Der Auftakt um Judes Geschichte macht Lust auf mehr
Inhalt:
Im Alter von nur sieben Jahren muss Jude mitansehen, wie ihre Eltern ermordet werden, nur um danach mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs entführt zu werden. Zehn Jahre später versucht ...
Inhalt:
Im Alter von nur sieben Jahren muss Jude mitansehen, wie ihre Eltern ermordet werden, nur um danach mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs entführt zu werden. Zehn Jahre später versucht sie immer noch, um jeden Preis dazuzugehören, was schwierig ist, da Elfen auf Menschen häufig herabsehen. Besonders auf sie abgesehen hat es jedoch Prinz Cardan, der jüngste Sohn des Königs von Elfenheim. Wenn Jude allerdings im Reich der Elfen überleben will, muss sie sich beweisen.
Meinung:
Die „The Folk of the Air”-Trilogie erfährt einen enormen Hype und wenn dies nicht so wäre, bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich überhaupt zu den Büchern gegriffen hätte. Allerdings ging mit diesem Hype auch einher, dass ich bestimmte Erwartungen an dieses Buch hatte. Da die Meinungen, die ich zuvor dazu gelesen habe, allerdings sehr durchwachsen waren, bin ich selbst mit eher gemischten Gefühlen an die Reihe herangegangen. Und ich wollte die Bücher wirklich mögen, aber dann habe ich Band 1 gelesen und ich habe „The Cruel Prince“ nicht gemocht – ich bin ihm absolut verfallen.
Dieses Buch hat mich einfach in so vielerlei Hinsicht überrascht, angefangen damit, dass mich die Protagonistin sehr schnell für sich gewonnen hat. Jude ist mit ihren 17 Jahren deutlich stärker und gerissener, als ich es erwartet hatte, und wirkte kein bisschen pubertär. Letzteres war allerdings die Befürchtung, da es mir mit den Figuren aus YA-Büchern häufig so geht. Hier erschienen mir aber vor allem die Protas schon recht gefestigt zu sein, ohne dabei ihre Jugendlichkeit einzubüßen. So hat mich Cardan auch vollkommen mit seinem Facettenreichtum überrascht, den ich ihm zu Beginn des Buches kein bisschen zugetraut hätte. Aber nicht nur Jude und Cardan mochte ich unglaublich gerne, auch all die Nebencharaktere waren so detailliert gezeichnet, dass ich sofort ein klares Bild von jedem einzelnen hatte.
Noch mehr als die Figuren haben mich allerdings das Worldbuilding und der Plot sowie die damit einhergehenden Intrigen überzeugt. Die Welt, die man hier kennenlernt, ist unglaublich bunt und vielfältig, aber auch genauso grausam und blutrünstig. Gerade letzteres wurde immer wieder deutlich, was das Buch für mich aber nur umso spannender und interessanter gemacht hat. Dass auch die Protagonistin vor diesen Dingen nicht zurückschreckt, hat mir besonders gut gefallen. Sie tut, was nötig ist, ohne sich dabei jedoch selbst vollkommen zu verlieren. Dieser Drahtseilakt ließ sich wunderbar verfolgen.
Überraschungen gab es hier einige und obwohl die Wendung am Ende nicht ganz unvorhersehbar war, war sie zumindest großartig vorbereitet.
Ein Lob gibt es aber definitiv für den Schreibstil und den Humor, denn die Wortgefechte und Gedanken sind stellenweise äußerst humorvoll, ohne es darauf anzulegen. Immer mal wieder musste ich schmunzeln und speziell Judes trockener Sarkasmus war richtig erfrischend.
Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass ich den Auftakt der „The Folk of the Air“-Reihe wirklich großartig fand und es nun kaum erwarten kann, auch die Folgebände zu verschlingen, um zu erfahren, wie die Geschichte rund um Cardan und Jude weitergeht!
Lieblingszitat:
Mithridatism, it’s called. Isn’t that a funny name? The process of eating poison to build up immunity. So long as I don’t die from it, I’ll be harder to kill.