Ein halbes Buch
Fast 700 Seiten lang und lässt mich vollkommen unzufrieden zurück. Mir hat die Idee des Halbbarts gut gefallen und den Einstieg in den Roman fand ich richtig gut. Ich mag wie Sebi die Welt sieht und beschreibt. ...
Fast 700 Seiten lang und lässt mich vollkommen unzufrieden zurück. Mir hat die Idee des Halbbarts gut gefallen und den Einstieg in den Roman fand ich richtig gut. Ich mag wie Sebi die Welt sieht und beschreibt. Er ist zwar sehr gewieft für einen so jungen Menschen, auf der anderen Seite ist er aber auch so unschuldig und kindlich. Für mich ist das Buch ein klassischer Coming-of-Age-Roman mit Sebi als Hauptfigur und den beiden Brüdern als Nebenfiguren. Den Halbbart hatte ich sofort ins Herz geschlossen und auch viele der andren Figuren sind richtig klasse. Man sieht sich selbst in Sebis Dorf im Mittelalter stehen beim Lesen. Leider wird der Roman ab der Hälfte immer und immer schwächer und endet dann, zumindest für mich, vollkommen unbefriedigend. Ich denke, das Buch wird mir noch eine Zeit lang im Kopf bleiben, aber richtig überzeugend fand ich es nicht. 300 Seiten weniger und ein ordentlicher Schluss (nicht unbedingt geschlossen, ich mag offene Enden) hätten dem Buch sehr gut getan. So bleibt es für mich ein zur Hälfte richtig gutes Buch, vor allem auch durch den Sprachstil, aber leider nicht mehr. Bei dem Umfang hätte ich mir übrigens gewünscht, dass das Glossar zu den Helvetismen auch im Buch abgedruckt wird und nicht nur auf der Internetseite einsehbar ist.