Wir lesen uns wieder.
Promises of Tomorrow"Vielleicht ist die Droge namens Erinnerung den unweigerlichen Absturz namens Leere wert."
"Promises of tomorrow" bildet den Abschluss der Geschichte von Evelyn Flynn und Dylan O´Dea, die ihren Anfang ...
"Vielleicht ist die Droge namens Erinnerung den unweigerlichen Absturz namens Leere wert."
"Promises of tomorrow" bildet den Abschluss der Geschichte von Evelyn Flynn und Dylan O´Dea, die ihren Anfang in "Dreams of yesterday" fand.
Part zwei der Dilogie von Autorin L.H.Cosway spielt elf Jahre nach Part eins. Das Setting ist nun nicht mehr Dublin mit den "St. Mary´s Villas", sondern die Businessstadt New York und der Leser entdeckt die Welt erneut aus den Augen der Protagonistin Evelyn.
Nach dem Tod ihre Großmutter hat sie sich doch überreden lassen, Dublin zu verlassen und zu ihrer Tante nach New York zu ziehen. Endlich kann sie alte Wunden heilen lassen, jetzt, da sie in einer neuen Stadt ohne Erinnerungen an alte Geschehnisse - an ihr altes Leben - wohnt.
Doch mit einem hat sie nicht gerechnet: Dylan O´Dea, der plötzlich in ihrem Wohnzimmer steht. Niemals hätte sie gedacht, dass sich ihr Weg mit dem ihrer großen Liebe von damals noch einmal kreuzt. Doch das sollte nicht das einzige mal sein und schon bald befindet sich Evelyn im Zwiespalt aus Vergangenheit und Zukunft.
Die Handlung ist, wie auch in Band eins nicht großartig ereignisreich, jedoch schafft es die Autorin ein durchgängiges Interesse beim Leser zu wecken, um das Buch doch noch nicht aus der Hand legen zu wollen.
Sie ist von weniger Themen, weniger Dramatik geprägt, verfügt aber über die gleiche Emotionalität, die von Cosway großartig hervorgehoben wird.
Die Autorin fokussiert sich hier mehr auf den Weg beziehungsweise die Art und Weise, wie die Protagonisten wieder zusammenfinden und die Gefühle und Erinnerungen, mit denen Ev währenddessen zu kämpfen hat.
Evelyn war als durch und durch optimistische Persönlichkeit bekannt. Mit ihrer Fröhlichkeit und ihrer Gutmütigkeit und der Passion zum Gärtnern, zu Blumen und Pflanzen hat sie sich in das Herz der Leser geschlichen, bis zu dem Tag, an dem Sam starb und die wunderbare Persönlichkeit Evelyn Flynns mit sich genommen hat.
Nun ist Ev älter, lebt bei ihrer Tante als Barkeeperin in deren Club und verbringt ihrem Tag neben dem Arbeiten mit Serien oder Facebook, dem Gärtnern und dem Optimismus hat sie abgeschworen. Bis Dylan auftaucht und ein kleines Bisschen der alten, glücklichen Evelyn durchzubrechen scheint.
Dylan O´Dea hingegen, früher der poetische Schwarzmaler, Pessimist vom Haaransatz bis zur Fußzehe hingegen ist nach Sams Tod nach New York, um sich seinen ganz großen Traum zu verwirklichen. Und genau das hat er geschafft: er besitzt mehrere Parfümläden und seine Kollektionen machen ihn zu einem reichen Mann. Dylan O´Dea ist nun ein glücklicher Geschäftsmann, dessen Wurzeln man nie in den Villas von St. Mary´s vermutet hätte. Doch seinen Charme, seine Intelligenz und den Humor hat er nicht verloren- genau so wenig, wie seine Gefühle für Eve und die starken Schuldgefühle, die ihn seit den Angriff auf ihn und Sam belasten:
"Alle Parfums, die ich je entwickelt habe, sind von dir inspiriert, Ev. Synaesthesia bist du früh am Morgen, wenn du gerade erst aufgewacht bist. Wildflower bist du, wenn du tanzt. E.V. ist dein Lächeln. Limerence ist meine Liebe zu dir. Und Hiraeth ist, wie ich mich elf Jahre lang gefühlt habe, ohne dich."
Yvonne und Connor leben ebenfalls in New York und fungieren wieder als wunderbare Nebencharaktere, die die Stimmung oft auflockern und Abwechslung und Spannung in die Story bringen.
Wieder einmal macht L.H. Cosway Gebrauch von ihrem unglaublich authentischen, sehr poetischen Schreibstil. Sie legt ihren Charakteren Worte in den Mund, die den Leser in ihre Welt hineinziehen, ihnen ihre Gefühle vermitteln und die Verbindungen und Empfindungen fast schon bildlich beschreiben.
Sie hebt in diesem Buch Dylans Passion, Talent und nun auch Beruf in den Vordergrund, gibt etwas Einblick in die Branche eines Parfümeurs und füllt die Seiten mit Farben, indem sie verschiedene Düfte und Blumen auch als bevorzugte Vergleichsobjekte in ihre Satzstrukturen einfließen lässt.
"Ich würde die Kopfnote riechen und sein Lächeln sehen, würde die Herznoten riechen und mich an seine Stimme erinnern. Aber vor allem, tief verborgen in der Basisnote wie ein Geheimnis, würde ich seine Berührungen spüren."
Mein Fazit:
Das Buch ist eine tolle Ergänzung zum ersten Teil, wenn er mir auch nicht ganz so stark vorkommt, wie "Dreams of yesterday", in dem noch mehr Dinge wichtige Rollen gespielt haben. Jedoch ist es für alle, die wissen wollen, wie es mit Ev und Dylan weitergeht ein absolutes must read und nur zu empfehlen!
Meine Rezension zu Band 1 "Dreams of yesterday":
https://www.lesejury.de/nutzer/profil?tab=reviews&s=2#reviews