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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2020

Ein mutiges Buch über Identitäten und Verlusten

Taxi
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Taxi ist ein unkonventioneller Roman. Ein Mann übernimmt eine Rolle. Er mimt den im Krieg verschollen Sohn, dessen Platz er bei der Mutter einnimmt. Rosa Palot hat ihn engagiert und die Kapiteln entsprechen ...

Taxi ist ein unkonventioneller Roman. Ein Mann übernimmt eine Rolle. Er mimt den im Krieg verschollen Sohn, dessen Platz er bei der Mutter einnimmt. Rosa Palot hat ihn engagiert und die Kapiteln entsprechen Episoden einer Serie, die im realen Leben stattfindet. Ein Leben wie im Film.
Der Schauspieler geht in seiner Rolle ganz und gar auf und scheint bald keine eigene Identität mehr zu haben. Akzeptiert wird er überraschenderweise auch von Palots Freundin Esra.

Neben dem absurden Humor kennzeichnet den Roman auch eine außergewöhnliche Härte, die sich aus den Themen Krieg, Mord und Folter ergibt.

Cemile Sahin schreibt ihren Debütroman über ein Experiment, das sich auch sprachlich überträgt.

Veröffentlicht am 12.10.2020

emotional

Der Moment zwischen den Zeiten
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Es handelt sich um einen gelungenen Debütroman einer katalanischen Autorin. Die Handlung ist in Barcelona angesiedelt.
Hier lebt die Kinderärztin Paula seit Jahren mit ihrem Lebensgefährten Mauro zusammen, ...

Es handelt sich um einen gelungenen Debütroman einer katalanischen Autorin. Die Handlung ist in Barcelona angesiedelt.
Hier lebt die Kinderärztin Paula seit Jahren mit ihrem Lebensgefährten Mauro zusammen, bis er plötzlich mit ihr Schluß macht und kurz darauf bei einem Unfall tödlich verunglückt.
Paula ist geschockt. Diese Art von Abschied lässt sie in ein großes Loch fallen, in der Trauer und Loslassen nicht einfach möglich ist.
Der Roman ist so geschrieben, das man als Leser an Paulas Gedanken und ihrem emotionalen Zustand teilnimmt.
Was sie aufrechterhält ist ihr Dienst in der Klinik, in der sie sich besonders um eine kleinen kranken Jungen kümmert.

Ich glaube, der Autorin ist eine gute und glaubhafte Zustandsdarstellung gelungen. Gerne würde ich weitere Bücher von ihr lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2020

Landschaften

Gerhard Richter
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Das Buch versammelt einige durchaus anspruchsvolle Beiträge über Aspekte von Gerhard Richters Werk der Landschaftsmalerei.

Gerhard Richter bearbeitet das Thema in verschiedenen Ansätzen, z.B. nutzt er ...

Das Buch versammelt einige durchaus anspruchsvolle Beiträge über Aspekte von Gerhard Richters Werk der Landschaftsmalerei.

Gerhard Richter bearbeitet das Thema in verschiedenen Ansätzen, z.B. nutzt er Vorlagen, die er ins zeitgenössische bringt, er schafft Landschaften in der Abstraktion oder Landschaften als fiktionale Konstrukte. Dann auch Übermalte Landschaften.

Viele Bilder sind einfach grandios und fangen verschiedene Stimmungen ein! Ein wirklich hochwertiges Buch!

Veröffentlicht am 10.10.2020

Sail away Sail away Sail away

Chilly Gonzales über Enya
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KIWIs Musikbibliothek überrascht ein weiteres mal. Das vom exzentrischen Pianisten Chilly Gonzales kein glattes Buch kommen würde, war aber klar. Sein energiegeladenes Wesen überträgt sich auch in das ...

KIWIs Musikbibliothek überrascht ein weiteres mal. Das vom exzentrischen Pianisten Chilly Gonzales kein glattes Buch kommen würde, war aber klar. Sein energiegeladenes Wesen überträgt sich auch in das Buch.

Die New age-Ikone Enya war in den 80/90. Jahren sehr erfolgreich und ihr Orinoco Flow (Sail away Sail away Sail away) kennt auch heute noch fast jeder.

Chilly Gonzales erzählt dann letztlich mehr von seinen musikalischen Vorlieben als von Enya. Über Wurzeln Enyas und der keltischen Kultur sagt er nichts, Auch Clannad wird nie erwähnt.
Von diesem leicht ignoranten Aspekt abgesehen, bleibt aber ein unterhaltsames kurzes Buch.

Veröffentlicht am 07.10.2020

Der Vorhang geht auf

Das ganze Leben ist Begegnung
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Katja Ebstein war in den siebziger und frühen Achtziger Jahren eine sehr bekannte Sängerin. In ihrer Autobiografie erzählt sie von der Flucht aus Schlesien als sie noch Baby war und ihren Bekanntschaften ...

Katja Ebstein war in den siebziger und frühen Achtziger Jahren eine sehr bekannte Sängerin. In ihrer Autobiografie erzählt sie von der Flucht aus Schlesien als sie noch Baby war und ihren Bekanntschaften mit Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke. Sie engagierte sich für Willy Brandt. Soziales Engagement ist für ie selbstverständlich.
Ihr sind Begegnungen mit den Menschen wichtig. Obwohl christlich geprägt ist sie auch beeindruckt vom Dalai Lama. Sie traff auch Nelson Mandela.

Auf ihr eigenes musikalisches Werk geht sie in diesem Buch wenig ein, dafür schreibt sie einen langen Abschnitt über Hildegard von Bingen und ein Kapitel über Heinrich Heine sowie eins über Franz von Assisi.

Zwar ist der Stil eher ruhig und wenig beschwingt, aber dafür auch ohne Übertreibungen und Selbstbeweihräucherung.