Gelungene Fortsetzung
Worum geht es?
Tagsüber unscheinbare Studentin, abends schillernde Nachtklub-Tänzerin: Lenny James lebt ein gefährliches Doppelleben. Um ihr Geheimnis zu wahren, trägt sie tagsüber nur unförmige Männerkleider ...
Worum geht es?
Tagsüber unscheinbare Studentin, abends schillernde Nachtklub-Tänzerin: Lenny James lebt ein gefährliches Doppelleben. Um ihr Geheimnis zu wahren, trägt sie tagsüber nur unförmige Männerkleider und lässt niemanden zu nah an sich heran. Das gilt ganz besonders für den Frauenschwarm Creed Parker, in den sie sich gegen ihren Willen verliebt hat.
Als Creed eines Abends in dem Nachtklub auftaucht, in dem Lenny arbeitet, und einen privaten Tanz bei Lennys Alter Ego »Daisy« bucht, ist sie so durcheinander, dass es entgegen aller Regeln zu einem heißen Kuss kommt. Zwar erkennt Creed Lenny nicht, doch er verliebt sich in die geheimnisvolle »Daisy« und unternimmt alles, um die Tänzerin näher kennenzulernen. Und während Creed – ohne es zu ahnen – Lenny hinter ihrer Maske immer näher kommt, bahnt sich eine Katastrophe an, die ihr Leben zerstören könnte …
Gestaltung und Schreibstil
Das Cover fügt sich perfekt in das Gesamtbild der Flechter-University-Reihe ein. Der graue Gewitterhimmel stellt symbolisch Lennys innere Gefühlslage da. Zudem passt es perfekt zu ihren grauen Augen.
Die Geschichte wird wechselweise aus Lennys und Creeds Sicht erzählt, was uns einen guten Einblick in deren Gedankenwelt bringt, doch anders wie in anderen NA-Büchern kriegt Lennys alter Ego Daisy ebenfalls Kapitel. Jedes Mal, wenn Lenny bei der Arbeit ist oder Creed mit Daisy spricht, spielt sie ihre andere Rolle. Die Rolle von Daisy, der Stadtbekannten Stripperin.
Das Buch wird mit einem Prolog eröffnet, der aus Daisys Sicht geschrieben ist und uns in ihre Welt ins Dolly House eintauchen lässt. Wie Daisy Creed Widerwillens beobachtet. Und alles schließt mit einem Epilog ab, der ebenfalls im Doll House stattfindet. Außerdem gibt es die ein oder andere Rückblende, die uns zeigt, wie die beiden sich kennengelernt haben oder gibt uns einen Einblick in Lennys Vergangenheit.
Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll und trotzdem mit Gefühlen gespickt.
Charaktere
Lenny James führt ein Doppelleben, um ihr Geheimnis zu waren. In diesem Band ist sie die Protagonistin und man lernt sie von einer neuen Seite kennen. Zuvor schien sie unnahbar mich, doch hier lernt kann sie kennen. Dass ihre kalte und harte Schale einen Grund haben, um sich selber zu schützen. Sie hat sich selber strikte Regeln gesetzt, um eine Grenze zwischen Daisy und Lenny zu ziehen. Sie nutzt Daisy als Ausrede, in ihrer Erscheinung alles machen zu dürfen. Sie spielt eine Rolle und erlaubt sich viel mehr, als wenn sie die „wahre“ Lenny ist. In ihrer „normalen“ Form, verbietet sie sich immer mehr. Sie trägt weitere Kleidung, schminkt sich nicht und bindet ihre Haare zu einem strengen Dutt. Sie hat früh lernen müssen, was es heißt unter Druck zu tanzen. Auch wenn es ihre Leidenschaft ist, gab es Zeiten, wo sie keinen Spaß daran hatte. Sie will es nur für sich machen und niemanden etwas schuldig sein.
Creed hat keinen Plan, was er mit seinem Leben anfangen soll. In den vorherigen Bänden hat er immer losgelöst und sorgenfrei gewirkt. Der Kerl, der immer für einen Spruch zu haben ist und ein Grinsen auf den Lippen trägt. Doch, was will er eigentlich?
Hier bekommen wir endlich unsere Antworten. Seit dem Augenblick, wo Creed Lenny zum ersten Mal gesehen hat, sieht er etwas besonders in ihr. Ist in sie verliebt, doch vor langer Zeit hat er sich gesagt, dass eine Freundschaft besser ist. Sie schleichen Jahre um einander, während es alle anderen bereits wissen, sind Lenny und Creed blind. Er ist absolutes Boyfriend-Material, weshalb ich mich als Leserin auch ein kleines wenig in ihn verliebt habe. Durch seinen Beschützerinstinkt, durch seine Loyalität und durch seine Warmherzigkeit. Aber auch er ist nicht perfekt und muss sein Päckchen mit sich tragen, was ihn nur authentischer macht.
Meine Meinung
Ich war mehr als neugierig auf die Geschichte, besonders nachdem ich den Klappentext gelesen habe, und weil ich ein großer Fan von „Best Friends to Lovers“ bin. Generell finde ich die Idee mit dem Doppelleben interessant und stellt hier ja auch die Problematik dar, aber ich hätte mir ein bisschen mehr das Thema Selbstliebe und –findung gewünscht. Die beiden Themen spielen eine zentrale Rolle besonders in Bezug auf Lenny, die sich hinter einem Alias versteckt. Doch jedes Mal, wenn tiefer eingetaucht wird, habe ich das Gefühl, dass nicht alles rausgeholt wird. Als sie plötzlich sich selber mehr erlauben möchte, habe ich nicht ganz verstanden, wie es dazu kam. Natürlich will sie sich nicht mehr verstecken, aber warum. Das habe ich mich die ganze Zeit gefragt. Was ich hingegen gut fand, war die positive Darstellung des Dolly House. Dass Strippen nicht so negativ ist, wie es in der Gesellschaft dargestellt wird. Dass man sich für diese Arbeit nicht schämen sollte, besonders weil Lenny einfach nur Tanzen will. Ohne Druck und ohne Regeln.
Nebenbei fand ich es spannend die Liebesgeschichte zwischen Lenny und Creed zu verfolgen. Wie sie ihren wahren Gefühlen auf den Grund gegangen sind. Außerdem fand ich es toll die Clique wieder zu treffen. Als Leser hat man auch schon einen kleinen Einblick in den vierten Band bekommen, worauf ich irgendwie gespannt bin. Besonders weil Savy vermutlich an meisten Ähnlichkeiten mit mir hat.
Ich gebe dem Buch 4/5 Sterne, da es mich ebenso gut wie den Vorgänger überzeugen konnte. Es ist eine außergewöhnliche Liebesgeschichte in unserer verrückten Welt mit einen Setting, dass man so noch nirgendwo gelesen hat.