Für Naturliebhaber
Spuren lesenWie unterscheidet man eigentlich die Spuren von Haushunden, Wölfen und Rotfüchsen? Und wie erkennt man an den Hinterlassenschaften (=Losungen) eines Tieres, um welche Art es sich handelt? Diese und weitere ...
Wie unterscheidet man eigentlich die Spuren von Haushunden, Wölfen und Rotfüchsen? Und wie erkennt man an den Hinterlassenschaften (=Losungen) eines Tieres, um welche Art es sich handelt? Diese und weitere spannende Fragen beantworten Stefanie Argow und Ulrike Fokken in ihrem Buch „Spuren lesen“. Dabei wechseln sich rein sachliche Texte mit persönlichen Erfahrungen ab, die die beiden Autorinnen in In- und Ausland gesammelt haben. Dabei erzählen sie auch, wie sie überhaupt zum Thema gekommen sind und warum sie in ihrer Freizeit so gerne Wald und Wiesen nach Fußspuren absuchen, Federn auflesen und in Kothaufen herumstochern.
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass dieses Buch wirklich ansprechend gestaltet ist. Zwischen den einzelnen Kapiteln finden sich immer wieder schöne Tierillustrationen in Farbe und die passenden Pfoten- bzw. Hufabdrücke sind sowohl im jeweiligen Abschnitt als noch einmal am Ende des Buches gesammelt aufgezeichnet. Das macht das Nachschlagen für eigene Entdeckungen ganz einfach. Für Interessierte gibt es dann auch noch Literatur- und Website-Empfehlungen, Links zu Studien und ein hilfreiches Glossar.
Es ist ungemein spannend zu lesen, was uns Spuren alles über einen Lebensraum verraten können, zum Beispiel, wie viele Wildtiere sich tatsächlich mitten in Großstädten wie Berlin herumtreiben. Oder dass Füchse und Kaninchen sich manchmal ein- und denselben Bau teilen. Dass im April 2013 wieder Wisente im Rothaargebirge angesiedelt wurden, die seitdem zu einem wahren Politikum geworden sind. Oder dass Dachse sich gegenseitig besuchen und in fremden Bauen, so genannten Burgen, auch übernachten.
Zwischen all diesen Informationen spürt man auf jeder Seite die Begeisterung der Autorinnen und ihre Liebe zur Natur – und das ist geradezu ansteckend, so dass man sich am liebsten gleich selbst auf die Suche begeben möchte. Dabei machen Stefanie Argow und Ulrike Fokken aber auch eines ganz deutlich: Diese Vielfalt an Tieren und ihr Lebensraum muss geschützt werden, wenn auch noch viele weitere Generationen aus den Spuren lesen wollen.