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Veröffentlicht am 11.02.2017

Top!

Is was, Dog?
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Dunja Hayali ist seit 10 Jahren stolze Besitzerin von Golden-Retriever-Dame Emma. Das Buch handelt davon, wie sie auf den Wunsch, einen Hund zu besitzen, kam, über das penible Auswahlverfahren der Züchterin ...

Dunja Hayali ist seit 10 Jahren stolze Besitzerin von Golden-Retriever-Dame Emma. Das Buch handelt davon, wie sie auf den Wunsch, einen Hund zu besitzen, kam, über das penible Auswahlverfahren der Züchterin bis hin zum erwachsenen Hund. Und natürlich von allen Macken, die man als Hundebesitzer so an den Tag legt. Und dabei läßt sie nichts aus. Angefangen von der sensiblen Namenswahl, die Erlebnisse in der Hundeschule und dem ganz normalen Wahnsinn im Alltag, dem man auf Hundewiesen, in Tierarztpraxen und auf der Straße mit Hundegegnern hat.

Die Autorin hat hier ein wundervolles Buch geschrieben. Es strotz vor Humor und Selbstironie. Ich hatte oft den Eindruck, mir hält jemand den Spiegel vors Gesicht. Schon alleine beim Tierarzt. Für wirklich alles wird SOFORT zum Tierarzt gegangen, vor allem vor einem Wochenende, denn es könnte ja was Schlimmes sein. Ist man selbst krank? Pech, wird schon von alleine wieder besser. Man merkt, daß Dunja Hayali mit Leib und Seele Hundefan ist. Herrlich auch die Abschnitte Wer paßt zu wem?, die Kategorien der Namen, der Reizthemen auf der Hundewiese, der verschiedenen Schlafstättentypen, der Hundecharaktere und nicht zuletzt die Ausreden der Besitzer über die Macken ihrer Hunde. Ich habe selten bei einem Hundebuch so lachen müssen.

Kurz gesagt, dies Buch ist der Hammer. Ein Muß für jeden Hundehalter. Die Autorin schreibt wirklich aus dem Leben. Hier wird sich wohl jeder Hundehalter, der ehrlich ist, wiederfinden. Denn mal ehrlich: welcher Hundehalter ist anders, als in diesem Buch beschrieben? Wer von sich genau wie ich sagt: Ohne Hund lohnt das Leben nicht, liegt mit diesem Buch genau richtig!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Wow!

Deichmörder
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Nachdem Eva in Berlin von einem Stalker verfolgt wurde, ziehen sie und ihr Mann Till nach Kleebüll ins beschauliche Nordfriesland. Der Frieden scheint perfekt, niemand weiß, wo sie sind und auch in der ...

Nachdem Eva in Berlin von einem Stalker verfolgt wurde, ziehen sie und ihr Mann Till nach Kleebüll ins beschauliche Nordfriesland. Der Frieden scheint perfekt, niemand weiß, wo sie sind und auch in der Dorfgemeinschaft finden sie schnell Anschluß und gute Freunde. Doch es ist nicht alles so friedlich, wie es scheint. Die Dorfbewohner erzählen immer wieder von Gespenstern und Hausgeistern. Und eines Tages sieht auch Eva unheimliche Erscheinungen...

Dieser Krimi ist eine Wucht! Absolut toll zu lesen, der Schreibstil von Hendrik Berg ist wunderbar fließend und verliert nie die Spannung. Der Spannungsbogen ist vom ersten bis zum letzten Satz durchgängig hoch. Sobald der erste Satz gelesen ist, kann man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Autor schafft es, dem Leser durch das geschickte Einstreuen von Spökenkiekerei die unheimliche Stimmung, die streckenweise im Dorf herrscht, direkt zu vermitteln. Doch wer jetzt glaubt, dies würde lächerlich wirken (wie es in manchen Romanen leider durch Übertreibungen der Fall ist), der irrt gewaltig. Hier ist wirklich alles gut dosiert und durchdacht. Dazu kommt die liebevolle Beschreibung von Land und Leuten sowie deren Aberglaube. Die Charaktere, egal ob aus der heutigen oder früheren Zeit, sind allesamt gut beschrieben und werden dem Leser sehr nahe gebracht. Besonders zu erwähnen bleibt noch die gelungene Verwebung von den Geschehnissen früher und heute, die doch Parallelen aufweist.

Für mich ein sehr zu empfehlender Krimi mit einem Hauch Mystery. Einfach genial!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Sehr real

Schandweib
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Hamburg, 1701. Ilsabe Bunke hat festgestellt, daß man als Mann leichter durchs Leben kommt und beschließt, sich als solcher auszugeben. Doch ihre Verkleidung wird entdeckt, als sie aufgrund einer Messerstecherei ...

Hamburg, 1701. Ilsabe Bunke hat festgestellt, daß man als Mann leichter durchs Leben kommt und beschließt, sich als solcher auszugeben. Doch ihre Verkleidung wird entdeckt, als sie aufgrund einer Messerstecherei verhaftet wird. Zeitgleich wird eine weibliche Leiche gefunden, der der Kopf fehlt. Da Ilsabe aufgrund ihrer Verkleidung den Leuten sowieso suspekt ist, wird sie schnell als Mörderin hingestellt. Ihr wird Hinrich Wrangel als Verteidiger gestellt. Und dieser glaubt an die Unschuld Ilsabe´s. Doch als ob es nicht reicht, daß Ilsabe es ihm nicht leicht macht ihre Unschuld zu beweisen, bekommt er auch von höchster Stelle Schwierigkeiten.

Das Buch basiert auf dem realen Fall der Ilsabe Bunk. Claudia Weiss hat es durch ihre sehr genauen Recherchen geschafft, diesen Fall dem Leser realistisch zu vermitteln, ohne daß die Unterhaltung gelitten hat. Auch die Art und Weise, wie sie die einzelnen Handlungen (vor allem die Foltermethoden) beschreibt, ist sehr nahegehend und man fühlt sich in die Handlung hinein versetzt, so anschaulich ist alles beschrieben. Daß bei einem real existierenden Fall der Spannungsbogen leicht kurvig ist, liegt in der Sache der Natur und ist für diesen Roman wirklich kein Makel. Die spannenden Kapitel überwiegen eindeutig. Die Charaktere sind wundervoll beschrieben, der Leser kann seine Lieblingscharaktere sehr schnell finden.

Ein tolles Buch für alle, die reale, historische Krimis lieben!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Genial

Steirerkreuz
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Die Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden zu einem sehr kuriosen Tatort ins Mürzer Oberland gerufen. Ein Pilgerer hat in der Nähe des Weges nach Mariazell die Leichen eines Mannes und eines ...

Die Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden zu einem sehr kuriosen Tatort ins Mürzer Oberland gerufen. Ein Pilgerer hat in der Nähe des Weges nach Mariazell die Leichen eines Mannes und eines Hundes gefunden. Beide wurden mit dem Kopf nach unten an einem Baum aufgehangen. Es handelt sich um den sogenannten "Waldmenschen", der seit seiner Haftentlassung nur mit seinen Tieren jahrelang allein im Wald lebte. Doch wieso lebt die blinde Magdalena seit dem Tod ihrer Mutter bei ihm? Schließlich war der "Waldmensch" jahrelang in Haft, da Magdalena einer Vergewaltigung entstammt, die der "Waldmensch" verübt hat... Sandra und Sascha stehen vor einem Rätsel und die Eingeschworenheit der Dorfgemeinschaft macht es ihnen nicht leichter....

"Steirerkreuz" ist ein sehr gelungener Alpen-Krimi aus Österreich. Hier ist alles beinhaltet, was ein Leserherz sich wünscht. Spannung vom ersten bis zum letzten Satz, eine gelungene Prise Humor und ein Fall, der etwas leicht mysteriöses an sich hat. So, wie es sich für ein kleines Dorf in den Alpen gehört, spielt auch ein wenig Katholizismus mit, der sehr gut verpackt ist. So heißt hier die Mutter Maria und die Tochter Magdalena, auch im weiteren Verlauf wird der Leser noch einige versteckte Hinweise finden. Auch unangenehme Themen kommen zur Sprache: so hat Sascha aufgrund seiner eigenen kindlichen Erfahrungen nicht unbedingt volle Sympathien für den Dorfpfarrer, der zudem auch noch früher einmal unter Verdacht stand. Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und durchdacht. Die Hauptcharaktere Sandra und Sascha sind sehr sympathisch dargestellt. Auch wenn dies bereits der vierte Fall für Sandra und Sascha ist, kommt man auch sehr gut ohne Vorkenntnisse klar. Claudia Rossbacher versteht es, durch ihren wundervollen, fließenden Schreibstil, dem neuen Leser die Geschehnisse der Vorgängerbände, die für die Handlung wichtig sind, auf leichte und kaum merkliche Art zu vermitteln.

Ich kann jetzt schon sagen, daß ich mich auf einen weiteren Band freue und mir auf jeden Fall die ersten drei Bände kaufen werde!

Veröffentlicht am 11.02.2017

Saugut

Sautanz
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Dorli, Gemeindesekretärin, und ihr bester Freund Lupo, ein Wiener Privatdetektiv, wollen sich während eines Segeltörns auf dem Neusiedler See ein wenig Erholung gönnen. Doch eine Leiche macht diese Erholung ...

Dorli, Gemeindesekretärin, und ihr bester Freund Lupo, ein Wiener Privatdetektiv, wollen sich während eines Segeltörns auf dem Neusiedler See ein wenig Erholung gönnen. Doch eine Leiche macht diese Erholung zunichte. Ein Freund des Toten engagiert Lupo, in diesem Todesfall zu ermitteln, denn er glaubt nicht an einen Unfall. Angeblich ist der Tote absolut unbescholten und liebenswert gewesen. Doch bei den Ermittlungen kommen einige Geheimnisse aus dem Leben des Toten ans Licht, die ihn ganz anders dastehen lassen und somit auch eine Menge Verdächtige...

Dieser Krimi ist wirklich toll. Die Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben und wecken beim Leser Sympathien. Allen voran natürlich Dorli und Lupo, die man sofort ins Herz schließt und in gefährlichen Situationen mit ihnen mitzittert. Man kann gar nicht anders, als die Beiden zu mögen und ihnen die Daumen zu drücken, daß alles gut ausgeht. In diesem Krimi kommt nichts zu kurz, Spannung und Humor von der ersten bis zur letzten Seite. Ganz nebenbei wartet man förmlich darauf, ob sich Dorli und Lupo nicht doch noch ein wenig näher kommen... Das einzigste wirklich klitzekleine Problem ist der Dialekt. Die Dialoge sind halt sehr "österreichlastig". Aber meistens kann man sich schon von alleine denken, was die Worte zu bedeuten haben, es ergibt sich aus der Situation. Und falls mal nichts mehr geht - am Ende des Buches ist ein wunderbares Glossar.

Ich kann nur sagen: Sautanz - Saugut - Saukomisch und nix für a Grantscherm!