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Veröffentlicht am 16.08.2021

Großartig - noch besser als Band 1!

Die Straße der Hoffnung
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"Die Straße der Hoffnung" ist der zweite Teil der Trilogie rund um die Frauen von Hampton Hall:

Staatsanwältin Melody Stewart ergründet weiter gemeinsam mit ihrem neuen Freund Dan Rashleigh die Geschichte ...

"Die Straße der Hoffnung" ist der zweite Teil der Trilogie rund um die Frauen von Hampton Hall:

Staatsanwältin Melody Stewart ergründet weiter gemeinsam mit ihrem neuen Freund Dan Rashleigh die Geschichte ihrer Vorfahren. Lady Abigail Hamptons Sohn Ebenezer tötete einen Mann. Um zu verhindern, dass Ebenezer gehängt wird, nahm ihr Geliebter Oliver Rashleigh die Schuld auf sich. Um wiederum seiner eigenen Hinrichtung zu entgehen, müssen Abigail und Oliver nun neue Identitäten annehmen und England verlassen.

Sie fliehen zunächst nach New York, doch nachdem sie dort schon nach kurzer Zeit erkannt werden, geht ihre Flucht quer durch Amerika weiter. In Oregon hoffen und scheinen sie Frieden zu finden. Doch schon bald müssen sie erneut erkennen, dass sie sich gründlich getäuscht haben - denn auch ihr Verfolger hat nie geruht ... Wird es ihnen doch noch gelingen, ihn abzuschütteln, oder werden Abigail und Oliver in Amerika den Tod finden?

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Ich war schon begeistert von Band 1, muss aber sagen, dass mich dieser zweite Band nochmal mehr gefesselt und begeistert hat!

Der Schreibstil ist gewohnt gut, die Geschichte liest sich überaus angenehm und flüssig. Auch ist sie -wie ebenfalls von Felicity Whitmore gewöhnt- extrem atmosphärisch. Der Leser fühlt sich wirklich in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückversetzt, hat das Gefühl, Seite an Seite mit Abigail und Oliver in England und auf dem Meer zu sein, schließlich mit ihnen komplett durch Amerika zu fliehen, ihre Tage und ihr Leben mitzuleben.

Es gibt viele Andeutungen, viele offene Fragen. Manche Vermutungen, die man hat, verlaufen im Sande - doch langweilig wird es niemals, denn dieser zweite Band wartet mit sehr vielen dramatischen und schockierenden Wendungen auf, die man so niemals hätte erahnen oder gar vorhersehen können. Sowohl die Handlung an sich als auch die Figuren überraschen immer wieder.

Es ist ein extrem berührender, spannender, fessselnder, dramatischer, überraschender und durchaus auch ein wenig düsterer und gruseliger zweiter Band, bei dem man von Anfang bis Ende mitfühlen und -fiebern kann und den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Und wie schon bei Band 1 war ich absolut positiv überrascht vom Erzählstrang der Gegenwart: Normalerweise begeistern diese mich nie sonderlich, doch bei Felicity Whitmore lese ich auch diese Erzählstränge immer sehr gerne!

Ich freue mich sehr auf den finalen Band - denn so viel ist sicher: Auch dieser wird höchst berührend, fesselnd und dramatisch werden ...

Eine absolute Empfehlung unter den historischen Romanen und Familiengeschichten!

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Ingrid Kretz´ bisher bester Regency-Roman!

Die zweite Braut von Cold Ashton Manor
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England im Jahre 1799 im Dorf Cold Ashton: Lord Richard Clarke und die Apothekerstochter Amber Devaney verlieben sich ineinander. Die Oberhäupter der Familien sind gegen diese Verbindung - Ambers Vater, ...

England im Jahre 1799 im Dorf Cold Ashton: Lord Richard Clarke und die Apothekerstochter Amber Devaney verlieben sich ineinander. Die Oberhäupter der Familien sind gegen diese Verbindung - Ambers Vater, weil er nicht daran glaubt, dass der junge Lord wirklich ernsthafte Absichten hat und eine Liebe wirklich Standesunterschiede überwinden kann, Richards Vater, weil die Familie finanziell ruiniert ist und nur noch eine Zweckehe mit der Tochter einer reichen und einflussreichen Adelsfamilie das Anwesen der Familie retten kann. Dennoch treffen Amber und Richard sich weiterhin heimlich. Als Amber schwanger wird, wird sie von ihrer Familie bei Nacht und Nebel fortgebracht, zu einer Tante in Wales. Ambers Brief erreicht Richard nicht. Und Richard weiß nicht, wo Amber ist, da ihre Familie schweigt. Werden sie einander je wieder finden? Und wird es dann nicht schon zu spät sein für ihr gemeinsames Glück?

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Dies ist der dritte christliche Regency-Roman aus der Feder von Ingrid Kretz, und da ich sie alle gelesen habe, kann ich sagen, dass wirklich von Roman zu Roman eine Steigerung festzustellen ist. "Die zweite Braut von Cold Ashton Manor" finde ich am gelungensten; es ist mein bisheriger Favorit.

Auch dieser Roman besticht durch seine herrliche Atmosphäre, die Sprache und den wunderschönen Schreibstil, eine tolle Kulisse sowie liebenswerte Figuren. Am besten gefiel es mir in Wales bei Tante Juliette und Onkel Ethan. Diese waren auch zusammen mit Sir Millweard die Figuren, die ich am meisten ins Herz geschlossen habe.

Der christliche Aspekt ist durchgehend vorhanden und wurde perfekt eingewoben, ist niemals zu dezent oder zu dominant, sondern harmoniert absolut mit der Geschichte und wurde immer passend eingebaut. Selbiges gilt für den Prolog im Verhältnis zur übrigen Geschichte. Er wurde perfekt eingebaut und aufgelöst, zu keiner Zeit gibt es in dieser Hinsicht Brüche oder Ungereimtheiten.

Schon zu Beginn kommen einige Fragen auf, und ihre Zahl nimmt zu. Das sorgt für ein gewisses Tempo, für eine gewisse Spannung, und so kann der Leser nicht nur in Zeit, Atmosphäre, Kulisse und Stil schwelgen, sondern auch Vermutungen anstellen. Mit manchen Vermutungen wird man richtig liegen, bei anderen wird man erkennen müssen, dass man falsch lag. Immer kann der Leser seine Fantasie spielen lassen und überlegen, wie es wohl weitergehen wird, aber nie ist diese Geschichte vorhersehbar oder gar langweilig!

Nicht zuletzt erfährt man wirklich viel über die Menschen und das Leben zu dieser Zeit, Wertvorstellungen etc.

Insgesamt ein wunderschöner und typischer christlicher Regency-Roman. Ich hätte noch lange weiterlesen können und wollen und freue mich schon jetzt auf den nächsten Regency-Roman von Ingrid Kretz. Eine absolute Lese-Empfehlung für alle Fans dieses Genres und von Autorinnen wie Julie Klassen, Carolyn Miller oder Julianne Donaldson!

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Ein Auftakt, wie er besser nicht sein könnte!

Der Faden der Vergangenheit
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Im Jahre 1841 soll Lady Abigail Hampton sich aus einem Fenster ihres Hauses in den Tod gestürzt haben, nach dem ihr Geliebter Oliver Rashleigh werden Mordes an ihrem Schwager George gehängt worden sein ...

Im Jahre 1841 soll Lady Abigail Hampton sich aus einem Fenster ihres Hauses in den Tod gestürzt haben, nach dem ihr Geliebter Oliver Rashleigh werden Mordes an ihrem Schwager George gehängt worden sein soll.

Knapp 200 Jahre später will Melody Stewart den Familiensitz in Augenschein nehmen und erkunden, bevor sie über einen eventuellen Verkauf entscheiden will. Hierbei stößt sie in einem geheimen Turmzimmer auf Abigail´s Tagebücher. Sie lernt eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte Frau kennen - und entdeckt, was damals wirklich geschah ...

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"Der Faden der Vergangenheit" ist der Auftakt zur ersten Trilogie aus der Feder von Felicity Whitmore - und was für ein überzeugender und vielversprechender!

Wie gewohnt, so ist auch dieser Auftaktband auf zwei Zeitebenen angesiedelt. Obwohl ich den historischen Erzählstrang immer klar bevorzuge, gehört "Der Faden der Vergangenheit" zu den wenigen Romanen, bei denen mir auch der Gegenwartsstrang bemerkenswert gut gefällt. Ich glaube, es lag vor allem daran, dass auch er sehr von dieser tollen Kulisse und der Vergangenheit geprägt ist.

Wie alle Romane aus der Feder dieser Autorin besticht auch der vorliegende durch den wundervollen Schreibstil, der sehr atmosphärisch und historisch ist und perfekt zu diesem Genre passt.

Neben dem Stil und der Atmosphäre besticht das Werk vor allem durch die Kulisse, die man gut als schaurig-schön beschreiben kann - Abigail´s Place ist betörend schön, faszinierend und Gänsehaut auslösend zugleich ...

Neben diesem Anwesen, das die Vergangenheit und all die Geheimnisse so lange so gut gehütet hat, steht Abigail, ihr Denken und Handeln, im Mittelpunkt - eine Frau, die ein Herz aus Gold hatte, ganz anders dachte und handelte als der Rest ihrer Schicht, die so viel bewegen und verbessern wollte und der als Frau in dieser Zeit zugleich so sehr die Hände gebunden waren ...

Sämtliche Figuren sind sehr komplex gezeichnet, nicht zu durchschauen und so für den Leser stets überraschend und starke Emotionen auslösend. -Dies gilt auch für die Handlung an sich. Nichts ist voraussehbar, immer wieder hält man den Atem an, immer wieder gibt es überraschende Wendungen, immer wieder ist es letztlich ganz anders als vermutet.

Vergangenheit und Gegenwart, Atmosphäre, eine großartige Kulisse, eine Familiengeschichte mit vielen düsteren Geheimnissen, starke Frauen, Freundschaft, Affären, Ehen, Liebe in allen Facetten, Intrigen, ein Mord, viele Emotionen, Spannung und Gefahr ... diese Trilogie hat alles, was eine gute Trilogie braucht.

Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, die nach dem Epilog mindestens genauso spannend und gut werden wird!

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Spannend, humorvoll, romantisch und atmosphärisch!

Entführung ins Glück
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England im frühen 19. Jahrhundert: Auch nach mehreren Saisons in London ist noch kein Heiratskandidat für Lady Miranda in Sicht. Sie verarbeitet ihren Kummer, indem sie ihre Gedanken zu Papier bringt und ...

England im frühen 19. Jahrhundert: Auch nach mehreren Saisons in London ist noch kein Heiratskandidat für Lady Miranda in Sicht. Sie verarbeitet ihren Kummer, indem sie ihre Gedanken zu Papier bringt und Briefe an einen imaginären Freund schreibt. Abgesendet hat sie diese Briefe natürlich nie. Doch da dieser imaginäre Freund ausgerechnet ein verschollener enger Freund ihres Bruders ist, kommt es, wie es kommen muss: Eines Tages wird ein solcher Brief versehentlich vollständig an diesen Freund adressiert und von Marlow, dem neuen, mysteriösen Kammerdiener ihres Bruders, in die Post gegeben. Tatsächlich entwickelt sich eine Brieffreundschaft - doch kann daraus Liebe werden? Und wie wird Miranda reagieren, wenn sie erfährt, um wen es sich bei diesem verschollenen Freund tatsächlich handelt, mit wem sie also die ganze Zeit über kommuniziert hat?

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"Entführung ins Glück" ist einer dieser Romane, in denen der Leser sofort ankommt. Schon ab der ersten Seite fühlt man sich ins Jahr 1812, nach Hertfortshire und London, zu Miranda und deren Familie versetzt und erlebt alles hautnah. Stil und Atmosphäre begeistern auf Anhieb.

Die Figuren sind allesamt komplex und detailliert gezeichnet und tragen so zum Lesegenuss und positiven Gesamteindruck bei.

Auch die Annäherung zwischen Miranda und Marlow bzw. Marshington, die Neckereien, der Humor, aber auch die ernsteren Vorkommnisse und Aspekte, sind wunderschön zu verfolgen und in die Tiefe gehend.

Eine Stelle machte mich stutzig, erschien mir nicht ganz logisch - so lässt Marshington Miranda ausspionieren, um zu erfahren, ob es bereits einen Mann an ihrer Seite gibt. Da er zu diesem Zeitpunkt aber schon viel Zeit mit ihr verbracht und ihr Bruder ihm zudem schon vorgeschlagen hatte, sie zu heiraten, macht diese Stelle nicht wirklich Sinn.

Ansonsten gibt es an diesem Roman aber nichts auszusetzen.

Der christliche Aspekt war zwar zunächst nur allzu dezent vorhanden, nahm im späteren Verlauf aber zunehmend Raum ein, so dass sich diesbezüglich insgesamt ein stimmiges Gesamtbild ergibt.

Durch die Drohbriefe und Entführungen gewann der Roman in einem Maße an Spannung, Gefahr und Tempo, das ich vorab gar nicht erwartet hatte. Gerade in Kombination mit Kulisse, Atmosphäre, Figuren, Stil, Humor und Romantik sowie dem christlichen Aspekt ergab sich aber eine überaus gelungene Mischung!

Dieses Werk und diese Autorin sind ein Muss für alle, die christliche Regency-Romane lieben. Ich hoffe sehr auf viele weitere Romane aus der Feder von Kristi Ann Hunter!

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Typisch Julie Klassen - aber auch überraschend anders!

Das Geheimnis von Belle Island
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Südengland im Jahre 1819: Der junge Anwalt Benjamin Booker soll einen Mord in London aufklären. Die Spur führt nach Belle Island, einer Themse-Insel. Die junge Isabelle Wilder soll die Täterin sein - was ...

Südengland im Jahre 1819: Der junge Anwalt Benjamin Booker soll einen Mord in London aufklären. Die Spur führt nach Belle Island, einer Themse-Insel. Die junge Isabelle Wilder soll die Täterin sein - was aber eigentlich gar nicht möglich ist, da sie unter einer Angststörung leidet und die Insel deswegen seit einem Jahrzehnt nicht mehr verlassen hat ... Dies ist nicht das einzige Mysterium in diesem Fall. Schon bald wird er immer undurchdringlicher, kann man nur noch schwer zwischen Realität und Traum unterscheiden, muss man sich fragen, wem man wirklich vertrauen kann - und wer einen die ganze Zeit lang belogen, in wem man sich grundlegend getäuscht hat. Und es wird nicht einfacher dadurch, dass auch noch Gefühle aufkeimen, die immer stärker werden ...

Der neue Roman aus der Feder von Julie Klassen ist einerseits gewohnt gut - andererseits aber auch sehr überraschend.

Ihr Stil ist gewohnt wundervoll. Die Atmosphäre ist durch den hier gewählten Einstieg in den Roman zu Beginn eher dezent, baut sich etwas langsamer als gewohnt auf, nimmt aber bald die bekannten und geschätzten Ausmaße an. Auch die Figuren sind wie immer absolut gelungen, detailliert und komplex gezeichnet.

Auch bezüglich der christlichen und religiösen Aspekte unterscheidet sich dieser Roman von seinen Vorgängern; diese Passagen werden in "Das Geheimnis von Belle Island" deutlich geringer dosiert, bleiben lange sehr im Hintergrund, nehmen erst gegen Ende mehr Raum ein. Das fand ich überraschend - aber dennoch war das Gesamtbild stimmig und ist es nicht so, dass man sagen könnte, dass diese Komponente einen deutlich zu geringen Anteil hat.

Diese Gewichtung liegt sicher auch an der Art von Roman, die Julie Klassen hier vorgelegt hat: Es ist nicht wie gewohnt die klassische Liebesgeschichte, der klassische historisch-christliche Roman, sondern es geht sehr stark in Richtung Kriminalroman. Die Liebesgeschichte zwischen Isabelle und Benjamin spielt lange eine eher untergeordnete Rolle, gewinnt erst am Ende mehr Raum, wird dann auch eher kompakt erzählt und abgeschlossen. Im Mittelpunkt steht klar dieser Fall und seine Aufklärung. Das muss man vielleicht mögen - aber es war definitiv etwas Neues, und da dieser Fall in gewohnte Strukturen eingebettet ist, dürfte kein Leser enttäuscht sein.

Kein bisheriger Roman von Julie Klassen weist einen solch hohen, kontinuierlich vorhandenen und sich kontinuierlich steigernden Grad von Spannung und auch Gefahr auf. Mir hat das sehr gut gefallen; es erhöht die Sorgwirkung dieses Romans sehr. Es gibt bis zuletzt viele Ungereimtheiten und offene Fragen sowie unvorhergesehene Wendungen und Auflösungen. Der Leser ist dadurch tief in dieser Geschichte drin, es kommt niemals auch nur Ansatzweise eine Länge auf.

Fazit also: Ein Werk, das einerseits typisch Julie Klassen, andererseits aber auch überraschend anders ist. "Das Geheimnis von Belle Island" schenkt dem Leser ebenso schöne wie spannende Lesestunden. Es ist ein Roman, der die Vorfreude auf Julie Klassen´s nächsten Roman, der in Cornwall spielt, weckt - und neugierig darauf macht, wie die kommenden Werke dieser Autorin aussehen werden; ob es sich nur um einen Ausflug in ein anderes Genre handelte oder ob hier eine neue Entwicklung beginnt ...

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