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Morlin

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Eine ungewöhnliche Geschichte über Tiger und drei Menschen

Tiger
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Polly Clark erzählt hier eine ungewöhnliche Geschichte über Tiger und drei Menschen, in deren Lebensgeschichte Tiger eine wichtige Rolle spielen.

Nach einem kurzen Prolog in dem wir die russische Taiga ...

Polly Clark erzählt hier eine ungewöhnliche Geschichte über Tiger und drei Menschen, in deren Lebensgeschichte Tiger eine wichtige Rolle spielen.

Nach einem kurzen Prolog in dem wir die russische Taiga besuchen, beginnt das Buch mit Frieda. Eine Frau, die mit ihrem Leben nicht ganz so gut zu Recht kommt und in einem Zoo als Tierpflegerin landet, um sich dort um den Tiger-Neuzugang zu kümmern.

Im späteren Verlauf, werden wir dann noch zwei weitere Charaktere kennenlernen und auch Tiger werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Mir hat zunächst einmal der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Die Beschreibungen sind so eingängig, dass ich z.B. die Weite der russischen direkt vor mir gesehen habe.

Womit ich erstaunlicherweise etwas Probleme hatte, war der Wechsel zwischen den drei Personen. Normalerweise liebe ich Bücher mit wechselnden Perspektiven, aber hier hat es mich irritiert zurückgelassen. Das lag vielleicht auch daran, dass es pro Person nur einen (recht langen) Erzählstrang gibt. Und beim Wechsel zur nächsten Person, hat man dem bisherigen Charakter etwas hinterher getrauert. Wobei das ja auch etwas über die schöne Erzählweise der Autorin aussagt.

Gegen Ende verbinden sich die einzelnen Erzählstränge und machen letztendlich auch Sinn. Allerdings war es mir nicht rund genug – ich hatte das Gefühl, als hätte ich ein paar Seiten überlesen. Hundertprozentig überzeugt hat mich das Buch daher nicht – aber vier Sterne hat es absolut verdient.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Spannende Einführung in die Tenniswelt

Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht
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Als Darmstädterin ist mir Andrea Petkovic natürlich ein Begriff – auch wenn ich mich mit Tennis nur sehr wenig auskenne. Daher war ich sehr gespannt auf ihr Debüt, da ich mir Einblicke in ihre Kindheit ...

Als Darmstädterin ist mir Andrea Petkovic natürlich ein Begriff – auch wenn ich mich mit Tennis nur sehr wenig auskenne. Daher war ich sehr gespannt auf ihr Debüt, da ich mir Einblicke in ihre Kindheit in Darmstadt und in die Tenniswelt erhoffte.

Das recht dünne Buch enthält 18 Erzählungen, die sich um das Erwachsenwerden (vor allem auf den Tennis-Übungsplätzen), den Erfolgen und auch Misserfolgen im Tennissport, der Liebe, der Familie und einfach um das Leben drehen.

Mir hat das Buch sprachlich und auch erzählerisch überraschend gut gefallen. Als total unsportlicher Mensch, ringt mir die Autorin großen Respekt für ihre Leistungen ab – sportlich und mental. Mir ist jetzt erst klar geworden, mit wie vielen Niederlagen auch erfolgreiche Tennisspieler kämpfen müssen, da sie ja sehr viele Turniere spielen und nun nicht jedes gewinnen (können). Dann immer wieder aufzustehen und weiterzumachen – Hut ab.

Das Buch war für mich tatsächlich eine spannende Einführung in die für mich bis dahin recht unbekannte Tenniswelt.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Breaking the frame

Das Wörterbuch des Windes
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Ein Satz am Anfang des Buches beschreibt es meiner Meinung nach ziemlich gut: „Ein alter Mann, dessen Vergangenheit nur eine Lüge war, eine Touristin auf der Flucht, ein lahmendes Pferd und ein heimatloser ...

Ein Satz am Anfang des Buches beschreibt es meiner Meinung nach ziemlich gut: „Ein alter Mann, dessen Vergangenheit nur eine Lüge war, eine Touristin auf der Flucht, ein lahmendes Pferd und ein heimatloser Verlierer, der seine Zukunft in Alkohol ertränkt.“

Die von Nina Blazon geschaffenen Figuren (Einar, Swea, Houdini und Jon) treffen in der Kulisse Islands aufeinander und werden nun einen Teil ihres Lebens gemeinsam gehen.

Mir hat besonders die Beschreibung Islands gefallen. Ein Land, mit dem ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt habe. Das wird sich nun nach der Lektüre des Romans ändern. Die Natur, die Menschen und die kleinen Kuriositäten (wie z.B. die IslandingsApp, mit der man als Isländer prüfen kann, welchen Verwandtschaftsgrad die neue Bekanntschaft hat) wurden so interessant und lebendig beschrieben, dass man einfach ein Islandfan werden muss.

Einen kleinen Abzug musste ich leider geben, da mir die Geschichte stellenweise zu langatmig war. Ich denke, man wäre als Leser auch mit 100-200 Seiten weniger zufrieden gewesen. Der Selbstfindungsprozess von Swea war dann doch etwas zu ausführlich beschrieben.

Insgesamt aber ein wirklich schönes Buch und ich kann hier auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Ungewöhnlicher Schauplatz

Die zitternde Welt
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Normalerweise erwähne ich das Cover eines Buches bei einer Rezension ja nicht, aber die Farbgebung ist hier wirklich außergewöhnlich schön. Hinzu kommen noch ein gelber Buchsschnitt und ein grünes Lesebändchen. ...

Normalerweise erwähne ich das Cover eines Buches bei einer Rezension ja nicht, aber die Farbgebung ist hier wirklich außergewöhnlich schön. Hinzu kommen noch ein gelber Buchsschnitt und ein grünes Lesebändchen. Optisch wirklich ein Genuss.

Aber auch inhaltlich kann das Buch durchaus überzeugen. Wir befinden uns im Jahr 1899 in Anatolien bei einer österreichischen Familie, deren Familienoberhaupt als Ingenieur beim Aufbau der Bagdadbahn beteiligt ist. Seine starke und fast schon aufsässige Frau ist ihm hochschwanger nachgereist und wird in Anatolien in den nächsten Jahren drei Kinder zur Welt bringen. Der Beginn des ersten Weltkrieges wird die Familie aber auseinanderreißen und aus ihrer neu gewonnen Heimat vertreiben.

Mir hat der recht ungewöhnliche Schauplatz sehr gut gefallen. Anatolien, das osmanische Reich, die Bagdadbahn – alles Themen, mit denen ich mich bisher so gut wie gar nicht beschäftigt habe. Historisch wirklich interessant und es hat mich angeregt, auch mal die ein oder andere Dokumentation dazu anzusehen.

Eine österreichische Familiengeschichte an einem ungewöhnlichen Schauplatz.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Vater und Tochter

Ein Sonntag mit Elena
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Giulia erzählt von ihrem Vater. Und von dem Sonntag, an dem ihr Vater Elena und deren Sohn Gaston kennenlernt. Doch vor allem dreht sich das Buch um die Beziehung zwischen dem Vater und seinen Kindern ...

Giulia erzählt von ihrem Vater. Und von dem Sonntag, an dem ihr Vater Elena und deren Sohn Gaston kennenlernt. Doch vor allem dreht sich das Buch um die Beziehung zwischen dem Vater und seinen Kindern - insbesondere der Beziehung zu Giulia.

Man erfährt vieles aus Giulias Kindheit, in der der Vater als Ingenieur für Brückenbau ständig auf Reisen und kaum zu Hause war. Und auch über die Zeit, als sie schon erwachsen und ihr Vater seine Frau verloren hat und nun einsam seine Zeit zu Hause verbringt. Zwischen den beiden besteht eine Distanz, die zu großen Teilen auf Missverständnissen und auf Unkenntnis beruht, die es zu überwinden gilt.

Insgesamt ist es ein sehr ruhiges Buch, bei dem mir vor allem die Ausarbeitung der Charaktere gefallen hat.

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