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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2020

Eine Zugfahrt mit Leiche

Mord im Santa-Express
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Im November kann man sich ja schon mal langsam auf Weihnachten einstimmen, deshalb habe ich mir "Mord im Santa-Express" von Jan Beißen geschnappt.
Ein Toter in einem Zug - und es gibt keine bzw. viele ...

Im November kann man sich ja schon mal langsam auf Weihnachten einstimmen, deshalb habe ich mir "Mord im Santa-Express" von Jan Beißen geschnappt.
Ein Toter in einem Zug - und es gibt keine bzw. viele Verdächtige. Das erinnert auf den ersten Blick an Agatha Christie und ihren "Mord im Orientexpress". Wer diesen Stil mag, der wird auch hier auf seine Kosten kommen.
Der Krimi zeichnet sich durch sehr sympathische und unterschiedliche Figuren aus, die sich alle zufällig begegnen, weil sie an Heiligabend im ICE von Hamburg nach München sitzen. Ich fand es gelungen, wie die einzelnen Figuren und die Beweggründe für ihre Reise kurz vorgestellt wurden, denn so konnte man sie immer gut einordnen.
Ansonsten ist die Handlung relativ unaufgeregt, was für eine entspannte Lesestimmung sorgt. Es gibt wie gesagt einen Toten, allerdings geht es recht unblutig zu. Man kann den Krimi also auch mit schwachen Nerven lesen.
Eingeteilt ist das Buch in unterschiedliche Kapitel, die sich an den verschiedenen ICE-Haltestellen orientieren. Das war sehr passend und hat das Setting nochmals unterstrichen. Erzählt wird auch aus den unterschiedlichen Perspektiven der Reisenden bzw. Zugangestellten, sodass immer wieder kleine Cliffhanger entstehen, die zum Weiterlesen animieren.
Es gibt einige überraschende Wendungen, allerdings ist die Lage nie so verzwickt, dass man als geübter Krimileser nicht schon eine Vorahnung entwickelt. Das fand ich allerdings nicht schlimm.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und auf jeden Fall Lust auf Weihnachten gemacht.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Mal etwas anderes...

Schlafe jetzt für immer
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Bei diesem Buch hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Ich wollte einfach sofort wissen, wie es möglich sein kann, das ein Kind Tatorte eines Mörders zeichnet, ohne das die Handlung ins mystische ...

Bei diesem Buch hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Ich wollte einfach sofort wissen, wie es möglich sein kann, das ein Kind Tatorte eines Mörders zeichnet, ohne das die Handlung ins mystische abrutscht, sondern in der Realität bleibt.
Die Plotidee finde ich äußerst gelungen und auch die Umsetzung hat mir gefallen. Leider weiß man durch den Klappentext schon ziemlich viel, was mich beim Lesen etwas gestört hat, da ich endlich neue Infos wollte.
Positiv hingegen war der Prolog, der sofort Spannung aufbaut, sodass man weiterlesen möchte.
Im Gegensatz zu anderen Thrillern ist "Schlafe jetzt für immer" nicht in Ich-Form aus Sicht der Hauptperson geschrieben, sondern in diesen Passagen schaut man durch die Augen des Mörders. Am Anfang war das etwas verwirrend, aber dann hat es sehr gut gepasst, denn seine Beweggründe sind spannend und hätten ruhig noch etwas mehr in den Fokus gestellt werden können.
Das Buch geht auf jeden Fall unter die Haut, denn einige Passagen sind richtig gruselig. Hier hat es der Autor wirklich geschafft, auch diese eher phantastisch anmutenden Ereignisse in einen realen Hintergrund zu setzen. Leider war es aber an einigen Stellen auch etwas too much - dann wirkte die Handlung sehr gekünselt und aufgebauscht.
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gefesselt und ich habe es in kurzer Zeit durchgelesen. Eine spannende Idee, die für mich gut umgesetzt wurde. Den Autor behalte ich auf jeden Fall im Blick!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Charmant, witzig, rätselhaft

Bunburry - Schlechter Geschmack ist tödlich & Tod eines Charmeurs
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Für mich ging es wieder zurück nach Bunburry, allerdings habe ich die Teile bisher nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen, was aber nicht schlimm ist. Dadurch, dass die einzelnen Episoden abgeschlossen ...

Für mich ging es wieder zurück nach Bunburry, allerdings habe ich die Teile bisher nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen, was aber nicht schlimm ist. Dadurch, dass die einzelnen Episoden abgeschlossen sind und man das drumherum auch so mitbekommt, kann man die kurzen Geschichten auch ohne Vorkenntnisse genießen.
Mir gefällt das Setting sehr gut: Das kleine Bunburry, sehr dörflich, aber trotzdem belebt, ist ein Ort, den ich selbst mal besuchen würde. Seine Bewohner sind liebenswert, ein bisschen schrullig und eigen, was dazu führt, dass die ein oder andere witzige Situation entsteht - gerade wenn ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen.
Ganz besonders habe ich die beiden Damen Liz und Marge ins Herz geschlossen. Sie sind so sympathisch und mit ihrer neugierigen Art, den Verbindungen zu den anderen Dorfbewohnern und ihrem selbstgemachten Karamel die perfekten Ermittlerinnen. Auch Alfie finde ich als Kontrast sehr gelungen, auch wenn er an der ein oder anderen Stelle sehr verschlossen wirkt.
Der Fall an sich ist sehr kurzweilig, sodass man ihn perfekt zwischendurch lesen kann. Allerdings darf man jetzt nicht sooo viel Spannung erwarten, denn im Vordergrund steht, wie für einen Cosy-Krimi üblich, die Art und Weise der Ermittlungen. Es ist auch so, dass das Ende dann relativ schnell kommt, man als Leser aber schon eine Ahnung hat, was genau passiert ist.
Mir gefällt die Serie richtig gut und ich werde auf jeden Fall "dranbleiben".

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Sympathische Lady, spannende Ermittlung

Lady Arrington und die rätselhafte Statue
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Es war mein erster Cosy-Krimi rund um Lady Arrington, aber sicher nicht mein letzter!
Der Leser begibt sich mit der Protagonistin auf eine Kreuzfahrt - nicht ihre erste. Ich hatte keine Vorkenntnisse, ...

Es war mein erster Cosy-Krimi rund um Lady Arrington, aber sicher nicht mein letzter!
Der Leser begibt sich mit der Protagonistin auf eine Kreuzfahrt - nicht ihre erste. Ich hatte keine Vorkenntnisse, aber das war überhaupt kein Problem. Man kommt auch so schnell in die Geschichte hinein und alles wichtige wird wiederholt, sodass es keine Verständnisprobleme gibt.
Sehr interessant und spannend fand ich die Örtlichkeiten, denn das Kreuzfahrtschiff schippert durch Asien. Man lernt in Ansätzen eine ganz andere Kultur kennen, was einfach super war. Hiervon hätte ich mir noch mehr gewünscht, denn die Eindrücke von den Landausflügen waren gut, aber gingen ein bisschen unter.
Im Mittelpunkt steht aber, dass Lady Arrington ein Verbrechen aufklären muss. Dabei werden ihr viele Steine in den Weg gelegt, die sie mit Witz, Verstand und Unterstützung ihrer Freunde aus dem Weg räumt.
Die Figuren sind wirklich super. Nicht nur die Protagonistin, auch die Nebenrollen haben mich begeistert. Irgendwie hat jeder einen Spleen, der ihn liebenswert macht und für Unterhaltung sorgt. Ich habe mich beim Lesen richtig wohlgefühlt.
Die Ermittlungen kommen aber auch nicht zu kurz. Natürlich ist es ein gemütlicher Krimi, die Spannung ist jetzt nicht soooo hoch, muss es aber für meinen Geschmack auch gar nicht sein. Man kann viel miträtseln und am Ende werden alle losen Fäden gut miteinander verbunden.
Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen!

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Wallner und Kreuthner in Aktion

Schafkopf
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Das Buch steigt direkt mit dem ersten Mord ein: Während Polizeiobermeister Kreuthner für das Polizeiabzeichen trainiert, wird vor seinen Augen ein Mann erschossen. Dass gerade er vor Ort war, fand ich ...

Das Buch steigt direkt mit dem ersten Mord ein: Während Polizeiobermeister Kreuthner für das Polizeiabzeichen trainiert, wird vor seinen Augen ein Mann erschossen. Dass gerade er vor Ort war, fand ich super witzig - denn schon im ersten Band hatte ich das Gefühl, dass er Verbrechen nur so anzieht.

Aufgebaut ist der Krimi ähnlich wie der erste Teil. Es gibt die Haupthandlung in der Gegenwart, aber auch immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Hier hatte ich ehrlich gesagt manchmal meine Schwierigkeiten, da ich lange keine Verbindung herstellen konnte und sich die Passagen auch etwas in die Länge gezogen haben. Auf der anderen Seite waren sie auch unheimlich erschreckend, da das ernste Thema "Häusliche Gewalt" thematisiert wird.

So ernst wie diese Passagen waren, so bringen die übrigen Personen den Leser immer wieder zum Schmunzeln. Auch hier war Wallners Opa mein absoluter Favorit für witzige und zugleich kuriose Situationen. Das hat die Stimmung dann wieder aufgelockert.

Die Ermittlungen ziehen sich etwas in die Länge, weil es kaum Anhaltspunkte gibt. Dadurch gestaltet sich auch das Miträtseln ganz schön schwer.

Allerdings wird man bei der Auflösung entschädigt: Denn endlich kann es "Klick" machen und die einzelnen Handlungsstränge fallen auf ihren Platz. Ich hatte mehr als ein Aha-Erlebnis und es passt einfach alles zusammen. Das hat mich richtig beeindruckt.

Alles in allem steht der zweite Teil dem ersten in nichts nach. Auch hier gibt es von mir 4 Sterne und ich muss mir jetzt unbedingt auch die anderen Bände holen. Aufzuholen habe ich ja genug...

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