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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2017

Lustig

Keine Sau hat mich lieb
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Burgi Schweinsteiger lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder im tiefsten Bayern - genauer gesagt in Untermarktlbrunn und ist die hiesige Metzgerin. Außer ihrer Freundin Anni und dem Schulfreund Snake, der ...

Burgi Schweinsteiger lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder im tiefsten Bayern - genauer gesagt in Untermarktlbrunn und ist die hiesige Metzgerin. Außer ihrer Freundin Anni und dem Schulfreund Snake, der jetzt eine Wirtschaft betreibt, hat sie niemanden. Doch dann taucht ein toller Typ im Dorf auf - ein Zimmermann auf der Walz. Doch der entscheidet sich für die verheiratete Anni. Dies wird jedoch nicht Burgis größtes Problem, nein, es kommt noch toller. Ihr Vater fährt nach einem ausgiebigen Gelage in der örtlichen Wirtschaft ausgerechnet Rocky, den 30.000 € teuren Dorfstier um. Burgi und ihr Vater wissen sich nicht anders aus der Affäre zu ziehen, als ihn zu verwursten....

Das Buch ist der absolute Wahnsinn! Es liest sich so toll, man mag gar nicht mehr aufhören und die Enttäuschung ist groß, wenn man es zu klappt. Denn man möchte einfach mehr davon! Der Schreibstil ist bombastisch - leicht, locker und eine tolle Prise bayrische Mundart. Die braucht aber niemanden abschrecken, denn man versteht es leicht - und wenn mal nicht, ist hinten im Buch ein tolles Glossar (nicht zu vergessen die leckeren Rezepte...). Was mir persönlich gut gefällt, ist die Ausgewogenheit des Buches. Es gibt Stellen, da kann man sich vor Lachen fast nicht mehr halten, um dann auch wieder auf sehr nachdenkliche Stellen zu treffen. Ein absoluter Hingucker ist jawohl auch das niedliche Cover.

Auch wenn Burgi laut Titel meint "Keine Sau hat mich lieb" - da täuscht sie sich gewaltig. Ich mag sie wirklich sehr und hoffe auf weitere Unterhaltung mit ihr!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Unbedingt lesen

Die Burg der Könige
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1524. Die Königsburg Trifels verfällt zusehends. Die Tochter des Burgvogten Philip von Erfenstein, Agnes, wächst in totaler Freiheit und ohne mütterliche Erziehung auf. Ihre Weggefährten sind Mathis, der ...

1524. Die Königsburg Trifels verfällt zusehends. Die Tochter des Burgvogten Philip von Erfenstein, Agnes, wächst in totaler Freiheit und ohne mütterliche Erziehung auf. Ihre Weggefährten sind Mathis, der Sohn des Schmieds, Tristan, ein Mönch sowie ihr Falke Parcival.
Der Kurfürst verlangt trotz der Armut der Bauern seine Abgabe, die er jedes Jahr erhöht. Burgvogt Philipp kämpft zusammen mit Graf Friedrich von Löwenstein - Scharfeneck sowie Mathis als Geschützmeister gegen Raubritter Hans von Wortingen, da dieser Wegezölle kassiert, raubt und mordet. Doch bei diesem Zug gegen den Raubritter stirbt Philipp plötzlich. Agnes muß ihm zuvor noch versprechen, Friedrich gegen ihren Willen zu heiraten. Da sie immer wieder Träume hat, in denen sie auf der Flucht ist, beschließt sie, ins Kloster Eußertal zu reisen, um etwas über sich selbst heraus zu finden.
Im Kloster Eußertal trifft sie auf Mathis, der mit einer Gruppe Bauern gegen die Herrschaft der oberen Herren ankämpft. Sie reisen zusammen nach St. Goar, um endlich mehr über Agnes Vergangenheit zu erfahren. Eine abenteuerliche Reise beginnt...

"Die Burg der Könige" ist ein toller historischer Roman, der dazu noch wunderschön aufgemacht ist. Schon das Cover ist ein Hingucker. Dann schlägt man das Buch auf und findet eine wunderschön gestaltete Karte und ein sehr hilfreiches Personenregister vor. Am Ende des Buches dann als Highlight noch die Chronik des Bauernkrieges. Weiterhin zu erwähnen ist die schöne rotgehaltene Verzierung der Seitenzahlen.
Liest man den Roman, hat man eine sehr spannende Geschichte mit historischem Hintergrund, in der auch Personen ihren Platz finden, die tatsächlich gelebt haben. Toll recherchiert!
Die Charaktere sind sehr greifbar beschrieben, man lernt die unterschiedlichen Eigenschaften schätzen und lieben. Man meint, man wäre mitten unter ihnen. In diesem Buch ist alles vereint: Krieg, Liebe, Abenteuer und tolle Rittergeschichten, Phantasie verwoben mit wahren, historisch belegten, Begebenheiten.
Trotz des gewaltigen Umfanges des Buches wird es an keiner Stelle langatmig, im Gegenteil. Es ist so spannend, daß man die vielen Seiten nur so durchfliegt.
Ein unbedingt empfehlenswertes Buch!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Spannend wie gewohnt

Letzte Ausfahrt Neckartal
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Leichenfund auf der Rastanlage Neckartal. Wolfgang Treidler und Carina Melchior von der Kripo Rottweil übernehmen den Fall. Doch sie dürfen nicht ungestört ermitteln, der BKA Ermittler Rüdiger Paschl wird ...

Leichenfund auf der Rastanlage Neckartal. Wolfgang Treidler und Carina Melchior von der Kripo Rottweil übernehmen den Fall. Doch sie dürfen nicht ungestört ermitteln, der BKA Ermittler Rüdiger Paschl wird ihnen vor die Nase gesetzt. Und dieser glaubt an eine islamische Terrororganisation und läßt sich durch nichts von seiner Ermittlungsrichtung davon abbringen. Doch Melchior und Treidler ermitteln trotz allen Widerständen auf ihre Art. Als plötzlich der Tote lebendig auftaucht und Melchior ein dubioses PC-Programm entdeckt, wird der Fall brisant.... Ein Zeuge nach dem anderen wird ermordet... Doch wer spioniert Treidler und Melchior hinterher?

Auch der zweite Fall für Treidler und Melchion ist sehr spannend! Das Buch liest sich sehr gut und flüssig. Die Spannung wird hoch gehalten, man weiß definitiv bis zum Schluß nicht, wie der Fall ausgeht. Die Charaktere sind gut beschrieben, vor allem Mehmet Bayram, der durch einen dummen Zufall zum Opfer wird. Er erfüllt jedes Klischee. Auch die Entwicklung von Treidler und Melchior wird sehr gut weiterhin beschrieben. Duch diesen Fall erfährt man nun auch sehr wichtige Details aus Melchiors Vergangenheit, die ihr Verhalten erklären. Auch Treidler entwickelt sich in privater Hinsicht sehr positiv. Im Übrigen hat man bei dem Buch wirklich das Gefühl, auf alte Bekannte zu treffen. Womit nicht gemeint ist, daß man den ersten Band "Schwarzer Neckar" unbedingt vorher gelesen haben muß. Es lohnt sich, muß aber nicht sein.



Für mich ein würdevoller und gelungener Nachfolgeband zu "Schwarzer Neckar"!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Spannend

Wut im Quadrat
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Olivia von Sassen ist auf dem Weg von Berlin zu ihrer neuen Dienststelle in Mannheim, als sie aus dem Zug heraus in einer S-Bahn im Rangierbahnhof Mannheims einen Mord beobachtet. Trotz schneller Betätigung ...

Olivia von Sassen ist auf dem Weg von Berlin zu ihrer neuen Dienststelle in Mannheim, als sie aus dem Zug heraus in einer S-Bahn im Rangierbahnhof Mannheims einen Mord beobachtet. Trotz schneller Betätigung der Notbremse und Information der Polizei, ist keine Leiche zu finden. Und wie das Leben so spielt, erscheinen auch noch ihre neuen Kollegen am vermeintlichen Tatort. Ihr Einstand scheint an Peinlichkeiten kaum zu überbieten zu sein. Doch dann wird am Rheinufer eine Leiche gefunden, es stellt sich heraus, daß es sich um die vermißte Leiche aus dem Bahnhof handelt. Olivia ist direkt mit ihren neuen Kollegen mit der Aufklärung eines Mordfalles beschäftigt....

"Wut im Quadrat" ist ein tolles Debüt! Die Handlung ist von Anfang an sehr spannend. Schon der Prolog mit der Erklärung des Begriffes "Wut" ist außergewöhnlich. Und schon ist der Leser in der Handlung gefesselt. Dazu liest sich das Buch wunderbar schön fließend, es kommt keinerlei Stockung in der Handlung auf. Die Charaktere sind sehr einfühlsam und lebensecht beschrieben. Vor allem Olivias Sorge um ihren ersten Eindruck bei den neuen Kollegen kommt gut rüber. Denn dies kann wohl jeder Leser nachvollziehen. Dazu die detailgetreue Beschreibung Mannheims und seiner besonderen Straßenbezeichnungen - als Leser fängt man an, sich zu fragen, ob man selbst in diesem Straßenwirrwarr zurecht käme, so gut ist alles beschrieben.

Ein sehr gelungenes Debüt von Alexander Emmerich, welches riesiges Potential für eine ganze Serie an Büchern hat!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Wunderschön

Der Sternengarten
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Schleswig im Jahre 1640. Die junge Sophie lebt allein mit ihrer kleinen Schwester Melissa, nachdem ihr Vater und ihr Bruder Christian von einer Reise nicht zurückgekehrt sind. Schweren Herzens beschließt ...

Schleswig im Jahre 1640. Die junge Sophie lebt allein mit ihrer kleinen Schwester Melissa, nachdem ihr Vater und ihr Bruder Christian von einer Reise nicht zurückgekehrt sind. Schweren Herzens beschließt Sophie, Melissa bei der Kräuterfrau Johanna zu lassen und im Schloß Gottorf als Gartenjunge zu arbeiten. Dort lernt sie Farid, einen jungen Perser, kennen. Als beide älter werden, finden sie in Liebe zueinander. Das Glück wird durch den mörderischen Ritter Rantzau jäh zerstört. Sophie findet Halt, indem sie beim ehrgeizigen Plan des Herzogs Friedrich, einen begehbaren Globus zu bauen, mitwirkt. Doch nach vielen Wirren wird Sophie klar, was in ihrem Leben wirklich wichtig ist, und sie macht sich auf, dieses Ziel zu erreichen.

Das Buch macht den Leser schnell klar, wie hart die Zeiten damals für das einfache Volk waren. Ich finde es gut, daß die Autorin sich im Anhang beim Ritter Rantzau entschuldigt. Schließlich hat der noch Nachfahren, und wer möchte schon so einen Teufel zum Vorfahren haben. Ich werde auf jeden Fall an Christian Rantzau denken, wenn ich an Schloß und Dorf Rantzau vorbei fahre. Auch das Schloß Gottorf, seine Gärten und den Globus sieht man jetzt mit anderen Augen. Wenn man bedenkt, wie lange Jahre Menschen daran gearbeitet haben, weiß man diese Sache zu schätzen.

Das Buch ist beides: Eine Geschichte über ein Liebespaar, daß es sehr schwer hat, zueinander zu finden, und eine Beschreibung der Zeit, in der blutrünstige Horden das Land unsicher machten. Ein Menschenleben zählte damals nicht viel. Auf jeden Fall ist es ein interessantes Eintauchen in eine andere Zeit!