Tolle Fortsetzung
Alea Aquarius 6. Der Fluss des Vergessens„...“Sag mal...“, Sammy musterte Alea, „hattest du gestern nicht hellere Augen? So ein krasses Grün?“...“
Es ist einer der Momente des Morgens auf dem Schiff, an dem die Crew ahnt, dass irgendetwas nicht ...
„...“Sag mal...“, Sammy musterte Alea, „hattest du gestern nicht hellere Augen? So ein krasses Grün?“...“
Es ist einer der Momente des Morgens auf dem Schiff, an dem die Crew ahnt, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie können nicht wissen, dass ihn Dr. Orion am Ende von Band 6 die Erinnerung an die letzten zwei Monate genommen hat. Alea wundert sich allerdings, dass sie nicht mehr weiß, was sie für eine Augenfarbe hatte.
Die Autorin hat erneut ein spannendes und abwechslungsreiches Abenteuer geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt sich gekonnt den Gegebenheiten an.
Es sind unklare Gedanken und Gefühle, die sich nicht zuordnen lassen, die der Crew zeigen, dass eine Menge nicht stimmt. Sammy, der Jüngste, bringt es gekonnt auf den Punkt:
„...Gestern...ist ganz schön weit weg...“
Der Handyempfang ist gestört. An Land können sie nicht, Dort wartet auf Alea das Jugendamt. Es fällt ihnen auf, dass ihr Schiff ab und an von einem geheimnisvollen Mann beobachtet wird. Eine Kontaktaufnahme aber kommt lange nicht zustande.
Als sie begreifen, wie viel Zeit ihnen in ihren Gedanken fehlt, suchen sie nach Möglichkeiten, ihre Erinnerungen zurück zu holen. Als erstes gilt es, die Handys wieder in Gang zu bekommen. Dadurch erfährt Alea, dass sie einen Teil ihrer früheren Fähigkeiten verloren hat.
Es ist spannend zu lesen, wie die Crew zusammensteht und Alea immer mehr über sich hinauswächst. Sie nutzt die Möglichkeiten, die ihr bleiben, um ihren Auftrag zu erfüllen. Natürlich kommt die Vermüllung der Meere erneut zur Sprache.
„...Das Müllproblem in den Flüssen dort ist gigantisch! Vor allem, weil westliche Staaten ihren eigenen Abfall in Länder wie Malaysia verschiffen und diese Länder dann am Dreck der anderen regelrecht ersticken...“
Ich darf die Reise auf den Rhein und weiteren Flüssen von Hamburg bis ins Mittelmeer begleiten und erlebe, wie die Crew sich über jede neue Erkenntnis und jedes magische Wesen, was wieder auftaucht, freut.
Den ersten Höhepunkt gibt es, als Sammys Bandentagebuch auftaucht. Es sind Sammys unnachahmliche Worte, die Erinnerungen zurück bringen.
„...Die Geschichte beginnt damit, wie alles begann. […] Denn nur am Anfang beginnt eine Geschichte, und wer den Anfang nicht kennt, weiß nichts von ihrem Beginn...“
Verschiedene Liedtexte der Crew spielen in der Handlung eine besondere Rolle. Sie stehen für Neubeginn, Zusammenhalt und das Vertrauen in die eigene Kraft.
In Köln trauen sie sich in die Stadt und geben vor dem Dom ein Konzert. Es wird ein grandioser Erfolg.
„...Die Leute tanzten, sangen, stampften mit den Füßen und klatschten lärmend den Rhythmus mit. Es war ein wahrer Straßenbandtraum...“
Natürlich spielt bei der Durchfahrt auch die Loreleysage eine Rolle. Könnte die Loreley eine verbannte Magische gewesen sein? Gute Frage! Darum entspinnt sich zwischen Alea und einer Unbekannten ein spannendes Gespräch am Handy.
Mittlerweile kann ich als Leser das folgende Zitat bewusst unterstreichen:
„...Zudem war Alea jetzt stärker als zu Beginn der Flussreise. Mehr und mehr verstand sie, dass es ihre eigene Entscheidung war, ob sie sich von Niederlagen zurückwerfen ließ oder nicht...“
Angekommen im Mittelmeer passiert eine Menge gleichzeitig. Es gibt heftige Kämpfe, aber auch sehr berührende und persönliche Momente.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Inhalt des nächsten Bandes klingt am Schluss schon an. Ich bin gespannt darauf. Mit einem Zitat möchte ich meine Rezension beenden:
„...Die Welt ist voller Wunder, aber die sind in riesiger Gefahr! Und das, was jetzt noch da ist, kommt nie wieder zurück, wenn es erst einmal verschwunden ist...“