«Nos âmes tourmentées»
(dt. Unsere gequälten Seelen)
[Mögliche Spoiler enthalten!]
Azalée hat in ihrer Vergangenheit einige schwerwiegende Schicksalsschläge miterleben müssen, die sie aus ihrer Heimatstadt Charleston vertrieben. ...
(dt. Unsere gequälten Seelen)
[Mögliche Spoiler enthalten!]
Azalée hat in ihrer Vergangenheit einige schwerwiegende Schicksalsschläge miterleben müssen, die sie aus ihrer Heimatstadt Charleston vertrieben. Nun kehrt sie nach vielen Jahren zurück und muss sich nicht nur ihren Ängsten stellen sondern auch ihren Dämonen, um endlich in die Zukunft blicken und ein neues Leben beginnen zu können.
,,Zurück zu den Anfängen"
Die Triggerwarnung und der außergewöhnlich starke Prolog ließen meine Hoffnungen, ein packendes und tiefgründiges Buch gefunden zu haben, in die Höhe schnellen. Zum einen fesselte mich der expressive Schreibstil und vor allem der amüsante Humor der Protagonistin, sodass ich felsenfest davon überzeugt war, ein weiteres Lieblingsbuch gefunden zu haben. Leider ließen die Stärken immer weiter nach, je mehr die Seitenzahlen stiegen. Die Dramatik blieb aus und sehr spannend waren die Geschehnisse auch nicht wirklich. Eher plätscherte die Handlung so dahin, unterstützt von aufgeworfenen Fragen, die letztendlich bis zum Schluss unbeantwortet blieben. Von manchen Szenen hätte ich gerne mehr gelesen, da sie zum Teil sehr grob beschrieben wurden und nur zum Schildern eines Moments dienten oder um Azalée besser nachzuvollziehen. Szenensprünge innerhalb eines Kapitels sind außerdem keinesfalls die Seltenheit im Buch. Dies machte es einfach anstrengend, den Geschehnissen richtig Folge zu leisten. Ein Gedankengang wird gerade näher ausgeführt und plötzlich wechselt die Person abrupt zu einem anderen Thema.
Azalée ist eine Protagonistin, mit der ich zwar nicht direkt zum Anfang aber noch ab des ersten Teils meine Probleme hatte. Sie wirkt erst sehr stark und selbstbewusst, doch dann kommt sie in ihre alte Heimatstadt und ab da hat sie keine große Meinung mehr von sich und verhält sich dennoch sehr überlegen anderen gegenüber. Natürlich errichtet sie eine Mauer als Schutz und die Anwesenheit in der Stadt, wo so viel Schlechtes passierte, wird sicherlich seinen Teil dazu beigetragen haben, trotzdem muss sie sich in Gegenwart ihrer Freunde nicht so benehmen, als wäre sie das Letzte. Denn das ist sie nicht und sie weiß das!
Ihr Nachbar Eden erkennt ebenfalls, dass mehr hinter ihrer Maske steckt, als sie zu zeigen bereit ist. Er hat ebenfalls einige Probleme, mit denen er sich auseinandersetzen muss und dadurch mehr Verständnis für ihr Verhalten. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen tritt Eden sehr großspurig und arrogant auf, wieso genau frage ich mich immer noch. Die Beziehung zwischen den Beiden ist anfangs etwas zu oberflächlich, Eden gibt selbst zu, dass er kaum etwas über Azalée weiß, und da sie bei ernsteren Gesprächen Rückzieher macht, fehlt dementsprechend die Vertrauensbasis.
Viele Nebencharaktere hat das Buch, das muss man der Autorin zugute reden. Nun werden alle relativ schwammig gehalten, das beste Beispiel ist die Verbindung zu Alyssa. Wie kam es überhaupt zu einer Freundschaft zwischen Azalée und ihr? Hier wären so viele Möglichkeiten zur Figurenentwicklung gewesen! Bei allen!
Der dritte Teil des Buches hat mich dann noch einmal umhauen können und diesmal fieberte ich wirklich mit jeder Seite der Auflösung entgegen! Die Stimmung schlägt radikal um und die Spannung ist kaum auszuhalten!
,,Bad at Love" besitzt einige Schwächen und insgesamt hätte ich mir einfach mehr von Handlung und den Figuren gewünscht. Das Ende war deutlich besser ausgearbeitet.