplant ist, wird es sicherlich das eine oder andere geben, was noch aufgedeckt werden wird.

Man braucht den Vorgänger „Spreewaldgrab“ nicht zu kennen, zum besseren Verständnis empfehle ich das Buch aber trotzdem.
Auch wenn mich der zweite Band nicht ganz überzeugt hat, ist hier ein solider Krimi entstanden, der detailreich, spannend und komplex ist.

Das Cover passt auch zum ersten Band, ein Haus im Wald an einem Gewässer und lässt auf einen Krimi schließen.

Fazit: Solider Krimi, der nicht ganz mit dem ersten Band mithalten kann, dennoch lesenswert.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.

Veröffentlicht am 30.12.2016

streckenweise langatmig, dann aber auch sehr spannend

Purpurne Rache
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Jean-Christophe Grangê – Purpurne Rache

Gregoire Morvan ist ein mächtiger Mann: in der Politik, im Rechtswesen und auch in seiner Familie. Durch seine Macht und Brutalität sichert er sich genügend Vorteile, ...

Jean-Christophe Grangê – Purpurne Rache

Gregoire Morvan ist ein mächtiger Mann: in der Politik, im Rechtswesen und auch in seiner Familie. Durch seine Macht und Brutalität sichert er sich genügend Vorteile, ob finanziell, beruflich oder persönlich, um diese in Afrika und Paris auszukosten.
Doch so viel Macht, bringt auch Feinde und Neider mit sich, und ein Mordfall in einer millitärischen Flugschule erinnert mit seiner Grausamkeit und Brutalität an einem vierzig Jahre alten Fall: Der Nagelmann. Laut der Klinik, in der der psychisch kranke Mann seit der Ergreifung lebte, ist der Täter vor drei Jahren gestorben.
Gibt es einen Trittbrettfahrer? Lebt der alte Nagelmann doch noch?
Um das herauszufinden schickt er seinen Sohn Erwan zum Tatort. Er und sein Team machen nur langsam Fortschritte, vorallem weil sich Erwan immer wieder um „Familienangelegenheiten“ kümmern muss, denn sein Bruder lebt in Scheidung und ist Drogenabhängig und seine Schwester geht unter dem Deckmantel der Schauspielerei „anschaffen“.

Ich bedanke mich herzlich für das Leseexemplar, das ich im Rahmen einer Leserunde gewonnen habe. Natürlich beeinflusst dies nicht meine ehrliche Meinung.

„Purpurne Rache“ ist das erste Buch, das ich von Jean-Christophe Grangê gelesen habe und vermutlich auch das letzte, denn ich bin über das offene Ende nach 766 Seiten echt verärgert.
Nach Anfangsschwierigkeiten hatte ich mich gut in die Geschichte eingelesen, der Schreibstil ist flüssig, auch wenn immer wieder detailreiche Ausschweifungen zu politischen Geschehen, zur Vergangenheit und zu wissenschaftlichen Projekten statt finden. Diese führen zu einem besseren Verständnis, und sind eine ganz nette Informationsquelle, da der Autor hier gewissenhaft recherchiert hat.
Hauptsächlich stehen Gregoire und sein Sohn Erwan im Fokus des Buches, doch auch ein nicht unerheblicher Teil befasst sich mit den Geschwistern, die auf die schiefe Bahn geraten. Darüber hinaus führt die Suche nach dem Mörder immer wieder in Sackgassen, es gibt unvorhergesehene Wendungen, einige Überraschungen, einige nicht ganz nachvollziehbare Handlungsaspekte, detailreiche sexuelle Handlungen, undurchsichtige Fälle und jede Menge Spannung und Gewalt.
Dieser Thriller ist sehr vielschichtig und komplex aufgebaut, sodass ein „mal eben lesen“ nicht möglich erscheint. Um das ganze Ausmaß dieses Buches zu erfassen braucht man Zeit und man muss sich auf die Story einlassen.
Die Charaktere sind detailreich, facettenreich und lebendig beschrieben. Jeder, aber auch wirklich jeder aus der Familie Morvan hat dunkle Seiten, Geheimnisse und ist in seiner Gänze nicht durchschaubar.
Während Gregoire an allen Enden seine Macht demonstriert, sich mit der Politik und im Börsenbereich auseinandersetzt, sich Feinde in aller Welt macht und munter Morde anordnet ist sein Sohn Erwan etwas sympathischer, auch wenn er die Grundzüge seines Vaters besitzt.
Aber Erwan ist auch klug, tough und geht seinen eigenen Weg, der manchmal mit dem seines Vaters kollidiert. Diese Entwicklungen waren stets interessant zu lesen.
Maggie, die Ehefrau von Gregoire, wird als Opfer dargestellt, doch schon bald steht fest, dass sie ein dunkles Geheimnis hütet.
Alle Charaktere, egal ob sympathisch oder unsympathisch, sind aber sehr gut und detailreich ausgearbeitet, besitzen Tiefe und wirken authentisch. Die Figuren harmonisieren gut miteinander und ergeben so ein stimmiges, rundes Bild, was der Story mehr Glaubwürdigkeit verleiht.

Dennoch bin ich von diesem Thriller enttäuscht, denn ein furioses Finale bleibt aus, genau wie die Beantwortung sämtlicher Fragen oder die Zusammenführung der zahllosen Handlungsstränge. Ein Buch von über 700 Seiten sollte meiner Meinung nach in sich abgeschlossen sein, ein vernünftiges Ende haben und nicht noch so viele unbeantwortete Fragen. Sicherlich wird es hier eine Fortsetzung geben, aber ehrlich gesagt, werde ich diese mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr lesen.

Da das Buch so viele positiven, aber auch negative Erfahrungen für mich birgt, war es diesmal besonders schwer eine Rezension zu verfassen und deswegen kann ich nicht anders, als 3 Sterne zu vergeben. Hier sollte sich der Leser eine eigene Meinung bilden.

Fazit: Ein Thriller, der streckenweise langatmig, dann aber auch sehr spannend ist, mit vielen Überraschungen, Wendungen aber leider auch vielen unbeantworteten Fragen.

Veröffentlicht am 17.12.2016

teilweise recht langatmig

DNA
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Yrsa Sigurdardóttir – DNA

Nach einer schweren Familientragödie werden im Jahr 1987 drei Geschwister voneinander getrennt und in separaten Familien untergebracht. Die Betreuer des Waisenhaus sind sich ...

Yrsa Sigurdardóttir – DNA

Nach einer schweren Familientragödie werden im Jahr 1987 drei Geschwister voneinander getrennt und in separaten Familien untergebracht. Die Betreuer des Waisenhaus sind sich fast einig, das alles nur zum Schutz der Kinder passiert.

Jahre später erschüttert der brutale, grausame Mord an Elisa Reykjavik mit einem Haushaltsgegenstand Kommissar Huldar, der gerade seinen ersten Fall in leitender Position aufgrund Unstimmigkeiten bei seiner Arbeit, bekommen hat. Die Grausamkeit mit der der Täter das Opfer zugerichtet hat, ist auch für den leitenden Pathologen schwer zu fassen. Aber es gibt eine Zeugin, die kleine Margaret lag unter dem Bett ihrer Mutter und hat den Täter gesehen. Doch das Mädchen will nicht reden und die Beamten befürchten, dass sie als Tatzeugin in Gefahr schwebt.
Im Kinderhaus arbeitet die Psychologin Freya mit ihrem Team, die ihre eigenen Probleme hat: Der Bruder ist im Gefängnis, sie sucht eine Wohnung, und der Hund des Bruders mag sie wohl auch nicht leiden. Dazu kommt, das sie auf der Suche nach einem festen Freund ist.
Als sich die Wege von Huldar und Freya kreuzen, erkennt sie ihn ihm eine Bettbekanntschaft, der ihr einige Unwahrheiten erzählt hat, was die Ermittlungen und auch das Miteinander-Umgehen nicht einfacher macht, zumal Freya wenig später das Kind unter ihre Obhut bringt.
Ein weiterer brutaler Mord lässt kleine Einblicke in die Motive des Täters zu, der gerne mit Rätseln um sich wirft.
Doch wie passt der Amateurfunker Karl in die ganze Sache hinein, der über eine Funksendung wertvolle Hinweise zu den Opfern bekommt?

Als ich die Leseprobe bei einem Buchportal gelesen hatte, dachte ich: Das Buch musst du unbedingt haben.
Leider hält das Buch nicht so wirklich, was mir die Leseprobe versprochen hat.
Der Schreibstil ist meistens gut lesbar, aber auch auch wenn es unendliche, zähe Ausschweifungen gibt, die über Seiten anhalten und dann ganz plötzlich wieder zum Ursprungsthema zurückfinden, hat mich das im Lesefluss sehr gestört. Irgendwie wollte sich bei mir nicht die Thriller-Spannung einstellen, obwohl die Grundidee sehr interessant war und man deutlich mehr aus dem Buch hätte heraus holen können.
Die immer dazwischen geschobenen Gedankengänge von Huldar oder Freya wirken oft so deplatziert, dass mich die streckenweise langatmige Story nach einer Weile wirklich Überwindung gekostet hat, das Buch zu beenden.
Die Handlung selbst war voller Überraschungen und Wendungen, einige waren vorhersehbar, so wie das Motiv des Täters, anderes war wiederum wirklich gut erzählt.
Trotzdem wollte der Funke einfach nicht überspringen, was echt schade ist.

Die Figuren waren aber sehr detailliert, lebendig (wenn auch emotional meistens eher düster gestimmt), facettenreich und auch überwiegend glaubhaft beschrieben, sodass ich mir die Personen gut vorstellen konnte.
Freya wirkte distanziert, irgendwie mit sich nicht ganz im Reinen, aber es wurde im Verlaufe des Buches deutlich besser und sie wurde mir auch von Seite zu Seite etwas sympathischer.
Übersprudelnde Sympathie konnte ich allerdings auch nicht bei Kommissar Huldar hervorbringen, der einige Ecken und Macken hat, die ich einfach nicht gut heißen kann. Mal eben mit der Frau des Partners in die Kiste springen gehört zum Beispiel dazu.

„DNA“ war für mich das erste Buch der Autorin und ich bin mir ehrlich nicht sicher, ob ich ein weiteres von ihr lesen werde, auch wenn die Bewertungen generell sehr positiv ausfallen. Ich denke hier stimmt einfach die Chemie leider nicht.

Das Cover ist interessant, obwohl ziemlich dezent gehalten, hat es mich sofort angesprochen.

Fazit: Wer einen sehr detailreichen, in aller Ausführlichkeit beschriebenen Thriller mag, wird hier wohl seine Freude haben. Ich hatte sie leider nicht. Aber ich kann auch nicht sagen, dass das Buch absolut schlecht war.

Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung und 2-3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Ein Krimi mit eher seichten Abschnitten, nicht immer sofort nachvollziehbar, dennoch sicherlich lesenswert für Arne Dahl Fans

Sieben minus eins
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Arne Dahl – Sieben minus Eins

Sam Berger, Kriminalkommissar bei der schwedischen Polizei ist sich sicher, dass er einem Serientäter auf der Spur ist. Sein neuestes Opfer ist die fünfzehnjährige Ellen ...

Arne Dahl – Sieben minus Eins

Sam Berger, Kriminalkommissar bei der schwedischen Polizei ist sich sicher, dass er einem Serientäter auf der Spur ist. Sein neuestes Opfer ist die fünfzehnjährige Ellen Savinger. Bei seinen eigenen Ermittlungen ist er auf weitere Vermisstenfälle gestoßen, allerdings wurden bisher keine Leichen gefunden. Sein Chef Allan Gudmundson sieht rot, er verbietet Sam weiter privat zu ermitteln und droht ihm sogar mit Kündigung.
Als sich dann eine Mitwisserin des wahrscheinlichen Täters findet, die sogar die Tatorte manipuliert hat, ist Sam sich sicher das er seinen Fall lösen kann. Notfalls auf eigener Faust, aber mit Hilfe seiner Kolleginnen „Deer“ und „Cutter“.
Doch dann kommt alles anders als er denkt und plötzlich steht ihm auch noch die Geheimpolizei im Weg und Sam gerät selbst in die Schusslinie.

„Sieben minus Eins“ ist das erste Buch, das ich von Arne Dahl gelesen haben und nach der Leseprobe bei vorablesen.de konnte ich es kaum erwarten mir das Buch zu kaufen.
Leider hätte ich warten sollen bis ich mir das Buch irgendwann mal in der Bibliothek leihen kann, denn ehrlich gesagt konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.

Der Schreibstil selbst ist locker und flüssig, was das lesen erleichtert.
Die Handlung selbst ist zwar streckenweise spannend und temporeich, aber dann gibt es arg langatmige Abschnitte, viele Wiederholungen und manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich irgendetwas überlesen hab. Die Handlung war wirr und chaotisch, auch wenn es einige Überraschungen und Wendungen gab, die mich neugierig gemacht haben. Das Ende war aber ausschlaggebend, das ich das Buch einfach nicht mochte. Ich brauch nicht immer ein Happy End, aber das habe ich nicht erwartet.
Ich hatte auch nicht das Gefühl in der Story wirklich anzukommen. Irgendwie stimmte die Chemie zwischen mir und dem Buch einfach nicht. Mir fehlte das gewisse Etwas.

Dennoch, die Handlung ist detailreich, komplex und gut ausgearbeitet, die verschiedenen Zeitebenen und Perspektivwechsel machten das Buch „spannender“ und abwechslungsreicher.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Hauptperson, Sam Berger, rein versetzen, der mir nicht wirklich sympathisch werden konnte. Er handelt egoistisch, bringt dadurch seine Kollegen und sich selbst in Gefahr, hat eine fast schon krankhafte Fixierung auf den Täter, was im Laufe des Buches aber auch aufgeklärt wird. Dennoch erschien er mir in manchen Situationen einfach unglaubwürdig.
Seine Kollegin „Deer“ mochte ich eigentlich gern, sie hat das Herz am rechten Fleck genau wie die engagierte und taffe Kollegin „Cutter“, die ein As an den Computern ist.
Erst sehr spät wird die weitere Hauptfigur Molly Blom eingeführt, die mir sympathischer ist als Sam Berger. Trotzdem tat ich mich schwer, eine Nähe zu ihr aufzubauen. Sie ist aber gut ausgearbeitet, sie ist glaubwürdiger, auch wenn ich nicht alles nachvollziehen konnte.
Die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte in sich abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, überwiegend glaubhaft und unterschiedlich dargestellt.
Die Handlungsorte und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich etwas besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Das Buch konnte mich leider nicht so mitreißen, wie ich es mir gewünscht hätte, aber dennoch empfehle ich das Buch allen Krimilesern, die eine verworrene und eher seichte Story mögen, die aber dennoch sehr komplex ist.

Das Cover ist ein Blickfang, in graubraune Töne und mit schwarzroter Schrift sind ein Blickfang. Das Cover strahlt eine gewisse Einsamkeit und Trostlosigkeit aus. So wirklich hat es nicht mit dem Inhalt der Story zu tun.

Fazit: Ein Krimi mit eher seichten Abschnitten, nicht immer sofort nachvollziehbar, dennoch sicherlich lesenswert für Arne Dahl Fans.

Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung und 3 Sterne.