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Veröffentlicht am 19.10.2020

Ein spannender und schön formulierter Thriller

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Inhalt: Sylt. Gefesselt in einem Gewächshaus wird eine Leiche gefunden. Der Tote: Hugo Bellmer, einer der reichsten Menschen Deutschlands. Das Mordwerkzeug: Bambussprossen, die langsam aber stetig wuchsen ...

Inhalt: Sylt. Gefesselt in einem Gewächshaus wird eine Leiche gefunden. Der Tote: Hugo Bellmer, einer der reichsten Menschen Deutschlands. Das Mordwerkzeug: Bambussprossen, die langsam aber stetig wuchsen und Bellmer so bei lebendigen Leibe durchbohrten. Betraut mit dem Fall wird die Hauptkommissarin Anita Ichigawa, die die beiden Profiler Jan Grall und Rabea Wyler als Verstärkung mit ins Boot holt. Doch der Mord auf Sylt war erst der Anfang. Als die leitende Ermittlerin selbst in die Fänge des selbsternannten „Erlösers“ gerät, beginnt ein Spiel gegen die Zeit.

Persönliche Meinung: „Rache, auf ewig“ ist der dritte Band der Thriller-Reihe um die Ermittler Jan Grall und Rabea Wyler und kann auch ohne Kenntnis der Vorgänger gelesen werden. Für ein tieferes Verständnis der zwischenmenschlichen Beziehungen ist es aber sinnvoll, die Vorgängerbände zu lesen. Erzählt wird die Handlung hauptsächlich aus den Perspektiven von Grall und Wyler; teilweise wird allerdings auch die Perspektive anderer in den Fall involvierter Figuren eingenommen. Der Handlungsbogen startet, bedingt durch den Modus Operandi des Täters, rasant: Häufig wird der Ort gewechselt, sodass sich verschiedene Handlungsorte (hauptsächlich) in Deutschland und der Schweiz ergeben. Ab der Hälfte der Handlung wird stärker ein begrenzter Ort fokussiert. Das Motiv des Täters, das auf einem verqueren religiösen Verständnis beruht (mehr möchte ich nicht verraten :D) ist originell. Wie schon die ersten beiden Thriller von Lars Schütz lässt sich auch „Rache, auf ewig“ aufgrund des anschaulichen, humorvollen und abwechslungsreichen Schreibstils sehr flüssig lesen. Die beiden Hauptfiguren (Grall und Wyler) treten im Vergleich zu den vorherigen Bänden aufgrund der Perspektivierung anderer Figuren etwas zurück. Grall zeigt allerdings wieder seine gewohnt sarkastische Art; Wyler hat mit privaten Problemen zu kämpfen. Ergänzt wurde das Figurenrepertoire um Kolja Wiebusch, dem Kollegen von Ichigawa, der sympathisch gezeichnet und kalauernd unterwegs ist. Die Handlung ist durch die Taten des „Erlösers“ durchweg fesselnd; das Ende und die Täterfrage überraschend. Besonders spannend fand ich, dass sich am Ende Wahn und Wirklichkeit in der Psyche des Täters vermischen. In diesem Kontext hätte ich es aber noch interessant gefunden, etwas mehr über die Vergangenheit des Täters zu erfahren. Insgesamt ist „Rache, auf ewig“ ein spannender Thriller, der stilistisch sehr schön formuliert ist.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Eine bildgewaltige Space Opera

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Inhalt: Kira arbeitet als Xenobiologin für ein intergalaktisches Unternehmen, das sich auf die Urbarmachung von zu kolonisierenden Planeten spezialisiert hat. Die Arbeit ist schon fast erledigt, doch dann ...

Inhalt: Kira arbeitet als Xenobiologin für ein intergalaktisches Unternehmen, das sich auf die Urbarmachung von zu kolonisierenden Planeten spezialisiert hat. Die Arbeit ist schon fast erledigt, doch dann wird eine seltsame Unregelmäßigkeit gefunden, die Kira überprüfen soll. Diese entpuppt sich als Alientechnologie - ein besonderer Fund für die Xenobiologin, zumal es erst der zweite Hinweis auf extraterrestrisches Leben ist. Doch plötzlich wird die Technologie lebendig und verschmilzt mit Kiras Körper. Für Kira ist es der Beginn einer Reise durch Raum und Zeit, während der sie auf fremde Lebensformen und neue Freunde trifft und versucht herauszufinden, worum es sich bei der "Soft Blade", der Alientechnologie, handelt.

Persönliche Meinung: Bei "Infinitum - Die Ewigkeit der Sterne" handelt es sich um eine Space Opera, in die sich phantastische Elemente mischen. Dabei trifft man während des Lesens auf unterschiedliche Lebensformen und -arten, verschiedenste Figuren und Planeten. Die Figuren sind dabei sehr plastisch ausgearbeitet; jede Hauptfigur erhält eine Hintergrundgeschichte und spezielle Merkmale, sodass sie sich deutlich von den anderen Charakteren abhebt. Erzählt wird die Handlung aus der Perspektive Kiras, deren Sorgen, Gefühle, Ängste, Grübeleien und Selbstfindung (mit der Soft Blade) die Leser*innen hautnah mitbekommen. Die erschaffene Erzählwelt mit ihren unterschiedlichen Planeten, Raumschiffen und Raumfahrtregeln ist vergleichweise komplex und fachterminologisch anspruchsvoll. Man muss sich dementsprechend voll auf "Infinitum" einlassen und kann es nicht zwischendurch mal eben durchlesen. Ein Anhang mit Glossar und Erklärungen zur Raumzeit und Überlichgeschwindigkeit hilft allerdings dabei, terminologisch nicht den Faden zu verlieren. Die Handlung ist sehr dicht, sodass viel passiert und Pfade eingeschlagen werden, mit denen man nicht gerechnet hätte. Dabei kommt es auch zu der ein oder anderen überraschenden Aufdeckung. Besonders das grandiose Ende sticht dabei heraus: Einerseits gibt es eine finale Schlacht, die filmische Qualitäten aufweist, andererseits geht das Ende auch transzendente Wege, die überraschend und originell sind. Der Erzählstil ist generell bildgewaltig und erinnert an "Eragon". Wer "Eragon" gelesen hat, weiß, dass Paolini sehr detailliert schreibt, was oft zu tollen Szenen führt, teilweise - besonders bei für die Handlung nicht unbedingt wichtigen Kleinstinformationen - aber auch ausufernd und überbordend wirkt. Insgesamt ist "Infinitum - Die Ewigkeit der Sterne" aber ein außergewöhnlicher und komplexer Science Fiction-Roman, der eine unvorhersehbare Handlung aufweist und bildgewaltig geschrieben ist.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Eine gelungene Fortsetzung

UNENDLICH
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Inhalt: „Unendlich – Für ein Leben“, der 2. Band der „Unendlich-Trilogie“, beginnt in dem Moment, in dem der erste Band geendet hat (um Spoiler zu Band 1 zu vermeiden, bleibe ich im Inhaltsteaser bewusst ...

Inhalt: „Unendlich – Für ein Leben“, der 2. Band der „Unendlich-Trilogie“, beginnt in dem Moment, in dem der erste Band geendet hat (um Spoiler zu Band 1 zu vermeiden, bleibe ich im Inhaltsteaser bewusst vage :D) Nachdem Scarlett, Mason und Oliver durch Hilfe von unverhoffter Seite vom Hauptquartier der Rebellen flüchten können, gewährt ein alter Bekannter ihnen Unterschlupf. Von dort aus planen die drei Freunde die Rettung von Liam und Emma, doch dabei geraten sie zwischen die Fronten von Ephraim Lordan, der unbedingt seine Macht behalten will, und dem Oppositionsführer Logan Grey.

Persönliche Meinung: „Unendlich – Für ein Leben“ wird aus der Perspektive von unterschiedlichen Figuren erzählt, die in Band 1 eher Nebencharaktere waren. Insgesamt erhalten die Charaktere dadurch eine größere Tiefe, was besonders für Oliver zutrifft, der den meisten Erzählraum erhält: Im Vergleich zu Band 1 ist er sympathischer, verständlicher und menschlicher. Auch die Welt von „Unendlich“ wird größer: Die Freunde bereisen unterschiedlichste Gegenden und auch religiöse Aspekte der „Unendlich“-Welt werden thematisiert. Der Handlungsbogen ist insgesamt weniger rasant als in Band 1. Der Fokus liegt in Band 2 eher auf einer Erweiterung der Handlungswelt und den Beziehungsdynamiken innerhalb der Gruppe (wobei es auch zu einer Liebesgeschichte kommt). [KLEINER SPOILER] Besonders der Umgang und das liebevolle Kümmern der Gruppe um die Babys, die später zu der Gruppe stoßen, fand ich schön und lebendig dargestellt, wobei das Verhalten der Babys teilweise herzallerliebst ist :D [SPOILER ENDE]. Actionreiche Sequenzen gibt es auch, allerdings treten diese im Vergleich zu Band 1 eher zurück. Die Handlung, die teilweise dystopische Züge erhält, ist insgesamt rund und schlüssig, wobei sie wieder mit einer Aufdeckung und einem fiesen Cliffhanger endet. Der Schreibstil lässt sich generell flüssig lesen; ein paar Sätze sind stilistisch etwas holprig, aber das fällt nicht so sehr ins Gewicht. Insgesamt ist „Unendlich – Für ein Leben“ eine gelungene Fortsetzung, die handlungstechnisch sinnvoll an den ersten Band anknüpft, dabei aber andere Schwerpunkte setzt, wodurch die Charaktere und die Handlungswelt eine größere Tiefe erhalten.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Ein buntes Buch

Das große Buch für Weltretter
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Inhalt: „Das große Buch für Weltretter“ ist ein Sammelband, der von Martin Verg herausgegeben worden ist und an junge Leser*innen adressiert ist. Thematisch behandelt er ein aktuelles und wichtiges Thema: ...

Inhalt: „Das große Buch für Weltretter“ ist ein Sammelband, der von Martin Verg herausgegeben worden ist und an junge Leser*innen adressiert ist. Thematisch behandelt er ein aktuelles und wichtiges Thema: den Komplex „Klimawandel und Umweltschutz“ im weiteren Sinne. Dies spiegelt sich auch in den sieben Kapiteln des Buches wider (in den Klammern findet ihr einige beispielhafte Themen): 1. „Klimaschutz“ (Treibhausgase, Fridays for Future), 2. „Energie“ (Woher kommt sie? Wie kann man sie sparen?), 3. „Natur“ (Artensterben, Fischfang), 4. „Ernährung“ (Fair Trade, vegane Ernährung), 5. „Müll“ (Nachhaltigkeit, Plastik), 6. „Mobilität“ (bewusstes Reisen) und 7. „Mensch“ (Gleichheit, Kinderrechte). Die Wissensvermittlung erfolgt dabei auf unterschiedliche Wege in Form von Interviews, Gastbeiträgen von Prominenten, die sich für den Umweltschutz einsetzen, und Grafiken. So kommen z.B. Eric Mayer (von Pur+), „Checker Tobi“, der Astronaut Alexander Gerst und Prof. Dr. Maja Göpel (Politökonomin) zu Wort – um nur ein paar zu nennen. Jedes Kapitel beginnt mit einer informierenden, in das Kapitelthema einführenden Einleitung und endet mit Anstößen, wie man das Gelesene im Alltag umsetzen kann.

Persönliche Meinung: „Das große Buch für Weltretter“ gibt einen Überblick über viele unterschiedliche Themen, wobei es so angelegt ist, dass es „quergelesen“ werden kann. Jeder Beitrag steht gewissermaßen für sich. Die einleitenden Informationstexte mit ihren Definitionen sind alltagsnah, anschaulich und kindgerecht und führen schön in die komplexen Thematiken ein. In den einzelnen Kapiteln kommen die unterschiedlichsten Personen zu Wort und viele verschiedene Blickwinkel werden beleuchtet, sodass ein bunter und alltagsnaher Wissensschatz entsteht. Weiterhin werden viele Umweltprojekte vorgestellt, die teilweise kleiner und dadurch unbekannter sind. Die Wissensvermittlung erfolgt mit unterschiedlichen Medien (Text, Bild, Grafik, Interview usw.), sodass verschiedene Lern- und Lesetypen angesprochen werden. Zudem ist „Das große Buch für Weltretter“ farblich ansprechend gestaltet: bunt, reichlich illustriert mit einem tollen Layout, sodass es Spaß macht, das Buch durchzublättern und zu lesen. Ziel des Sachbuches ist es, ein Bewusstsein für die Umwelt zu wecken, ohne dass es verlangt, man müsse von jetzt auf gleich den Planeten retten: Viele kleine Schritte, die man leicht in den Alltag integrieren kann, reichen schon aus. Abschließend hat mir ein Literaturverzeichnis gefehlt, auf das man bei Interesse zurückgreifen kann, um sich weitergehend zu informieren. „Das große Buch der Weltretter“ ist ein buntes Buch – unterschiedlichste Menschen, Erfahrungen und Organisationen kommen zu Wort, ein bunter Themen-Blumenstrauß wird nähergebracht, die Vermittlung erfolgt auf verschiedenen Wegen und zuletzt ist auch die Gestaltung des Buches bunt.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Eine schöne Gruselgeschichte über ein Dorf mit Geheimnis

Halloween in Unterwald
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Inhalt: Es ist Halloween in Unterwald, einem kleinen abgelegenen Ort in Thüringen, über dem eine verfallene Villa thront. Während Angie von ihrem Schwarm Derek zu einer Halloweenparty eingeladen worden ...

Inhalt: Es ist Halloween in Unterwald, einem kleinen abgelegenen Ort in Thüringen, über dem eine verfallene Villa thront. Während Angie von ihrem Schwarm Derek zu einer Halloweenparty eingeladen worden ist, freut sich der 12-jährige Robbie auf eine Runde Trick or Treat im Dorf. Doch nicht jeder hat an Halloween gute Absichten: Andy und Peter, zwei Einbrecher, planen ihren nächsten Coup – der aber ganz anders verläuft, als von den beiden gedacht.

Persönliche Meinung: „Halloween in Unterwald“ ist eine Gruselnovelle, deren Handlung sich über ca. 125 Seiten erstreckt. Erzählt wird „Halloween in Unterwald“ in drei Handlungssträngen („Angie“, „Robbie“, „Die Gauner“), wobei diese sich punktuell überschneiden, insgesamt aber weitgehend unabhängig voneinander verlaufen. Vereint werden die drei Stränge durch das Geheimnis, das in Unterwald schlummert: Jeder Strang liefert den LeserInnen nach und nach Hinweise, sodass sich über die Erzählstränge hinweg Unterwalds Geschichte ausbreitet und ein Gesamtbild entsteht. Unterwald und die dazugehörige Gruselvilla sind atmosphärisch dicht beschrieben: Das Dorf ist umringt von Wäldern und gewissermaßen vom Rest der Welt vergessen, einige Bewohner*innen verbergen Geheimnisse und die Villa besitzt eine schön gruselige Hintergrundgeschichte. Unterwald hat also insgesamt ein unheimliches Potential (im zweifachen Sinne des Wortes), Handlungsort einer Buchreihe zu werden. Der Erzählstil lässt sich vor allem durch seinen umgangssprachlichen Ton flüssig lesen. Die Figuren waren mir etwas zu einseitig gestaltet (Robbie ist zu brav, die Gauner nur böse), aber das kann auch dem Novellencharakter des Buches geschuldet sein. Die Handlung ist stimmig und schlüssig. Insgesamt ist „Halloween in Unterwald“ eine spannende Gruselgeschichte, die in der Tradition von R.L. Stines „Gänsehaut“-Geschichten steht, sich aber – wegen der z.T. doch blutigen Szenen und der Schimpfwörter – eher an ein erwachsenes Publikum richtet.

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