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Veröffentlicht am 30.11.2020

Ein einfühlsame und mitreißende Story über das Erwachsen werden

Very First Time
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Als ich dieses Buch begonnen habe, war es völlig anders, als ich erwartet habe.
Ich hab sogar mehrfach den Klappentext gelesen, um zu sehen, wann dieser Punkt eintritt.
Was schon eine geraume Weile dauert, ...

Als ich dieses Buch begonnen habe, war es völlig anders, als ich erwartet habe.
Ich hab sogar mehrfach den Klappentext gelesen, um zu sehen, wann dieser Punkt eintritt.
Was schon eine geraume Weile dauert, denn diese Geschichte braucht Vorlauf und das auf jeder erdenklichen Ebene.

Keely ist das Herzstück dieses Romans und so unscheinbar, aber gleichzeitig enorm interessant und wandelbar.
Den Kern dieser Story ,konnte ich lange Zeit gar nicht mit ihr in Verbindung bringen.
Weil Keely anders ist, weil sie mehr ist.
Sie schert sich nicht darum, was andere von ihr denken.
Sie zieht ihr eigenes Ding durch. Liebt Hitchcock, ihre besten Freunde Andrew und Hannah. Doch die Erwartungshaltung der Highschool Zeit, lässt auch sie nicht außen vor.
Ein Stein ,der unaufhaltsam ins Rollen gerät und nicht aufzuhalten ist.
Wird sie mit dem Strom schwimmen oder dagegen ankämpfen?
Hierbei erfahren wir ihre Perspektive, was sie sehr schön in den Fokus rückt, aber nicht unbedingt mehr Tiefe schenkt.

Cameron Lund hat einen sehr leichten und dennoch einfühlsamen Schreibstil, so dass ich mich toll in diese Story hineinfühlen konnte.
Auf ihre ganz besondere Art, zeigt sie uns ein junges Mädchen, das in der wichtigsten Zeit ihres Lebens steht.
Eine Zeit, die alles verändert.
Keely ist 18. Aber gerade am Anfang hatte ich das Gefühl, eine 16jährige vor mir zu haben, die sich noch selbst sucht und Angst hat, irgendwo anzuecken und ja, einfach aufzufallen.
Oft macht sie sich kleiner ,als sie ist und das muss sie einfach nicht.
Sie gerät unter den Druck endlich keine Jungfrau mehr zu sein und das macht sie panisch.
Und dabei schlägt sie einen Weg ein, der einfach alles verändert.
Für sie und ihr Umfeld.

Ich mochte diese Geschichte wahnsinnig gern, auch wenn sie sehr vorhersehbar war.
Besonders gut gefallen hat mir auch Dean, der vor sich hin lebt und das Leben nicht allzu ernst nimmt. Allerdings hatte ich bei ihm das Gefühl, dass er in Widersprüche gerät, die seine ganze Persönlichkeit umkrempeln. Etwas, was ich mit dem Dean, den ich kennenlernte, nicht in Einklang bringen konnte.
Insgesamt steckt in den Charakteren verdammt viel drin.
Sie haben Ecken und Kanten, leben ihre Highschool Zeit aus und durchlaufen eine große emotionale Krise, die sie prägt und ein wichtiges Stück ihres Lebens ausmacht.
Dabei versucht jeder sich selbst zu finden, aber auch den Anschluss nicht zu verlieren, was sich als enorm schwierig herausstellt.
Dabei bleiben Themen wie Freundschaft, Eifersucht, Missgunst, aber auch Rivalitäten nicht außen vor. Besonders die Mädels haben manchmal häufig die Zicke heraushängen lassen, was viel mehr an 15 ,16jährige erinnert, als an 18jährige.
Was mir mitunter ein Augenrollen entlockt hat.

Richtig toll fand ich dagegen, wie sehr Keely aus sich herausgegangen ist. Man hat gespürt, woran sie Spaß hat ,was sie förmlich aufblühen ließ.
Sehr überraschend war das Ende nicht. Aber einige Akzente zwischen Keely und Andrew haben mich dennoch überrascht und zum grinsen gebracht.
Besonders die Emotionen zwischen den beiden waren zum greifen nah und so unheimlich verletzlich und gut zu spüren.
Dramatik kommt definitiv nicht zu kurz.
Denn letztendlich, egal wie gut man sich kennt, Geheimnisse gibt es immer und deren Enthüllungen schaffen es immer, dich aus der Bahn zu werfen.
Letztendlich ein sehr einfühlsamer, aber auch mitreißender Roman über das erwachsen werden und die typischen Klischees ,die dazwischen liegen.

Fazit:
"Very first Time: Mein Masterplan in Sachen Liebe” von Cameron Lund, ist kein Roman der großartig überrascht.
Der Klappentext verrät bereits alles, was man wissen muss.
Dennoch ist der Autorin eine sehr mitreißende, aber auch einfühlsame Story über das Erwachsenwerden werden gelungen, die mit einer wichtigen Thematik aufwartet.
Sehr gelungen und ziemlich emotional.
Perfekt um den Alltag mal außen vorzulassen.

Veröffentlicht am 22.11.2020

Ein Thriller, wie ich ihn in dieser Form noch nie gelesen habe

Eden
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Schon als ich “Eden” das erste Mal gesehen habe, war es unumgänglich, dass ich es unbedingt lesen muss. Natur, die zum Feind mutiert und dadurch besonders beängstigend ist. Nie zuvor ist mir so etwas begegnet ...

Schon als ich “Eden” das erste Mal gesehen habe, war es unumgänglich, dass ich es unbedingt lesen muss. Natur, die zum Feind mutiert und dadurch besonders beängstigend ist. Nie zuvor ist mir so etwas begegnet und noch dazu von Tim Lebbon.Was einfach absolut vielversprechend auf mich wirkte.

Tim Lebbons Schreibstil ist sehr einnehmend, fordernd und zugleich unsagbar fesselnd.
Die Atmosphäre hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Düster, bedrohlich und gleichzeitig auch sehr faszinierend und einzigartig.
Es ist schwer dies zu beschreiben, es ist wie ein Sog, der dich nicht mehr loslässt.
Er wartet hier mit Charakteren auf, die mir mit ihrer Art unglaublich nahe gegangen sind.
Zumeist begleiten wir hier Kat und Jen.
Zwei absolut herausragende Charaktere, die gegensätzlicher kaum sein könnten.
Beide stehen auf unterschiedlichen Seiten und das ist einfach so bahnbrechend und unglaublich interessant.
Kat, verkörpert Eden durch und durch.
Es ist gespenstisch, grausam, verstörend. Aber zugleich auch sehr faszinierend. Denn man begleitet Kat auf einer Reise, wie man sie nie zuvor erlebt hat.
Voller Intensität und Fülle.
Voller Energie, Hoffnungslosigkeit und einem stillen Schrei nach Erlösung.
Man verliert sich immer mehr, Stück für Stück. Ohne etwas dagegen tun zu können.
Und dann ist da Jen.
Voller Energie, Stärke und unglaublich großen Mut. Wie sie das alles schafft, weiß, sie eigentlich selbst nicht so genau.
Aber irgendwie geht es weiter. Stück für Stück.
Ohne ins straucheln zu geraten.
Mit einer unsagbaren Schwere, tiefer Verzweiflung, grenzenloser Angst, immer weiter, dem Abgrund entgegen.
Daneben hat mir auch Dylan unglaublich gut gefallen. Er versucht immer Stärke und Halt zu geben.
Doch manchmal ist das nicht genug. Manchmal reicht das einfach nicht aus.
Es gibt noch weitere Charaktere, diese bleiben relativ blass und laufen meist nebenher. Es hat etwas vergängliches an sich.
Alle zusammen genommen sind sie authentisch, greifbar und bestechen jeder, auf seine eigene Art und Weise.

Die Story selbst hat mich sofort gepackt. Auch wenn mir die erste Hälfte der Handlung etwas zu eintönig war. Denn größtenteils verbringt man die Zeit damit, Eden zu entdecken.
Was manchmal etwas kräfteraubend und etwas eindimensional war.
Auch wenn wir hier zwei Handlungsstränge haben, passiert eigentlich zunächst nicht allzu viel.
Stattdessen macht sich eine große Verwandlung bemerkbar.
Nicht nur von Kat, sondern auch von Eden.
Diese Verwandlung zu beobachten war einerseits unglaublich schön, berauschend und einzigartig. Aber auf der anderen Seite auch sehr brutal, angsteinflößend ,verstörend und unglaublich grausam.
Denn der Autor geht dabei sehr detailreich zur Sache ,dabei fließt schon mal etwas Blut oder es werden Knochen gebrochen.
Automatisch kommt da der Gedanke auf das Dahinter auf und mit ihm ein unsagbar großer Schmerz, der alles vernichtet und einfach unsäglich mitnimmt.

Die Grundidee finde ich unglaublich genial. Die Umsetzung ist definitiv nicht schlecht, aber es wäre hier noch mehr Luft nach oben gewesen.
Ich hab lange gebraucht, um das ganze Ausmaß verstehen zu können. Irgendwann hat es klick gemacht und ich hab verstanden, worauf der eigentliche Fokus lag. Dennoch haben mir hier einfach noch mehr Details und Erläuterungen, bzw. Aufklärung der Hintergründe gefehlt.
Es gab für mich essentielle Fragen, die keine Erlösung fanden.
Stattdessen erlebt man hier ein nervenaufreibendes Abenteuer das jenseits von Gut und Böse liegt. Und daneben hat es auch etwas ,unterschwellig von einem Familiendrama an sich. Das zwar eher leicht eingearbeitet wurde, aber dennoch gut wahrnehmbar ist.

Die Handlung war eher ruhig, wurde teils von Action und großen Emotionen begleitet, so das es auch tiefer in den eigenen Verstand eindrang. Aber ich hatte mir noch etwas mehr erhofft.
Ohne Frage ein sehr faszinierendes, verstörendes und absolut beklemmendes Werk, das enorm mitreißt und nicht loslässt. Aber auch eine Leere zurücklässt, die sich nicht schließen lässt.

Wer allerdings darüber hinwegsieht, dass die Tiefgründigkeit hier nicht so unsagbar groß ist, wird seinen Spaß bei dieser Lektüre haben.
Ich hatte mir einfach noch mehr von Eden selbst erhofft, denn es blieben für mich noch wichtige Fragen offen.
Dafür werden wir mit Wahnsinn, Obsession und Gier konfrontiert. Attribute, die selten zu etwas Gutem führen.
Denn hier geht es vor allem darum, dass die Natur beschützt werden. Zur Not auch mit brachialen Mitteln, die mit Blut ,Schweiß und anderen Körperflüssigkeiten bezahlt werden müssen.

Fazit:
"Eden” von Tim Lebbon hat mich von Anfang an sehr fasziniert und nicht mehr losgelassen.
Ein Thriller, wie ich ihn in dieser Form noch nie gelesen haben.
Denn die Natur wird zum größten Feind überhaupt und das ist einfach eine unglaublich geniale Idee.
Bei der Umsetzung wäre noch deutlich Luft nach oben gewesen.
Dennoch versteht es der Autor auf jeder erdenklichen Ebene mitzunehmen und darüber hinaus auch zum nachdenken zu bringen.
Wer über die ein oder andere Schwachstelle hinwegsieht, könnte hier verdammt viel Spaß haben.

Veröffentlicht am 09.11.2020

Ein gelungener Reihen Auftakt, der vor allem mit den Charakteren punktet

Dünenhausmord. Ostfrieslandkrimi
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“Dünenhausmord” ist der Start einer neuen Reihe rund um Hauptkommissar Stefan Grote und Kriminalanwärterin Stine Lessing.
Zwei Ermittler, die wirklich herausragend und authentisch sind.
Besonders Stine ...

“Dünenhausmord” ist der Start einer neuen Reihe rund um Hauptkommissar Stefan Grote und Kriminalanwärterin Stine Lessing.
Zwei Ermittler, die wirklich herausragend und authentisch sind.
Besonders Stine sticht hier eindeutig hervor.
Ich mag ihre erfrischende und zugleich sanfte und sympathische Art unglaublich gern und hab mich daher umso mehr gefreut, sie näher kennenzulernen.
Daneben wirkt Grote wie jemand, der zwar sein eigenes Ding dreht, aber trotz allem darum bemüht ist, nicht anzuecken.
Was ihn durchaus sympathisch macht. Ein Blick in sein Privatleben zeigt, dass er nicht frei von Fehlern ist und zu gern manchmal seinen inneren Trieben nachgeben würde. Man kann dies verurteilen, doch tat ich dies in keinster Weise. Weil es einfach menschlich ist und zeigt, was für einen gebeutelten Charakter er hat. Er ist umtrieben, kämpft und steht wieder auf.
Daneben lernen wir noch Gero Bakker kennen, etwas heißblütig und etwas forsch und charismatisch, der seine Umgebung völlig für sich einnehmen kann.
Was manchmal zu witzigen Situationen führt.
Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit für seine Charaktere, wodurch es leider manchmal etwas zu ausschweifend wird und die Spannung minimal darunter leidet.
Dennoch ist es sehr interessant die Ermittlungen, als auch die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen.

Und dann haben wir noch den Täter, der uns ebenfalls sehr eindringlich vor Augen geführt wird.
Es wirkt sehr skrupellos und definiert, wenn man den Taten folgt. Dennoch macht der Autor relativ schnell klar, dass es nicht so einfach ist, wie es scheint.
Denn es ist nicht einfach schwarz oder weiß. Viel mehr trifft man hier auf verhärtete Fronten, die das Ganze in eine dramatische und tragische Abwärtsspirale münden lassen.
Ich mochte auch diesen Aspekt der Story sehr gern. Weil man einen Einblick in die Gedankenwelt des Täters bekam und sich allmählich ein schmerzlicher Schleier über alles legt.
Es macht die ganze Geschichte zerbrechlicher, schwermütiger und einfach auswegloser.
Er hat hier einfach Charaktere zum Leben erweckt, die auf zweierlei Arten punkten und zeigen, dass nicht alles einfach ist und jeder sein Päckchen zu tragen hat.
Wir erfahren dadurch auch unterschiedliche Perspektiven, wodurch man sich den Charakteren sehr gut annähern kann und sie sehr viel Tiefe bekommen. Sie sind absolut greifbar und lebendig.

Sein Schreibstil empfand ich als überaus angenehm und eindringlich. Durch die schwere Atmosphäre, die voller Tragik, Dunkelheit und Einsamkeit gezeichnet ist, lässt sich das Buch jedoch nicht in einem Rutsch lesen. Weil einfach vieles zu denken gibt und man es erst verinnerlichen muss.
Der Einstieg in die Story fiel mir ausgenommen leicht. Das Interesse wurde schnell entfacht, als der erste Mord sehr detailliert geschah.
Es hatte etwas sehr gewaltiges und perfides an sich, das ich sofort unter Strom stand.
Besonders die Szenen mit dem Täter sorgen immer wieder für Auftrieb und lassen den Adrenalinspiegel ordentlich in die Höhe schellen.
Die Ermittlungen wirken dagegen sehr geruhsam und gut ausgearbeitet.
Etwas Leichtigkeit zaubert die ostfriesische Atmosphäre und die Unbekümmertheit der Bewohner. Besonders Lisa hat mich ordentlich zum schmunzeln gebracht.

Ab einem gewissen Punkt ist diese Story sehr vorhersehbar, was dennoch der Spannung keinen Abbruch tut.
Denn der Blick auf die Hintergründe ist niederschmetternd und einfach sehr erschütternd und verstörend zugleich.
Denn das Netz aus Manipulation, Macht und Kalkül ,auf das man hier trifft, macht im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos.
Plötzlich bekommt alles schärfere Konturen und wirkt nicht mehr so eindimensional, wie angenommen.
Es gibt Tragik, es gibt eine große Einsamkeit und sehr viel Schmerz und Wut.
Was besonders im letzten Drittel ordentlich zum Einsatz kommt.

Hans-Rainer Riekers zeigt, obwohl eine Tat sehr berechnend und verstörend sein kann, es dennoch eine große Menschlichkeit dahintersteckt und man dadurch selbst in Konflikt mit sich selbst gerät. Weil man es dadurch nicht so einfach verurteilen kann.
Man entwickelt ein Verständnis, dass das Ganze einfach auch kompliziert und emotional macht.
Definitiv ein gelungener Start, der trotzdem noch etwas mehr Tempo vertragen könnte.

Fazit:
Für Hauptkommissar Stefan Grote und Kriminalanwärterin Stine Lessing geht es in die erste Runde und das gleich mit einem sehr schwierigen Fall, bei dem der Täter wie ein Phantom agiert und alles unter Strom setzt.
Hans-Rainer Riekers ist hier ein vielschichtiger und emotionaler Reihenauftakt gelungen, der an die Nieren geht und ganz besonders mit den Charakteren punktet.
Die Ermittlungen stehen im Fokus, dadurch sind die Taten an sich, ein perfekter Ausgleich, der immer wieder den Adrenalinspiegel in die Höhe schellen lässt.
Sehr dramatisch, packend und emotional.
Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Fall und hoffe, dass dieser temporeicher wird.

Veröffentlicht am 01.11.2020

Mitreißend, intensiv und so unsagbar melodisch und sanft.

Rixton Falls - Secrets
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Wenn man immer wieder um ein Cover herumschleicht, dann ist es eigentlich schon beschlossene Sache.
Denn in das Ebook Cover hab ich mich auf den ersten Blick verliebt. Das Print Cover dagegen passt nicht ...

Wenn man immer wieder um ein Cover herumschleicht, dann ist es eigentlich schon beschlossene Sache.
Denn in das Ebook Cover hab ich mich auf den ersten Blick verliebt. Das Print Cover dagegen passt nicht wirklich zur Story und wäre mir auch gar nicht aufgefallen.

Von Winter Renshaw ist es mein erster Buch. Was aber nicht heißt, dass nicht noch weitere folgen werden. Den Klappentext finde ich hier etwas irreführend. Denn es lässt Demis Eltern völlig anders erscheinen ,als sie eigentlich sind und das wiederum lässt alles in einem völlig anderem Licht erscheinen.
Also lest ihn nicht und lässt euch direkt in die Geschichte hineinfallen.

Ich liebe Winters Schreibstil. Leicht, melodisch, sanft und voller Emotionen, hat Sie es geschafft, mich sofort für sich einzunehmen.
Ich mochte diese zarte und zerbrechliche Atmosphäre einfach so unsagbar gern. Weil sie Royals und Demis Natur perfekt widerspiegelt.
Wenn man sie auf den ersten Seiten kennengelernt, muss man sein Herz verdammt gut festhalten.
Vielleicht liegt es am Alter, vielleicht auch an der unverfälschten Freude und Unschuld in ihren Seelen. Fest steht, sie haben mich sofort verzaubert und völlig in den Bann gezogen.
Dabei erfährt man von beiden die Perspektiven, was sie noch authentischer und lebendiger macht.
Ich mochte ihre Art zu denken und zu fühlen, einfach so unglaublich gern.
Es hat etwas reines und zugleich prägnantes an sich, das sofort auf mich überging.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass der Fokus auf den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten liegt. Denn das tut es nicht.
Auch wenn Winter Rentshaw hier ganz klare Linien zieht, die das Ganze noch drastischer hervorbringt.
Aber “Arm trifft Reich” ist nicht das Problem.
Die Vergangenheit ist es.
Die Geheimnisse.
Die Abgründe und Intrigen.
Denn es wird mehr als einmal sehr deutlich gemacht, auf welch wundervolle und starke Menschen man hier trifft. Oder auch nicht trifft.
Denn man wird mit beiden konfrontiert, was hier für einige Konflikte und viel Wut im Bauch sorgte. Aber was auch für eine große Abwechslung sorgt.
Aber Royal und Demi stechen besonders hervor.
Ich liebe diese beiden Menschen so sehr.
Für ihre Menschlichkeit, ihre Herzenswärme und Loyalität.
Für ihr Vertrauen in diese Welt.
Ihren Schmerz und ihre Traurigkeit.
Ihre rebellische und feinfühlige Art. Einfach für alles, was sie ausmacht.
Und daneben sorgen auch die Nebencharaktere für ordentlich Zündstoff, was so unglaublich viel in einem freisetzt.

Diese Geschichte ist einfach so viel. Man fühlt sie, leidet stumm und zerbricht fast daran.
Eine Liebe die zu groß ist, dass nur irgendetwas sie trennen kann.
Aber dieser Punkt trat ein und trotzdem ist es nicht das Ende.
Es hat mich bewegt, aber zugleich konnte ich es nicht immer verstehen.
Denn Menschen machen Fehler.
Menschen sind nicht perfekt.
Ich konnte Demis Eltern unglaublich gut verstehen, aber gleichzeitig sieht man so viel Unschuld, die an ihrem Schmerz zu zerbrechen droht.
Und das geht einfach so unsagbar tief.

Auch wenn Royals Hintergründe sehr gut angerissen werden, so das man sie verstehen kann, so hätte ich mir einfach noch eine intensivere Ausarbeitung dessen gewünscht.
Damit man versteht.
Damit man hinterfragt.
Damit man noch mehr kämpft und fühlt.

Diese Story ist nicht perfekt. In keinster Weise. Man entdeckt, fiebert mit und lernt daraus. Ebenso die Charaktere.
Aber Royals und Demis Geschichte lebt.
Sie steckt an. Mit Leidenschaft, Herzblut und Leben.
Ich fand sie einfach wahnsinnig schön, auch wenn man nicht ohne Klischees auskommt.
Sie hat mich tief im Herzen berührt und einen Teil davon mitgenommen.
Denn neben einer Liebesgeschichte werden auch ernste Themen angerissen.
Ich hatte dabei so viel Wut im Buch.
Denn diese Themen verändern die ganze Natur des Menschen. Es bleibt Gier, Egoismus und Manipulation zurück.
Und das ist einfach so tragend, so erschütternd und verhängnisvoll.
Es wird so viel ersichtlich, aber gleichzeitig spürt man diese Trauer und Hoffnungslosigkeit, die alles brach liegen lässt.
Und dann sieht man Haven und das Herz wird so leicht und fliegt förmlich davon.
Es zaubert Leichtigkeit, es zaubert Wärme hervor und das ist einfach so viel und so wertvoll.

Ich liebe diese Geschichte. Nur auf den Epilog hätte man gern verzichten können. Denn dadurch wurde es einfach zu perfekt.
Manchmal weiß man nicht, was noch kommen kann. Und manchmal ist das gut so.
Denn selten ist das Leben berechenbar und voller feinen Linien, die deinen Weg ebnen.
Und manchmal, ist genau das, dass Richtige und einzig Wahre.

Fazit:
Royal und Demi.
Eine tiefe Kluft und eine Verbindung, die Grenzen sprengt und so viel in einem freisetzt.
Eine einnehmende und sehr traurige, melancholische und zugleich sanfte und leidenschaftliche Story, die mich mitten ins Herz getroffen hat.
Nicht perfekt. Aber menschlich und so großartig, dass es im Herzen weh tut.
Mitreißend, intensiv und so unsagbar melodisch und sanft.
Ich liebe sie.

Veröffentlicht am 12.10.2020

Ein epischer und absolut fantastischer Auftakt voller Magie und Zauber

Der Onyxpalast 1
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Auf den Auftakt rund um die 4teilige Reihe des Onyxpalastes von Marie Brennan, war ich immens gespannt.
In das Cover hab ich sofort verliebt.
Klassisch, elegant, aber auch sehr fantastisch und magisch ...

Auf den Auftakt rund um die 4teilige Reihe des Onyxpalastes von Marie Brennan, war ich immens gespannt.
In das Cover hab ich sofort verliebt.
Klassisch, elegant, aber auch sehr fantastisch und magisch angehaucht.
Etwas, was den Inhalt einfach perfekt wiedergibt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und leicht. Leicht verständlich, in seiner Ausführung. Es wird eine gehobene Sprache verwendet. Da es im 15. Jahrhundert spielt, passt das einfach perfekt.
Hinzu kommt, dass es stückweise wirklich sehr weise und poetisch wirkt.
Am Anfang hätte ich nie erwartet, dass mich dieses epische Werk so begeistern würde.
Denn ich brauchte eine geraume Zeit um hineinzufinden. Die Konstellationen untereinander zu verstehen und einfach die Komplexität zu begreifen.
Dabei haben es die Charaktere geschafft mich am meisten zu beeindrucken.
Ich war fasziniert von den beiden Königinnen Elisabeth und Invidiana.
Licht und Schatten. So lässt es sich am besten umschreiben.
Zwei Frauen ,die unterschiedlicher kaum sein könnten und aufgrund dessen ,diese Story so herausragend gut machen.
Die eine geliebt, die andere gefürchtet.
Ich war begeistert von ihrer Intensität. Wobei ich tatsächlich sagen muss, dass sie zwar recht blass blieben, aber wie Herrscher über allem schweben.
Allein die Atmosphäre, die Explosivität des Ganzen, ist so gewaltig, dass man sich dem nicht entziehen kann.

Eine ganz besondere Verbindung konnte ich zu Deven und Lune aufbauen. Zwei Charaktere, die diese Geschichte beherrschen und zum zentralen Punkt werden. Zum größten Teil begleiten wir die beiden, was Ihnen enorm viel Tiefe und Ausdruck verschafft.
Lune kam mir erst etwas kühl und kalkuliert vor. Aber je mehr ich sie kennenlernte, umso mehr schloss ich sie in mein Herz.
Verletzlich, loyal, aber dennoch sehr stark und mutig. Sie geht über ihre Grenzen hinaus, ohne sich nur einmal umzublicken.
Und das ist einfach so großartig.
Ebenfalls haben mich die Schwestern Goodmeade begeistert. Weise und voller Elan, den man Ihnen gar nicht zutraut.

Die Story selbst brauchte erst etwas Anlaufzeit, um sich richtig entfalten zu können. Dabei hat dies die Autorin in fünf Akte unterteilt.
Man wird hineingezogen in eine Welt aus Dunkelheit und Schmerz.
Trauer und Angst.
Intrigen und Manipulationen.
Von dieser Kombination war ich unglaublich begeistert. Denn anfangs hatte ich nicht das Gefühl, dass sich die Emotionen so Bahn brechen könnten, wie sie es letztendlich taten.
Doch die Welt, die Charaktere entwickelten sich immer mehr und zeigten, dass sie einfach mehr sind.
Lune und Deven haben am meisten zu kämpfen und geraten in einige gefährliche Situationen, die sie alles kosten könnten.
Doch sie sind raffiniert und nicht auf den Kopf gefallen, weshalb sie immer wieder ein Schlupfloch fanden.
Beängstigend hingegen waren die Fae und die Magie an sich.
Wenn man die Story versteht, begreift man erst, wie gefährlich.
Es ist verstörend, wozu sie imstande sind.
Wie sie manipulieren und intrigieren.
Aber nicht jeder ist gleich. Weshalb es auch sehr abwechslungsreich und unglaublich spannend gehalten ist.
Dabei verliert sich die Autorin in sehr vielen Details, was der Story aber noch mehr Intensität und Konturen verschafft.
Ich hab einfach ununterbrochen mitgefiebert und mitgezittert.
Denn hier geht es nicht um den einzelnen Menschen. Es geht um alles. Um die ganze Welt.
Um die Dunkelheit, die alles beherrscht und in Ketten legt.
Besonders der psychologische Aspekt wiegt hier so verdammt schwer.
Zarte, reine Seelen werden zerstört und umgekehrt. Doch wenn keine Hoffnung mehr da ist, was bleibt dann noch?

Etwas aufgelockert wird das Ganze durch eine sanfte, sehr zarte Liebesgeschichte. Die kaum wahrnehmbar, aber dennoch sehr intensiv ist und einfach die Emotionen unglaublich verstärkt.
Die Handlung lebt von Entwicklungen, die den Nervenkitzel erhöhen.
Stellenweise ist es sehr grausam und beklemmend. Aber nicht weil es so brutal ist.
Sondern weil man es hier mit Machtspielen und Niedertracht zutun bekommt.
Es gab einige Wendungen, die ich so gar nicht erwartet habe. Die mich sprachlos gemacht und gleichzeitig so viel nachvollziehbarer gemacht haben.
Die Blickwinkel verschieben sich.
Es wird reiner, klarer .
Das Ende beinhaltet keinen Cliffhanger, hat mich dennoch unsagbar berührt.

Ich bin sehr gespannt, was im nächsten Band passiert.
Denn ohne Frage, hat die Autorin etwas sehr Einzigartiges und faszinierendes zu Papier gebracht, das trotz der Perfidität, einen Hoffnungsschimmer schenkt.

Fazit:
Der Onyxpalast.
Ein Werk voller Intensität und Fülle.
Voller Komplexität und außergewöhnlichen Charakteren.
Voller Schmerz und Dunkelheit.
Intrigant und manipulativ.
Ein epischer und absolut fantastischer Auftakt voller Magie und Zauber, der im 15.Jahrhundert spielt.
Eine Welt ,die mich in ihren Bann gezogen hat und zwei Königinnen, die unglaublich faszinieren.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie begeistert ich bin. Wie sehr mich diese Emotionen unter sich begraben haben.
Denn die Autorin hat hier etwas verdammt brilliantes und einzigartiges fabriziert, das definitiv nach mehr verlangt.