Profilbild von thebookpassion

thebookpassion

Lesejury Star
offline

thebookpassion ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit thebookpassion über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2017

Großartig

Der Übergang
0

Verzweifelt und ohne Aussicht auf Besserung gibt eine junge Mutter auf und lässt ihre Tochter Amy bei Nonnen zurück und so wird die sechs jährige Amy zur perfekten Versuchsperson, denn niemand wird sie ...

Verzweifelt und ohne Aussicht auf Besserung gibt eine junge Mutter auf und lässt ihre Tochter Amy bei Nonnen zurück und so wird die sechs jährige Amy zur perfekten Versuchsperson, denn niemand wird sie vermissen. Zwei FBI- Agenten entführen sie für ein mysteriöses und gefährliches Experiment, ein Experiment, das Menschen unsterblich machen soll. Doch dann verlieren die Verantwortlichen die Kontrolle. Unaufhaltsam rast die Welt auf ihr Ende zu und es scheint, als ob nur ein kleines Mädchen die Welt retten kann.


,,Der Übergang“ ist eine berauschende Dystopie, die durch eine gut durchdachte und komplexen Geschichte besticht. Jede Seite des 1040 Seiten starken Wälzers lädt den Leser auf eine erschreckend realistische und spannenden Reise ein.

Justin Cronin befasst sich in der Übergang mit moralischem Handeln, darf man an Menschen experimentieren welchen Preis ist man bereit dafür zu zahlen und wie weit darf man gehen? Justin Cronin sieht dabei jedoch nicht alles in schwarz weiß sondern er schafft es, dass komplexe Thema der Moral perfekt einzufangen und beleuchtet alle Facetten.

Jede Seite und jedes Wort scheint in diesem Roman wichtig und von Bedeutung zu sein und die Seiten fliegen nur so dahin. Durch seine wundervolle Wortwahl, seinen verschachtelten Sätzen und harmonierenden Satzkonstruktionen gelingt es Justin Cronin den Leser in seinen Bann zu ziehen und nicht mehr loszulassen.

Liebevolle und realistisch ausgearbeitete Protagonisten runden die fesselnde Geschichte ab. Justin Cronin lässt sich Zeit für die Figuren und haucht ihnen so Leben ein. Keiner der Protagonisten ist nur gut oder böse sondern hat verschiedene Facetten und grau Schattierungen. Es gelingt dem Autor die Gefühle der Charaktere realistisch und lebensecht darzustellen. Wenigen Autoren gelingt es die Gefühle ihrer Protagonisten so gut einzufangen.

Selten wurde ich so stark von einer Geschichte gefesselt wie es in ,,Der Übergang“ der Fall ist. Die poetische Schreibweise von Justin Cronin hat mich gefangen genommen und auch nach dem ich das Buch beendet habe, schweiften meine Gedanken noch um die Geschichte.
Wer keine detaillierten Beschreibungen und Charakter Darstellungen mag sollte wahrscheinlich die Finger von diesem Buch lassen. Für die anderen, die keine Angst vor Wälzern haben, eine interessante und Komplexe Geschichte suchen sind bei ,,Der Übergang“ genau richtig.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Eindringlich

All die verdammt perfekten Tage
0

Finchs Gedanken drehen sich allzu zu oft um den Tod und so kommt es, dass Finch eines Tages auf einem Glockenturm steht und sich die Frage stellt, ob es ein guter Tag zum Sterben ist. Finch ist jedoch ...

Finchs Gedanken drehen sich allzu zu oft um den Tod und so kommt es, dass Finch eines Tages auf einem Glockenturm steht und sich die Frage stellt, ob es ein guter Tag zum Sterben ist. Finch ist jedoch nicht allein, denn auch Violet, eins der beliebtesten Mädchen der Schule, steht oben auf der Turmspitze und denkt über die gleiche Frage nach. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, doch schon nach einem kurzen Augenblick entsteht eine Verbindung zwischen ihnen. Zusammen entdecken sie furchtbar lustige aber auch furchtbar tragische Dinge im Leben. Finch und Violet erden sich gegenseitig und nur zusammen können sie so sein, wie sie wirklich sind, witzig, verwegen, verletzlich. Nur zusammen können sie die Dunkelheit besiegen und so entdeckt Violet das Leben wieder doch Finchs Welt scheint, trotz eines erbarmungslosen Kampfes, zu verschwinden.

Bei „ All die verdammt perfekten Tage“ handelt es sich um einen berührenden und intensiven Roman. Die Geschichte ist voller Trauer und Schmerz aber auch witzige und leichte Momente kommen nicht zu kurz. Kurz um eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die auch noch nach dem Lesen bei mir nachgeklungen hat. Jennifer Niven wagt sich mit dem Roman an ein sehr brisantes und in der Gesellschaft eher totgeschwiegenes Thema, und zwar der Bipolaren Störung. Ich habe eine kitschige und oberflächliche Story erwartet, die nur so vor Teenagerhormonen getränkt ist. Doch zum Glück wurden meine Befürchtungen nicht erfüllt und der Autorin gelingt es, das schwierige Thema durchaus sensibel und sehr empathisch darzustellen.

Die Autorin spielt mit den gängigen Teenagerklischees gekonnt. So ist Finch der typische geheimnisvolle aber verrückte Außenseiter und Violet das beliebteste Mädchen der Schule. Trotz dieser Faktoren gelingt es der Autorin den Figuren etwas eigens und individuelles einzuhauchen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Finch und Violet aus der Ich-Perspektive geschildert, sodass ich die Gefühle und die inneren Konflikte der Figuren sehr gut nachvollziehen konnte.
Finch ist absolut undurchsichtig und ich konnte wirklich nie einschätzen wie er als nächstes reagiert und handelt. Seine verrückten Einfälle um Violas Herz zu gewinnen haben mich einfach nur so dahin schmelzen lassen, grade weil es sich nicht um Durchschnittsideen handelt, sondern um außergewöhnliche und bedeutungsvolle Ideen. Finch lebt sein Leben aufgrund seiner Bipolaren Störung stellenweise sehr Intensiv und verrückt. An sich ist er eine eher schwer zugängliche Figur und ich denke, dass es bestimmt einige Leser und Leserinnen gibt, die mit dem speziellen Charakter von Finch nicht warm werden können. Violet hingegen leidet sehr unter familiären Problemen und findet einfach keinen Halt, erst Finch kann sie aus ihrem dunklen Loch hervorlocken und wieder für das Leben begeistern. Insgesamt ist Violet sehr empfindsam und tief verletz.

Die Autorin schildert die Geschichte rund um Finch und Violet mit einer interessanten Leichtigkeit, ohne das Wichtige oder die Ernsthaftigkeit des Themas aus dem Auge zu verlieren. Witzige Dialoge lockeren die teilweise sehr ernsten Gespräche zwischen den Figuren auf. Die Witze und auch der Sarkasmus von Finch haben mich so unfassbar oft zum Lachen gebracht und so ist mir die Figur schnell ans Herz gewachsen. Ich habe mit gelitten und mitgefiebert, gehofft, dass doch alles irgendwie wieder gut wird.

„ All die verdammt perfekten Tage“ ist ein wundervoller und berührender Roman und der Autorin ist es gelungen, die schwierige Thematik sensibel und realistische in einen grandiosen Roma einzubetten. Die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten wird gefühlvoll dargestellt. Die Liebe zwischen Finch und Violet wirkte nie kitschig oder unangebracht sondern verrückt, eindringlich und einfach nur richtig.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Tolle Fortsetzung

Hochverrat
0

Immer noch kämpft Falcio val Mond, oberster Kantor der Greatcoats, unerschütterlich für Recht und Ordnung und hält an seinen Normen und Werten fest. Als Falcio Zeuge eines grausamen Verbrechens an einem ...

Immer noch kämpft Falcio val Mond, oberster Kantor der Greatcoats, unerschütterlich für Recht und Ordnung und hält an seinen Normen und Werten fest. Als Falcio Zeuge eines grausamen Verbrechens an einem Duke und seiner Familie wird versucht er einzugreifen, doch er kommt zu spät und kann nur noch die verschreckte Tochter retten. Zudem ist die Zeit von Falcio nur begrenzt und seine Uhr tickt, denn ein tödliches und unheilbares Gift jagt durch seinen Wehnen und so wird der Kampf gegen den Feind zu einem noch drastischeren Wettlauf gegen die Zeit.

Der Autor konnte mich schon mit dem Auftaktband vollkommen überzeugen und auch in diesem Band konnte ich mich schon ab der ersten Seite super in den Protagonisten Falcio hineinversetzen. Mir gefällt es einfach, dass der Autor eine interessante und facettenreiche Welt erschaffen hat und sich aber auch mit moralischen Werten und Fragen auseinandersetzt. In diesem Band beschäftigt sich Falcio vor allem mit der Frage, wie weit er für sein Ziel gehen darf ohne sich dabei zu verlieren oder wie sein Gegner zu werden. Über den ganzen Roman hin konnte man den Zwiespalt von Falcio miterleben und verfolgen.

Der andauernden Zwiespalt und das Wissen, das Falcio wahrscheinlich nicht mehr lange leben wird, verleiht dem Roman eine wesentlich düstere Atmosphäre und auch seine besten Freunde Kest und Brasti machen eine schwere Zeit durch. Seit Kest ein Heiliger ist kann er seine Wut kaum noch zügeln und wird dadurch für die anderen immer gefährlicher und zu einer Bedrohung, dies hinterlässt schlimme Spuren bei Kest und er baut eine Barriere zu den Anderen auf. Brasti setzten die Ereignisse extrem zu und er verliert etwas von seiner lockeren und frechen Art. Die drei entfernen sich immer weiter voneinander und diese Sache hat mich extrem betrübt, da mir das Trio im ersten Teil einfach ans Herz gewachsen ist. Falcio stößt zudem an seine Grenzen, da er seinen Freunden nicht mehr hundertprozentig vertraut und er eigentlich die Unterstützung der beiden benötigt.

Alles in allem konnte mich auch der zweite Band überzeugen und ich war wieder einmal von den tollen und wirklich extrem facettenreichen Protagonisten begeistert. Dem Autor ist es zudem super gelungen, trotz witzigen Dialogen, eine gewisse düstere Grundstimmung aufzubauen, die mich einfach nicht losgelassen hat.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Großartig

Der Thron der Finsternis
0

Seit Jahrhunderten werden die Menschen von Dämonen, die sich aus der Dunkelheit erheben, heimgesucht. Die Menschen müssen Nacht für Nacht um ihr Leben kämpfen. Nur die aus vergangener Zeit übrig gebliebenen ...

Seit Jahrhunderten werden die Menschen von Dämonen, die sich aus der Dunkelheit erheben, heimgesucht. Die Menschen müssen Nacht für Nacht um ihr Leben kämpfen. Nur die aus vergangener Zeit übrig gebliebenen magischen Siegel bieten dem Volk Schutz. Jedoch gibt es einen Lichtblick in dieser düsteren und grausamen Zeit, denn zwei Männer wagen es, sich gegen die Dämonen zu erheben und erbittert gegen sie zu kämpfen. Einst waren Arlen und Jardir gute Freunde, doch der Kampf gegen die Dämonen hat sie entzweit. Ein Zweikampf soll den Streit der Beiden endgültig beenden, doch Jardir ahnt nicht, dass Arlen einen ganz bestimmten Plan verfolgt.

Ehe ich mich mit dem Roman in eine dunkle Ecke, in der mich niemand stören kann, verkrochen habe, habe ich zuvor einige eher negative Stimmen bezüglich des Buches gelesen, dass viele einfach enttäuscht waren und etwas komplett anderes erwartet haben. Ich hatte daher eher zwiespältige Gefühle, da die Reihe zu meinen absoluten Favoriten gehört und ich sehnlichst auf eine Fortsetzung gewartet habe. Als ich endlich in den Buchladen stiefeln und das Buch in den Händen halten konnte, hatte ich einfach ein absolutes Glücksgefühl. Ich hatte daher Angst enttäuscht zu werden. Vorne weg, meine Angst war zum Glück vollkommen unbegründet und Perter V. Brett konnte mich auch mit dem vierten Teil begeistern.
Sicherlich ich habe etwas vollkommen anderes erwartet, wie so viele andere auch, denn durch den letzte wirklich fiesen cliffhanger im dritten Band habe ich mit einem spannungsgeladenen und actionreichen vierten Band gerechnet. Doch auch der vierte Band ist, mit Ausnahme einiger Kampfszenen, grade zum Anfang hin, sehr ruhig und die wirklich actionreichen Szenen sind eher zum Ende hin zu finden. Grade zum Schluss gab es wirklich einige Schockmomente für mich.
Arlen und Jardir erhalten nur sehr wenig Aufmerksamkeit und spielen in diesem Roman eine eher untergeordnete Rolle. Auch Renna, Arlens Frau, erhält nur wenig Platz in der Geschichte, dies fand ich durchaus angenehm, da ich mit ihrer brutalen und rücksichtslosen Art einfach überhaupt nichts anfangen kann und mir grade im dritten Band, ihr scheinbar sinnlose Morden, die Geschichte teilweise etwas madig gemacht hat.
,,Der Thron der Finsternis“ thematisiert vor allem die inneren Konflikte einzelner Figuren und die unterschiedlichen politischen Stellung der Wüstenkrieger und Talbewohner und die damit einhergehenden Probleme. Die Kulturen beider Gruppierungen sind einfach extrem anders, sodass Probleme einfach vorprogrammiert sind. Zudem entschärft es die Situation nicht, dass die Wüstenkrieger Jardir für den Erlöser halten und die Talbewohner Arlen. Auch scheinen die Söhne der verschiedenen Länder eigene Pläne zu haben und den Drang zu besitzen, ihre Eltern bzw. älteren Verwandte vom Thron zu stürzen.

Der schnörkellose und wirklich eindringliche Schreibstil des Autors begeistert mich immer wieder und er könnte mir wahrscheinlich eine Gebrauchsanweisung zu einem wirklich uninteressanten Gegenstand schreiben und ich würde sie absolut toll finden. Er schafft es einfach das alltägliche Leben unfassbar gut zu erzählen, sodass es schon fast wieder besonders wirkt.

Auch im vierten Band ist es Peter V. Brett gelungen jeder einzelnen Figur Leben einzuhauchen. Sie müssen sich mit menschlichen Problemen auseinandersetzten und sind alles anders als perfekt. So müssen sich die Figuren mit ihren sehnsüchtigsten Wünschen und ihren tatsächlichen Handlungen auseinandersetzen. Manche Figur, handeln einfach nach ihren Wünschen und denken kaum an die Konsequenzen. So treffen die Protagonisten oft falsche Entscheidungen und ich wollte sie einfach nur wachrütteln, doch durch die menschlichen Schwächen habe ich einfach mit den Charakteren mitgefiebert. Ich habe mich mit ihnen gefreut und mich über falsche Entscheidungen aufgeregt.
Ich habe in dem vierten Teile noch wesentlich mehr über die verschiedenen Personen erfahren, die das Schicksal der Länder bestimmt und ich hatte stellenweise das Gefühl, dass die verschiedenen Arten der Herrschaft miteinander verglichen werden und die dadurch entstehenden Probleme besser beleuchtet werden. Es treffen einfach zwei verschiedene Welten aufeinander und so gibt es zwischen den Menschen viele Vorurteile und Hass.
Zudem erhält man in diesem Band erstmalig einblick in die Gedankenwelt eines Dämonenkönig, sodass die Dämonen und deren Hierarchie immer besser verständlich werden und sie dadurch in einem völlig anderen Licht sieht.

Alles in allem konnte mich zum Glück auch der vierte Teil überzeugen und meine Befürchtungen, dass mir der Band nicht gefallen könnte, waren unbegründet. Schnell konnte mich Peter V. Brett wieder in seinen Bann ziehen und so heißt es wieder warten und hoffen, dass die nächste Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Berührend

Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich
0

Farrin ist 15 Jahre, lebt im Iran, stammt aus einer wohlhabenden Familie und besucht eine Schule für Hochbegabte. Nach der islamischen Revolution ist es besser nicht aufzufallen, da es strenge Gesetze ...

Farrin ist 15 Jahre, lebt im Iran, stammt aus einer wohlhabenden Familie und besucht eine Schule für Hochbegabte. Nach der islamischen Revolution ist es besser nicht aufzufallen, da es strenge Gesetze und Regeln gibt. Zudem ist Farrins Mutter Schah- Anhängerin, die sich nach den alten Zeiten sehnt. Doch eines Tages begegnet Farrin durch puren Zufall Sadira und ihr Leben verändert sich schlagartig. Sadira ist aufgeschlossen, witzig und einfach das komplette Gegenteil von Farrin. Ehe sich die beiden versehen wird aus ihrer Freundschaft mehr und beide begreifen zu nächst nicht, dass diese Liebe ihr Untergang bedeutet, denn Homosexualität steht im Iran unter Todesstrafe.

,,Wenn der Mond am Himmel steht, denke ich an dich“ ist kein leichtes oder lustiges Buch, denn diese Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, ist voller Tragik und Trauer. Der Roman hat mich schon nach wenigen Seiten mental runter gezogen, da einen die Geschichte so verdammt wütend macht. Schon nach der Widmung hatte ich Tränen in den Augen und war wirklich berührt: ,,Für alle, die vernichtet wurden, weil sie geliebt haben, und alle, die noch lieben und der Unterdrückung tanzend und lachend entgegentreten.“ (,,Wenn der Mond am Himmel steht, denke ich an dich“; Ellis, Deborah; cbj).
Die tragische Geschichte der Mädchen hat mich noch lange, nachdem ich das Buch beendet habe, zum Nachdenken angeregt und hat einen schmerzlichen Nachklang bei mir hinterlassen. Sicherlich, auch in den Westlichen Ländern, haben es Homosexuelle sehr schwer und sie erfahren tagtäglich Diskriminierung und werden von der Gesellschaft ausgestoßen, doch vor Augen geführt zu bekommen, dass es in anderen Ländern einfach noch so viel schlimmer ist und auch noch im 21. Jahrhundert Menschen dafür zum Tode verurteilt werden, ist einfach schrecklich. Über den ganzen Roman hin konnte ich einfach nicht vergessen, dass diese Geschichte auf eine wahre Begebenheit beruht.

Ich hatte zunächst bedenken, dass es der Autorin nicht gelingt die Geschichte der beiden wirklich authentisch rüber zubringen, da der Roman nur knapp 250 Seiten umfasst. Jedoch gelingt es der Autorin durch einen eindringlichen Schreibstil die Tragik der Geschichte perfekt zu vermitteln und die Geschichte wirkte auf mich auch nicht zu überladen für die geringe Seitenanzahl. Vor allem die wirklich poetischen Geschichten und Briefe, die Farrin und Sadira im Roman verfasst haben, haben mich zu tiefst berührt.

Farrin ist zu Anfang sehr allein, zurückgezogen und verträumt. Sie bekommt des Öfteren ärger, weil sie sich lieber auf Geschichten schreiben fokussiert, als sich weiter mit Hausaufgaben etc. auseinanderzusetzen. Zudem steht sie sehr zwischen den Stühlen, da in der Schule einerseits gelehrt wird, dass die Revolution das einzig Wahre ist und zuhause ihre Eltern den Schah verehren und sich diese Zeit wieder zurückwünschen. Sadira ist einfach das komplette Gegenteil von Farrin, denn sie ist fröhlich aufgeschlossen und hilfsbereit, obwohl sie schon viel in ihrem Leben mitgemacht hat. Die beiden Mädchen geben sich gegenseitig Halt in dieser doch sehr unruhigen Zeit und holen die besten Seiten der anderen hervor. Beide verstehen einfach nicht, warum sie wegen ihrer Liebe zueinander bestraft werden sollen, denn sie verletzten damit doch niemanden.

Alles in allem hat der Roman einen wirklich starken Eindruck bei mir hinterlassen und ich war sehr berührt und betrübt nachdem ich den Roman beendet habe. Wer also keine Angst vor sehr ernsten und traurigen Romanen hat sollte sich dieses Buch unbedingt ansehen.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de