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Veröffentlicht am 04.11.2020

Spannender, aber Potenzial bleibt weiterhin ungenutzt

Synthia: Band 2
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Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Auch dieses Cover gefällt mir wieder wahnsinnig ...

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Auch dieses Cover gefällt mir wieder wahnsinnig gut. Es passt auch hervorragend zu Band eins!
Der Titel passt ebenso gut auf den Inhalt wie der Titel zu Die Sanduhr des Lebens.

Meine Meinung:
Es hat sich in Das Herz Falba eigentlich nicht allzu viel an meinem Eindruck, den ich zu der Reihe in Band eins bekommen habe, geändert.

Zwar ist die Protagonistin hier deutlich erträglicher, auch wenn sie immer noch oft nicht so schlaue Entscheidungen trifft. Auch der Schreibstil wirkt um einiges ausgereifter und flüssiger – allein deshalb macht das Lesen hier mehr Spaß!
Aber auch Das Herz Falba, das direkt an die Ereignisse von Die Sanduhr des Lebens anknüpft, weist immer noch ein sehr rasantes Tempo auf, unter dem das Worldbuilding und die Charaktere, nicht zuletzt die Spannung leiden. Auch hier hat Synthia wieder leichtes Spiel und all ihre Probleme lösen sich stets in Luft auf.

Was mir hier besser gefallen hat, ist dass der Fokus verstärkt auf dem Dunklen Fürsten liegt. Man lernt ihn ein bisschen besser kennen und seine Bösheit macht ihn zu einer interessanten Figur. Dennoch hätte ich mir auch bei ihm ein wenig mehr Liebe zum Detail gewünscht. Wieso handelt er so, wie er es tut? Was genau treibt ihn an und aus welchen Gründen möchte er seine Macht um jeden Preis behalten? Warum möchte er mit Synthia zusammenarbeiten anstatt sie einfach beseitigen zu wollen?
Auf all diese Fragen bekommt man keine Antworten, sodass er – wie auch der Rest der Geschichte – eher blass bleibt, obwohl er so viel Potenzial gehabt hätte.

Toll fand ich auch die kleinen Rätsel zwischendurch, zu denen sich der Leser selbst seine Gedanken machen kann. Aber auch hier hatte Synthia leider wieder überhaupt keine Schwierigkeiten, diese Probleme zu lösen. Entweder kannte sie das Rätsel schon vorher oder ihr kam die Lösung nach ein paar Minuten Nachdenkens bereits in den Sinn. Ich hätte es in der gesamten Reihe wirklich begrüßt, wenn sie man an einer Aufgabe scheitert oder zumindest nicht ganz so schnell einen Ausweg findet. So allerdings ist man fast dazu geneigt, die Kapitel nur noch zu überfliegen und zum Ende zu springen, da man ja ohnehin weiß, dass sie alles ohne größere Schwierigkeiten schafft.

Nichtsdestotrotz fand ich Das Herz Falba, auch wenn alles sehr vorhersehbar ist, um einiges packender als Die Sanduhr des Lebens. Es wird für Synthia und ihre Freunde gefährlicher und auch blutiger (was wiederum vielleicht nicht so ganz in die augenscheinliche Zielgruppe passt), und es kommt zumindest etwas Spannung auf.
Gerade das große Geheimnis um die Beziehungen zwischen Synthia, Mark, Steve und dem Dunklen Fürsten untereinander war für mich jedoch leider überhaupt kein großes Geheimnis. Mir war bereits ganz am Anfang klar, was die Vier verbindet, aber trotzdem wird in der Auflösung ein großes Drama darum gemacht.

Das Ende der zweiteiligen Reihe ist sehr offen. Man fragt sich, ob da noch was kommt oder ob es das jetzt gewesen sein sollte. In letzterem Fall wäre ich allerdings nicht unbedingt zufrieden damit – das offene Ende passt sehr gut –, aber das ist wiederum Ansichtssache.

Fazit:
In Das Herz Falba merkt man einen deutlichen Qualitätsanstieg zu Band eins insbesondere in Bezug auf den Schreibstil, aber auch was die Spannung angeht. Nichtsdestotrotz bleibt das Hauptproblem, das ich mit Synthia hatte, das gleiche: Die Protagonistin steht vor einer großen, gefährlichen Reise, der viel Potenzial zu einer hervorragenden Urban Fantasy innewohnt. Dieses Potenzial bleibt jedoch ungenutzt, indem die einzelnen Aufgaben von Synthia mit links gelöst werden, ohne dass sie sich groß anstrengen muss. Der Leser wird so durch die Stationen gehetzt wie bei einem Staffellauf und Charakterentwicklung, Worldbuilding und Spannung bleiben leider auf der Strecke.
Der Plot ist auch hier wieder sehr vorhersehbar, allerdings hatte ich mit Das Herz Falba um einiges mehr Spaß als mit Die Sanduhr des Lebens.
Synthia ist eine nette Reihe für zwischendurch, die sich durchaus lohnt, die aber auch leider ihr Potenzial nicht annähernd ausschöpft und deshalb kein Highlight werden kann. Vielleicht ist sie auch einfach an jüngeres Publikum gerichtet.
3,5/ 5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2020

Von Voodoo und Revolution

LOA
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Aufmachung:
Das Cover gefällt mir richtig gut. Die ganze Covergestaltung erinnert vom Aussehen an Zeichnungen aus dem Voodoo-Bereich – es passt also hervorragend zum Inhalt. Gleichzeitig wird ihm durch ...

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir richtig gut. Die ganze Covergestaltung erinnert vom Aussehen an Zeichnungen aus dem Voodoo-Bereich – es passt also hervorragend zum Inhalt. Gleichzeitig wird ihm durch die Farbgebung und das Spiel von Licht und Schatten etwas Geheimnisvolles verliehen. Das Cover ist ein Hingucker und macht neugierig auf mehr.
Der Titel Die Weiße Mambo passt ebenfalls. Man hat diese Begriffe zumindest mal vorher gehört, allerdings konnte ich mir nicht so richtig etwas darunter vorstellen. Das hat sich beim Lesen dann auch ergeben. 😉

Meine Meinung:
Hmmm… Joa, ehrlich gesagt tue ich mich etwas schwer damit, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Es ist keinesfalls so, dass mir LOA nicht gefallen hat. Allerdings hat es mich auch nicht wirklich umgehauen und ehrlicherweise bin ich auch froh, dass ich das Buch beendet habe. Wirkliche sachliche Gründe dafür gibt es jedoch nicht, es ist vielmehr einfach so ein Gefühl. Deshalb habe ich lange überlegt, was ich in diese Rezension schreiben könnte…

LOA erzählt in zwei verschiedenen Zeitlinien, die Kapitel sind abwechselnd aus Zoés und Mokabis Sicht geschrieben. Dabei ist mir positiv aufgefallen, dass Meineke die Cuts so gesetzt hat, dass sie beim Lesen nicht stören und auch die Spannung nicht beeinträchtigen, sondern im Gegenteil sogar steigern. Oft hat man es ja bei unterschiedlichen Perspektiven oder Zeitlinien, dass durch einen abrupten Wechsel die Spannung unterbrochen wird. Das ist hier eben nicht der Fall.

Allerdings muss ich im gleichen Atemzug auch betonen, dass es auch gar nicht viel Spannung gab, die man hätte unterbrechen können. Die meiste Zeit ist leider nicht besonders viel passiert, das gilt vor allem für Zoés Handlungsstrang. Das Buch zeichnet sich eher durch viele Dialoge und Erklärungen aus und verhältnismäßig wenig Handlung.
Dadurch bleibt die Spannungskurve, wie gesagt, durchgehend im unteren Bereich, wodurch sich die 408 Seiten sehr in die Länge ziehen. Obwohl ich die Thematik des Buches grundsätzlich interessant fand und die Handlung die meiste Zeit auch so gut wie gar nicht vorhersehbar war, hatte ich beim Lesen nicht dieses Gefühl, dass ich mich nicht mehr vom Buch lösen konnte und unbedingt weiterlesen musste.
Erst zum Ende hin wird kommt einiges an Spannung auf, die dann auch in einem guten Cliffhanger endet. Ob das ausreichend ist, dass ich dem Erscheinungstermin des Folgebandes herbeisehne, kann ich jetzt noch nicht wirklich sagen, da noch keiner veröffentlicht wurde. Aktuell würde ich sagen, dass mich der Fortgang von Zoés Geschichte nicht allzu sehr reizt, aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja, sobald mehr von Band zwei bekannt wird.

Sehr gut hingegen hat mir gefallen, dass die Charaktere allesamt sehr gut ausgereift und dadurch ohne Ausnahme vielschichte Figuren sind. Selbst die Nebenfiguren sind etwas Besonderes, das man nicht so ohne Weiteres in irgendeine Schublade stecken kann; auch vom Schreibstil her kann man sie so gut voneinander unterscheiden kann, dass keine Nennung von Namen notwendig ist, um zu wissen, um wen es gerade geht. Ähnliches ist auf die unterschiedlichen Zeitlinien übertragbar: Die Autorin hat ihren Schreib- und Sprechstil auf die Gepflogenheiten der jeweiligen Zeit angepasst. Selbst wenn es also keine Hinweise in den Kapitelüberschriften gegeben hätte und keine Namen genannt worden wären, hätte man allein anhand des Schreibstils gut erkennen können, zu welcher Zeit die Erzählung gerade stattfindet.

Trotz allem muss ich auch hier leider sagen, dass mir weder Zoé noch Mokabi großartig ans Herz wachsen konnten.
Mokabi weist zwar unter allen Figuren die stärkste Charakterentwicklung auf, dennoch fand ich ihn durchgehend unsympathisch. Das hat nicht mal unbedingt einen greifbaren Grund, ich konnte mit ihm einfach nicht warmwerden.
Zoé trifft in meinen Augen viel zu oft (selbst für ihre noch jungen 16 Jahre) sehr kindische, unüberlegte Entscheidungen, was beim Lesen irgendwann anstrengend wird. Ihre stark ausgeprägte Naivität macht das Ganze leider nicht viel besser.
Gerade was meine Empfindungen gegenüber beiden Protagonisten angeht, kann ich der Autorin trotzdem nichts vorwerfen. Sie hat bei der Charakterisierung, wie gesagt, auf jeden Fall alles richtig gemacht. Dass ich weder mit Zoé noch mit Mokabi eine richtige Bindung aufbauen konnte, ist sehr subjektiv.

Am allerbesten hat mir an LOA gefallen, dass man merkt, wie intensiv die Autorin an allem recherchiert hat. Bevor ich dieses Buch gelesen habe, wusste ich, dass Voodoo als Glaubensrichtung existiert, viel mehr war mir darüber jedoch nicht bewusst. Meineke bringt einem in diesem Buch die Grundzüge des Voodoo-Glaubens näher; kompliziertere Sachverhalte erklärt sie sehr gut verständlich, was davon zeugt, dass sie sich mit der Thematik auseinandergesetzt und sie verstanden hat. Auch über die haitianische Revolution von 1791, von der ich ehrlicherweise vorher noch nie etwas gehört hatte, lernt man hier einiges. Bemerkenswert dabei ist, dass die Autorin sogar echte historische Figuren in ihre Erzählung mit eingebaut ist, über die man in dem Glossar hinten etwas mehr erfährt. Damit habe ich bei dem Buch gar nicht gerechnet; diesbezüglich wurde ich also positiv überrascht.

Fazit:
Die Weiße Mambo ist ein solider Auftakt, bei dem es durch das sehr langsame Erzähltempo allerdings bis zum Ende dauert, dass sich etwas Spannung aufbaut. Das führt dazu, dass sich die gut 400 Seiten sehr zäh anfühlen und man trotz wirklich interessanten Inhalts nicht das Bedürfnis verspürt, unbedingt weiterlesen zu müssen. Die Figuren, insbesondere die Protagonisten, sind allesamt außerordentlich gut ausgereift. Trotzdem konnte ich mit den Figuren nicht so richtig warmwerden, was jedoch einfach auf subjektiven Empfindungen berührt und nichts ist, was man der Autorin vorwerfen kann.
Besonders positiv fällt die intensive Recherche der Autorin hinsichtlich des Voodoos, aber auch der haitianischen Revolution auf. Obwohl es sich hierbei um ein (weitgehend) fiktives Werk ist, kann man also beim Lesen einiges lernen! 😊
3,5/ 5 Lesehasen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2020

Zäher Anfang aber starke Charaktere!

Priest of Bones
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Vielen lieben Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar! ♥
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir richtig ...

Vielen lieben Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar! ♥
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir richtig gut. Im Vordergrund ist der Titel, der durch die beiden Knochen, die das „of“ einrahmen, auffällt, dahinter ist genau in der Mitte ein blutiger Dolch, der die Straße mit den Häusern links und rechts im Hintergrund zu teilen scheint. Das alles nimmt Bezug auf den Bandenkrieg, um den es in Priest of Bones letztlich geht.
Der Titel ist auch absolut genial. Es gibt eine Stelle, die sich darauf bezieht, und als ich davon gelesen habe, war ich ganz aus dem Häuschen. Ich liebe solche Momente, in denen sich einem der Sinn des Titels entschließt, hier ist das ganz wunderbar. Umso besser, dass sich der Verlag dazu entschieden hat, Priest of Bones zu übernehmen und den Untertitel nur zu übersetzen.

Meine Meinung:
Anders als zur Aufmachung ist meine Meinung zum Inhalt eher zwiegespalten. Ich weiß nicht so wirklich, was ich gegenüber Priest of Bones fühlen soll, denn es ist nicht schlecht, aber es hat mich auch nicht so wirklich vom Hocker gehauen.

Was sehr früh auffällt und was mir persönlich auch sehr gut gefallen hat, ist die Repräsentation verschiedenster Charaktere in diesem Buch. Es gibt sowohl LGBT-Figuren, POC und BPOC als auch eigenständige Frauen. Und das beste: sie sind alle gleichwertig und gleich wichtig, es wird sich nicht irgendwelcher Klischees bedient, keiner ist Mittel zum Zweck oder nur da für die Quote, und jede Figur hat einen eigenen Charakter.
Davon liest man leider immer noch viel zu selten – es sind immer die typischen weißen Heteros die Protagonisten. Peter McLean hat das gemacht, was heutzutage eigentlich selbstverständlich sein sollte.

Generell sind die Figuren hier allesamt sehr stark.
Der Protagonist, Tomas Piety, ist ein sympathischer Mann, der seine Prinzipien hat und dafür einsteht. Er kennt seine Schwächen und steht zu ihnen, toxische Maskulinität ist hier ein Fremdwort (!). Dabei ist er trotzdem nicht zimperlich und durchaus brutal, aber ich würde ihn trotzdem als guten Mann beschreiben.

Sein Bruder Jochen war mir dagegen auf Anhieb eher unsympathisch. Er ist ein nerviger Trunkenbold, der scheinbar nicht viel Verstand hat und lieber erstmal den Mund aufmacht als nachzudenken – eben das genaue Gegenteil von Tomas.
Allerdings merkt man mit fortlaufender Handlung und je mehr man über ihn, seinen Bruder und ihre Vergangenheit erfährt, dass viel mehr in ihm steckt als das (Gleiches gilt für Tomas). Das ist ebenfalls etwas, was Priest of Bones besonders auszeichnet: Man bildet sich eine Meinung über Charaktere, aber merkt dann, dass sie viel mehr Dimensionen haben, als man zunächst von ihnen sieht.

Auch über die Nebencharaktere wie Bloody Anne und Billy the Boy bekommt man immer mehr Hintergrundwissen – keine Figur bleibt eintönig, jeder hat seine eigene Geschichte und persönliche Motive, die man nicht immer sofort durchschaut. Dadurch bleibt die Handlung auch dann interessant, wenn gerade nicht so viel passiert.

Das ist nämlich leider etwas, was mich anfangs ein wenig gestört hat. Besonders dann ist der Plot nämlich noch sehr zäh und es dauert, bis die Handlung soweit aufgebaut ist, dass etwas passieren kann. Zwar ist es besonders bei Fantasy normal bei einem Reihenauftakt, dass sich die Geschichte erst einmal aufbauen muss, aber hier war sie teilweise wirklich langweilig. Zum Ende hin kommt dann glücklicherweise etwas Fahrt auf und gerade dann, wenn man denkt, dass erst einmal Ruhe einkehrt, schockiert der Autor noch einmal mit einer unerwarteten Wendung am Ende und natürlich einem Cliffhanger zu Band zwei.

Fazit:
Auch wenn also der Anfang teils sehr zäh ist, kann das Buch dann doch mit gut durchdachten, diversen Charakteren und einiges an Spannung hintenraus überzeugen. Priest of Bones ist ein solider Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht.
3,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Hat einige wirklich überzeugende Aspekte, aber kann nicht begeistern

Die Dunkeldorn-Chroniken - Knospen aus Finsternis
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Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche ...

Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich liebe einfach die Cover dieser Reihe! Sie sind allesamt sehr dunkel gehalten, wobei jedes einen anderen Unterton hat, dieses hier einen gelben. Der helle, leicht geschwungene Titel wird von einer Art Bilder- oder Spiegelrahmen umfasst, darum ranken sich dunkle Dornen und in der Mitte des oberen Drittels ist eine Blüte zu sehen. All das sieht nicht nur düster-märchenhaft aus, sondern bezieht sich ganz eindeutig auf die Pflanze, die der Reihe ihren Namen gibt und die in der Geschichte eine wesentliche Rolle einnimmt: den Dunkeldorn.
Das Cover ist dabei nicht nur ein Hingucker, der sofort alle Blicke auf sich zieht, sondern schafft beim Betrachter auch noch eine Atmosphäre, die der des Inhalts entspricht. Alles in allem also eine sehr gelungene und auch hochwertige Aufmachung!


Meine Meinung:
Ich wünschte, meine Meinung zum Inhalt fiele ähnlich begeistert aus wie zur Aufmachung, aber leider bin ich mit dem Buch und damit letztlich auch mit der Reihe nicht so ganz warmgeworden. Bereits der zweite Teil schwächelte in meinen Augen ein wenig, was vor allem an der sehr niedrigen Plotdichte und dem nur schwer bis gar nicht erkennbaren roten Faden gelegen hat. Ich hatte die Hoffnung, dass sich das im Abschlussband der Reihe vielleicht ändert, da mir der Auftakt mit Abzug kleinerer Mängel ja doch gut gefallen hat, aber tatsächlich empfinde ich über „Knospen aus Finsternis“ ähnlich wie über den zweiten Band. Ich wiederhole hier einfach mal meine Worte aus meinem Fazit zu „Ranken aus Asche“: Vielleicht hätte man die Geschichte besser in eine Dilogie gepackt und etwas komprimiert, ich glaube, dann würden sich die "Dunkeldorn-Chroniken" noch besser lesen.

Nicht ganz so sehr wie dem zweiten Teil, aber doch wesentlich fehlt es auch dem Abschluss der Trilogie an Spannung. Zwar, und auch das habe ich zum zweiten Teil bereits gesagt, leben „Die Dunkeldorn-Chroniken“ vor allem auch durch ihre mystische Atmosphäre und einem detailverliebten, bildreichen Schreibstil, mit dem die Autorin auch sehr viel zwischen den Zeilen ausdrückt, aber nichtsdestotrotz hätte ich mir zwischendurch ein höheres Tempo gewünscht.
Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass „Knospen aus Finsternis“ mich gelangweilt hätte, aber gefesselt war ich leider auch nicht. Das Buch war einfach okay – nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Kann man mal machen.

Darüber hinaus kann ich aber auch gar nicht wirklich greifen, was genau mir an dem Buch nicht gefallen hat. Ich glaube, mir hat einfach das „gewisse Etwas“ gefehlt. Vielleicht hätte man noch ein bisschen mehr auf die Geschichte und die Magie des Dunkeldorns im Detail eingehen können, dafür aber einige Längen zwischendurch einfach verkürzen, sodass die Trilogie insgesamt etwas komprimierter in der Seitenzahl, dafür aber gefüllter an Inhalt wird. Gefühlt kommt gerade dafür, dass das Buch der letzte Teil der Reihe ist, die Geschichte nicht so richtig aus dem Tritt.


Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch Aspekte, die mir an dem Buch und damit auch an der Reihe im Gesamten gut gefallen haben.
Zum einen wird der Konflikt um den Königsgleichen durchaus zufriedenstellend gelöst. Ich finde es super, dass sich die Autorin dazu entschieden hat, aus ihm konsequent einen Villain zu machen und nicht das weichgewaschene, moralisch graue „Er ist böse, aber doch irgendwie nicht“. Die Figur des Königsgleichen ist eine spannende und faszinierende, mit der die Autorin gleichzeitig die Verherrlichung toxischer männlicher Figuren und Grooming – beides deutlich an ihm erkennbar – ausdrücklich und unapologetisch kritisiert. Beides ist in der Buchbubble ja sehr stark vertreten (Stichwort: Darkling aus dem Grishaverse), was ich zum Teil wirklich problematisch finde. Katharina Seck zeigt, dass man deutlich aufzeigen kann, dass das Verhalten einer Figur nicht erstrebenswert oder romantisch ist, und gleichzeitig den Reiz und die anziehende Präsenz dieser Figur beibehalten kann.

Auch die Charakterentwicklung, die Opal hinlegt, hat mir sehr gefallen. Der Königsgleiche foltert und misshandelt sie und natürlich geht das nicht spurlos an ihr vorbei. Es wird deutlich, wie sehr sie nicht nur damit zu kämpfen hat, was er ihr persönlich aktiv angetan hat, sondern auch mit allem, was sie im Laufe der Geschichte herausfindet. Obwohl sie hier und da strauchelt und auch mal nicht die klassische heldenhafte Entscheidung trifft, sondern sich vielleicht auch mal feige oder moralisch verwerflich verhält, steht sie stets wieder auf und bleibt stark. Das macht sie menschlich, wodurch man sich hervorragend in sie hineinversetzen kann und gerne ihren Weg und ihre Entwicklung mitverfolgt. Man spürt ihre Verzweiflung und Wut förmlich am eigenen Leib.

„Du wirst brennen, Ivar Hohenfels. Du wirst leiden für das, was du diesen Menschen angetan hast, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.“ (S. 57/384)


Schließlich kann man mit der Ausbeutung des Dunkeldorns und der Bevölkerung auch deutliche Parallelen zur Verschmutzung unserer Umwelt und der Ausbeutung der Erde und anderer Menschen durch Menschen, vor allem durch westliche Industrie ziehen. Die Autorin kritisiert auf subtile, aber nicht weniger eindrückliche Weise, was in der Hinsicht bei uns alles schiefläuft und welche Auswirkungen unser Verhalten auf unsere Mitmenschen und die Umwelt hat. Ihre Gesellschaftskritik liest sich dabei nicht wie der sprichwörtliche erhobene Zeigefinger, sondern gliedert sich elegant in die Handlung der „Dunkeldorn-Chroniken“ ein, sodass man sich nicht belehrt fühlt, sondern zum Nachdenken angeregt wird. Das ist der Autorin hervorragend gelungen! Auch wenn einen das Buch bzw. die Reihe also inhaltlich nicht immer hundertprozentig mitreißen konnte, nimmt man so dennoch einiges aus der Geschichte nachhaltig mit.


Fazit:
Der Auftakt dieser Trilogie hat mir gut gefallen, die Fortsetzung dann leider weniger und der Abschluss liegt irgendwo dazwischen - wobei ich sagen muss, dass er dann dem zweiten Band noch näher liegt. Ich kann nicht genau greifen, was mir hier nicht so gut gefallen hat; es hat mich einfach nicht durchgehend gefesselt. Die Art und Weise, wie die Autorin den Konflikt mit dem Königsgleichen und dem Dunkeldorn auflöst, ist durchaus zufriedenstellend, aber irgendetwas hat mir hier gefehlt. Vielleicht liegt es an den Längen zwischendurch oder vielleicht hätte ich auch noch mehr Lore um den Dunkeldorn gebraucht, um das alles mehr genießen zu können?
Große Stärken des Buches sind allerdings die Charakterentwicklung, die Opal hinlegt, und die Figur des Königsgleichen im Ganzen, sowie die subtile, aber dennoch deutliche Kritik zum einen an der Verherrlichung toxischer männlicher Figuren und Grooming, die es in unserer Buchbubble oft gibt, zum anderen an Umweltverschmutzungen und der Ausbeutung der Erde durch Menschen.
3/5 Lesehasen

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Irgendwie fehlt der Funke...

Jade City - Familie ist Pflicht
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Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Zur Buchgestaltung ...

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Zur Buchgestaltung kann ich gar nicht viele Worte verlieren, denn sie gefällt mir wieder einmal einfach nur gut. Die grüne Grundfarbe passt natürlich hervorragend zur Jade, die hier eine große Rolle einnimmt. Gut gefällt mir auch das runde Ornament, durch das man wie durch ein Fenster den Scherenschnitt einer Stadt, deren Gebäude an die Ostasiens erinnern, sieht, davor eine Jadekugel, die wiederum umrahmt ist von Flügeln. Um diesen Kreis herum ist der Titel.
Die Innenklappen sind wie das Cover selbst grün-marmoriert gestaltet, sonst findet man dort weiter nichts. Zu Beginn des Buches befindet sich aber eine Karte der Insel Kekon sowie eine detaillierte Karte der Stadt Janloon, anhand derer man auch ablesen kann, welche Stadtteile zu welchem Clan gehören. Das hilft beim Lesen sehr bei der Orientierung. Danach folgt eine Auflistung der wichtigsten Figuren.


Meine Meinung:
Ich habe aus dem englischsprachigen Bookstagram und vor allem auch von einer sehr guten Freundin von mir, die einen ähnlichen Lesegeschmack hat wie ich, bisher ausschließlich Gutes über die „Jade Saga“ gehört. Insofern habe ich mich natürlich riesig gefreut, dass der Knaur-Verlag die Übersetzung herausbringt und dass ich den ersten Teil lesen und rezensieren durfte.
Vielleicht waren meine Erwartungen an „Jade City“ etwas zu hoch, denn letztlich bin ich leider eher enttäuscht aus dem Buch gegangen.

Das liegt zum einen an dem Plot. Liest man den Klappentext, kann man sich schon ein wenig denken, dass die Clans und die Familien Kaul und Ayt, sowie die jeweiligen Strukturen darin eine große Rolle in der Handlung spielen werden, dass es um mafiaähnliche Verhältnisse geht, blutig werden kann und vielleicht auch politisch angehaucht ist.
Ich bin normalerweise ein großer Fan von politischer Fantasy mit vielen Intrigen, bei denen es gerne auch mal gefährlich und blutig zugehen darf. Zudem bin ich eine stark figurenfokussierte Leserin – darauf, dass die Familien hier anscheinend so eine große Rolle spielen, da sie sich miteinander im Krieg befinden, habe ich mich also sehr gefreut. Hinzu kommt dann auch noch das Fantasyelement der Jademagie, und ich habe ein großartiges Epos erwartet, das vielleicht durchaus anfangs seine Zeit braucht, bis es sich entwickelt, dann aber nicht mehr loslässt.

Als ich dann also gut 100, dann 200 Seiten gelesen habe, und es war noch nicht allzu viel passiert, habe ich mir nichts dabei gedacht. Ich lese ja häufig Fantasy und gerade bei Welten, die so kompliziert sind wie diese hier, ist es ja auch notwendig, dass sich das Buch nur langsam aufbaut.
Nach 300 oder 400 Seiten hätte ich mir dann aber schon mehr Spannung gewünscht. Versteht mich nicht falsch: Es gibt durchaus einige Momente, in denen das Erzähltempo angezogen wird und während derer man sich nicht vom Buch lösen kann. Jedes Mal, wenn man dann also glaubt, dass es jetzt endlich losgeht, flacht die Spannung aber wieder ab und es wird sich gefühlt nur unterhalten, oder irgendwer ist auf dem Weg nach irgendwo, oder die Figur, aus deren Sicht das Kapitel gerade geschrieben ist, denkt seitenlang über irgendein Thema nach. Man verliert dabei schnell wieder das Interesse und bekommt das Gefühl, dass die Handlung nur auf der Stelle tritt.
Kurz: Das Buch hat mich auf lange Sicht also schlicht nicht mitreißen können.


Dabei wäre das Potenzial dagewesen!
Die Machtstrukturen sind, wie gesagt, im Normalfall genau mein Ding, und auch das Magiesystem ist faszinierend. Man braucht nicht lange, um zu verstehen, wie genau die Jade die Grünblutkrieger stärker macht, aber im Laufe der Handlung lernt man trotzdem immer mehr dazu, bspw. welche unterschiedlichen Kraftausprägungen es gibt oder wie die Geschichte der Grünblutkrieger aussieht. Einiges bleibt noch offen, aber ich denke, da verschaffen die Folgebände noch mehr Klarheit.

Auch die Kultur Kekons, die augenscheinlich stark an die japanische angehaucht ist, sowie seine Geschichte, die Politik und die Beziehungen zu anderen Ländern, die bspw. an die USA (Espenia) erinnern, und wo sich Parallelen zu unserer Globalpolitik und -geschichte erkennen lassen, sowie die Bewohner der Hauptstadt Janloon und ihre Traditionen und Werte sind allesamt mit so viel Liebe zum Detail ausgearbeitet, dass man sich magisch an diesen fiktiven Ort versetzt fühlt und dabei leicht vergessen könnte, dass es sich hierbei nur um eine Geschichte handelt.
Das geht nur eben leider dadurch verloren, dass man sich von dem Inhalt eher gelangweilt fühlt.


Damit hängt aber auch mein nächster Kritikpunkt zusammen: die Figuren. Lediglich die Kapitel aus Andens Sicht konnte ich genießen, da er die einzige Figur war, mit der ich warm wurde. Zu allen anderen ließ sich entweder die Distanz nicht überbrücken, so Shae, oder sie waren mir schlicht unsympathisch (vor allem Lan und Bero) – und zwar nicht auf die gute Art, die daher rührt, dass die Figuren eben keine Sympathieträger sein sollen und die Charakterisierung dementsprechend gelungen ist, sondern einfach auf die nervige Art.
Alle anderen Figuren waren mir daneben zu blass, zu eindimensional, sodass ich auch da niemanden finden konnte, über dessen Anwesenheit ich mich gefreut hätte. In manchen Fällen waren die Figuren sogar so austauschbar ausgestaltet, dass ich mir noch nicht einmal merken konnte, wer nun wer ist, insbesondere bei den Maik-Brüdern. Da half selbst das Personenregister am Anfang nicht.
Das ist bei einem Buch, das vor allem auch von den Beziehungen der Figuren untereinander lebt, natürlich fatal. Vielleicht war das auch ein Grund dafür, weshalb mich die Geschichte nicht so wirklich mitreißen konnte.


Abschließend will ich nun aber noch einmal betonen, dass ich „Jade City“ trotz aller Kritik nicht schlecht fand, im Gegenteil! Gerade das Magiesystem und das Worldbuilding haben mir ja sehr gefallen, und auf den letzten paar Seiten wird es auch durchaus noch sehr spannend. Bis dahin musste ich allerdings vor allem im Mittelteil schon kämpfen; die meiste Zeit war ich dann doch mehr oder weniger gelangweilt. Ich schätze, meine Erwartungen waren einfach viel, viel zu hoch, und vielleicht haben mir hier die Mafiavibes doch nicht so gut gefallen. Ob ich die Fortsetzung lesen möchte, weiß ich noch nicht.


Fazit:
Ich bin mit extrem hohen Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde dann leider enttäuscht.
Zwar können das Magiesystem und das Worldbuilding überzeugen, aber der Großteil der Figuren und vor allem der Plot konnten mich leider nicht abholen. Ich konnte entweder keine Bindung aufbauen, war genervt, oder gelangweilt. Bei 650 Seiten High Fantasy rechne ich durchaus mit einem längeren Einstieg, aber bis hier mal etwas Mitreißendes passiert, muss man schon sehr viel Geduld aufbringen.
Nichtsdestotrotz, wie gesagt, ein starkes Fundament, das mich vielleicht mehr hätte überzeugen können, wenn ich andere Erwartungen gehabt und wenn die Umsetzung dieses Mafiadings mich hier mehr angesprochen hätte.
Daher gibt es von mir trotz aller Kritik noch 3/5 Lesehasen, aber ob ich die Fortsetzung lesen möchte, muss ich mir noch überlegen.

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