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Veröffentlicht am 30.10.2020

Die Bestie der Pestinsel – außergewöhnlich, fesselnd, schockierend und absolut überraschend – top!

Baskische Tragödie
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„Was, verdammt, war hier los?“ (Ende Track 38)

Meine Meinung:
Die „Baskische Tragödie“ ist der vierte Fall für Commissaire Luc Verlain – und wohl auch sein persönlichster. Er beginnt damit, dass der fünfjährige ...

„Was, verdammt, war hier los?“ (Ende Track 38)

Meine Meinung:
Die „Baskische Tragödie“ ist der vierte Fall für Commissaire Luc Verlain – und wohl auch sein persönlichster. Er beginnt damit, dass der fünfjährige Lucien ein am Strand angeschwemmtes Paket mit reinstem Kokain darin findet, es neugierig probiert und ins Koma fällt. Während die gesamte Polizei deshalb in Aufruhr und zutiefst betroffen ist, wird Luc Verlain verhaftet. Die unglaublichen Vorwürfe: Drogenhandel und Totschlag! Luc kann entkommen und flieht nach Spanien, wo ein perfides und brandgefährliches Katz-und-Maus Spiel beginnt und er sich unvermittelt mit einem Phantom aus seiner Vergangenheit und mit einem schier übermächtigem Gegner konfrontiert sieht…

Schon der Vorgängerband, „Winteraustern“, hatte mich absolut begeistert. War dieser noch ein „klassischer Krimi“, so ist die „Baskische Tragödie“, die diesen Titel ganz zu Recht trägt, aufgrund der ungeheuerlichen Vorwürfe gegen Luc Verlain alles andere als ein klassischer Krimi. Schockiert, aber gefesselt muss man als Leser*in miterleben, wie sich Verlain immer tiefer in kriminelle Machenschaften verstricken lässt. Wie er sich vom smarten und effektiven Teamplayer zu einem isolierten Einzelkämpfer entwickelt und zum Gejagten wird. Dies ist wahrlich spannend, schockierend, action- und temporeich! Bis kurz vor Schluss führt diese scheinbar unaufhörliche Spirale immer weiter hinab – doch dann beschert uns Alexander Oetker ein sehr atmosphärisches und absolut überraschendes Finale, das mir persönlich sehr gut gefallen hat und ein stimmiges Ende für diesen außergewöhnlichen Fall gesetzt hat.

Einmal mehr schafft es Autor Alexander Oetker, trotz aller Spannung und Tragik dieses Falls, sehr viel Kulinarik und Lokalkolorit in seine Geschichte hineinzuweben, die einem manchmal das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen bzw. die Fernweh nach Sehnsuchtsorten wie San Sebastian oder Bordeaux wecken. Das macht einfach Spaß zu lesen / hören, auch wenn ich mich mitunter manchmal gewundert habe, dass Luc Verlain auch in den ausweglosesten Situationen doch immer noch ins träumerische Schwärmen über die lokale Küche und / oder einen edlen Tropfen geraten kann.

Diese sehr gelungene Hörbuch-Produktion wird gelesen von Frank Arnold, einem der vielseitigsten Hörbuchsprecher Deutschlands und Preisträger des deutschen Hörbuchpreises. Er liest mit angenehmer Stimme, passendem Tempo und stets punktgenauer Betonung, so dass es eine wahre Freude ist, ihm zuzuhören!

Alexander Oetkers Luc Verlain-Reihe ist auf dem besten Weg, sich zu meinen absoluten Lieblings-Krimireihen zu gesellen!

FAZIT:
Ein außergewöhnlicher, sehr guter Krimi mit tollem Plot, viel Kulinarik und Lokalkolorit!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Neue Quality – die gelungene Fortsetzung der rabenschwarzen, vor Sarkasmus strotzenden Zukunftsvision

QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
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„Heute suchen sich alle im Netz. Die wenigsten sind mit dem zufrieden, was sie finden, und versuchen die Lücke mit Selfies, Likes und Kommentaren zu stopfen.“ (S. 262)
„Der Mann zwei Pandas plitsch platsch ...

„Heute suchen sich alle im Netz. Die wenigsten sind mit dem zufrieden, was sie finden, und versuchen die Lücke mit Selfies, Likes und Kommentaren zu stopfen.“ (S. 262)
„Der Mann zwei Pandas plitsch platsch dreizehn Sand Augen zu bumm.“ (der witzigste Witz der Welt - S. 115)

Meine Meinung:
Teil 1 ist nun rund drei Jahre her und so ist es prima, dass Band 2 mit einer kurzen Vorstellung der Dramatis Personae startet – ein freundliches Zugeständnis des Autors an die unter dem „Vergesslichkeits-Bug“ leidenden Menschen wie mich. So war ich schnell wieder mitten drin in der Geschichte um den Maschinentherapeuten Peter Arbeitsloser, die Hackerin Kiki Unbekannt und die politische Strategieberaterin Aisha Ärztin. Diesmal bringt nicht ein unbestellter und unerwünschter rosafarbener Delfin-Vibrator die Geschichte in Schwung, sondern der Auftritt eines mysteriösen Gangsters („Der Puppenspieler“) und hochtrabende Pläne von Henryk Ingenieur (seines Zeichens Chef von „TheShop“). Wie schon in Band eins wirkt die Storyline zunächst etwas wirr und unwillkürlich, wozu sicherlich auch die anfänglich exzessive, aber unterhaltsame Fußnotenschwemme beiträgt (die längste Fußnote ist fast zwei Seiten lang!). Doch nach und nach kristallisieren sich Zusammenhänge heraus und die grundlegende Storyline wird immer erkennbarer, wie bei einem Mikroskop, das sich langsam aber stetig scharf stellt.

Auch wenn es eben ein Weilchen dauert, bis die Storyline freigelegt ist, bietet dieses Buch mal wieder von der ersten Seite an einen sehr hohen Unterhaltungs-Level (mindestens 60…), der für mein Empfinden mit jedem Kapitel weiter steigt (TA-TA-TA-TAH!). Hier finden sich jede Menge extrem schräge Charaktere, skurrile Situationen und Zukunftsvisionen, bei denen man nicht weiß, ob man sich darüber vor Lachen kringeln oder doch besser fürchten sollte. Wunderbarer Weise hat Marc-Uwe Kling auch immer wieder kleine „Easter Eggs“ für die etwas „reiferen“ Leserinnen wie mich eingebaut, sei es die Catan-spielende Ex-Monsterbot-Jockey Ynes, das Monty Python „Zitat“ von M.A.M.A. (S. 362) , der unerwartete „Hodor“-Ausruf von Mickey (S. 409) oder ein kleiner Verweis auf FBI-Agenten, die unheimliche Fälle lösen (S. 177). So etwas liebe ich!

Selbstverständlich sprüht dieses Buch neben viel Humor auch wieder vor lauter Kraftausdrücken, sexuellen Anzüglichkeiten und jeder Menge Gewalt. Immer wieder herrlich zu lesen ist dabei der (Wort-)witz des Autors, sei es eine merkwürdige Sekte namens „die Thermomixer“, eine Wand, die aufgrund einer Explosion „nicht mehr Wand sein mag und ihre Existenz als Loch fortsetzt.“ (S. 165) oder auch „Total hässliche Klamotten. Also so 80er in Extraschei
e“ (S. 387).

Dies ist aber auch wieder ein Buch, das unter allem Humor, dem ganzen Sarkasmus und den skurrilsten Zukunftsvisionen doch eine ernste, kritische Basis hat. Manches von dem, was hier zu lesen steht, scheint tatsächlich eine mögliche Richtung zu sein, auf die unsere heutige Technik- und Ranking-gläubige Gesellschaft zusteuert. So zeigt uns der Autor hier zum Beispiel, warum es brandgefährlich ist, wenn falsch getriggerte Trigger andere Trigger triggern, was zu einer Perpetuum Mobile artigen Triggerung weiterer Trigger führt. What if John is one of us!? Alles klar, oder?

Ein wirklich tolles Buch! Aber wenn Sie meine Rezension hier von der Wortwahl, Ausdrucksweise und / oder den Zitaten in Teilen etwas zu schräg für Ihren Geschmack finden, sollten Sie doch vielleicht doch davon Abstand nehmen, es zu lesen!

FAZIT:
Berechtigte Gesellschaftskritik und beängstigende Zukunftsvisionen verpackt in jede Menge Sarkasmus, Ironie und rabenschwarzem Humor. Klasse!

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Fire Island - spannend, actionreich und überraschend - eine kreativ umgesetzte und sehr gut gelungene Dilogie!

Beastmode 2: Gegen die Zeit
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„Die Zeit verläuft nicht linear aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft. Sie ist ein Kreis, dessen Anfang zum Ende zurückkehrt.“ (S. 200)

Meine Meinung:
„Gegen die Zeit“ ist nach „Es beginnt“ ...

„Die Zeit verläuft nicht linear aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft. Sie ist ein Kreis, dessen Anfang zum Ende zurückkehrt.“ (S. 200)

Meine Meinung:
„Gegen die Zeit“ ist nach „Es beginnt“ der zweite Band der Beastmode-Dilogie von Rainer Wekwerth und knüpft nahtlos an den Vorgänger an, da diese Geschichte von Anfang an nach eigenen Aussagen des Autors schon komplett „durchdacht“ war, bevor er das erste Wort zu Papier gebracht hatte. Nachdem wir in Band 1 die „Wurzeln“ der Göttin Amanda Nichols und die Beschwörung des Dämons Damon Grey miterlebt haben, reisen wir weiter in der Zeit und es geht hier nun mit den schicksalsentscheidenden Momenten für Malcolm Floyd weiter.
Ich war schon von Band 1 restlos begeistert und kann nun attestieren, dass Band 2 das hohe Niveau des Vorgängers mühelos halten kann! Hier ist es extrem fesselnd zu lesen, wie die fünf so unterschiedlichen Zeitreisenden ihr Schicksal quasi selbst schreiben - ein sehr faszinierendes Paradoxon, das sich Rainer Wekwerth hier erdacht hat! Durch die verschiedenen Zeiten und die stetig wechselnden Schauplätze – bis hin in eine dunkle und dystopische Zukunftsvision – bleiben Tempo und Spannung durchgehend auf einem hohen Level. Immer wieder kommt es hier zu unvorhersehbaren Widerständen und überraschenden Wendungen im Storyplot. So ist der Titel „Gegen die Zeit“ auch wirklich Programm, denn die fünf „modernen Superhelden“ kämpfen gegen die Zeit, und als Leser*in vergisst man diese so ganz, da es sich wunderbar tief in diese ungewöhnliche Story hineintauchen lässt.
Sehr gut gefallen hat mir dabei auch die Charakterentwicklung, denn einige Protagonisten wurden hier quasi „resettet“ und man hat sie nun zum Teil von einer ganz anderen Seite, zum Teil auch viel intensiver kennengelernt. Dabei werden Rätsel und Fragen, die sich im ersten Band aufgetan haben, sukzessive aufgeklärt und erscheinen dadurch nun nachvollziehbar und folgerichtig. Nur das ganz große Rätsel, das Paradoxon, auf dem diese Storygrundidee fußt, hat Rainer Wekwerth nicht aufgeklärt. Das war für mich aber absolut verschmerzbar, denn es müssen nicht immer alle Rätsel gelöst werden und zu diesem Plot passt es einfach perfekt, einen letzten Hauch von Mystik und Rätselhaftem beizubehalten.
Neben dieser außergewöhnlichen Storyline ist es Rainer Wekwerth aber auch gelungen, seiner Dilogie eine gehörige Portion Tiefgang zu verpassen. Viele aktuellen Themen blitzen hier immer wieder auf und regen dabei zum Nachdenken und Reflektieren an. Es geht u.A. darum, „anders zu sein“ und über alle Grenzen hinweg zu denken, es geht um Umweltschutz genauso wie um soziale Ungerechtigkeiten und die Frage, wohin uns der technische Fortschritt und das allgemeine Gewinnstreben noch führen können und welche Risiken wir dabei bereit sind, in Kauf zu nehmen. Und schließlich geht es um Fragen der Ethik und der Menschlichkeit.
Alles in allem also eine für mich perfekte Leseunterhaltung, die mich über beide Bände hinweg absolut gefesselt hat. Nur das Finale war mir persönlich ein wenig zu schnell „abgehakt“. Noch rund 20 Seiten vor dem Schluss habe ich mich gefragt, wie der Autor diese komplexe Geschichte auf den verbleibenden Seiten wohl noch zu einem überzeugenden Ende bringen will – doch er hat es geschafft. Trotzdem hätte ich hier gerne noch ein paar Kapitel mehr dazu gelesen!

FAZIT:
Eine in vielschichtiger Hinsicht außergewöhnliche Zeitreise-Dilogie und ein waschechter Pageturner – ein absolutes Must-Read!

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Veröffentlicht am 09.10.2020

„Eya ela Elvarion“ - ein etwas ungewohnter, aber genauso spannender & fantasievoller Alea-Roman

Alea Aquarius 6. Der Fluss des Vergessens
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„Was genau passieren würde, konnten sie nicht ahnen. Wie genau diese Nacht den Lauf der Geschichte verändern würde, stand in den Sternen.“ (s. 445)

„Aber kein Traum war je in Erfüllung gegangen, der ...

„Was genau passieren würde, konnten sie nicht ahnen. Wie genau diese Nacht den Lauf der Geschichte verändern würde, stand in den Sternen.“ (s. 445)

„Aber kein Traum war je in Erfüllung gegangen, der nicht zuvor von einer mutigen Träumerin geträumt worden wäre.“ (S. 606)

Meine Meinung:

Tanya Stewners Kultserie um die außergewöhnliche Alea Aquarius und das coole Team der Alpha Cru geht nun schon in den sechsten Band. Auch wenn dieses Buch erstaunliche Parallelen zu Band 1 hat, sollte man doch zuvor alle anderen Bände dieser wunderbaren Reihe gelesen haben (es lohnt sich - versprochen!).

Im letzten Band hatte Tanya Stenwer uns Leser*innen mit einem echt fiesen Cliffhanger ratlos und verzweifelt zurückgelassen. Und so knüpft die Handlung hier auf ungewohnte, aber folgerichtige Weise wieder an, die für alle Fans der Reihe erst einmal schwer zu ertragen sein dürfte: Die gesamte Alpha Cru hat eine kollektive Gedächtnislücke und Vieles von dem, was wir über die ersten Bände hinweg liebgewonnen haben, ist erstmal hinweggewischt. So ist dieser Band auch etwas anders als die Vorangegangenen. Tanya Stewner treibt hier dafür ihre Rahmenhandlung ein gewaltiges Stück voran. Viele drängende Fragen werden beantwortet, neue Fragen kommen hinzu. Es gibt Wiedersehen mit altbekannten Charakteren (an die sich die Cru zu Beginn selbst gar nicht erinnern kann) und ein Anfreunden mit überraschenden neuen, ganz wunderbaren Figuren. Es gibt wie aus dem Nichts auftauchende Hindernisse, aber genauso auch immer wieder Hilfe von überraschenden Seiten. Es ist ein Plot, der mich einmal mehr total gefesselt und die Seiten beim Lesen regelrecht hat dahinfliegen lassen, so dass ich für die über 600 Seiten gerade mal drei Tage gebraucht habe. Glücklicher Weise endet dieses Buch nicht wieder mit so einem gemeinen Cliffhanger, sondern eher mit einem offenen, aber rundum „wohligen“ Ende, das mich dennoch absolut neugierig und gespannt auf den nächsten Band warten lässt.

Dieser Band ist wie gesagt für die Rahmenhandlung absolut wichtig, ja geradezu elementar. Dafür kommen andere, klassische Elemente der Alea-Reihe hier leider etwas zu kurz. Die wunderbaren Magischen spielen hier lange Zeit nur eine Nebenrolle und auf die zauberhaften, unglaublich phantasievollen und intensiven Unterwasserabenteuer muss man hier leider komplett verzichten. Das hat mich zwar schon ein wenig geschmerzt, aber es passt halt auch absolut zur Handlung dieses Teils – Tanya Stewner hat hier also alles richtiggemacht. Auch der zentrale Themenkomplex dieser Reihe, Umweltverschmutzung & Umweltschutz, blitzt in diesem Buch zwar immer wieder auf, wie etwa die breitgefächerte Kritik an Kreuzfahrten oder an internationalen Müllexporten, besitzt alles in allem aber weniger Präsenz als in den ersten Teilen dieser Reihe. Dennoch merkt man auch diesem Buch immer wieder an, wie wichtig der Autorin dieses Thema ist – und das gefällt mir nach wie vor außerordentlich gut!

Auch wenn der Inhalt diesmal also ein kleines bisschen „Alea-untypisch“ war, so ist doch Tanya Stewners Schreibstil wie immer: einfach zauberhaft und poetisch! Meist federleicht, manchmal aber auch absolut ernst, immer wieder abwechslungsreich, stellenweise wunderbar humorvoll (meist dank des Best-Charakters Sammy mit seiner Gute-Laune-Hupe) und manchmal einfach verblüffend tiefgründig („Selbstbestimmung lässt die Seele atmen.“ - S. 59 / „Es kam wohl nicht allein darauf an, was geschah. Entscheidender war, wie man darauf reagierte.“ - S. 336). In allen Situationen findet sie stets die richtigen Worte und trifft den passenden Tonfall, so dass beim Lesen oftmals intensive Gefühle im Herzen und regelrecht phantastische Bilder im Kopf entstehen. Danke, Tanya!

FAZIT:
Alea mal etwas anders, aber genauso wunderbar und vollkommen überzeugend wie immer. Ein absolutes Must-Read für alle Fans dieser phantastischen Reihe!

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Ein spannendes und rasantes Mitmach-Abenteuer mit Cliff-Hanger

Explorer Team. Das Abenteuer beginnt!
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„Dann erblicke ich etwas in der Ferne, das aussieht, als hätten ein paar Außerirdische Riesenkinder ihre gigantischen Space-Bauklötze fallen lassen, weil sie zurück ins Ufo mussten.“ (S. 86)

Unsere Meinung:
Der ...

„Dann erblicke ich etwas in der Ferne, das aussieht, als hätten ein paar Außerirdische Riesenkinder ihre gigantischen Space-Bauklötze fallen lassen, weil sie zurück ins Ufo mussten.“ (S. 86)

Unsere Meinung:
Der elfjährige Lias Milestone hat Glück im Unglück, er gehört zu den Gewinnern des nationalen Vorentscheids eines Erfinderwettbewerbs des „Horizonte Instituts“ und darf zusammen mit ein paar andern Kids nach Kathmandu zum internationalen Finale fliegen. Wie passend, denn genau dort ist Lias Dad vor ein paar Monaten spurlos verschwunden, als er nach dem sagenhaften Volk der Jain geforscht hat, die angeblich ein ganz besonderes Geheimnis hüten sollen. Kurz nach der Landung macht sich Lias selbständig und beginnt mit seiner Suche nach seinem Dad. Doch wie soll er ihn finden, ganz allein in einem fremden und exotischen Land auf dem „Dach der Welt“ und nur „bewaffnet“ mit dem Expeditionstagebuch seines Vaters?...

Dieses Buch verfolgt einen ganz besonderen Ansatz: Es ist gespickt mit unterschiedlichsten Rätseln, bei denen die Leser*innen kräftig miträtseln können. Schon auf der vorderen Umschlaginnenseite wird schnell und leicht verständlich erklärt, wie dieses Buch funktioniert, und auf der hinteren Umschlaginnenseite findet sich die „Schatztruhe für Explorer“, aus der - Stück für Stück - wichtige Materialien ausgeschnitten werden können, die man zum Lösen der Rätsel benötigt. Besonders schön fanden wir das separat beiliegende Expeditionshandbuch, dass während des Lesens immer wieder zur Hand genommen werden muss, um die Rätsel zu lösen. Wirklich toll gemacht!

Gespannt sind wir also in dieses Abenteuer gestartet und waren vom ersten Kapitel an voll und ganz begeistert von der sehr exotischen und atmosphärischen Story wie auch vom Konzept dieses Buches. In Kathmandu erwartet die Leser ein turbulentes und buntes Treiben und gleich dazu noch zwei mysteriöse Verfolger. Ich (als Erwachsener) fühlte mich sofort an die Abenteuer von „Indiana Jones“ erinnert – einfach klasse! Und die Jungs sind aus dem Abenteuerfieber gar nicht mehr rausgekommen. Wie gebannt haben wir Lias Reise verfolgt und uns dabei mit den zahlreichen Rätseln beschäftigt. Diese haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und sind zum Teil schon ganz schön knackig. Wenn man aber mal nicht selbst auf die Lösung kommt, ist das auch kein Beinbruch, denn dann liest man einfach weiter und bekommt auch gleich die Erklärung zur Auflösung präsentiert. Das ist wirklich praktisch ausgedacht und hilft, Frust zu vermeiden.

In rasantem Tempo schreitet diese unglaublich abenteuerliche Geschichte voran, entführte uns in die abgelegene Bergwelt des Himalayas und hat uns regelmäßig staunen und auch mitzittern lassen. Mit jedem neuen Kapitel gibt es hier Neues und Unglaubliches zu entdecken. Manches davon hätte auch gerne „detaillierter“ erzählt werden dürfen, denn stellenweise wirkte die Geschichte schon regelrecht „atemlos“.

Am Ende steuert dieses Buch auf einen riesengroßen Cliff-Hanger zu, denn die Geschichte wird in diesem Band nicht (!) zu Ende erzählt! Wer wissen möchte, wie die Story um Lias ausgeht, muss zu einem der drei Nachfolgebände greifen (die alle drei diese Geschichte – auf unterschiedlichen Pfaden – zu Ende erzählen). Also: Besser schon mal den nächsten Band griffbereit haben!

FAZIT:
Ein tolles Abenteuer, eine super Aufmachung und ein überzeugendes Konzept – spannende und aktive Lesestunden sind hier garantiert!

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