Facettenreiche Welt, aber reizlose Geschichte
Goldene FlammenAlina ist eine Kartografin in der Ersten Armee von Ravka, während ihr bester Freund Mal ein erfolgreicher Fährtenleser und nicht ganz unbeliebt ist. Als Alina durch einen Zufall Mal das Leben rettet, findet ...
Alina ist eine Kartografin in der Ersten Armee von Ravka, während ihr bester Freund Mal ein erfolgreicher Fährtenleser und nicht ganz unbeliebt ist. Als Alina durch einen Zufall Mal das Leben rettet, findet sie heraus, dass sie eine Grisha mit einzigartiger Macht ist. Sie wird ins Trainingslager der Grisha geschickt, wo sie den Dunklen trifft, der ihr scheinbar helfen möchte.
Meine Meinung
Der Anfang des Buches war packend und ich kam gut in die Geschichte rein. Leider blieb es aber auch nur beim Reinkommen und danach wurde ich nicht wirklich mehr mitgezogen.
Was mir sehr gefiel, war, dass es keine lange Einleitung gab, sondern man befand sich gleich bei Alina und ihrem Leben. Zu Beginn mochte ich Alina sehr gerne. Sie ist eine Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann und auf mich wirkte sie sehr authentisch mit ihren Selbstzweifeln und zum Teil auch etwas oberflächlichen Problemen – aber genau das hat sie für mich so greifbar gemacht.
Mal mochte ich eigentlich auch auf Anhieb sehr gerne. Irgendwie hat er so etwas spitzbübisches an sich, das ich sehr unterhaltsam finde. Diese Freundschaft zwischen den beiden finde ich sehr schön.
Die Geschichte ging auch ziemlich schnell voran und es kam etwas Spannung auf, da nun auch neue Personen eingeführt wurden. Den Dunklen finde ich sehr mysteriös, aber vor allem auch wurde er im Verlauf der Einzige, der mein Interesse für dieses Buch auf Trab halten konnte. Als Leser wurde man im Dunkeln gelassen, da man nicht genau wusste, was der Dunkle vorhat (haha).
Das Worldbuilding gefällt mir sehr, es wirkt sehr durchdacht und ich mag die Welt, in der wir uns befinden. Aber trotzdem kam ich nicht wirklich zurecht damit. Zum einen hat mich etwas am Schreibstil gestört – was ich bis heute noch nicht benennen kann, aber irgendwie kommen mir zu wenig Gefühle rüber. Und zum anderen fehlte mir beim Weiteren voranschreiten der Geschichte der rote Faden. Es ist nichts verkehrt daran, den Leser ein wenig im Dunkeln tappen zu lassen, aber ich hatte absolut nichts, an dem ich mich orientieren konnte. Ich fragte mich manchmal sogar, wieso ich überhaupt weiterlas, wenn es doch nichts gab, an das ich mich klammern konnte.
Und dann von einem Moment auf den anderen passierte alles so unglaublich schnell und ganz ohne Spannung und Drama, dass ich mir nicht sicher war, ob das gerade wirklich passiert ist. Auch Alinas persönliche Entwicklung bekam ich fast gar nicht mit. Und während des Lesens hat das auch ein unangenehmes Gefühl in mir ausgelöst, das mich störte. Die Charaktere waren mit jeder Seite weniger zugänglich und wurden mir tatsächlich unsympathischer (ausser Mal).
Nun, zum Finale: Hätte ich das Buch nicht in meiner Hand gehalten und an den Seiten erkannt, dass es langsam zu Ende geht, hätte ich gar nicht gecheckt, dass es bereits fertig war. Es wurde weder ausreichend Spannung aufgebaut, noch spürte ich es in irgendeiner Art und Weise an den Charakteren, dass gleich etwas passieren würde. Weshalb für mich vor allem das Ende enttäuschend war.
Ich habe noch nie ein Fantasy-Buch gelesen, das so viel Potential hat, aber es meiner Meinung nach nicht richtig genutzt wurde …
Fazit
Der Anfang des Buches hat mich gepackt; vor allem die Welt und die Konstellation der Grisha haben mich begeistert. Leider war das auch alles. Während des Lesens fehlte mir der rote Faden und die Spannung, die mich am Lesen halten sollten. Vor allem um die Mitte herum wurde es sehr in die Länge gezogen.
Die wichtigsten Personen fand ich zu Beginn alle ziemlich sympathisch, aber je weiter die Geschichte voranschritt, desto weniger Einblicke bekam ich in sie und sie kamen mir plötzlich fremd vor.
Das Finale hat mich ziemlich enttäuscht, da ich viel mehr Gefühle und vor allem Unerwartetes erwartet habe.