Unterhaltsame Fortsetzung mit Schwächen
Eisige WellenStory:
Alina und Mel sind aus den Fängen des Dunklen entkommen und seitdem auf der Flucht. Doch dieser ist ihnen dicht auf den Fersen. Mit einem zweitem Kräftemehrer beabsichtigt er Alinas Macht noch weiter ...
Story:
Alina und Mel sind aus den Fängen des Dunklen entkommen und seitdem auf der Flucht. Doch dieser ist ihnen dicht auf den Fersen. Mit einem zweitem Kräftemehrer beabsichtigt er Alinas Macht noch weiter zu stärken und sie weiter an sich binden. Fast schon scheint sein Plan aufzugehen, jedoch bekommen die beiden unerwartete Hilfe, sodass sie sich wieder befreien können. Gemeinsam mit Prinz Nikolai von Ravka kehren sie zurück in die Hauptstadt. Dort setzen sie alle Hebel in Bewegung um den Armeen zu neuer Größe zu verhelfen und die Stadt vor einem Angriff des Dunklen zu rüsten, jedoch hat Alinas neue Kraft auch Schattenseiten und während sie immer mächtiger wird, wendet sie sich immer mehr von der ab, die sie einst war…
Inhalt/Schreibstil:
Ich muss gestehen der zweite Teil hat mir teilweise besser als der erste gefallen. Die Szenerie und die Geschehnisse sind gut ausgearbeitet. Außerdem werden viele neue Charaktere vorgestellt, die unheimlich faszinierend rüberkommen, von denen man gerne liest und auf die ich mich im dritten Teil der Reihe freue.
Doch auch die Fortsetzung plätschert teilweise vor sich hin, ohne dass die Kapitel für die Entwicklung des Buches eine Rolle spielen. Meiner Meinung nach werden die Längen gekonnt durch einen neuen Charakter, Prinz Nikolai überspielt, der ständig Witze reist und äußerst charmant ist. Seine Art ist äußerst erfrischend und bringt einen ungewohnten Ton in Fantasybüchern zum Vorschein, doch irgendwann war dieses ganze Gefasel einfach too much und mehr trash, als ein richtiger Roman, sodass man ihn in ernsten Momenten auch nicht ernst nehmen konnte.
Die letzten Kapitel des Buches werden hingegen zum Mittelteil wieder unerwartet spannend und holen das unausgeschöpfte Potential zum Vorschein. Der Schluss ist so geschickt geschrieben das man sich fragt, was danach kommt und man nicht wirklich ahnt, wo die Geschichte hingeht.
Charaktere:
Während Alina als Charakter im ersten Teil nicht wirklich greifbar war, sondern eher durch ihre rasche Wandlung von der einfachen Kartenleserin zur mächtigen Grischa auffällt, bessert sich dies im zweiten Teil, denn sie gewinnt eindeutig an Tiefe und zeigt auch Gefühle, die man spüren kann. Trotzdem ist sie für mich weiterhin widersprüchlich, wobei Alina eine plötzliches starkes Auftreten hat und Führungsstärke aufweist, die man zwar durch ihren Kräftemehrer erklärt, die aber so schnell von statten geht, dass es nicht glaubhaft rüber kommt.
Kommen wir zu Prinz Nikolai. Er überzeugt durch seine charmante Art und seine Wandelbarkeit ist äußerst faszinierend, außerdem kauft man ihm sein Leben auf See irgendwie gerne ab.
Bezüglich des Dunklen bin ich leider enttäuscht, denn obwohl er zu Anfang des Buches vorkommt, spielt er die meiste Zeit in „Eisige Wellen“ keine große Rolle, sondern ist nur nebensächlich und bleibt eher ein blasser Charakter. Dies ist schade da er einer der Gründe ist, warum ich die Reihe eigentlich lese.
Fazit:
Eine Solide Fortsetzung, die tiefer in die magische und dunkle Welt Ravkas und zu deren Bewohnern vordringt, doch definitiv Luft nach oben lässt. Aber trotz einiger Schwächen freue ich mich auf den dritten Band!
Sterne: 3 von 5 Sternen
Dieses Buch wurde mir durch Netgalley.de als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.