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Veröffentlicht am 11.10.2020

Ein Ende, das der Reihe nicht gerecht wurde und mich leider enttäuscht zurücklässt

Beta Hearts
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Bei Beta Hearts handelt es sich um den dritten und finalen Band einer Science-Fiction-Trilogie von Marie Graßhoff rund um verschiedene junge Erwachsene in einer zukünftigen Welt. Zu der Trilogie gehören ...

Bei Beta Hearts handelt es sich um den dritten und finalen Band einer Science-Fiction-Trilogie von Marie Graßhoff rund um verschiedene junge Erwachsene in einer zukünftigen Welt. Zu der Trilogie gehören ebenfalls Neon Birds, der erste Band der Trilogie, sowie Cyber Trips, der zweiten Band der Reihe. Alle drei Teile erzählen eine zusammenhängende Geschichte rund um KAMI, Luke, Flover, Andra und Okijen, sodass es nicht nur sinnvoll und empfehlenswert, sondern meiner Meinung nach auch absolut unumgänglich ist zunächst Neon Birds und Cyber Trips zu lesen und anschließend den finalen Abschlussband Beta Hearts zu verschlingen.

Das Cover zu Beta Hearts, aber eigentlich gilt dies für alle drei Cover dieser Reihe, ist einfach auffallend, ausdrucksstark, authentisch und thematisch passend. Ein absoluter Blickfang. Mein Reihenhighlight war von Anfang an und bleibt das Cover von Beta Hearts, da mir hier die kontrastierenden Farben besonders gut gefallen. Doch alle drei Cover zusammen und nebeneinander kann man auch nur als wunderschön beschreiben.
Das Buch enthält zu Beginn eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse, welche sich jedoch auf das absolut Wesentlichste beschränkt. Diese hat mir, wie bereits in Cyber Trips schon, sehr gut gefallen! Die erzählte Geschichte in der Neon Birds-Reihe spielt im Jahre 2101. Ein technischer Virus verwandelt Menschen in Cyborgs, sogenannte Moja, welche von der künstlichen Intelligenz KAMI kontrolliert werden. Aufgrund der hohen und schnellen Ansteckung und negativen Krankheitsverlauf werden infizierte Personen in Sperrzonen auf der ganzen Welt eingeschlossen und von Supersoldaten bekämpft. Unvorhersehbarer Weise und aus unerklärlichen Gründen kommt es zu Beginn der Geschichte in Neon Birds dazu, dass viele Moja aus einer Sperrzone ausdringen können und somit die gesamte Welt in Besorgnis versetzt wird.
Cyber Trips endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger und Beta Hearts setzt nahtlos an die Geschehnisse in Cyber Trips an. Die Handlung läuft weiter als wäre es noch ein und dasselbe Buch und als Leser fiebert man sofort weiter mit den verschiedenen Charakteren mit. Trotzdem kam für mich persönlich zunächst nicht genug Spannung auf. Dies liegt daran, dass gerade im ersten Drittel alles ein wenig vor sich hinplätschert. Es passieren zwar einige Dinge, aber dennoch hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass gleichzeitig absolut nichts passiert ist.
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht der mittlerweile fünf Hauptcharakteren Luke, Flover, Okijen, Andra und Bythan erzählt und wird nur durch Prolog, Interlog und Epilog von KAMI unterbrochen. Neben den abwechselnden Sichten werden die Kapitel auch durch passende Militärakten abgetrennt, welche den Leser immer zu dem genau richtigen Zeitpunkt mit den genau richtigen Informationen versorgt haben.
Die Charaktere sind größtenteils aus den vorhergegangenen Büchern bekannt und einfach so liebevoll, detailliert, tiefgründig, authentisch und individuell gestaltet. Man schließt sie sofort alle in sein Herz. Dennoch haben mich einige Entscheidungen und Handlungen der bekannten Charaktere überrascht und waren für mich wirklich nicht nachvollziehbar, besonders Okijen hat in Beta Hearts in meinen Augen sehr charakteruntypisch gehandelt. Auch werden einige Charaktere, welche in Neon Birds oder Cyber Trips eine nicht absolut unwichtige Rolle gespielt haben, gar nicht mehr in die Geschehnisse eingebunden, was ich persönlich als sehr schade empfinde.
Das Worldbuilding zu der Welt in der Neon Birds-Trilogie hat mich, wie in den vorherigen Bänden schon, einfach umgehauen. Zum einen gibt es die friedliche, grüne und nahezu vegane Welt, aber gleichzeitig herrscht eine militärische Diktatur. Die ungewisse Situation bezüglich KAMI sorgt dazu noch, dass alles irgendwie düster und fast hoffnungslos erscheint – die erwartete und unumgängliche Katastrophe spürt man in jedem Satz des Buches.
Mein größter Kritikpunkt bildet das Ende. Für meinen Geschmack passte das Ende einfach nicht zu dieser Reihe und ist viel zu einfach und unspektakulär gelöst wurden. Ich hatte nach Cyber Trips absolut keine Ahnung was noch alles passieren könnte und meine hohen Erwartungen an unvorhersehbaren Ereignissen und Wendungen konnte die Autorin leider nicht gerecht werden. Hinzukommend bleibe ich mit so unglaublich vielen ungeklärten Fragen zurück. Und nicht nur Fragen zu kleinen, unwichtigen Details, die im finalen Band aufgetaucht sind, sondern wirklich zentralen Fragen, welche mich seit Neon Birds beschäftigt haben und meiner Meinung nach von einer solchen Relevanz sind, dass mich dieses offene und unbeantwortete Ende enttäuscht und unzufrieden zurücklässt. Beim Lesen hatte ich zum Ende hin das Gefühl, dass die Autorin selbst nicht genau wusste wie sie alles aufklären sollte und die Reihe einfach schnell zum Ende bringen wollte.

Abschließendes Fazit:
Ich bin mit unglaublich hohen Erwartungen an den finalen Band der Neon Birds-Trilogie gegangen und wurde dahingehend leider ein wenig enttäuscht. Für mich persönlich kann Beta Hearts nicht mit den beiden Vorgängerbänden Neon Birds und Cyber Trips mithalten. Auch wenn sowohl das Worlbuilding, der Schreibstil als auch die Charaktere mich weiterhin größtenteils überzeugen konnten, bleibe ich durch das schnelle und einfache Ende enttäuscht und noch mit zu vielen offenen Fragen im Kopf zurück. Der von Anfang an bestehende Plot wurde mir zu einfach gelöst. Trotzdem möchte ich diese Reihe jedem nur wärmsten ans Herz legen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.10.2019

Elias & Laia - eine (Liebes-)Geschichte in einer Welt aus Gewalt und Macht

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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“Du wirst brennen, denn du bist wie Glut in der Asche. Dies ist dein Schicksal.”
Klappentext:
Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann ...

“Du wirst brennen, denn du bist wie Glut in der Asche. Dies ist dein Schicksal.”
Klappentext:
Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf ganz unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft.
Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Sie tarnt sich als Sklavin und dringt so in das Innerste von Schwarzkliff ein. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste...
Meine Meinung:
Die Geschichte, welche der erste Teil einer Trilogie (?) ist, dreht sie um Laia, ein junges Mädchen, dass alles tut, um ihren Bruder zu befreien und Elias, eine Maske, welcher alles tut, um endlich frei zu sein.
Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Laia und Elias erzählt, so dass man zunächst die beiden Protagonisten separat sehr gut kennenlernen kann. Hier aber auch schon ein erster kleiner Kritikpunkt, denn da der Klappentext die Erwartung an eine Liebesgeschichte weckt, könnte man etwas enttäuscht werden. Denn die beiden Hauptcharaktere treffen sich erst relativ spät im Buch und auch nachdem sich die beiden getroffen haben, wartet man auf die mitreißende Liebesgeschichte vergebens. Da sich die beiden Protagonisten die meiste Zeit der Geschichte weder wirklich sehen, geschweige denn intensiv miteinander reden. Hier ruht meine Hoffnung auf den zweiten Teil der Reihe!
Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr außergewöhnlich und das im positiven Sinn, denn sie kann einem wirklich jedes Gefühl vermitteln und hat eine unglaublich, magische Welt erschaffen in welche sie die Leser entführt. Wenn man Angst spüren soll, hat man das Gefühl von Angst. So ist es bei allen Gefühlen, Situationen und Beschreibungen, die in dieser Geschichte vorkommen. An einigen Passagen war die Geschichte ein wenig langatmig, was den flüssigen Schreibstil jedoch nicht unterbrochen hat. Die wichtigen Nebencharaktere haben mir alle sehr gut gefallen, da man auch bis zum Ende nicht wirklich wissen konnte, wem man trauen kann und wem nicht. Jeder war in seiner/ihrer Position genau richtig in die Geschichte eingebracht und hat die Geschichte sinnvoll erweitert. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass sich keiner der Nebencharaktere ähnelte und man dadurch jeden als einzelne, individuelle Person sehen konnte. Auch hier bin ich auf die Entwicklung einiger Charaktere im zweiten Teil sehr gespannt.
Jetzt zu einem der wichtigsten Gründe, warum das Buch lediglich die Bewertung bekommen hat, die es bekommen hat, nämlich DAS ENDE. Die Spannung wurde zum Ende hin hochgehalten und man wollte das Buch wirklich nicht aus den Händen legen. Jedoch wurde ich dann ziemlich enttäuscht, da in mehren Situationen die Charaktere meiner Meinung nach Entscheidungen getroffen haben, die für mich unverständlich und nicht passend waren. Da aber noch so viele Fragen offen sind, wird auf jeden Fall die (Liebes-)Geschichte um Elias & Laia weitergelesen!

Veröffentlicht am 17.10.2023

geniale Idee, aber leider weniger genial umgesetzt

The Lesson of Curses (Chronica Arcana 1)
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Bei The Lesson of Curses handelt es sich um den ersten Band der Chronica Arcana-Trilogie aus der Feder der deutschen Autorin Laura Cardea rund um verschiedene Studierende der nervtötend harmonischen Univerzita ...

Bei The Lesson of Curses handelt es sich um den ersten Band der Chronica Arcana-Trilogie aus der Feder der deutschen Autorin Laura Cardea rund um verschiedene Studierende der nervtötend harmonischen Univerzita Mystika e Magie und der verfeindeten Academia Sinistra, welche aufgrund eines mysteriösen Fluchs zur Zusammenarbeit gezwungen werden. Zu der Chronica Arcana-Reihe gehören ebenfalls die Folgebände The Secret of Ink (Erscheinungstermin: 25. März 2024) und The Book of Seals (Erscheinungstermin: 23 Oktober 2024), welche jeweils eine direkte Fortsetzung der zuvor erzählten Geschichte darstellt, sodass die Handlung nicht in sich abgeschlossen ist und es zwangsläufig nötig ist, zunächst The Lesson of Curses und anschließend die weiteren Bänder der Chronica Arcana-Trilogie zu lesen.

Ich bin ehrlich, dass ich im ersten Moment als ich die Cover der Chronica Arcana-Trilogie gesehen habe, dachte, dass die Cover sehr voll beziehungsweise viel sind. Irgendwie unruhig? Ich finde aber auch immer noch, dass das tatsächlich physische Cover immer noch anders wirkt als das Bild, welches man vorab auf dem Laptopdisplay sieht! Ich mag es jedoch sehr, dass die Cover der drei Bücher der Reihe so perfekt miteinander harmonieren. Mein heimlicher Favorit ist glaube ich das Cover vom zweiten Band: von den Farben her und mit den Schlüsseln spricht es mich irgendwie am meisten an. Auch war ich sofort ganz gespannt, inwiefern die einzelnen Elemente, welche auf dem Cover teils offensichtlich, teils vielleicht auch versteckt eingearbeitet sind, eine tiefere Bedeutung für und in der Geschichte haben. Auf jeden Fall weckt das Buchcover Interesse und Neugierde.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer. Etwas mehr als schwer. Für mich persönlich waren es zunächst unfassbar viele Charaktere, (unbekannte) Bezeichnungen, Orte und vieles mehr, was dafür gesorgt hat, dass ich mich sehr schwer damit getan habe, den Geschehnissen und der Geschichte zu folgen. Auch dadurch, dass die beide junge Frauen -Mathea und Ellie, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist – gerade zu Beginn noch nicht viel Ahnung von der Welt haben, hatte auch ich das Gefühl, dass mir Informationen fehlen und ich ein wenig aufgeschmissen bin. Einerseits gut, da ich mich so beim Hören gut mit den jeweiligen Charakteren identifizieren konnte, andererseits war es somit schwieriger in die Welt einzutauschen und alles zu verstehen. Es war zeitweise als würde ich mit Watte in den Ohren und durch verschwommene Augen alles wahrnehmen; ich hatte einfach das Gefühl, dass ich nicht alles mitbekomme, dass mir etwas entgeht. Unterstützt wurde dieses Gefühl auch dadurch, dass die beiden Protagonistinnen an der "neuen" Welt nicht sonderlich viel Interesse zeigten beziehungsweise zu wenig hinterfragten und einfach hingenommen haben. Auch der etwas abrupte und zeitweise konfuse Schreibstil hat diese „Probleme“ eher unterstützt als diesen entgegenzuwirken. Ebenfalls wurde dieses Problem durch die Stimmen der beiden Sprecherinnen, da diese besonders zu Beginn, für meine Ohren eher weniger einfach voneinander zu unterscheiden waren. Insgesamt fehlte mir immer etwas die Spannung hinsichtlich des vordergründigen Handlungsstrangs und die tatsächlich spannenden Szenen wurden mir ein wenig zu kurz, knapp und hektisch erzählt und dann wieder aufgelöst. Das mit dem zu schnellen Erzählstil hatte ich immer besonders am Ende eines Kapitels; da war ich mit der Szene irgendwie noch nicht fertig und sie wirkte für mich nicht abgeschlossen, wenn dann das neue Kapitel an einer ganz neuen Stelle begann. Nachdem mir der Zwischenteil besser gefallen hatte, dieser doch irgendwie meine Neugierde geweckt hatte und ein Hörsog entstanden war, hat mich das Ende dann doch wieder etwas verloren und enttäuscht. Es ging mir irgendwie zu schnell und hat mich nicht berührt. Habe die Emotionen nicht gefühlt und ehrlich gesagt irgendwie auch keine Spannung. Der Cliffhanger am Ende kam absolut aus dem Nichts und war so abrupt, dass ich auch hier wie so oft das Gefühl hatte, dass ich irgendwas verpasst habe oder irgendwas fehlte.
Ich habe mich beim Hören immer wieder ertapp zu fragen, welche Daseinsberechtigung der Charakter und dieses Geschehnis hat, und dann aber gedacht, dass am Ende wahrscheinlich alles seinen Sinn haben wird. Dieser Sinn hat sich mir bis zum Ende des ersten Bandes leider aber nicht immer überall erschlossen.
Insgesamt hat die Geschichte mit ihrer Grundidee ein wirklich großes Potential, aber leider hapert es für mich nahezu während der gesamten Zeit an der Umsetzung, sodass bis zum Ende das Potential nicht vollkommen ausgeschöpft wurde und ich mit enttäuschten Erwartungen zurückgeblieben bin. Ich für meinen Teil werde die weiteren Geschehnisse um Mathea, Ellie, Astra und Atlas, sowie all den anderen Studierenden der beiden Universitäten, wohl wahrscheinlich nicht weiterverfolgen.

abschließendes Fazit:
Leider, leider, leider kann ich für The Lesson of Curses, den ersten Band der Chronica Arcana-Trilogie, keine vom Herzen kommende Leseempfehlung aussprechen. Solltet ihr das Buch dennoch lesen wollen – und ich möchte euch keinesfalls davon abraten, würde ich das tatsächlich physische Exemplar empfehlen und nicht zum Hörbuch greifen!

Veröffentlicht am 11.09.2023

queere Liebesgeschichte eher für zwischendurch

Brynmor University – Geheimnisse
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Ich lese unfassbar gerne queere Liebesgeschichten und wenn dann auch noch ein bisschen mehr als ein bisschen Spannung durch einen den Leserinnen und Lesern noch einigermaßen unbekannten Vorfall in der ...

Ich lese unfassbar gerne queere Liebesgeschichten und wenn dann auch noch ein bisschen mehr als ein bisschen Spannung durch einen den Leserinnen und Lesern noch einigermaßen unbekannten Vorfall in der Vergangenheit reinkommt und das ganze an einem berühmt berüchtigten, atemberaubend schönen Dark-Academia-Setting spielt, dann hat die Geschichte in meinen Augen definitiv absolutes Highlightpotential! Weswegen Brynmor University -Geheimnisse von Dominik Gaida so unbedingt bei mir einziehen musste.

Bei Brynmor University – Geheimnisse handelt es sich um eine queere Liebesgeschichte, welche vom jungen deutschen Autor Dominik Gaida geschrieben wurde. In dem Buch begleiten wir primär den jungen Studenten Samuel, der die ungeklärten Geschehnisse rund um den „Unfall“ seines Bruders entschlüsseln möchte und im Zuge dessen auf Connor, ebenfalls Student an der Brynmor University, trifft. Es handelt sich hierbei um den ersten Band der dreiteiligen Brynmor University-Reihe, wobei zu der Trilogie ebenfalls Brynmor University – Versuchungen (Erscheinungstermin: 13. Februar 2024) und Brynmor University – Rivalen (Erscheinungstermin: 17. September 2024) gehören. Das Buch und die (Liebes-)Geschichte um Connor und Samuel ist jedoch in sich abgeschlossen. Teilweise tauchen bereits die Protagonisten der Folgebände auf, sodass ich empfehlen würde die Bücher der dreiteilige NewAdult-Reihe in Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Das Cover ist wunderschön. Schlicht, elegant, dunkel mysteriös. Es hat sofort mein Interesse geweckt und die goldenen, angenehm herausstechenden Akzente bilden ein optisches Highlight. Auch finde ich es ganz wunderbar, dass das Symbol und der Leitspruch der Brynmor Universität sowohl auf dem Cover als auch jeweils als Kapitelüberbild in die Geschichte integriert ist.
Der Schreibstil - so flüssig, einehmend, klar, einfach und locker leicht - konnte mich ab der ersten Seite, dem ersten Satz überzeugen. Erst zum Ende hin haben mich die bewussten (Satz-)Wiederholungen etwas gestört; hier wäre für mich weniger eindeutig mehr gewesen. Und auch in punkto Wortgewandtheit sehe ich noch etwas Entwicklungspotential. Ferner waren für mich persönlich die recht kurzen Kapitel, in denen zumeist noch mehrfach ein Szenenwechsel vorkam, nicht ganz optimal. Manchmal wäre ich gerne in einem Moment geblieben und hätte diesen intensiver wahrgenommen, da dies für mich immer ein wenig Störung in den Lesefluss gebracht hat und mir auch das Gefühl gab, dass lediglich die wichtigsten Dinge als Informationen mir als lesende Person überbracht werden sollten.
Bei den Charakteren ist bei mir bis zum Ende nicht ganz der finale Funke übergesprungen. Ich mochte die beiden Protagonisten, aber sie haben mich irgendwie nicht emotional in ihre Geschichte gefangen genommen. Dies kann auch absolut daran liegen, dass ich durch die sich recht schnell - auch körperlich - entwickelnde Beziehung der beiden eher das Gefühl hatte, dass Connor und Samuel mehr Lust aufeinander als wahre Liebe füreinander empfanden. Die Nebencharaktere fand ich teilweise etwas zu blass, da sie meiner Meinung nach lediglich durch eine herausstechende Eigenschaft definiert wurden. Besonders schade fand ich auch, dass die Beziehung und die Erinnerungen von Samuel an seinem Bruder immer nur auf die Geschehnisse rund um Samuels Comming-out reduziert wurden. Bei Geschwistern sollte es auch andere und mehr Momente geben, mit denen gezeigt werden kann, was für eine Person der Gegenüber ist und welche Gefühle ein Charakter bei und in anderen auslöst. Eine immer wiederkehrende Wiederholung reicht da überzeugend für mich nicht aus.
Allgemein überzeugt der Start in die (Liebes-)Geschichte von Samuel und Connor in meinen Augen mit einem sehr geschickten Spannungsaufbau, dieser zieht sich meines Erachtens dann jedoch nicht durch die gesamte Geschichte und verliert kontinuierlich an Höhe, da im mittleren Teil der Fokus eher auf der Entwicklung der Gefühle der Protagonisten liegt als auf dem Aufklären des Unfalls. Zwischenzeitlich erschlich sich in mir fast ein wenig das Gefühl, dass zwei Handlungsstränge nebeneinander parallel erzählt werden, diese aber nicht nahtlos miteinander verknüpft wurden. Was ich persönlich als sehr schade empfinde, denn die grundlegende Ausgangslage der Geschichte bietet ein unfassbar geniales Potential, einen perfekten Mix aus emotionaler Liebe und mitreißender Spannung zu sein.
Das Ende, beziehungsweise die Auflösung rund um den Unfall, war mir zu schnell, irgendwie zu unkompliziert gelöst und es fehlten meiner Meinung nach realistische Konsequenzen. Hier hatte ich eindeutig, gerade nach dem genialen Prolog, auf ein bisschen mehr gehofft.

abschließendes Fazit:
Leider wurde Brynmor University – Geheimnisse von Domini Gaida nicht wie erhofft ein Lesehighlight für mich, aber dennoch ist die (Liebes-)Geschichte von Connor und Samuel eine nette Geschichte für zwischendurch.

Veröffentlicht am 27.12.2022

außen absolutes Highlight, innen leider Lowlight

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Bei Dark Ivy – Wenn ich falle handelt es sich um den ersten Band des Dark-Academia-Duetts von der deutschen Autorin Nikola Hotel rund um die junge Eden, welche einen Neustart wagt, und anderen Studierenden ...

Bei Dark Ivy – Wenn ich falle handelt es sich um den ersten Band des Dark-Academia-Duetts von der deutschen Autorin Nikola Hotel rund um die junge Eden, welche einen Neustart wagt, und anderen Studierenden an der berühmt berüchtigten Woodford Academy. Der finale zweite Band des Duetts Dark Ivy – Halt mich fest erscheint voraussichtlich am 18. April 2023 und stellt eine direkte Fortsetzung der (Liebes-)Geschichte um Eden und William Grantham III. dar. Das Buch endet dementsprechend mit einem Cliffhanger und ist nicht in sich abgeschlossen. Es ist somit nicht nur empfehlenswert, sondern meiner Meinung nach auch unabdingbar, zunächst Dark Ivy – Wenn ich falle zu lesen und anschließend die Geschichte an der Woodford Academy mit dem Abschlussband Dark Ivy – Halt mich fest zu beenden.

Das Dark Ivy – Wenn ich falle bei mir eingezogen ist, liegt ausnahmslos daran, dass es sich in meinen Augen bei diesem Buch um ein optisches Highlight handelt. Das Cover ist wunderschön: schlich und elegant. Und die vielen kleinen und so passenden Details. Absolute Liebe. Auch liebe ich den Farbschnitt, welchen die Bücher in der 1. Auflage haben. Das eigentliche optische Highlight bilden für mich allerdings die Blackout Poetrys, die immer wieder zwischen den Buchseiten auftauchen. Besonders, da sie nicht nur künstlerisch atemberaubend sind, sondern auch eine tiefere Bedeutung in der Geschichte um Eden und William Grantham III. haben.

Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir wirklich gut. Der Prolog war ganz anders als ich es erwartet hatte und hat meine Neugierde und mein Interesse SOFORT ins Unermessliche steigen lassen. Der flüssige und angenehme Schreibstil der Autorin hat mit im Allgemeinen zugesagt und so ist der Einstieg in die Geschichte gelungen. Zunächst konnte mich die unfassbar vielschichtige und durch Schicksalsschläge gezeichnete Protagonistin fesseln und die Gedanken, Gefühle und Handlungen waren nachempfind- und nachvollziehbar. Auch der eher unnahbar, mysteriös und nicht überaus sympathisch wirkende männliche Protagonist gefiel mir vorerst sehr. Ebenso wies das erste Aufeinandertreffen der beiden genau die richtige Portion Humor für meinen Geschmack auf. Meine Hoffnungen und Erwartungen waren nach wenigen Seiten wirklich hoch und dann hat es die (Liebes-)Geschichte um die beiden Protagonisten doch noch geschafft ein Lowlight für mich zu werden. Leider konnte mich die Geschichte nach den wenigen ersten Seiten nicht so richtig fesseln, packen, mitreißen, emotional berühren. Während mir die Protagonisten zwar im Allgemeinen sympathisch waren, hat mir doch einfach etwas gefehlt. Auch die gefühltechnischen Aspekte waren für mich nicht nachvollziehbar. Der Funke ist nicht übergesprungen. Ich habe mich mit den einzelnen Charakteren nicht identifizieren können. Ich war nicht gefangen, konnte mich nicht in die Geschichte fallen lassen. Die Geschichte konnte mich nicht fesseln, nicht begeistern und emotional berühren, einfach nicht mitreißen. Alles plätscherte für mich so dahin und wurde dann eher durch negative Ausnahmen unterbrochen. Vieles an der Handlung, besonders rund um die Woodford Academy, wirkte mir persönlich zu forciert, um authentisch zu sein. Die spicy Szenen haben auch nicht überzeugt, es fehlte für mich die Leidenschaft. Besonders die Szene in der alten Bibliothek hat sich verstörend in mein Gedächtnis eingebrannt und überschattet die Handlung der Geschichte sehr. Ich hatte es noch nie, dass mich sowas nahezu zum Abbrechen eines Buches gebracht hat. Aber hier war es fast soweit; absolut deplatziert und unnötig in meinen Augen.

Was mich zudem auch noch enttäuscht hat, war das meiner Meinung nach nicht Vorhandensein des Dark-Academia-Settings, denn davon habe ich ehrlicherweise absolut nichts gespürt. Ich hatte mit einer düsteren, mysteriösen und irgendwie geheimnisvollen Atmosphäre und auch Geschehnissen in diesem Bereich gerechnet und mir dies auch gewünscht, denn dieses Buch hat sich für mich überhaupt nicht von anderen NewAdult-Geschichten, welche an anderen Colleges und Universitäten spielen, unterschieden.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich glaube, dass ich mit Dark Ivy – Wenn ich falle meinen letzten Versuch mit den Büchern und Geschichten von Nikola Hotel gewagt habe. Ich werde weder die Fortsetzung des Dark-Academia-Duetts Dark Ivy – Halt mich fest lesen, noch plane ich weitere Bücher der Autorin zu lesen. Dafür wurde ich nun einfach zu oft zu sehr enttäuscht. Egal wie wunderschön das Äußere sein sollte.
Egal wie individuell kreativ die innere Gestaltung des Buches sein sollte.
Egal wie interessant der Klappentext klingt.

abschließendes Fazit:
Es wird keine Überraschung sein, dass ich für Dark Ivy – Wenn ich falle leider, leider keine Leseempfehlung geben kann. Mir ist absolut bewusst wie viel Liebe und Herzblut in diesem Buch steckt, aber das optische Highlight reicht für mich persönlich nicht aus. Es geht hauptsächlich um die inneren Werte, um die Charaktere, die Geschichte und die Gefühle, die sie in mir auslöst und in diesem Punkten konnte mich das Buch absolut nicht überzeugen. Ich werde auch nicht zum zweiten Band greifen und somit die (Liebes-)Geschichte um Eden und William Grantham III. nicht weiterverfolgen. Für mich gibt es dadurch zwar ein offenes Ende, aber eben erfreulicherweise ein Ende.