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Veröffentlicht am 11.02.2017

Unvergessene erste Liebe

Sturmherz
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Als ihre Mutter Cornelia durch einen Schlaganfall im Koma liegt, macht sich Alexa Petri von Berlin auf nach Hamburg, um sich um sie zu kümmern, denn sie ist nun auf Hilfe angewiesen. Das Verhältnis zwischen ...

Als ihre Mutter Cornelia durch einen Schlaganfall im Koma liegt, macht sich Alexa Petri von Berlin auf nach Hamburg, um sich um sie zu kümmern, denn sie ist nun auf Hilfe angewiesen. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist seit Jahren sehr angespannt, denn Alexa fühlte sich in ihrer Kindheit von ihrer Mutter verlassen und ungeliebt. Aber nicht nur um ihre Mutter muss sie sich sorgen, sondern auch um deren Buchladen kümmern. Eines Tages betritt der Amerikaner Richard Henderson den Laden und erzählt Alexa, dass er ihre Mutter vor langer Zeit kannte. Alexa ist völlig überrumpelt und lernt ihre Mutter durch die Erzählungen des Mannes von einer ganz anderen Seite kennen und erfährt von einem lange gehüteten Geheimnis, dass sie ihrer Mutter wieder näher bringt.

Corina Bomann hat mit ihrem Buch „Sturmherz“ einen sehr einfühlsamen Roman um eine ungewöhnliche Liebesgeschichte vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, manchmal melancholisch, oftmals gefühlvoll und nimmt den Leser auf eine Reise in die Vergangenheit mit in das Jahr 1962 zur großen Sturmflut, die in Hamburg tobte und die für das Schicksal von vielen Menschen verantwortlich ist und einige sogar ihr Leben lassen mussten. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut und steigert sich innerhalb der Geschichte immer weiter, bis da Geheimnis gelüftet ist. Die Handlung wird in drei Zeitebenen erzählt, eine handelt von der Gegenwart um Alexa und ihren Nachforschungen, eine andere erzählt von den Erlebnissen Cornelias und Richards 1962 in Hamburg und die dritte behandelt das Jahr 1985. Die Autorin versteht es auf wunderbare Weise, durch die Verflechtung der verschiedenen Schicksale und Handlungsweisen der Protagonisten dem Leser Einsicht und Verständnis für die einzelnen Charaktere heraus zu kitzeln. Durch die Perspektivwechsel erhöht sie die Spannung, bis alle Teile des Puzzles und damit die ganze tragische Geschichte sich dem Leser offenbaren.

Die Charaktere sind liebevoll skizziert und von der Autorin in Szene gesetzt worden. Sie wirken authentisch und lebensnah, weshalb der Leser ihnen auch gefühlsmäßig durch ihre Gedanken und Handlungen folgen kann. Alexa ist eine Frau Ende 30, die sich all die Jahre von ihrer Mutter ungeliebt und abgeschoben fühlte. Sie hat sich allein ein Leben aufgebaut und das Verhältnis zu ihrer Mutter so weit wie möglich abkühlen lassen. Sie wirkt sachlich und eher kalt in Bezug auf ihre Mutter, doch innerlich sehnt sie sich nach der Liebe von Cornelia und ihrer Anerkennung. Cornelia sehnt sich immer noch nach ihrer ersten Liebe und hat sich von dem Verlust bis heute nicht erholt. Trotzdem kann man als Leser für sie zu Beginn nur Antipathie entwickeln, doch diese wandelt sich innerhalb der Handlung in Mitgefühl, obwohl immer ein Hauch Unverständnis für ihr Handeln bleibt. Richard ist ein sympathischer Mann, der sich auf die Suche nach seiner einstigen großen Liebe macht, um mit der Vergangenheit abzuschließen oder sich an nostalgische Gefühle zu erinnern. Sein Sohn Ethan hatte im Leben selbst schon einige Päckchen zu tragen und wagt mit dieser Reise einen Neuanfang.

„Sturmherz“ ist ein sehr emotionaler, teilweise düsterer Familienroman, der eine große Liebesgeschichte beinhaltet und den Leser animiert, ein Geheimnis frei zu legen. Absolute Leseempfehlung für ein wirklich berührendes Buch!

Veröffentlicht am 10.02.2017

Lebenslügen

Das Geheimnis jener Tage
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Die 30-jährige Carrie Cassey lebt nun schon seit 5 Jahren unmotiviert und voller Trauer vor sich hin und hat jeden Lebensmut verloren. Seit ihre Eltern Sylvie und John bei einem Flugzeugabsturz ums Leben ...

Die 30-jährige Carrie Cassey lebt nun schon seit 5 Jahren unmotiviert und voller Trauer vor sich hin und hat jeden Lebensmut verloren. Seit ihre Eltern Sylvie und John bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen, bekommt sie ihr Leben nicht mehr auf die Reihe, hält sich in keinem Job und von ihrem Verlobten Mark hat sie sich trotz bestehender Gefühle getrennt. Sie macht sich Vorwürfe, da sie ihren Eltern die Reise vorgeschlagen hat und fühlt sich deswegen schuldig. Eines Tages kontaktiert sie Maria, die Ehefrau des blinden Schweizer Musikers Luis Meyer und bittet sie um ihren Besuch. Luis erzählt Carrie, dass er 1980 ein kurzes, aber sehr intensives Liebesverhältnis zu ihrer Mutter Sylvie gehabt hat, doch Carrie mag das gar nicht glauben, haben ihre Eltern in dem Jahr doch erst geheiratet und führten eine glückliche Ehe. Die Behauptung von Luis geht ihr nicht mehr aus dem Kopf und so beginnt Carrie, Nachforschungen über das Leben ihrer Mutter im Jahr 1980 anzustellen. Nach und nach kommt Carrie hinter ein wohlgehütetes Geheimnis, doch sie weiß nicht, dass es noch jemanden gibt, der unbedingt will, dass die alte Geschichte niemals ans Tageslicht kommt.

Zoe Miller hat mit ihrem Buch „Das Geheimnis jener Tage“ einen sehr fesselnden und unterhaltsamen Roman vorgelegt, den man schon fast als Krimi bezeichnen könnte und sich als regelrechter Pageturner entwickelt. Der Schreibstil ist flüssig und ohne Schnörkel, der Leser findet sich schnell in dieser spannenden Handlung vor irischer Kulisse wieder und kann sich kaum losreißen. Der Spannungsbogen wird recht früh gelegt und steigert sich während der Geschichte immer mehr bis zum unerwarteten Ende, das wirklich überrascht. Die Landschaftsbeschreibungen von Irland sind bildreich und farbenfroh und lassen die Handlung vor dieser Kulisse geheimnisvoll beklemmend und mysteriös-düster erscheinen. Die Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt, zum einen erlebt der Leser die Gegenwart an Carries Seite, zum anderen erfährt er von den Vorkommnissen der Vergangenheit im Jahr 1980. Hier lässt die Autorin dem Leser auch Informationen zukommen, wie es zu jener Zeit gesellschaftlich und moralisch in Irland zuging. Die Landschaftsbeschreibungen von Irland sind bildreich und farbenfroh und lassen die Handlung vor dieser Kulisse geheimnisvoll und düster erscheinen. Die Autorin beweist mit diesem Roman ein Händchen für Psychodramatik und führt den Leser oftmals an der Nase herum. Das Buch will sehr genau gelesen werden, um keine Nuancen, versteckten Hinweise und intensive Dialoge zu verpassen.

Die Charaktere sind sehr differenziert und psychologisch fein ausgestaltet, durch diese Authentizität und Lebendigkeit kommen sie dem Leser sehr nahe, kleinste Gefühlsregungen und versteckte Gedanken werden hier offenbar. Carrie ist eine sehr zwiespältige Protagonistin, die man erst nach einiger Zeit zu mögen lernt. Sie ist durch den Tod ihrer Eltern gebrochen, hat nicht die Kraft, ihr Leben in die Hand zu nehmen und zerfleischt sich regelrecht aufgrund von Selbstvorwürfen, sie bestraft sich und schließt sich vom alltäglichen Leben aus. Erst nachdem sie einen äußeren Impuls bekommt, der sie aus ihrer Starre löst, kommt sie zu sich und findet mehr und mehr Kraft und Mut, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und eine Wende herbeizuführen. Dies zu beobachten ist allein schon das Lesen dieses Buches wert. Sylvie ist eine sympathische und lebensfrohe Frau, die sich um andere kümmert und trotz eigener Probleme das Leben liebt. Luis ist ein sehr liebenswerter und talentierter Mann, der beeindruckt und mit seinem Charakter zu fesseln versteht. Auch die anderen Protagonisten sind sehr ausgesucht platziert und haben alle ihren eigenen Stellenwert innerhalb dieser spannenden Handlung.

„Das Geheimnis jener Tage“ ist ein sehr spannender und unterhaltsamer Gesellschaftsroman, der sich hinter einem romantischen Landschaftscover verbirgt und den Leser viel mehr erleben lässt, als er verspricht und gerade deshalb eine wahre Entdeckung ist. Absolute Leseempfehlung für alle, die gerne mehr als 08/15-Romane lesen möchten und sich von einer Handlung überraschen lassen! Ausgezeichnet gelungene Lektüre!!!

Veröffentlicht am 10.02.2017

Wenn das Herz spricht...

Schlaflos in Manhattan
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Schon seit Kindheitstagen sind Paige, Eva und Frankie eng befreundet und leben zusammen in Manhattan in einem Haus, das Paiges Bruder Matt gehört. Nachdem Paige in ihrer Kindheit einen schweren Herzfehler ...

Schon seit Kindheitstagen sind Paige, Eva und Frankie eng befreundet und leben zusammen in Manhattan in einem Haus, das Paiges Bruder Matt gehört. Nachdem Paige in ihrer Kindheit einen schweren Herzfehler hatte und die meiste Zeit im Krankenhaus verbringen musste, ist sie nun rundum zufrieden mit ihrem Leben, denn sie arbeitet auch mit ihren Freundinnen zusammen in einer Eventagentur. Aber eines Tages erhalten sie alle drei ihre Kündigung anstatt der ersehnten Beförderung und sind ratlos, wie es nun weitergehen soll, schließlich will die Miete bezahlt werden. Da kommt in Gestalt von Jake, der beste Freund von Paiges Bruder Matt, rettende Hilfe herbei. Auf seinen Vorschlag hin machen sich die drei Frauen selbständig und gründen kurzerhand ihre eigene Eventagentur. Aber bis es soweit ist, haben sie jede Menge Schwierigkeiten zu bewältigen, allerdings macht auch Jake Paige das Herz schwer, denn der Playboy spukt ihr ständig im Kopf herum, obwohl er nicht der Richtige für sie ist. Kann sie sich Jake aus dem Kopf schlagen oder verdreht sie ihm den seinen?
Sarah Morgan hat mit ihrem Buch „Schlaflos in Manhattan“ den Auftaktroman für ihre neuen Trilogie vorgelegt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, rasant und fesselt den Leser ab der ersten Minute. Es geht in diesem Roman zwar hauptsächlich um die Liebe, allerdings greift die Autorin auch andere Themen auf wie eine schwere Krankheit, verschiedene Schicksalsschläge, Arbeitslosigkeit und enge Freundschaften zwischen Frauen aber auch zwischen Männern, und das natürlich alles vor der tollen Kulisse der Multikulti-Weltstadt New York. Der Spannungsbogen wird gemächlich aufgebaut und steigert sich innerhalb der Handlung immer weiter. Die Geschichte ist auch nicht so vorhersehbar, wie man es sonst vermuten würde.
Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und liebevoll in Szene gesetzt. Sie wirken authentisch und lebensecht, teilen ihre täglichen Sorgen mit dem Leser, der sich dadurch immer mehr wie ein stummer Beobachter als Teil der Protagonisten fühlt. Paige ist eine sympathische Frau, die schon einiges in ihrem Leben durchmachen musste. Vielleicht wirkt sie deshalb oft ein wenig zu stur und energisch. Sie lässt sich nicht unterkriegen und steckt mit ihrem Elan und ihrem Mut alle anderen an. Sie hat aber auch die Angewohnheit, jeden und alles unter Kontrolle zu haben und kann manchmal damit ihrem Umfeld das Leben schwer machen. Eva ist die Chaosqueen in dem Frauentrio, aber sie ist eine sehr gutmütige Frau, mit der man Pferde stehlen kann. Frankie ergänzt das Trio als nüchterner und sachlicher Charakter, sie ist nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen und ist der Ruhepol der drei. Matt ist der überfürsorgliche Bruder, der seine Schwester nicht aus den Augen lassen will und alle Schwierigkeiten und Belastungen von ihr fernhalten will. Er wirkt oftmals wie ein sympathischer Wachhund. Jake ist Unternehmer, der typische Playboy, der sich nicht fest binden will. Schon als Kind verließ in seine Mutter und er wurde zur Adoption frei gegeben. Das hat ihn und sein Leben geprägt.
„Schlaflos in Manhattan“ ist ein unterhaltsamer und prickelnder Liebesroman, der sich wunderbar lesen lässt und den Leser in eine Weltmetropole führt, um dort in Gedanken ein tolles Abenteuer zu erleben. Absolute Leseempfehlung für alle Romantikerinnen, die schöne Liebesgeschichten mögen!

Veröffentlicht am 04.02.2017

#Führtsiewiederein

Wer Furcht sät
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Ein Londoner Taxifahrer nimmt einen Fahrgast auf und gerät so an seinen Mörder, denn er wird überwältigt und in den Katakomben Londons von einem vierköpfigen Henkergremium vor laufender Kamera gehenkt. ...

Ein Londoner Taxifahrer nimmt einen Fahrgast auf und gerät so an seinen Mörder, denn er wird überwältigt und in den Katakomben Londons von einem vierköpfigen Henkergremium vor laufender Kamera gehenkt. Das Video wird ins Netz gestellt und DC Max Wolfe kommt so an seinen neuen Fall. Bei den Ermittlungen mit seinem Team wird schnell klar, dass der Tote wegen Pädophilie vorbestraft war. Kaum geht Wolfe den ersten Hinweisen nach, gibt es bereits den nächsten Toten, einen Banker, der ein Kind überfuhr und dafür nur eine geringe Strafe verbüßen musste. Als es den dritten Henkersmord gibt, einen Drogensüchtigen, der Senioren überfallen hat, um sie auszurauben, stehen das polizeiliche Ermittlungsteam immer noch vor einem Rätsel, denn alle Opfer hatten außer ihren Vorstrafen nichts gemein und kommen auch aus verschiedenen sozialen Schichten. Wer hat sich hier zum Rächer ernannt und warum nur bekommen sie in der Öffentlichkeit solch einen Zuspruch? Wann gibt es den nächsten Gehängten? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, wobei Max sich selbst in große Gefahr begibt.

Tony Parson hat mit seinem Krimi „Wer Furcht sät“ seinen 3. Fall um den Ermittler Max Wolfe und sein Team vorgelegt, der den Vorgängern in atemloser Spannung in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist rasant und flüssig, bereits nach den ersten Seiten ist der Leser mitten im Geschehen und als stummer Beobachter bei der ersten Hinrichtung dabei. Der Spannungsbogen wird gleich sehr hoch angelegt und bleibt bis zum Finale hindurch auf diesem hohen Niveau. In diesem Roman beleuchtet der Autor das Thema „Selbstjustiz“ und gibt Anlass zum Nachdenken, zumal Hauptprotagonist Max Wolfe in einem Nebenschauplatz eine Witwe und ihrer Kinder unterstützt, die durch die Urteilsverkündung der Mörder ihres Ehemanns und Vaters regelrecht verhöhnt werden und man selbst als Leser Zweifel hat, ob es hier mit rechten Dingen zugeht, zumal man derlei Fälle in letzter Zeit immer wieder in der Presse verfolgen kann. Auch die historischen Hintergrundfakten über das alte Gefängnis Newgate und die „Stadt unter der Stadt“ wurden sehr gut vom Autor recherchiert und mit der Handlung verflochten.

Die Charaktere sind sehr differenziert ausgearbeitet und wirken dadurch sehr lebendig und authentisch. Max Wolfe ist ein alleinerziehender Vater, der sich liebevoll um seine schulpflichtige Tochter und den gemeinsamen Hund Stan kümmert. Man merkt ihm an, dass er sich in Gegenwart seiner kleinen Familie entspannen kann. Aber auch beruflich ist er ein durchaus mitfühlender Mensch, der ein offenes Ohr für seine Kollegen hat und sie in jeder Weise unterstützt. Gleichsam wirkt Max manchmal wie ein Pitbull, der nicht eher zur Ruhe kommt, als bis er die Lösung des Problems gefunden hat. Dabei geht er recht akribisch vor und hinterfragt immer wieder die Dinge, die vor ihm liegen. Auch die Nebenprotagonisten wie Max‘ Freund Jackson sind sehr gut getroffen und haben mit ihren eigenen Erlebnissen dazu beigetragen, der Handlung noch mehr Spannung und Nervenkitzel zu verleihen.

„Wer Furcht sät“ ist ein sehr spannender und unterhaltsamer Kriminalroman, der mit seiner Thematik zum Nachdenken anregt, dabei kurzweilige Lesestunden verspricht und den Leser bis zum Finale zappeln lässt. Absolute Leseempfehlung, auf den nächsten Band darf man schon gespannt sein!

Veröffentlicht am 28.01.2017

Die Zutaten für Liebe

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Seit Andrew Knight sein Jurastudium geschmissen und seine Leidenschaft aufs Kochen verlegt hat, ist er zu einem berühmten Küchenchef mit eigenem ausgebuchtem Restaurant in Boston avanciert. Doch immer ...

Seit Andrew Knight sein Jurastudium geschmissen und seine Leidenschaft aufs Kochen verlegt hat, ist er zu einem berühmten Küchenchef mit eigenem ausgebuchtem Restaurant in Boston avanciert. Doch immer mehr fühlt sich Andrew ausgebrannt und findet keinen Spaß mehr an seiner Arbeit. So beschließt er kurzerhand, eine kleine Auszeit zu nehmen und fährt mit seinem Wagen nach Maine. Dort trifft er eher ungeplant auf Brooke Day, als er mit seinem Wagen fast einen Unfall verursacht und sein Auto vor einen Baum setzt. Brooke nimmt ihn widerwillig mit in den elterlichen Familiengasthof mit eigenem Restaurant, um Andrew eine Übernachtungsmöglichkeit zu geben, bis der Wagen repariert ist. Schnell ist Andrew verzückt von den im Restaurant angebotenen Speisen ebenso wie von Brooke. Auch Brooke erwärmt sich nach anfänglichem Misstrauen immer mehr für Andrew, dessen Vorliebe fürs Essen und dessen Zubereitung sie immer wieder erstaunt, und lässt sich von ihm sogar aushilfsweise in der Küche unterstützen. Allerdings hat die Sache einen Haken, denn Andrew hat Brooke nicht erzählt, welchen Beruf er in Wahrheit ausübt. Wird Brooke ihm das verzeihen?

Poppy J. Anderson hat mit ihrem Buch „Taste of Love – Geheimzutat Liebe“ einen sehr unterhaltsamen und amüsanten Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge angefüllt mit Humor und Witz, der Schlagabtausch zwischen den Protagonisten ist fast wie ein auf einer Bühne geführter Schwertkampf, bei dem keiner nachgeben oder verlieren will. Der Leser ist ab der ersten Seite mitten im Geschehen und kann sich von diesem Pageturner kaum trennen, so viel Spaß macht die Lektüre. Durch die wechselnden Perspektivwinkel erhält der Leser sowohl in die Gedankenwelt von Andrew als auch von Brooke und erfährt einiges über ihren Hintergrund und ihre Wünsche. Die Spannung baut sich durch die geschickt platzierten und teils wahnsinnig witzigen Dialoge auf und zieht sich durch die gesamte Geschichte.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und wirken mit ihren Ecken und Kanten sehr lebendig und authentisch. Andrew ist ein attraktiver und netter Mann, der eine Vorliebe für gutes Essen hat, das Kochen liebt und genießt. Sein familiärer Hintergrund schnürt ihm oftmals die Kehle zu, fühlt er sich doch als schwarzes Schaf der Familie unter lauter Politikern und Juristen. Einzig seine Tante Daisy scheint zu ihm zu halten, doch auch die will ihn in einer TV-Show unterbringen, um ihn berühmt zu machen. Völlig ausgebrannt fühlt Andrew sich nur noch leer und flüchtet geradezu aus Boston, um den Kopf frei zu bekommen und vielleicht eine Lösung zu finden, wie er wieder Spaß am Leben haben kann. Ausgerechnet dann trifft er auf Brooke. Brooke ist eine sympathische, fleißige junge Frau, die ihre Eltern in nur jeder Weise unterstützt. Eigentlich ist sie studierte Journalistin, doch seit ihre Mutter schwer erkrankte, hat sie ihren Job aufgegeben und die volle Verantwortung für das Familienrestaurant übernommen, damit ihr Vater sich voll und ganz auf seine Ehefrau konzentrieren kann. Brooke ist eine warmherzige Person, die das Herz auf der Zunge trägt, stur wie ein Esel und leider nicht verhindern kann, dass ihr Gesicht rot glüht, wenn sie verlegen ist. Auch die anderen Protagonisten unterhalten und vor allem stützen die Handlung mit ihren eigenen kleinen Geschichten.

„Taste of Love – Geheimzutat Liebe“ ist ein sehr witziger und unterhaltsamer Liebesroman, der einem mit eigenem Charme wundervolle Lesestunden bereitet und den man aufgrund seiner Sogwirkung ab der ersten Seite nicht mehr aus der Hand legen kann. Absolute Leseempfehlung und gespannte Erwartung auf den nächsten Band aus der Feder der Autorin!