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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

„Eine detaillierte, liebevoll ausgedachte Romantasygeschichte mit ein paar Schwächen“

TausendMalSchon
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Mein erster Eindruck zum Buch:

Das Cover ist ein absoluter Traum, ich war sofort verliebt. Die Farben und die liebevolle, detaillierte Gestaltung, genauso wie der wunderschöne lila, bedruckte Buchschnitt ...

Mein erster Eindruck zum Buch:

Das Cover ist ein absoluter Traum, ich war sofort verliebt. Die Farben und die liebevolle, detaillierte Gestaltung, genauso wie der wunderschöne lila, bedruckte Buchschnitt machen es zu einem Schmuckstück.

Aber nicht nur äußerlich, auch im Inneren steckt so viel Liebe und Hingabe: eine gedruckte Widmung, die Erklärung zur Seelenmagie und eine Karte von Alderney sind dort zu finden.

Jedes Kapitel ist mit einer Illustration und der Zeit versehen in der die Geschichte gerade spielt.

Schreibstil und Lesefluß

Ich bin ganz angetan von Marah Woolfs anschaulichem und detaillierten Schreibstil. Es ist leicht sich vorzustellen was sie erzählt. Ganz besonders die verschiedenen Zeiten hat sie super transportiert und es hat mir gefallen all die kleinen Details darüber zu erfahren. Die Geschichte wird aus Sasha's Sicht erzählt, das gefällt mir immer gut. Leider sind die Kapitel sehr lang, aber dafür übersichtlich in Absätze unterteilt.

Zur Geschichte:

Die Idee zur Geschichte hat mir super gut gefallen. Der Aufbau der Seelenmagie war ganz neu für mich. Durch den Prolog, der die Vorgeschichte zu Sasha's Entscheidung kurz erzählt war es leicht sich gleich zurecht zu finden.

Leider hatte ich Probleme damit an der Story dran zu bleiben, weil vieles sich wiederholt und sich damit alles in die Länge zog. Es kam bis fast zum Ende keine richtige Spannung auf und es hat mich bis dahin auch nichts gefesselt, weil an sich vieles vorhersehbar war. Bis auf das traurige Schicksal Cedrics und der anderen Verfluchten fand ich nichts wirklich spannend, fesselnd oder ergreifend.

Und jetzt kommt das Positive :)

Die letzten Kapitel und der Schluss waren alles was ich bis dahin vermisst hatte. Spannend, fesselnd, emotional, ergreifend und wunderschön.

Charaktere:

Die Charaktere waren bis ins kleinste Detail durchdacht und ausgearbeitet. Leider fand ich durch das langgezogene in der Geschichte – bis fast zum Schluss - keinen richtigen Zugang zu ihnen. Die Interaktion zwischen Sasha und Cedric wirkte für mich eher gezwungen als prickelnd, romantisch. Die Schlagabtäusche und die Neckereien der Beiden waren mir zu gestellt und bei der Entwicklung der Beziehung konnte ich nicht mitfiebern. Am besten gefiel mir Fawkes, er war witzig und einfühlsam.

Was mir extrem gut gefallen hat waren die Zeitsprünge und ihre detaillierte Beschreibung dazu. Auch die Umgebung und die Atmosphäre des Insellebens – jeder kennt jeden - fand ich sehr schön und wunderbar beschrieben.

Meine Meinung:

Grundsätzlich hat mir die Idee zur Geschichte sehr gut gefallen, weil das alles neu war für mich – deshalb vergebe ich auch 4 Sterne.

Ich hatte eben leider das Problem, dass sich alles so extrem lang zog. Die Wiederholungen von schon gesagtem, erzählten und geschehenem haben meinen Lesefluss absolut gestört. Die Kapitel waren mir persönlich auch einen ticken zu lang dadurch fiel es mir schwer dran zu bleiben und ich habe erst gegen Ende des Buches richtigen Zugang zu den Charakteren gefunden.

Wovon ich sehr begeistert bin ist Marah Woolfs anschaulicher, detaillierter und liebevoller Schreibstil und die wundervolle Idee der Seelenmagie. Auch die Zeitsprünge und die Inselatmosphäre fand ich ganz wunderbar. Natürlich ganz zu schweigen von diesem Traumcover und der liebevollen Gestaltung des Buches.

Und meine Geduld mit diesem Buch wurde dann auch mit fesselnden und spannenden letzten Kapitel und einem wunderschönen Ende belohnt.

Ich empfehle das Buch jedem, der etwas Geduld aufbringt, den lange Kapitel nicht stören, der eine Vorliebe für geschichtliche Hintergründe hat und eine Liebesgeschichte mag, die etwas länger brauch um zu fesseln.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Ein spannender Auftakt der Reihe mit schwäche im Mittelteil

Project Jane 1. Ein Wort verändert die Welt
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Worum es in der Geschichte geht:

Jane lebt - wenn man das Leben nennen kann - seit über 2 Jahren, tief unter der Erde, in Lengard, einer vermeintlich geheimen Regierungseinrichtung in Sydney.
Dort wird ...

Worum es in der Geschichte geht:

Jane lebt - wenn man das Leben nennen kann - seit über 2 Jahren, tief unter der Erde, in Lengard, einer vermeintlich geheimen Regierungseinrichtung in Sydney.
Dort wird sie fortwährend Tests unterzogen, denn Jane hat eine Gabe, die sie laut sich selbst zu einem Monster macht. Das ist auch der Grund warum sie nicht spricht. Nach über 2 Jahren Tests und den fehlgeschlagenen Versuchen Jane zum sprechen zu bringen bekommst sie einen neuen Gutachter zugeteilt und es wird ihr ein Ultimatum gesetzt. Sollte sie binnen vier Wochen nicht kooperieren muss sie Lengard „verlassen“. Jane hat sich schon mit ihrem baldigen Tod arrangiert, als es doch ganz anders kommt als sie vermutet hat. Eine spannende Zeit beginnt mit neuen Freunden, alten Feinden und vielen Erkenntnissen über sich selbst.

Mein erster Eindruck zum Buch:

Das Cover fand ich sofort richtig cool und es ist rosa :) ich liebe rosa. Der Titel und der Klappentext hatten mich ziemlich neugierig gemacht und somit war klar, dass ich das Buch lesen muss.

Schreibstil und Lesefluß:

Direkt im ersten Drittel des Buches hat mich Lynette Noni so extrem mit ihrer liebevollen und einfühlsamen Schreibweise begeistern können das mir sofort klar war das mir dieses Buch gefallen wird.

Die Geschichte wird aus Janes Sicht in der Ich-Perspektive erzählt das mag ich besonders gerne, denn so kann man sich besser in den Protagonisten hineinversetzen. Lynette Nonis Schreibstil ist anschaulich und lebendig, mir ist es besonders leicht gefallen Emotionen, Umgebung und Atmosphäre mit zu erleben. Dadurch fiel es mir auch total Leicht im Lesefluss zu bleiben, es ist ein über die Seiten hinweg fliegen so toll ließt sich das Buch.
Besonders Janes Gedankengänge fand ich oft witzig und und zum schmunzeln.

Geschichte und Charaktere:

Janes Geschichte ist sehr berührend und spannend. Mir hat sie sehr gut gefallen. Besonders der Teil in dem sie Landon Ward kennen lernt und mit ihm „zusammenarbeitet“.
Jane ist eine tolle Protagonistin und man muss sie einfach mögen. Sie ist so ein liebes Ding und muss so viel durchmachen, dass ich sie am liebsten in den Arm genommen und gedrückt hätte.
Cami hat mir auch sehr gut gefallen, sie stellt sich als richtig tolle Freundin heraus.
Mit Landon hatte ich dann doch meine Probleme, am Anfang fand ich ihn fantastisch das hat sich leider im Laufe der Geschichte geändert. Ich muss sagen seine Wesensänderung hat mich ziemlich getroffen und Jane tat mir dann noch mal ein bisschen mehr leid.

Mein Fazit:
Project Jane ist eine tolle Geschichte über Freundschaft, Verrat, Lügen und Selbstfindung mit der richtigen Portion Action und Spannung.

Lynette Nonis Schreibstil ist lebendig, anschaulich und transportiert Atmosphäre und Gefühle super gut. Es hat richtig Spaß gemacht das Buch zu lesen.

Mein einziger Kritikpunkt ist der Mittelteil der Geschichte, während mir das erste Drittel super gut gefallen und mich so sehr berührt hat - weil Jane eine wahnsinnig tolle Protagonisten ist und dieser Teil sehr einfühlsam und liebevoll geschrieben ist - hat mich der Mittelteil dann nicht so überzeugen können, ich fand ihn etwas gezogen und langweilig.
Im Nachhinein, jetzt wo ich das Ende kenne, ist mir aber klar warum er so geschrieben wurde.

Das letzte Drittel wiederum fand ich sehr spannend. Hier gab es jede Menge Input, Wendungen, offene Fragen wurden beantwortet und neue Fragen aufgeworfen.
Richtig geflasht hat mich aber die Tatsache das sich die komplette Story in eine ganz andere Richtung entwickelt als ich gedacht habe.

Ich werde auf jeden Fall den zweiten Teil lesen, sobald er erscheint.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

„Eine Reise, zwischen Kampf und Kryo, durch die Galaxie“

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Vor einigen Wochen ist mir durch Zufall die Leseprobe von INFINITUM in die Hände gefallen und die hatte mir so gut gefallen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Der Knaur Verlag war so lieb gewesen ...

Vor einigen Wochen ist mir durch Zufall die Leseprobe von INFINITUM in die Hände gefallen und die hatte mir so gut gefallen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Der Knaur Verlag war so lieb gewesen mir ein Exemplar zur Verfügung zu stellen und ich habe mich riesig darüber gefreut.

Von Christopher Paolini hatte ich noch nichts gelesen, aber sehr viel Gutes über seine Buchreihe „Eragon“ gehört. Das Cover seines neuen Sciencefiction Romans ist futuristisch und verträumt, aber auch ohne Schutzumschlag sieht es sehr schön + edel aus. 960 Seiten sind ein Wort, ich glaube es ist das dickste Buch in meinem Regal, trotzdem wollte ich mich vom Umfang nicht abschrecken lassen und mich in das Abenteuer Weltall stürzen. Ein Abenteuer war es auf jeden Fall, nur etwas weniger packend als ich mir das vorgestellt hatte.

Worum es in der Geschichte geht:
Kira ist Xenobiologin. Schwer verliebt und glücklich. Ihr Freund hat ihr einen Heiratsantrag gemacht und die beiden wollen auf Adrasteia, dem Planeten den sie zur Zeit für die Kolonialisierung vorbereiten, sesshaft werden. Am letzten Tag der Mission wird Kira noch einmal raus geschickt, um sich um eine abgestürzte Drohne zu kümmern. Dabei entdeckt sie eine ungewöhnliche Felsformation, die sie ihrem Freund zu liebe, der Geologe ist, untersuchen möchte. Die Sache läuft nicht ganz glatt und sie fällt in eine Felsspalte, dort findet sie ein Artefakt vor. Dieser Fund wird ihr und ihrer Crew zum Verhängnis und verändert all ihre Träume und Wünsche, die sie für die Zukunft hatte.
Eine lange Reise durch die Galaxie beginnt und Kira muss wichtige Entscheidungen treffen, denn es bleibt nicht lange verborgen, dass die Menschheit nicht alleine im Universum ist und es an ihr liegt alle zu retten und einen Krieg zu verhindern.

Zur Geschichte:
Die Geschichte ist übersichtlich in sechs Teile aufgeteilt, diese wiederum sind in Kapitel unterteilt, jeweils mit Überschrift, die anschneidet worum es darin geht.
Am Anfang des Buches findet sich ein Inhaltsverzeichnis + eine Karte der Galaxie. Am am Ende ein sehr hilfreicher Glossar, der alle technischen, wissenschaftlichen + fiktiven Begriffe erklärt, die im Laufe der Geschichte vorkommen. Ebenfalls am Ende führt Paolini eine eigene Zeitentwicklung, chronologisch vom Jahr 1700 bis in das Jahr 2258, seiner Geschichte auf. Hier kann man nachlesen wie sich die Erde während dieser Zeit entwickelt hat + die Menschheit letztendlich zu einem großen Teil ins Universum umgesiedelt ist und weiterhin neue bewohnbare Planeten kolonialisiert.
Erzählt wird aus Kiras Sicht von einem Erzähler. Der Weltenaufbau ist sehr komplex, fantasievoll + beeindruckend. Die Handlung beginnt an Kiras letztem Tag auf Adra hier erfährt man schon ein bisschen über sie + begleitet sie zu ihrer Entdeckung. Danach geht es vier Wochen später weiter und die Auswirkungen des Fundes nehmen ihren Lauf.

Fremde Spezies fallen ein, Kira verändert sich, sie löst etwas fatales aus, findet neue Freunde und begegnet noch mehr Feinden, Allianzen werden gebildet.
Die Handlung ist ebenfalls sehr komplex und fantasievoll ausgedacht, voller technischer und wissenschaftlicher Begriffe, für die sich C. P. sehr viel Zeit nimmt um sie alle bis ins kleinste Detail zu beschreiben und auszuführen.

Die Geschichte folgt einem Kampf/Action und Ruhe Rhythmus. In der Ruhe Phase erfährt man mehr über Kira und kann ihre persönliche Entwicklung mitverfolgen, ebenso gibt es immer wieder neue Erkenntnisse über ihre Entdeckung. In der Kampf/Action Phase werden lange ausführliche Auseinandersetzungen und Kämpfe zwischen der Menschheit und den anderen Spezies beschrieben, hier erfährt man die Hintergründe der Feindseligkeiten untereinander.

Im Laufe der Zeit – die Geschichte ist über Monate erzählt – trifft Kira immer wieder auf neue Menschen, begegnet anderen Spezies, die ihre Entwicklung und die Entwicklung der Story nach und nach weiter bringen. Es gibt einige Wendungen + Verläufe, die der Leser so bestimmt nicht erwarten würde bis die Geschichte in einem großen Showdown – fast – zum Ende kommt. Mit dem Ende selbst lässt Christopher Paolini seine Geschichte langsam ausklingen und dennoch Raum für einen eventuellen Folgeband.

Die Charaktere:
Christopher Paolini hat eine ganz bunte Mischung von Charakteren geschaffen, von der schüchternen Kira, die eigentlich nur heiraten und ein ruhiges Leben führen möchte, über den mutigen Captain der Wallfish, bis hin zum Schiffsgehirn Gregorovich, der an einem Trauma leidet, ist alles dabei.

Die unterschiedlichen Alien Spezies sind sehr, sehr fantasievoll ausgedacht und ausführlich beschrieben.

Kira war mir von Anfang an sympathisch, ihre Entwicklung war ganz deutlich mit zu verfolgen. Ihre Entscheidungen nicht immer nach vollziehbar, aber mutig.

Das Schiffsgehirn, Gregorovich, war mein Liebling. Er war tiefsinnig, poetisch + witzig. Für mich war er der Charakter mit der meisten Persönlichkeit.

Ich konnte mir alle Beteiligten sehr gut vorstellen, aber das Zwischenmenschliche hat mir in der Geschichte sehr gefehlt, es waren zwar ganz viele Charaktere aber es kamen keine Emotionen rüber, ich fand das miteinander nicht lebendig und glaubhaft. Ganz interessant fand ich die Dialoge zwischen Kira und Gregorovich, die hatten ansatzweise etwas von einem miteinander und haben mir gut gefallen.

Schreibstil und Lesefluss:
Christopher Paolini erzählt bildhaft, detailliert und sehr, sehr ausführlich und schweift gerne mal aus. Es gibt nichts was er nicht in einer Szene beschreibt. Das hatte zum Vorteil das ich selbst die wissenschaftlichen + technischen Begriffe leicht verstanden habe, die Handlung selbst sich aber unendlich in die Länge gezogen hat.
Besonders die Beschreibungen der Aliens waren so ausführlich und fantasiereich, das ich oft nicht mehr wusste wie viele Tentakel, Münder oder Augen der Letzte, von dem ich gelesen hatte, jetzt eigentlich hat.

Emotionen wurden leider keine transportiert, hingegen kam die Sciencefiction Atmosphäre aber zu 100% bei mir an. Mit etwas Konzentration lässt sich das Buch sehr flüssig lesen.

Meine Meinung:
Ohne Frage hat Christopher Paolini mit „INFINITUM – Die Ewigkeit der Sterne“ eine wahnsinnig komplexe, bildgewaltige und beeindruckende Welt geschaffen. Und auch die Handlung war sehr komplex, fantasiereich, detailliert beschrieben und sehr ausführlich erzählt.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, ich habe mich sofort in der Sciencefiction Atmosphäre wohlgefühlt. Mit zunehmender Seiten Zahl hat meine anfängliche Begeisterung allerdings abgenommen, weil überhaupt keine Spannung aufkam und mich die Erzählung einfach nicht packen wollte. Die Story wurde zwar immer komplexer, für mich aber auch immer uninteressanter + zuletzt war es mir zu viel von allem. Ab S. 470 war es zu viel Handlung, zu viele Wesen, Verbündetet mit unterschiedlichen + doch gleichen Zielen und zu viele Brennpunkte. Ich war schlicht weg überfordert.
Gelesen hat es sich, trotz der vielen technischen + wissenschaftlichen Grundlagen + Begriffe, mit etwas Konzentration, sehr flüssig. Die Charaktere waren bunt gemischt, nur leider kam kein Miteinander oder Emotionen bei mir an. Das Schiffsgehirn, Gregorovich, war für mich der Einzige mit Persönlichkeit, er war witzig, tiefsinnig und poetisch.
Diese Geschichte war auf jeden Fall unterhaltsam + Sciencefiction Feeling pur. Ich denke wer gerne ausführlich liest, sich auf sehr komplexe Handlungen + Welten, samt Bewohner, einlassen kann und Informationen, die eine Handlung voran bringen, nicht sofort erwartet wird mit diesem Buch sehr viel Spaß haben.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Chaos Walking konnte mich leider nicht wirklich begeistern.

Chaos Walking - Der Roman zum Film
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Worum es in der Geschichte geht:
Todd ist 13 und lebt in New World. Sein Heimatdorf – Prenntistown – wird ausschließlich von Männern bewohnt. Vor Jahren gab es einen Krieg und laut den Erzählungen wurde ...

Worum es in der Geschichte geht:
Todd ist 13 und lebt in New World. Sein Heimatdorf – Prenntistown – wird ausschließlich von Männern bewohnt. Vor Jahren gab es einen Krieg und laut den Erzählungen wurde ein Virus freigesetzt, der alle Frauen getötet und dafür gesorgt hat das alle Männer ihre Gedanken nicht für sich behalten können. Jeder hört die Gedanken von jedem, selbst die Tiere sind davon betroffen. Es herrscht ein ständiger „Lärm“. Todd steht vor seinem 14. Geburtstag an dem er, nach den Regeln von New World, zum Mann wird. Als er im Sumpf unterwegs ist macht er eine Entdeckung, die sein Leben komplett verändert und alles was er glaubte zu wissen fällt in sich zusammen. Der Grund dafür ist Viola, Viola ist ein Mädchen, und die sollte es doch eigentlich nicht mehr geben. Zurück im Dorf führt sein neues Wissen dazu, dass seine Zieh Väter ihn, ausgestattet mit ein bisschen Proviant und dem Tagebuch seiner Mutter, fort schicken, um ihn zu schützen. Jetzt ist er auf der Flucht und muss um sein Leben bangen, denn der Bürgermeister von Prenntistown ist hinter ihm her und verfolgt ganz eigene durchtriebene Pläne.

Zur Geschichte:
Die Geschichte ist in sechs Teile eingeteilt und wird aus Todds Sicht in der Ich-Form erzählt. Dabei spricht er auch immer wieder den Leser direkt an.
In den ersten Kapiteln lernt man Todd und seine Lebensumstände kennen. Erfährt vom Virus, das alle Frauen getötet hat und wie alle Männer seit dem gedanklich verbunden sind. Die Gedankengänge der anderen sind in einer anderen Schrift abgehoben.
Prenntistown wird von Bürgermeister Prenntis unter strenger Aufsicht geführt. Die 147 Männer werden dumm gehalten. Todd darf zum Beispiel nicht lesen lernen, auch alle Bücher sind verboten und wurden verbrannt.
Im weiteren Verlauf geht Patrick Ness auch auf die Nebencharaktere ein und verdeutlicht wie „laut“ es in der Stadt ist.
New World erschließt sich nach und nach und wird sehr fantasiereich und bildlich beschrieben.
Man begleitet Todd + Viola auf ihrer Flucht durch New World, erfährt Geheimnisse, lernt die unterschiedlichen Orte und die Sichtweisen ihre Menschen kennen. Die wahre Geschichte von Prenntistown und die eigentlichen Beweggründe des Bürgermeisters bleiben lange im Dunkel und werden erst fast gegen Ende der Geschichte aufgelöst.
Im Fokus stehen Todds Kampf mit sich selbst, die Ruhe die Viola ausstrahlt, fanatischer Glaube an eine von „Gott gewollte“ Gesellschaft und Geschlechtertrennung.
Es gibt einen kaum merklichen Spannungsbogen, der das Ende in einen Cliffhanger führt und für den zweiten Band alles offen lässt.

Die Charaktere:
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und ich konnte sie mir, äußerlich, auch vorstellen. Leider habe ich keinen Bezug zu ihnen gefunden oder konnte Sympathie für sie entwickeln.
Viola war, dadurch das man ihre Gedanken nicht hören konnte, sehr still und es gab auch im Laufe der Geschichte nicht viel über sie zu erfahren.
Todd war zwar ständig am denken, aber das bestand zu 80 Prozent aus Gejammer.
Zugute halten muss ich Patrick Ness das er aus einem 13/14 Jährigen keinen Superhelden gemacht hat.
Hauptsächlich waren die Charakter sehr negativ, voll Hass oder irgendwelchen fanatischen Plänen, das mag ich im allgemeinen nicht.

Schreibstil und Lesefluss:
Patrick Ness schreibt locker, anschaulich, flüssig und die Geschichte war, zum größten Teil, leicht zu lesen.
Er hat einen Sprachstil gewählt, der einem Jungen in Todds Alter entspricht, das hat mir gefallen.
Die Umgebung war sehr bildhaft beschrieben, leider wurde die Atmosphäre und die Gefühle nicht sonderlich gut transportiert. Bis zur Mitte lässt sich das Buch sehr flüssig lesen, danach wurde es für mich etwas mühselig, weil mir persönlich zu viele Gedankengänge ineinander laufen und es für mich zu verwirrend wurde.

Meine Meinung:
„Chaos Walking“ war leider nicht meine Geschichte. 3 Herzen vergebe ich, weil mir die Idee, der Planet und der lockere Schreibstil gefallen haben. Witzig fand ich auch das man die Gedankengänge von Todds Hund hören konnte. Den Anfang fand ich klasse und ich bin auch sehr schnell in der Geschichte drin gewesen, doch mit Fortschreiten der Seiten wurde es für mich immer zäher, weil einfach nichts passiert bis auf flüchten, laufen, kämpfen, Gedanken und Todds hadern und Gejammer. Einige der Szenen waren für mich auch völlig unglaubwürdig – und das obwohl ich besonders im Fantasybereich sehr tolerant bin. Aber wenn mal jemand von Krokodilen zerfetzt wird, dann ist der Tod. Punkt.
Für mich hat es sich einfach viel zu lange gezogen bis Patrick Ness mal auf den Punkt kommt und die Auflösung war dann auch ziemlich unspektakulär. Zu den Charakteren habe ich keinen Zugang gefunden. Zu gute halten muss ich dem Autor das er aus einem 13/14 Jährigen Jungen keinen Superhelden gemacht hat. Vielleicht hat diese Geschichte auch einen tieferen Sinn? Nur hat er sich mir nicht erschlossen. Geschlechtertrennung, Fanatismus und ein übertriebener Glaube bestimmen die Handlung und enden darin, dass es eigentlich wieder von vorn beginnt. Ein Teufelskreis :D
Wie immer ist meine Meinung absolut subjektiv und soll natürlich niemanden davon abhalten sie ein eigenes Bild zu machen :)

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Veröffentlicht am 24.04.2020

„Religion, Militär, Journalismus. Ein Buch, das mich etwas zwiegespalten zurück lässt“

Das Tor
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Worum es in der Geschichte geht:
In einem unbestimmten Land, zu einer unbestimmten Zeit müssen die Menschen sich für alles was sie tun wollen eine Genehmigung verschaffen. Diese Genehmigungen gibt es ausschließlich ...

Worum es in der Geschichte geht:
In einem unbestimmten Land, zu einer unbestimmten Zeit müssen die Menschen sich für alles was sie tun wollen eine Genehmigung verschaffen. Diese Genehmigungen gibt es ausschließlich bei einem großen Tor, welches nach der Niederschlagung einer Revolution (darauf wird nicht näher eingegangen) plötzlich auftaucht.
Yahya wurde bei den sogenannten „Schändlichen Ereignissen“ angeschossen und möchte sich, statt im Militärkrankenhaus, in einer privaten Klinik die Kugel entfernen lassen.
Doch dafür brauch er die Genehmigung des Tors. Also stellt er sich wie viele andere in die Kilometerlange Schlange und hofft darauf sie bald zu bekommen, denn die Uhr tickt. Wird die Kugel nicht bald entfernt stirbt er. Dabei unterstützt wird er von seiner guten Freundin Amani, seinem ehemaligen Kommilitonen und besten Freund Nagi und dem Journalisten Ihab.
Während sie in der Schlange stehen lernen sie viele Menschen mit den unterschiedlichsten Schicksalen und Anliegen kennen. Menschen, die darauf warten ebenfalls eine Genehmigung für ihre persönlichen Anliegen, vom Tor, zu erhalten.
Aber das Tor denkt überhaupt nicht daran seine Pforten zu öffne, satt dessen erlässt es immer mehr fragwürdige Beschlüsse, um den Menschen das Leben noch schwerer zu machen und sie in ihren Rechten und ihrer Lebensqualität einzuschränken.

Mein erster Eindruck zum Buch:
Das Cover ist farblich nicht mein Fall. Neugierig haben mich der Titel und der Klappentext des Buches gemacht. Der Klappentext hörte sich nach einer tiefgründigeren Geschichte an und das lese ich sehr gerne. Ich hatte von Basma Abdel Aziz noch nichts gelesen und war sehr gespannt darauf was sie umgesetzt hat.

Schreibstil und Lesefluß
Die Geschichte zu lesen war für mich sehr anstrengend. Was mitunter am gewählten Erzählstil lag, für mich war kein wirklicher Erzähler erkennbar, die Perspektive wechselt sehr oft – auch mitten im Kapitel – dazu kam noch das Hörensagen in der 3. Person was mich richtig Mühe gekostet hat, weil es kompliziert und ermüdend zu lesen ist.
Dazu kamen dann noch eingeschobenen Nebensätze, die mich gänzlich verwirrt haben.
Der Schreibstil an sich hat mir gefallen, es gibt super Passagen, die sehr anschaulich und lebendig erzählt wurden. Besonders in der Charakterbeschreibung, fand ich, konnte Basma total glänzen.
Und wenn nicht dieser mühselige Erzählstil gewesen wäre, wäre auch die bedrückende, hoffnungslose Atmosphäre und die Schicksale, der Menschen, bei mir angekommen.

Zur Geschichte:
Anhand der kulturellen Gepflogenheiten und der Tatsache das Basma Abdel Aziz aus Kairo stammt, ist es nicht schwer zu erraten das diese Geschichte irgendwo in Ägypten spielt. Auf die Zeit wird aber auch im Verlauf der Handlung nicht näher eingegangen, da lässt sie ihrem Leser jede Menge Spielraum zur Interpretation.
Die Geschichte handelt von Politik, Militär, Religion und Journalismus. Behandelt sozialkritische Themen wie: Unterdrückung, Verfolgung, Vertuschung, Rede- und Meinungsfreiheit u.v.m.

Sie beschreibt wie die Menschen in der Schlange dem Tor ausgeliefert sind und wie jeder damit umgeht und welche Auswirkungen es auf die Leben der Protagonisten hat.
Grundsätzlich also ein spannendes, interessantes und fesselndes Thema.
Leider hatte ich große Probleme in die Geschichte hineinzufinden. Die Einführung fand ich sehr verwirrend. Es beginnt mit dem ersten Dokument (eine von Yahya's Krankenakten, es folgen noch 5 weitere Akten, außerdem ist das Buch in sechs Teile aufgeteilt), welches Tarik – der behandelnde Arzt im Privatkrankenhaus immer und immer wieder liest und sich Gedanken dazu macht. Dabei erfährt man auch wie er an seinen speziellen Patienten geraten ist.
Danach springt die Erzählung von einem Protagonisten zum anderen, so dass ich nicht wirklich immer wusste wo ich gerade bin und was das ganze jetzt mit der Handlung zu hat.
Ab Teil III (S. 55) hat sich für mich langsam eine Struktur aufgezeigt, zumindest habe ich Yahya's Geschichte verstanden, die meiner Meinung nach auch ansatzweise einen roten Faden hat.
Ansonsten geht es munter und wirr von einem zum anderen Protagonisten und seinem Schicksal weiter, mittendrin die Erlasse des Tors und deren Auswirkung auf die Menschen in der Schlange.
Die „Schändlichen Ereignisse“ werden nicht näher erklärt sondern stehen im Raum, so dass ich mir lange nicht sicher war wer denn nun Opfer und wer Täter sein könnte.
Es wird auch erst nach und nach klar welche Funktion das Tor hat, aber auf die Umstände zur Entstehung wird auch hier nicht eingegangen.

Dennoch hat die Geschichte auch ihre Sonnenseiten und hat durchaus sehr gute Momente, die mich neugierig gemacht haben und fesseln konnten.
Ich fand es interessant wie die einzelnen Menschen mit ihren Schicksalen umgingen und in welche Richtung sie sich entwickelt haben.
Trotzdem bleibt es letztendlich eine Aneinanderreihung von sozialkritischen Erlassen eines allmächtigen Tores, gegen die sich manche, wie z. B. Yahya, auf ihre Art auflehnen und andere es einfach hinnehmen und versuchen für sich das Beste daraus zu machen.

Das Ende ist kompakt und nicht wirklich aussagekräftig, es ist offen und lässt mich als Leser unausgefüllt zurück.

Die Charaktere:
Die Charaktere waren sehr gut und sehr präzise, bis ins kleinste Detail, ausgearbeitet und beschrieben.
Ihre Ängste, Hoffnungen und ihr Verhalten, auch die Entwicklung, während der Geschichte, waren sehr gut – wenn auch nicht ergreifend – beschrieben und aufgezeigt. Sie hätten mich berühren und bewegen müssen und das hätten sie auch, wenn die Geschichte anders erzählt worden wäre.

Meine Meinung
„Das Tor“ lässt mich zwiegespalten zurück. Worum es Basma Abdel Aziz geht und was sie sagen will verstehe ich. Ich bin zwar nicht wirklich mit der Ägyptischen Politik vertraut und ich möchte mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich weiß, dass das Militär dort vorherrscht. Auch im Buch spielt es eine zentrale Rolle, genauso wie Religion und Journalismus. Sie hat sich in ihrer Erzählung vielen sozialkritischen Themen, was diese Bereiche angeht, gewidmet, das finde ich mutig und grundsätzlich hätten mich die Schicksale der Protagonisten bewegt und berührt, wenn nicht dieser, für mich, schwierige Sprach- und Erzählstil gewählt worden wäre, der alles so ungreifbar und ermüdend macht.
Stellenweise hat mir ihr Schreibstil sehr gut gefallen, der dann doch anschaulich und lebendig war, aber das Gesamtpaket war mir zu anstrengend und zu verwirrend.
Ich hatte das Gefühl die Handlung dreht sich im Kreis, für mich war bis auf Yahya's Handlungsstrang kein roter Faden und kein Ziel ersichtlich. Das ständige hin- und herhüpfen zwischen den Protagonisten hat mich völlig verwirrt. Mal hatte es mit dem aktuellen Handlungsstrang zu tun und mal nicht. Es war sehr schwer den Überblick zu behalten oder überhaupt einen Überblick zu bekommen.
Am Ende vergebe ich aber doch noch 3 Sterne, weil es auf seine Art interessant und neu für mich war. Auch die Charaktere, deren Verhalten in dieser hoffnungslosen Situation und ihre Entwicklung waren sehr gut ausgearbeitet und für mich auf eine besondere Art spannend.

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