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Veröffentlicht am 19.10.2020

gelungener, abwechslungsreicher Auftakt

Hexenkinder
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Layk hat nach seiner Lehre nur noch einen Wunsch: nach
Hause zu seinem Vater zu kommen. Doch als er in seinem Heimatdorf Kingshohen
ankommt, ist nichts mehr, wie es war. Alle Häuser stehen in Flammen, ...

Layk hat nach seiner Lehre nur noch einen Wunsch: nach
Hause zu seinem Vater zu kommen. Doch als er in seinem Heimatdorf Kingshohen
ankommt, ist nichts mehr, wie es war. Alle Häuser stehen in Flammen, kein
Mensch ist mehr vor Ort. Was das alles zu bedeuten hat und wie es dazu kommen
konnte, ist für Layk ein riesiges Rätsel. Allein und voller Sorge macht er sich
auf den Weg, dem einzigen Hinweis nachzugehen, den er gefunden hat. Doch was
ihn unterwegs erwarten wird, verändert noch einmal alles.

Autor Alexej Winter schmeißt seine Leser sofort mitten
ins Geschehen, es gibt keine große Vorgeschichte, kein vorsichtiges Herantasten.
Mir hat das sehr gut gefallen, da es so gleich spannend beginnt und der
Heftroman aufgrund der eingeschränkten Seitenzahl nicht so viel Raum für
ausladende Einführungen bietet.
Layk steht in dem
brennenden Heimatdorf und nichts ist mehr, wie er es kannte. Trotz der
schlimmen Situation bekommt man einen Eindruck von seinem zu Hause, von den
Verhältnissen, in denen er gelebt hat und der Bindung zu seinem Vater. Im
Verlauf der Geschichte wird immer mehr deutlich, wie wenig Layk von der Welt,
die ihn umgibt, wirklich weiß. Seth, den er unterwegs trifft, kennt viele der
Geheimnisse und andersartigen Wesen, doch er hält sich weite Strecken noch
recht bedeckt. So erfahren auch wir nur Stück für Stück was Tardiriôn alles zu
bieten hat.
Layk und Seth sind zwei sehr verschiedene Charaktere, die
zwischendurch aneinander geraten, sich necken und aufziehen, sich irgendwie
hassen und doch anziehen. Das Spiel der Emotionen zwischen den beiden ist schön
zu verfolgen. Einige Szenen werden dadurch aufgelockert, in anderen sorgt es
für zusätzliche Anspannung oder ein Knistern in der Luft. Eines ist auf jeden
Fall klar: langweilig wird es mit den beiden nicht. Bereits in dem ersten Heft
erleben sie viel, es wird spannend und actionreich.
Das Ende des ersten Heftes ist wahrlich mehr als fies
gewählt. Hundert Fragen geistern mir im Kopf herum und alle hoffen auf eine
Antwort. Wie es nun weiter gehen wird, was wir noch alles erfahren werden,
welche Gefahren noch drohen und was es mit dem Geheimnis, das kurz vorm Ende
gelüftet wurde, noch auf sich hat,
werden wir wohl erst in den Fortsetzungen erfahren.
Ein schöner, gelungener Einstieg in die Reihe. Ich freu
mich schon jetzt darauf den kühlen, distanzierten Seth und den eher lieben,
behütet aufgewachsenen Layk wieder zu sehen.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

gelungener Auftakt, spannend und abwechslungsreich

Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)
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Alexis ist im Abschlussjahr an der Secret Academy – einer Schule für Menschen mit besonderen Begabungen aufgrund von geeigneten genetischen Voraussetzungen. Alle Konzentrieren sich auf die anstehenden ...

Alexis ist im Abschlussjahr an der Secret Academy – einer Schule für Menschen mit besonderen Begabungen aufgrund von geeigneten genetischen Voraussetzungen. Alle Konzentrieren sich auf die anstehenden Prüfungen und die Aufträge, die damit im Zusammenhang stehen. Jeder möchte sein Bestes zeigen und sich als Agent würdig erweisen. Besonders Dean und Alexis gehen ehrgeizig an die Aufgaben heran, denn die beiden kämpfen um den Platz als Jahrgangsbeste/r.
Völlig unvorbereitet wird Alexis dann jedoch aus ihrer Konzentration gerissen, ihr Abschluss gerät in Gefahr und sie kann niemandem mehr trauen. Auch wenn sie durch die Geheimorganisation keinen direkten Kontakt mehr haben darf, steht ihre Familie an erster Stelle. Die 19 Jährige würde alles dafür tun, um die zu schützen, die sie liebt. Kein Wunder also dass Alexis fortan alles daran setzt ihre Schwester zu befreien. Dafür vergisst sie auch einige Regeln, die ihr in den letzten Jahren eingetrichtert wurden und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr…

Das Buch beginnt mit einem Einblick in das Leben von Alexis und ihrer Schwester einige Jahre bevor die Haupthandlung dann losgeht. So hat man die Möglichkeit die Schwestern ein wenig kennen zu lernen und etwas über ihre Situation zu erfahren, die für beide nicht einfach ist. Alexis fällt die Entscheidung nicht leicht, sich in der Secret Academy aufnehmen zu lassen. Die Chance, die sich ihr und ihrer Schwester damit jedoch bieten könnte, möchte sie nicht verstreichen lassen und so durchläuft die Jugendliche eine straffe Ausbildung um eine Geheimagentin mit besonderen Fähigkeiten zu werden.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Alexis geschildert. So ist man immer hautnah dabei und kann intensiv an ihren Gedankengängen und ihrem Gefühlschaos teilhaben. Auch wenn mich interessiert hätte, was die anderen so machen und denken, wenn Alexis nicht dabei ist, hat die Wahl der Perspektive an vielen Stellen auch die Spannung erhöht, da man genau diese Einblicke eben nicht hatte. Es wird einem nichts vorweg genommen und man weiß immer nur das, was Alexis herausgefunden hat. Ich mochte die Protagonistin sehr gern und durch die detaillierten Einblicke in ihr Innerstes konnte man viele ihre Entscheidungen auch besser verstehen, als es für die anderen Charaktere im Buch vielleicht manchmal möglich war. Sie ist ehrgeizig und kämpft verbissen für einen guten Abschluss, der ihr aber nicht nur deswegen wichtig ist, um ihr Können zu beweisen, sondern auch wegen ihrer Familie. Dieser Punkt wird immer wieder deutlich und zeigt, dass sie eben nicht nur erfolgsorientiert und unnahbar ist, sondern das Herz nach wie vor am rechten Fleck hat, auch wenn ihre Aufträge manchmal Dinge erfordern, die moralisch verwerflich sind. Auch ihre Unordentlichkeit empfand ich als erfrischend. Alexis ist eben nicht perfekt und es ist auch okay so. Ihr sind andere Sachen wichtiger, als ein aufgeräumtes Zimmer zu haben. Ihre Spezialfähigkeit fand ich auch richtig klasse. Ich möchte hier nicht verraten, was sie kann, aber es ist Fluch und Segen zugleich und nimmt in der Handlung immer wieder einen wichtigen Stellenwert ein.
Die anderen Schüler aus dem Abschlussjahrgang sind alle sehr verschieden und spielen mal eine größere, mal eine kleinere Rolle. Dean und Alexis duellieren sich an der Spitze der Rangliste und kabbeln sich schon allein deswegen häufig. Im Verlauf des Buches hat sich das Verhältnis zwischen den beiden gewandelt und es beruhte nicht mehr nur auf den Bemühungen den anderen zu übertrumpfen oder das letzte Wort zu haben. Vivien ist extrem regeltreu und damit manchmal schon fast eine kleine Nervensäge. Sie bleibt sich selbst jedoch bis zum Schluss ebenfalls treu und wirkt damit auf jeden Fall authentisch. Adam ist besonders geheimnisvoll und gibt nicht viel von sich preis. Obwohl er sich sehr zurückzieht und den anderen kaum einen Blick hinter seine Mauern gewährt, wird seine Rolle in der Geschichte immer wichtiger… Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Abschlussjahrgangs und den Lehrern ergibt sich eine abwechslungsreiche Figurenkonstellation.

Die Secret Academy ist eine interessante Einrichtung mit sehr vielfältigen Möglichkeiten und unterschiedlichen Einsatzgebieten. Durch das Serum, das die künftigen Agenten verabreicht bekommen, erhalten diese unterschiedliche Spezialfähigkeiten und allgemein eine gesteigerte Stärke. Besonders faszinierend fand ich die technischen Möglichkeiten und Hilfsmittel, die ihnen zur Verfügung stehen. Lippenstifte mit besonderen Inhaltsstoffen, Kontaktlinsen über die Informationen abgerufen werden können und noch einige andere Dinge erleichtern den Agenten die Erfüllung ihrer Aufträge. Auf der einen Seite wirkt es vielleicht zunächst utopisch, was die Geheimagenten alles leisten können und was für Sachen ihnen zur Verfügung stehen, andererseits sind einige dieser Aspekte vermutlich gar nicht so unmöglich, wie es auf den ersten Blick scheint. Zumindest was die Geheimwaffen und aufgemotzten Kosmetika angeht, die körperlichen Veränderungen bleiben hoffentlich Fantasie.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Ich bin gut und schnell in die Geschichte reingekommen und war zunehmend gespannt, was da noch alles passieren wird. Die Einblicke, die man von der Secret Academy bekommt, waren sehr interessant und durch die sehr unterschiedlichen Figuren wurde es nie langweilig. Im Verlauf der Handlung steigert sich dann das Tempo, es wird turbulenter, dramatischer und besonders für die Protagonistin ziemlich schwer zu entscheiden, was richtig ist, wem sie vertrauen kann und wie sie überhaupt weitermachen soll. Alexis Gefühle fahren Achterbahn, sie ist hin und her gerissen und ihre Verzweiflung ist verständlich und deutlich spürbar. Auch wenn der eine oder andere ihr Misstrauen nicht verstehen kann, war es für mich absolut nachvollziehbar, dass sie niemandem mehr traut, solange sie nicht weiß, was los ist. An jeder Ecke wittert sie Verrat und eine weitere Intrige. Sie legt die Worte ihrer Mitmenschen auf die Goldwaage und hofft auf irgendeinen Hinweis, der ihr helfen könnte. Und auch wenn ich vielleicht nicht jede von Alexis Entscheidungen komplett gut fand, so passten ihre Handlungen auf jeden Fall zu ihr und dem, was man von ihr kennengelernt hat. Immer wieder hadert sie mit sich und dem, was sie als nächstes tun soll, was sie erzählen soll.
Am Ende des Buches bleiben zahlreiche Fragen offen und ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Es sind noch längst nicht alle Karten auf den Tisch gelegt worden und ich könnte mir auch vorstellen, dass die eine oder andere Entscheidung bereut werden könnte.
Fazit

Ein toller Auftakt der Dilogie, der mich dem Finale gespannt entgegenfiebern lässt. Mir war im Buch niemals langweilig. Die Handlung war abwechslungs- und facettenreich, genauso wie die Figuren, die ihren Teil zu den Turbulenzen, Intrigen und Entwicklungen beitragen. Auch Protagonistin Alexis mochte ich, besonders weil sie nicht immer nur regeltreu und perfekt ist. Sie wirkte auf mich sehr stimmig ausgearbeitet und authentisch in ihren Entscheidungen und Entwicklungen, auch wenn die nicht immer nur positives nach sich ziehen…

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Veröffentlicht am 04.10.2020

tolle Fortsetzung mit turbulentem Ende

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Achtung zweiter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten in Bezug auf den ersten Band.

Nachdem Elaine festgestellt hat, dass sie keine normale Vortexläuferin ist, hat sich für sie alles verändert. ...

Achtung zweiter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten in Bezug auf den ersten Band.

Nachdem Elaine festgestellt hat, dass sie keine normale Vortexläuferin ist, hat sich für sie alles verändert. Eigentlich wollte sie einfach nur dem Kuratorium dienen und ihre Aufgabe pflichtbewusst erfüllen. Doch nun, seitdem sie weiß, was sie kann und was außerhalb der sicheren Behausung des Kuratoriums passiert, kann sie unmöglich weiter machen, wie bisher.
Von einem friedlichen Zusammenleben sind die Menschen und Vermengten noch weit entfernt. Und nun erhöht sich der Druck weiter, denn beide Seiten rüsten sich, um zu einem weiteren Schlag auszuholen. Mitten drin stecken Elaine und Bale, die gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen, ohne zu ahnen, was wirklich hinter allem steckt.

Man sollte auf jeden Fall Vorwissen mitbringen, da es keine ausführliche Zusammenfassung der Ereignisse gibt. Im Verlauf des Buches wird immer mal wieder auf etwas verwiesen, was vorher passiert ist. So gibt es auch ganz kleine Rückblicke und Hinweise, die dabei helfen können, die Erinnerungen etwas aufzufrischen, wenn man jedoch gar nichts zur Welt von Elaine und den Vortexen weiß, könnte es schon schwierig werden, sich in die Welt einzufinden. Im ersten Band ist bereits einiges passiert und die Grundsteine für die nun folgende Handlung wurden gelegt. Für Elaine hat sich auch dort schon einmal alles geändert und nun stehen weitere Herausforderungen an, die sie in der Form wohl nicht erwartet hatte.

Der Weltenentwurf ist sehr spannend und facettenreich. Ich mochte ihn schon im ersten Band sehr gern und in der Fortsetzung taucht man nun noch intensiver ein und erfährt besonders zu den Vermengten und ihren Fähigkeiten noch mehr. Schön war dabei auch, dass noch mal andere Arten der Vermengung in den Fokus gestellt werden, als die, die man bereits aus dem ersten Buch kannte. Die Möglichkeiten, die die Vermengten durch den Zusammenschluss mit der Natur haben, sind sehr vielfältig und variieren in der Stärke und Ausprägung sehr. Es ist faszinierend und gleichzeitig manchmal etwas beängstigend, wozu sie fähig sind. Es ist auch nachvollziehbar, dass einige deswegen Angst vor ihnen haben, der Hass und die Ablehnung, die den Vermengten teilweise entgegen schlägt, ist jedoch furchtbar und spaltet die Bevölkerung seit jeher in zwei Lager. Die, die die Vermengten akzeptieren und mit ihnen Seite an Seite leben wollen und die, die alles dafür tun, um sie aus ihrem Leben zu verbannen. Diese Fronten verhärten sich weiter und sorgen für erneute Probleme.

Der Schreibstil ist wieder angenehm, flüssig und mitnehmend. Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen der verschiedenen „magischen“ Komponenten. Die detaillierten Formulierungen lassen diese Passagen richtig lebendig werden. Aber auch die Figuren an sich kann man sich anhand der bildhaften Ausdrücke gut vorstellen.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Elaine berichtet. So ist man immer nah bei der Protagonistin und kann ihre Entwicklung, ihre Gedanken und Gefühle intensiv miterleben. Manchmal hätte ich mir gewünscht auch in die Köpfe der anderen Figuren schauen zu können. Besonders interessant wäre es gewesen zu erfahren, was in Bale vor sich geht. Allerdings bleibt es ohne dieses Wissen natürlich auch noch etwas spannender, da man nie genau weiß, was im Hintergrund noch passiert, wer etwas plant und was Elaine entgeht. Bale ist teilweise ein recht verschlossener Charaktere und spricht über manche Dinge nur, wenn er fast dazu gezwungen wird. Dann wird jedoch deutlich, wie tiefgründig und umfassend seine Gedanken u einigen Aspekten wirklich sind und dass es aus seiner Sicht durchaus Sinn gemacht hat, nicht vorher darüber zu reden. Elaine und Bale sind ein tolles Team und ich mochte die Interaktion zwischen ihnen und auch mit den anderen Charakteren, die sie auf ihrer Reise begleiten, sehr gern.

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso komplexer und verstrickter wird die Handlung. Auch wenn es mal etwas ruhigere Momente gab, in denen die Charaktere sich etwas mehr auf sich und nicht nur auf das große Ganze konzentrieren, empfand ich es nie als langatmig oder langweilig. Denn für die Figuren ist alles, was sie erleben und was sie so entscheiden müssen, auch nicht leicht und teilweise hadern sie sehr mit ihren Aufgaben.
Durch mehrere Zeitsprünge ändern sich die Ausgangssituationen für die Protagonisten jedes mal wieder. Sie müssen sich auf die Neuerungen einstellen und in der Zeit zurechtfinden. Dazu kommt noch, dass sie nie so genau wissen, wem sie trauen können und wer vielleicht doch für die Gegenseite arbeitet. Als dann raus kam, welche Pläne tatsächlich hinter einem wichtigen Strang der Handlung stecken, war ich richtig überrascht. Damit hatte ich wirklich gar nicht gerechnet und die Protagonisten wohl auch nicht. Das war klasse gemacht und ändert erneut die Voraussetzungen für den weiteren Verlauf der Geschehnisse. Nun bin ich super neugierig darauf zu erfahren, was uns im dritten Band erwarten wird.
Fazit

Eine tolle Fortsetzung, die noch einmal ganz neue Aspekte der Welt präsentiert und einen intensiveren Eindruck von all den Verstrickungen, Möglichkeiten und Fähigkeiten vermittelt. Besonders unerwartet und spannend war die Wendung am Ende des Buches, die nun noch einmal alles durcheinander wirbelt und für den dritten Band neue Türen öffnet. Aber auch der Weg dahin hat mir gut gefallen. Ich fand es durchweg interessant und schön gestaltet. Sowohl die Entwicklungen der Figuren, als auch die neuen Informationen zu der Welt an sich, haben mir gut gefallen. Ich freue mich schon jetzt sehr auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

nach einer wahren Geschichte -bewegend und toll geschrieben

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
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Stefania ist gerade mal 16 Jahre alt und steckt voller Träume und Hoffnungen, als der zweite Weltkrieg ausbricht und für sie alles verändert. Nichts in ihrer Umgebung ist mehr, wie es war. Häuser liegen ...

Stefania ist gerade mal 16 Jahre alt und steckt voller Träume und Hoffnungen, als der zweite Weltkrieg ausbricht und für sie alles verändert. Nichts in ihrer Umgebung ist mehr, wie es war. Häuser liegen in Schutt und Asche, es wird schwer eine Arbeit zu finden, ihre Freunde müssen umziehen und sie allein lassen und dann ist da auch noch ihre kleine Schwester Helena, um die sie sich kümmern muss. Für Stefania beginnt ein harter Kampf ums Überleben, denn sie bemüht sich nicht nur sich selbst und ihre Schwester durch zu bringen, sondern gleichzeitig noch für die Familie Diamant da zu sein, bei der sie zuvor gewohnt und gearbeitet hat. Die Juden-Familie ist im Ghetto für die Jugendliche jedoch nur schwer zu erreichen und das heimliche Versorgen streng verboten. Und als wäre das noch nicht gefährlich und waghalsig genug, steht sie im Verlauf des Krieges vor noch weiteren, schwerwiegenden Entscheidungen und gibt mit ihrem Mut anderen Menschen eine Chance auf ein Leben, wenn auch nur eine kleine, denn niemand weiß, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden.

Dieses Buch ging mir unter die Haut. Es war erschreckend, erschütternd, aufwühlend und gleichzeitig auch unglaublich schön. Die Geschichte des zweiten Weltkrieges ist den meisten wohl nicht unbekannt. Auch mit den Themen Judenverfolgung, Konzentrationslager und Hinrichtungen aufgrund von Hilfsbereitschaft gegenüber den Juden hat man sich zum Beispiel in der Schule beschäftigt und man weiß, dass das passiert ist und hat vielleicht auch eine grobe Vorstellung davon, wie schlimm und grausam es gewesen sein muss. Mit „Das Mädchen das ein Stück Welt rettete“ einen Einblick in diese Zeit zu bekommen, der auf einer wahren Begebenheit beruht, ist aber einfach noch mal intensiver gewesen.
Die Geschichte ist sehr einfühlsam erzählt, trotz all der Schrecken, die passieren und die auch nicht verheimlicht werden, sind die Grausamkeiten nicht zu detailliert beschrieben, so dass die Altersempfehlung ab 13 Jahren vermutlich gerechtfertigt ist. Einige Szenen waren aber schon sehr geprägt von der Brutalität der Zeit, auf unterschiedliche Weise. Das Leben von Stefania wird zu einem ständigen Kampf. Ein Kampf um ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, Kleidung, Arbeit und die Gesundheit. Die Protagonistin ist unglaublich mutig und hat ein großes Herz. Immer wieder kommen ihr Zweifel und die Angst hält sie fest im Griff und doch entscheidet sie zugunsten anderer Menschenleben. Was sie alles unternimmt und bewerkstelligt, ist wirklich enorm. Aber auch ihre kleine Schwester Helena ist für mich eine Heldin. Die beiden Schwestern haben viel ausgehalten und eingesteckt, zurück gesteckt, sich immer wieder ihren Ängsten gestellt und durchgehalten, wie schwer es auch war. Und jede Hoffnungslosigkeit, die aufkam, war absolut verständlich und nachvollziehbar.
Stück für Stück durchlebt man mit Stefania, wie es ihr ergangen ist, welchen Strapazen sie sich ausgesetzt hat, wen sie kennengelernt und für wen sie ihr eigenes Leben riskiert hat. Durch die Ich-Perspektive ist man hautnah dabei und erlebt jede Szene sehr intensiv mit. Immer wieder gab es Situationen, in denen sie dem Tod näher war, als dem Leben und es nur durch Glück, ihrem guten Verhandlungsgeschick, der Gutmütigkeit ihres Gegenübers oder einer zufälligen Ablenkung zu verdanken war, dass sie eine weitere Chance erhalten hat, für sich und die Juden, die sie schützte und unterstützte. Manche Passagen hätten für meinen Geschmack noch etwas länger und ausgebauter sein können. Es gibt im Buch einige Zeitsprünge, die ich verständlich finde, dennoch fand ich all die Erlebnisse gleichermaßen interessant wie erschreckend und hätte einfach gern noch mehr erfahren. Trotzdem versteh ich die Kürzungen und die Autorin erklärt auch im Nachwort, dass sie nicht alles so detailliert einbringen konnte, wie sie gern gewollt hätte, ohne das Buch zu dick werden zu lassen. Besonders beeindruckend fand ich, dass, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, alles wirklich so passiert ist. Auch wenn hier und da die Reihenfolge wohl ein klein wenig angepasst werden musste, damit es trotz der Zeitsprünge und der „Kürzungen“ passte und es zu einigen wenigen Ereignissen keine ganz genauen Aufzeichnungen oder Zeitzeugen gab, kann man sich ziemlich sicher sein, dass man Stefanias Geschichte nahezu so erlebt, wie sie war. Es ist eben nicht so oder so ähnlich oder möglich und vielleicht, sondern es ist das Leben von Stefania und Helena, in das man hier eintauchen darf.

Trotz all der bedrückenden und schrecklichen Ereignisse empfand ich den Schreibstil als sehr angenehm und flüssig. Es ist aufwühlend und furchtbar, was die Menschen durchgemacht haben, umso schöner waren dann aber auch die kleinen Erfolge und Lichtblicke, die Hoffnung und der Mut. Ich möchte inhaltlich gar nicht zu viel verraten. Stefania und Helena treffen auf ganz verschiedene Personen, einige sind ihnen wohlgesonnen, andere nicht, vor manchen müssen sie sich verstecken und schweigsam sein, bei anderen könnten sie überlegen, ob sie ehrlich sind und vertrauen fassen. Sie müssen Krisen meistern und Unmögliches organisieren und bei all dem dürfen sie niemals ihr Herz oder ihren Verstand verlieren.

Ein toller Abschluss ist das Nachwort des Buches, in dem man zu einigen der Charaktere, die man im Verlauf des Werkes kennen gelernt hat, noch von dem erfährt, was nach dem Krieg aus ihnen geworden ist. Durch die Fotos wird dabei noch mal deutlicher, dass es wirklich um reale Menschen geht, nicht um fiktive Figuren, die in die Zeit des zweiten Weltkrieges gesetzt wurden.
Fazit

Eine Geschichte voller Mut und Menschlichkeit nach einer wahren Begebenheit. Ich lese sehr selten historische Bücher, doch dieses hat mich gleich angesprochen und die Leseprobe hat mich neugierig gemacht auf den Rest der Handlung. Und auch wenn ich mir im Vorfeld natürlich Gedanken gemacht habe, was mich erwartet, so war es dann beim Lesen doch noch mal intensiver und anders. Besonders mit dem Wissen, dass es Stefania gab, dass es all die anderen Menschen gab und dass all die Ereignisse passiert und keine Fiktion sind. Ein tolles Buch, das mich nachdenklich gestimmt hat und die grausamen Seiten des Krieges lebendig macht, ohne dabei zu viele blutige Details auszupacken, das gleichzeitig aber auch einfach toll war, weil die Protagonisten wahre Helden sind.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

spannend, vielseitig, düster

Die Totenbändiger. Staffel 1: Äquinoktium. Unheilige Zeiten. Band 1-2
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Band 1:
In einer Welt zu leben, in der Geister zum Alltag gehören, bringt einige Herausforderungen mit sich. Von ihnen zu wissen, schützt einen noch lange nicht vor Übergriffen oder dem Entstehen von weiteren ...

Band 1:
In einer Welt zu leben, in der Geister zum Alltag gehören, bringt einige Herausforderungen mit sich. Von ihnen zu wissen, schützt einen noch lange nicht vor Übergriffen oder dem Entstehen von weiteren Geistern. Die Schutzmaßnahmen der Bevölkerung sind vielseitig und doch ist es nicht immer ausreichend und sie sind auf die Hilfe von Totenbändigern angewiesen. Obwohl viele sie verachten, beschimpfen und meiden, sind sie doch die einzigen, die mehr ausrichten können, als sich hinter Eisen zu verstecken. Sehr häufig bekommen die Bändiger zu spüren, welche Vorurteile ihre Gabe mit sich bringt und sie haben daher mit weit mehr Problemen zu kämpfen, als nur mit den Geistern. Auch wenn ihre Kraft beängstigend wirken kann, könnten sie auch viel Gutes bewirken, wenn man sie denn lassen würde.
Camren und seine Geschwister sind ebenfalls Totenbändiger und auch für sie gibt es einige Schwierigkeiten zu meistern. London ist wieder mitten in einem Unheiligen Jahr und in dieser Zeit sind die Geistwesen besonders zahlreich und aggressiv. Die Vorfälle häufen sich, die Grausamkeiten nehmen zu und alles scheint noch viel schlimmer zu sein, als sie bisher geahnt haben…

Ich bin an verschiedenen Stellen immer wieder auf diese Reihe gestoßen und wurde von Mal zu Mal neugieriger. Besonders intensiv hat Andrea von Bücher – Seiten zu anderen Welten dafür gesorgt, dass ich diese Reihe nicht vergesse. Nun habe ich den ersten Band zur Hand genommen, um auch in die Welt der Totenbändiger und Geister einzutauchen und zu schauen, ob mich die Geschichte ebenso mitreißt, wie all die begeisterten Blogger, bei denen ich die Bücher bereits gesehen habe. Am Ende des ersten Bandes kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich weiterlesen möchte, um noch mehr zu erfahren und noch tiefer in die ganzen Verstrickungen einzutauchen. Es bleibt noch viel offen, zahlreiche Dinge sind nur angedeutet oder am Rande eingeworfen worden und ich schätze, es wird auch alles noch viel komplexer und intensiver, als es bis jetzt geworden ist. Da die Reihe noch viele weiter Bände enthält, wäre es ja auch schade bereits zu Beginn alles raus zu hauen.

Mir hat der Schreibstil von Nadine Erdmann gut gefallen. Sie hat mich von Beginn an mitgenommen und ich war gleich fasziniert von der Welt, in die man da eintaucht. Dass die Geister mit zum Alltag gehören, ist schon eine etwas gruselige Vorstellung, besonders wenn man dann im Buch erlebt, wie sie sich verhalten und wozu sie in der Lage sind. Die Erscheinungsformen der Geister sind unterschiedlich, je nachdem wie stark sie sind und umso stärker sie werden, umso grausamer werden sie auch. Eine gute Erklärung und Übersicht gibt es dazu auch noch mal am Ende des Bandes, ich fand jedoch man hat auch während des Lesens schon viel darüber erfahren, wie die einzelnen Formen zustande kommen und vor welchen Wesen man sich besonders in Acht nehmen sollte.
In der Geschichte werden verschiedene Personen begleitet, was die Möglichkeit gibt, unterschiedliche Stränge zu verfolgen, die parallel zueinander verlaufen. Und auch wenn die Hunts überall eine zentrale Rolle spielen, so sind sie eben nicht dauerhaft alle zusammen und jeder hat seine Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Durch die Perspektivwechsel erhält man umfangreichere Einblicke und die Dynamik wird gesteigert. Nach und nach lernt man die einzelnen Familienmitglieder kennen, insgesamt geht es bei vielen jedoch noch nicht so in die Tiefe, ich vermute aber, das wird sich in den nächsten Bänden dann ändern. Auch die anderen Figuren außerhalb der Familien bleiben größtenteils noch eher blass, aber ich bin auf viele wirklich sehr neugierig und gespannt, wer von ihnen noch eine größere Rolle spielen wird – auf eine positive oder negative Weise.
Besonders spannend fand ich die Passagen, in denen man die älteren Geschwister Sky und Gabriel bei der Polizeiarbeit begleitet. Gemeinsam mit ihrem Partner Connor haben sie viel Kontakt zu Geistern der unterschiedlichen Arten und setzen immer wieder ihre eigene Sicherheit aufs Spiel, um andere zu schützen. Was sie bei der Arbeit erleben ist gleichermaßen erschreckend, wie faszinierend. Durch ihre Einsätze bekommt man viele Informationen über Schutzmaßnahmen, Waffen gegen die Geister und die Auswirkungen der Kontakte auf sie selbst.
Doch auch die Kapitel, in denen man Camren, Jules und Ella in der Schule begleitet, haben mir gut gefallen. Es ist natürlich etwas ganz anderes, als die gruseligen und teilweise sehr blutigen Einsätze der Sergeants, aber nicht weniger interessant. Denn in diesen Abschnitten erlebt man die Vorurteile, mit denen die Bändiger zu kämpfen haben sehr deutlich. Camren und seine Geschwister müssen sich einiges anhören und auch wenn es Mitschüler gibt, die sie gern in ihrer Mitte aufnehmen, so sind doch viele voreingenommen und fies.
Fazit

Als Einstieg und Einführung in das Thema hat mir der erste Band wirklich gut gefallen. Es bleibt allerdings noch sehr viel offen, es gibt zahlreiche lose Enden und Richtungen, in die es weitergehen könnte. Ich vermute auch, es wird einiges ganz anders kommen, als es sich jetzt vielleicht andeutet und einige Dinge könnten viel komplexer und weitreichender sein, als sie zunächst erscheinen. Auch hoffe ich die Figuren noch näher kennen zu lernen, damit man sie noch besser einschätzen kann und versteht, wieso sie sich entwickelt haben, wie sie es haben. Die Charaktere sind auf jeden Fall interessant und ich bin neugierig auf sie und die Blicke hinter die Mauern, die einige von ihnen recht hoch tragen. Auch die Begegnungen mit den Geistern waren spannend und teilweise sehr brutal und blutig. So kommen in der Geschichte viele verschiedene Aspekte zusammen, die alle zusammen eine abwechslungsreiche Handlung und einen schönen Start in die Reihe ergeben. Ich werde auf jeden Fall weiter lesen.
Band 2:
Achtung: zweiter Band! Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler zu „Unheilige Zeiten“ enthalten. Vorwissen empfohlen, wenn vielleicht auch an dieser Stelle noch nicht zwingend erforderlich.

In der Akademie wachsen Totenbändigerkinder heran, die von ihren Familien nicht gewollt wurden. Ihnen wird ein Zuhause gegeben und Schulbildung ermöglicht, dafür müssen sie sich einigen Regeln unterwerfen und Pflichten erfüllen. Auch Jaz ist seit 17 Jahren teil der Akademie, doch sie ist alles andere als einverstanden mit der Art und Weise, wie sie dort erzogen und auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Um der drohenden Gehirnwäsche zu entgehen, ergreift sie die Flucht und besiegelt damit eine ungewisse Zukunft, denn außerhalb der Mauern werden Totenbändiger nicht gerade mit offenen Armen empfangen…

Zu Beginn des Buches gibt es eine ganz kurze Zusammenfassung der Ereignisse des ersten Bandes. Diese geht nicht zu sehr ins Detail und verrät auch nur wenig über die Charaktere selbst, ist aber eine gute Übersicht und kann auf jeden Fall verloren gegangene Erinnerungen zurück holen. Mit diesem kleinen Überblick wäre es vielleicht sogar möglich, Band zwei ohne Vorwissen zu lesen. Empfehlen würde ich es allerdings nicht, da man im ersten Buch einige der wichtigen Figuren schon etwas kennengelernt hat und man ihre Geschichte besser verfolgen kann, wenn man weiß, was bisher mit ihnen und bei ihnen passiert ist.

Dieses Buch war ganz anders, als der erste Band, aber trotzdem unglaublich fesselnd, ich habe es, auch aufgrund der geringen Seitenzahl, an einem Nachmittag durchgesuchtet. Es ist deutlich weniger blutig und gruselig, die Begegnungen mit den Geistern sind wesentlich geringer enthalten, dafür bekommt man aber viele Informationen zu den einzelnen Charakteren und erfährt auch etwas über die Akademie der Totenbändiger, die bisher nur am Rande erwähnt wurde. Auch wenn es gut ist, dass es einen Platz gibt, an dem die Totenbändigerkinder leben können, wenn ihre Familien sie nicht wollen, so sind die Zustände in der Akademie doch teilweise etwas fragwürdig. Selbst wenn die Absichten alle so nobel wären, wie sie dargestellt werden, woran ich starke Zweifel habe, sind einige Einstellungen schon recht extrem. Die Einblicke sind dadurch aber umso spannender und ich schätze, mit dieser Institution und vor allem auch dem Leiter der Akademie wird es noch einige Probleme geben.

Zunächst begleitet man im zweiten Band Jazlin, die in der Akademie aufgewachsen ist und immer wieder aneckt, da sie nicht alle Ansichten teilt, die ihnen präsentiert werden. Sie ist ein interessanter Charakter, aber auch noch nicht ganz zu durchschauen für mich. Ich glaube, sie ist eigentlich eine treue, aber auch verlorene Seele, ähnlich wie Cam, die selbst noch nicht immer ganz genau weiß, wohin sie gehört, die aber einen starken Willen hat und daher genau weiß, was sie auf jeden Fall nicht weiß. Ich schätze, von ihr darf man in der Zukunft auch noch einiges erwarten und ich bin neugierig zu erfahren, was sie bisher noch zurückhält. Die Zeit in der Akademie wird sicher auch einige ihrer Fähigkeiten und Meinungen unterdrückt haben, damit sie nicht noch mehr Probleme bekommt. Lassen wir uns also überraschen, was Jaz uns noch von sich zeigen wird.
Abgesehen von Jaz und den anderen Bändigern, die man in der Akademie kennenlernt, sind natürlich auch die Hunts wieder mit von der Partie. Der Zusammenhalt ihrer Familie ist wirklich erstaunlich und tut unglaublich gut, bei all den fiesen Aktivitäten, die um sie herum vor sich gehen. Ich hätte gar nicht erwartet, dass mich diese Reihe auch auf einer emotionalen Ebene so erreichen wird, nachdem Band eins ja doch eher turbulent, blutig und sehr geisterhaft war. Aber das zweite Buch hat mich auch mitten ins Herz getroffen mit einigen Szenen, die ich hier aus spoilergründen natürlich nicht verrate. Im Moment sind Cam und Gabriel meine liebsten Charaktere, aber ich schätze, da ist noch Luft für weitere Figuren, die sich in mein Herz schleichen werden. Man weiß inzwischen etwas mehr von ihnen allen, aber noch lange nicht genug, um alle Facetten zu kennen und ihre Geschichte in allen Einzelheiten zu kennen. Ich bin sehr gespannt, was man da noch zu erfahren wird und wer sich vielleicht sogar noch mal von einer ganz anderen Seite präsentieren wird.
Der Schreibstil ist wieder flüssig und mitnehmend, fesselnd, auch wenn es gar nicht so turbulent und dramatisch war, wie im ersten Buch. Aber ich konnte es trotzdem nicht zur Seite legen. Ich mag die Art, wie Nadine Erdmann ihre Geschichte erzählt, wie sie die Welt und die Figuren wachsen lässt und den Leser dabei mitnimmt auf eine interessante Reise in ein London, das so anders ist als das, was man selbst vielleicht kennt. Durch den personalen Erzähler und die wechselnden Perspektiven kann man unterschiedliche, parallel laufende Stränge verfolgen und bekommt einen guten Überblick über die Handlung, ohne dass einem zu viel vorweg genommen wird. Besonders neugierig bin ich auch, wie es mit dem Fund aus dem ersten Buch weitergehen wird. Das kommt hier zwar fast etwas kurz, aber dafür sind eben viele andere Dinge passiert und man taucht sehr viel intensiver in die Welt ein, als bislang, daher ist das für mich nur ein ganz kleiner Kritikpunkt. Auch wenn ich nach dem ersten Teil schon überzeugt war, weiterlesen zu wollen, hat sich dieser Eindruck jetzt noch mal deutlich verstärkt. All diese losen Enden, die offenen Fragen, die Intrigen, die sich anbahnen und angedeutet werden, die tollen persönlichen Entwicklungen der Figuren und die unheimlichen Geister machen mich neugierig auf die Fortsetzungen.
Fazit

Ein toller zweiter Band, der ganz anders war, als der erste Teil, mich aber sogar noch intensiver gefesselt und mitgenommen hat. Man lernt die Figuren besser kennen und taucht auch noch tiefer in die Welt der Totenbändiger ein. Auch wenn es nicht so viele Geister gab und es deutlich weniger blutig und turbulent war, war es nicht weniger spannend. Es wurden viele Türen geöffnet, hinter denen wohl noch so manches Problem und manche Intrige lauern wird, aber vielleicht auch Chancen und Möglichkeiten. Ich bin total neugierig, wie es weitergeht, nicht nur mit den Geistern und der Akademie, sondern auch mit den Figuren selbst, denn auch für sie stehen einige Veränderungen an.

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