Platzhalter für Profilbild

mari_liest

Lesejury Profi
offline

mari_liest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mari_liest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2021

Amüsant, aber mit wenig Tiefgang

Der Algorithmus der Menschlichkeit
0

„Wenn ein realistischer Mensch enttäuscht wird, dann muss er sich vorher getäuscht haben, damit war der Mensch auch nicht realistisch.“ (Zitat)
Die Hauptprotagonistin der Geschichte ist Mari. Doch Mari ...

„Wenn ein realistischer Mensch enttäuscht wird, dann muss er sich vorher getäuscht haben, damit war der Mensch auch nicht realistisch.“ (Zitat)
Die Hauptprotagonistin der Geschichte ist Mari. Doch Mari ist kein Mädchen, sie ist ein Fembot, eine moderne, selbstlernende KI. Einzig und allein dafür gebaut, um die Menschen zu unterstützen und glücklich zu machen. Als Mari aktiviert wird, findet sie sich in einer verruchten Spelunke, namens Pygmalion, wieder. Ihre Besitzerin ist Greta, die ein Fembot-Bordell betreibt. Mari lernt schnell und als eine ihrer Kinderbot-Schwestern in eine brenzlige Situation gerät, ereignet sich ein ungewollter Vorfall, der Mari in Schwierigkeiten bringt. Schließlich landet sie in einer WG mit Menschen, die versuchen ihr zu helfen. Und hier erkennt Mari, dass es gar nicht so einfach ist, den Menschen zu helfen. Menschen sind irrational und gefühlsgesteuert und verlassen sich meist so gar nicht auf Fakten, die Mari ihr Denken stützen. Wie soll sie einer Spezies helfen, die so voll von Paradoxen ist?

Meine Meinung
Dieses Buch strotzt vor Humor und Spitzfindigkeiten des menschlichen Alltags, der auch eine KI sichtlich verwirren kann. Die Geschichte kommt durchwegs komisch daher und die Autorin scheut sich nicht menschliche Unzulänglichkeiten in die Zange zu nehmen – leider aber ohne Tiefgang. Alles in allem kratzen die Themen an der Oberfläche und ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht. Die Story hätte definitiv mehr Biss vertragen, noch ein tieferes Graben in die menschlichen Abgründe, kam aber doch sehr weichgespült daher und hinterließ hinterher dieses „Ei-Ei-Gefühl“ bei mir.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich mehr Tiefgang erhofft hatte. Ein feiner Roman für zwischendurch, der einen erheitert und auch etwas zum Nachdenken anregt.
„Bei all der Wahrheitsfindung, die der Mensch so betreibt, gelingt es ihm doch erstaunlich gut, an der Wahrheit über sich selbst vorbeizustolpern.“ (Zitat)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2020

Lest vorher nicht den Klappentext

All das Ungesagte zwischen uns
0

Das Cover ist toll geworden. Der Schreibstil ist gut und spannungsaufbauend.
Der Einstieg in die Story bietet einen Rückblick in der Geschichte. Je weiter diese voranschritt, desto langatmiger wurde sie. ...

Das Cover ist toll geworden. Der Schreibstil ist gut und spannungsaufbauend.
Der Einstieg in die Story bietet einen Rückblick in der Geschichte. Je weiter diese voranschritt, desto langatmiger wurde sie. Aber ca. der Hälfte des Buches waren die Protagonistinnen, Morgan und Clara, derart nervig, dass ich aus dem Augenrollen gar nicht mehr raus kam.
Morgan ist eine klassische Helikoptermutter, die ich zwidu gerne geschüttelt hätte. Ihre permanenten Ängste gingen mir so auf den Geist, dass es kaum auszuhalten war. Dieses „für Kinder immer Entscheidungen“ zu treffen und ganz genau zu wissen, was sie brauchen oder nicht –man beachte, das Kind ist 16 – haben mich wahnsinnig gemacht. Erst zum Ende des Buches wurde das besser, aber auch nur, weil ein heftiges Detail sich für Clara offenbarte.
Clara, 16, war zeitenweise sehr nervig, andererseits wurde sie als Protagonistin aber dargestellt, wie viele Teenies in dem Alter sind. Irgendwann wurde auch mir klar, warum dieses Kind gegenüber der Mutter so rebelliert.
Wo es mir dann letztendlich komplett die Sicherung rausgehauen hat: „Familienortungsapp (!!)“
Positive Vibes gaben dem Buch für mich nur die männlichen Protagonisten, Miller und Jonah, und das kleine Baby. Lacher bot ausschließlich der Großvater von Miller, der hat mir irrsinnig gut gefallen.
Die Autorin hat sich sicher viele Gedanken zu den Handlungssträngen gemacht, doch der „Bums“ blieb leider aus. Eine solide Geschichte, die an vielen Stellen langgezogen wurde. Das Buch hätte man auch in 300 Seiten abhandeln können.
Die weiblichen Charaktere hatten für mich kaum Charme und ich habe mich manchmal gefragt, wer da jetzt Tochter und wer Mutter ist.
Kurzum: EIN EINZIGES klärendes Gespräch hätte der gesamten Geschichte den Gar ausgemacht und jegliches Problem gelöst. Die Geschichte konnte mich leider nur zwei Mal berühren: Reaktionen von Miller und Miller‘s Großvater.
Die Story bringt, was der Klappentext verspricht, und das war‘s dann aber leider schon. Aus meiner Sicht: kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2020

Meine letzten Schritte zum Kirschbaum

In der Nacht hör' ich die Sterne
0

Die Geschichte handelt von der neunjährigen Mafalda, die eine außergewöhnliche Augenkrankheit hat, die immer mehr von ihrem Augenlicht und ihrer Sehkraft einnimmt. Mafalda erzählt aus ihrer Sicht von ihren ...

Die Geschichte handelt von der neunjährigen Mafalda, die eine außergewöhnliche Augenkrankheit hat, die immer mehr von ihrem Augenlicht und ihrer Sehkraft einnimmt. Mafalda erzählt aus ihrer Sicht von ihren Befürchtungen, Ängsten, Wahrnehmungen. Eine Freundin findet sie in der Schulwartin Estella und Fillippo, ihrem Schulkollegen, von dem sie dachte er mag sie nicht. Das sind die einzigen Personen, die tacheless sprechen und sie nicht dauernd an ihre Erkrankung erinnern. Erdrückt von der Fürsorge ihrer Eltern ist Mafaldas Zufluchtsort der Kirschbaum vor der Schule, mit dem sie viel verbindet. Als Leser*innen begleiten wir sie auf ihrer Reise von hell zu dunkel.

Meine Meinung:
Das Buch ist mitfühlend, liebevoll und, traurig. Die Aussage der Geschichte sollte wohl sein: Egal was dir widerfährt, gib nicht auf. Du bist stärker als du denkst!
Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und die Handlung war klar und ist großteils vorhersehbar.
Das Buch basiert auf den Erlebnissen der Autorin und beschreibt damit ihre Erblindung in einzelnen Schritten. Die Geschichte ist schön zu lesen und trotz der Schwere des Themas, hatte ich an vielen Stellen ein Gefühl von „wohlfühlen“ verspürt. Und dieses Gefühl hat mich zunehmends irritiert, denn dieses ist kein Thema zum Wohlfühlen. Was das Buch leider nicht hat: es hat mich nicht emotional berührt, zumindest nicht, was Mafaldas Geschichte anbelangt. Der Umgang mit diesen Erfahrungen und herben Rückschlägen, die dieses kleines Mädchen einstecken musste, und welchen Mut sie braucht, wurde hier gar nicht emotional verpackt. Emotional berührt haben mich nur die letzten Seiten, die ich hier aber nicht verraten kann.
Das Buch hätte so ein schönes werden können. Eines das lange nachhallt. Bei mir wird es leider nicht nachhallen, denn ich hätte mir mehr Tiefe, mehr Gefühl und Intensität gewünscht. Und auch wenn man dabei ist, wie dem Mädchen die Zeit davon rennt, so hat es die Autorin leider nicht geschafft, in mir intensive Gefühle beim Lesen zu erwecken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2020

Leider nur ein netter Roman für zwischendurch

Wenn du mich heute wieder fragen würdest
0

Das Buch handelt von zwei Familien (Gleeson/Stanhope), die nebeneinander wohnen und sowohl ähnlich als auch total unterschiedlich sind. Die Ehemänner sind Arbeitskollegen bei der Polizei. Trotz dieses ...

Das Buch handelt von zwei Familien (Gleeson/Stanhope), die nebeneinander wohnen und sowohl ähnlich als auch total unterschiedlich sind. Die Ehemänner sind Arbeitskollegen bei der Polizei. Trotz dieses Umstandes kommt keine Freundschaft zwischen den Familien auf. Einzig die Kinder, Peter und Kate, sind enge Freunde. Als sich die beiden eines Nachts heimlich treffen und erwischt werden, nimmt das Unglück seinen Lauf.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und klar. Das Buchcover ist Geschmackssache. Aufgrund des Klappentextes habe ich mich total auf das Buch gefreut. Leider hat es mich nicht so umgehauen, wie ich es mir gewünscht habe. Großteils geschieht in der Story nichts und die Stellen, die spannender wurden, waren dann auch nicht so mitreißend, dass es in mir einen WOW-Effekt erzielt hätte. Beim Lesen des Buches kam mir jeder Abschnitt ewig vor. Wenn ich 10 Seiten gelesen hatte, waren es gefühlt 20. Die Geschichte hat sicher viel Potenzial. Nach Beendigung dieses Buches, das im englischsprachigen Raum wie eine Bombe eingeschlagen hat, muss ich sagen, dass sie mich nicht berühren konnte. Die Handlung geht über viele Jahre, doch Emotionen kamen bei mir nur an einer Stelle auf. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann ihre Entwicklung in der Geschichte gut nachvollziehen. Beim Lesen springt man aber auch immer wieder in andere zeitliche Lebensabschnitte, was an einigen Stellen offene Fragen hinterlässt.
„Wenn Du mich heute wieder fragen würdest“ ist ein netter Roman für zwischendurch, besonders tiefgründig war er für mich persönlich nicht, aber das ist Geschmackssache. Mir hat innerhalb dieses Buches das „gewisse Etwas“, dass mich mitreißt und mitfiebern lässt, gefehlt. Im Grunde plätschert die Story irgendwie dahin und dann ist das Ende des Buches da.
Mir ist durchaus bewusst, was die Autorin hier verarbeitet hat: psychische Probleme der Betroffenen, Kindheitserlebnisse, Verluste, Krankheiten, physische Verletzungen, Dramen innerhalb von Familienverbunden, Liebe, Hass, u.v.m. Emotional hat es mich nur leider überhaupt nicht erreicht.
Von meiner Seite 3/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2020

Howl Saga Part 2

Der Palast im Himmel
0

Der junge Abdullah ist in seinen Tagträumen ein Prinz aus einem fernen Land. Im echten Leben jedoch ist er Teppichhändler eines großen Basars. Einmal im Monat besucht ihn seine nervige Familie, die ihn ...

Der junge Abdullah ist in seinen Tagträumen ein Prinz aus einem fernen Land. Im echten Leben jedoch ist er Teppichhändler eines großen Basars. Einmal im Monat besucht ihn seine nervige Familie, die ihn schon längst verheiratet wissen möchte. Eines schönen Tages kommt ein Fremder an Abdullah’s Stand und verkauft ihm einen alten, mitgenommenen Teppich mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Eines Nachts findet sich Abdullah mitten in seinen Tagträumen, in einem wunderschönen Garten und dort trifft er auf die zauberhafte Blume-in-der-Nacht. Er ist sofort verliebt. Bald stellt sich heraus, dass es sich um die Prinzessin handelt. In der nächsten Nacht, als er sie wieder treffen will, muss er beobachten, wie seine Liebste von einem bösen Djinn entführt wird. Der Kampfgeist von Abdullah ist geweckt und seine Mission lautet: Herzensdame retten und wohlbehütet nach Hause bringen. Doch dieses Vorhaben gestaltet sich alles andere als einfach.

Meine Meinung:
Die Gestaltung des Buchcovers finde ich wieder sehr schön und farblich toll. Es passt wunderbar zur Geschichte. Ich war gespannt auf das zweite Buch. Doch die Spannung lag für mich leider nur im Klappentext.
Die Idee zur Geschichte finde ich toll, leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen. Das Buch zieht sich über die ersten zwei Drittel extrem und erst im letzten Drittel wird es an einigen Stellen spannender. Da es eine Trilogie ist, konnte ich bis Seite 180 keinen Zusammenhang herstellen. Erst dann trifft man auch Charaktere aus Band 1, was mir sehr gefiel.
Den Schreibstil fand ich flüssig und verständlich, die Art der Beschreibung fand ich sehr langweilig. Die Geschichte kam mir diesmal „zu gewollt“ daher. Der zweite Band hat mich leider nicht ganz abholen können. Er konnte das Level von Band 1 in keiner Weise halten oder toppen. Ich hoffe, dass sich das im dritten Band wieder bessert.
Was mich stört, ist die mehrfache Verwendung der Wörter „fette Frauen“ und wie das Faible des Mannes für mehr Weiblichkeit eines Frauenkörpers verarbeitet wurde. Das finde ich diskriminierend!
Von meiner Seite 3/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere