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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2020

Unendliche Begeisterung

Wild like a River
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Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich von der ersten Seite so in seinen Bann gezogen hat, dass ich mich schlecht gefühlt habe, wenn ich es aus der Hand legen musste. Aber genau so habe ich mich bei ...

Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich von der ersten Seite so in seinen Bann gezogen hat, dass ich mich schlecht gefühlt habe, wenn ich es aus der Hand legen musste. Aber genau so habe ich mich bei Wild like a River gefühlt. Es war... intensiv. Berührend. Belebend.

Mich haben besonders Haven und Jackson als Charakter beeindruckt. Oft ist es entweder der männliche ODER der weibliche Protagonist, der einem ins Herz geht, den man versteht, den man liebgewonnen hat, aber Kira hat es geschafft zwei Menschen zu kreieren, die man meiner Meinung nach nur lieben kann. Es war faszinierend zu beobachten, wie Haven Teil der normalen Welt, voller eifersüchtiger Exfreundinnen, feuchtfröhlicher Partys und mit sozialen Kontakten wird. Gleichzeitig hat die Autorin dadurch aufgezeigt, wie geblendet die Welt sein kann, von dem Aussehen, von gesellschaftlichen Ansichten und Normen, wie sie einen Menschen erdrücken und das eigene Verhalten beeinflussen.

Und dann haben wir noch Jackson, den ich im ersten Moment für ziemlich perfekt gehalten habe. Dass auch er sich für ziemlich perfekt hielt, sein Leben für gelungen, und dass er durch Haven einen völlig neuen Blickwinkel erhält, hat mich ziemlich berührt. Es wirkte einfach so echt und selbstverständlich, wie sich die Leben der beiden aufeinander ausgerichtet haben, wie sie alles Negative hinter sich gelassen haben und ihr Leben auf neue Art und Weise wahrnehmen.

Dieses Buch ist wie ein reißender Fluss, die einzelnen Seiten verschiedene Strömungen, die dich innerlich hin und her reißen, und doch weißt du, wohin er schlussendlich fließt. Das am Ende alles Gut wird, du vielleicht ein paar Schrammen davongetragen hast, aber das Leben weiterfließt und sich von ein paar Untiefen nicht bezwingen lässt.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Absolut perfekt

Game on - Chancenlos
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Kristen Callihan hat es auch mit diesem Band der Game On Reihe geschafft, mich zu beeindrucken.
Ich liebe die Tatsache, dass Football in diesen Büchern eine große Rolle spielt. Grayson ist nicht einfach ...

Kristen Callihan hat es auch mit diesem Band der Game On Reihe geschafft, mich zu beeindrucken.
Ich liebe die Tatsache, dass Football in diesen Büchern eine große Rolle spielt. Grayson ist nicht einfach nur ein Spieler und deswegen heiß und durchtrainiert, nein, Football ist sein Leben. Man spürt die Liebe und die Leidenschaft in jedem seiner Worte.
Ivy hat mich als Protagonistin sofort für sich eingenommen, da ich selbst einige Ähnlichkeiten zwischen uns festgestellt habe. Mir hat ihre Leidenschaft für Sport (gucken, nicht machen!) sofort imponiert und auch die Weise, wie sie die Welt sieht, war einfach toll.
Die ganze Geschichte war durchweg spannend und besonders der große Plottwist in der Mitte des Buches kam vollkommen unerwartet und hat mich beeindruckt.
Ich habe mich einfach vollkommen auf diese Geschichte einlassen können und bin in ihr versunken. Grayson ist der perfekte Bookboyfriend und hat mein Herz schon auf der ersten Seite erobert.
Ich habe versucht, das Buch so langsam wie möglich zu lesen, was leider einfach nicht funktioniert hat, weil es so atemberaubend gut war.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Ikonisch

Herzblitze
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Manche Bücher, die fühlt man einfach. Und obwohl ich selbst nicht weiter entfernt von einer 46-jährigen, teilzeitarbeitenden Mutter mit Eheproblemen (fast geschieden) entfernt sein könnte, hat mich Feli ...

Manche Bücher, die fühlt man einfach. Und obwohl ich selbst nicht weiter entfernt von einer 46-jährigen, teilzeitarbeitenden Mutter mit Eheproblemen (fast geschieden) entfernt sein könnte, hat mich Feli mit ihrer Art und Weise in den Bann gezogen.

Felicitas wacht eines morgens in einem Krankenhaus auf und alles ist anders. Sie sieht anders aus, hat eine neue, komische Frisur und die Menschen in ihrem Umfeld verhalten sich seltsam. Und sie ist gar nicht mehr 45, sondern 46 und hat 365 Tage ihres Lebens vergessen.

Für mich war das ein wunderbarer Einstieg ins Buch, obwohl mich besonders die ersten Seiten etwas abgeschreckt haben. Auf denen verhält sich Feli nämlich besonders komisch und hat mich doch teilweise verwirrt. Aber das kann man wohl alles auf den Blitz schieben, denn nach dieser kurzen Phase ist sie eine Traum-Protagonistin geworden und ein Vorbild noch dazu.

Im Großen und Ganzen erzählt dieser Roman von ihrer Reise zu sich selbst, wie man das immer so schön sagt. Aber Feli erkennt ihr Ich des letzten Jahres wirklich nicht wieder und ist eigentlich das komplette Gegenteil von sportlich, aufgeräumt und diszipliniert.

Auf humorvolle, aber nicht zu humorvolle, Weise begleiten wir sie durch ihren neuen Alltag, mit einer jungen Tierärztin als Freundin, deren Kinder von ihrem Mann großgezogen werden, einer streitsüchtigen kleinen Schwester und ihrem Job, einer Stelle in einem Bestattungsunternehmen.

Für mich das Herzstück der Geschichte. Es ist bewundernswert, wie die Autorin das Thema Tod in diesem Buch aufgegriffen hat. Zunächst durch Felis Blitzschlag, dann durch ihre Arbeit und schließlich durch einen Mann, der selbst schon einmal fast gestorben ist. Besonders die Szenen im Bestattungshaus, in denen Feli Gespräche mit nahen Angehörigen von Verstorbenen oder sogar mit Menschen, die selbst bald sterben, führt, zeigen, dass der Tod zu einem Tabuthema der Gesellschaft geworden ist und dass darüber zu reden, weder schadet noch verletzt. Es bereitet darauf vor, dass wir alle sterben werden.

Aber keine Sorge, dass ist zwar ein Bestandteil des Buches, aber nicht derart dominierend, dass es manche Leser verschrecken könnte. Eher wird der Tod auf feinfühlige Weise in das Buch und damit in das Leben von Felicitas integriert, womit nichts anderes als die Wahrheit abgebildet wird.

Neben dem Tod wird auch das Leben aufgegriffen. Felis war nämlich alles andere als selbst bestimmt, was auf ihren grausigen Ehemann zurückzuführen ist. Und auf die gesellschaftlichen Normen, die um einen herumschwirren. Frau bleibt zuhause und erzieht die Kinder. Mann ist der arbeitende Part. Frau ist für Haushalt zuständig.

Gegen diese festgefahrenen gesellschaftlichen Ansichten muss sich Felicitas durchkämpfen. Ihre Gegner: eine ihren Sohn verhätschelnde Schwiegermutter, deren grässlicher, frauenverachtender Sohn und eine unausstehliche Nachbarin, die Löwenzahn im Garten nicht toleriert.

Feli findet einen Weg hinaus aus diesem Gefängnis, das von gesellschaftlichen Erwartungen erbaut wurde, auf grandiose, inspirierende Weise.

Dieser Roman ist eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Zum Lachen, modern und ein bisschen einzigartig.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Absolute Überraschung

Wohin der Himmel uns führt
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Mein Einstieg in das Buch war eine Mischung aus Interesse und Zweifeln, denn am Anfang wird besonders das Thema künstliche Befruchtung (mit dem ich mich bisher nicht auseinandergesetzt habe) behandelt. ...

Mein Einstieg in das Buch war eine Mischung aus Interesse und Zweifeln, denn am Anfang wird besonders das Thema künstliche Befruchtung (mit dem ich mich bisher nicht auseinandergesetzt habe) behandelt. Beide Frauen, deren Perspektiven wir lesen dürfen, haben ihre Eizellen einfrieren lassen, um ihren zukünftigen Kinderwunsch abzusichern.

Da es zu Beginn größtenteils darum ging und wir Beth und Izzy erst langsam näher kennen lernen, war ich noch nicht wirklich überzeugt von dem Buch. Emotional war ich noch nicht in der Geschichte und so habe ich mich eher als unbeteiligter Beobachter gefühlt.

Als dann der Hauptkonflikt des Buches und damit auch Anwälte ins Spiel kamen, war ich trotz dessen in den Bann gezogen worden und habe selbst überlegt, welche Entscheidung moralisch vertretbar ist. Das Buch hat tatsächlich sehr zum Nachdenken über das Thema Mutterschaft angeregt. Für mich war diese erste Hälfte des Buches weniger berührend als vielmehr interessant zu verfolgen, aber mir hat auch diese Art der Leseerfahrung sehr gut gefallen.

Als Entscheidungen getroffen wurden und die Anwälte das Spielfeld wieder verlassen hatten, dann, ja, dann kamen für mich die Gefühle. Dieses Buch hat mich mehrmals zu Tränen gerührt. Man kann die Emotionen der Hauptcharaktere so gut nachvollziehen und fragt sich andauernd selbst, wie man empfinden würde, dass ich nicht anders konnte, als mich involviert zu fühlen. Die zweite Hälfte des Buches hat noch so einige Überraschungen in petto, an die ich nicht im Traum gedacht hätte und war somit auch in Sachen Spannung unschlagbar.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass Izzy und Beth durch verschiedene Schicksalsschläge und Probleme geläutert wurden und beide damit sehr viel Tiefgang hatten. Man fieberte bei beiden mit und es war schwierig, für eine der Seiten Partei zu ergreifen.

Das Buch hat dazu angeregt nachzudenken. Mich zum Weinen gebracht, weil es schön und traurig zugleich war. Außerdem habe ich es mitten in der Nacht beenden müssen, weil ich es einfach nicht weglegen konnte. Ich war durch moralische Grenzerfahrungen und emotionales Tiefgang so sehr in die Story gezogen worden, dass an Schlaf nicht zu denken war.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Erinnerungen

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
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Ehrlich gesagt, habe ich mich nicht gut gefühlt beim Lesen dieses Buches, denn es ist voller Grausamkeit, Angst und Tod. Aber diese Grausamkeiten, diese Angst und diese Toten hat es wirklich gegeben und ...

Ehrlich gesagt, habe ich mich nicht gut gefühlt beim Lesen dieses Buches, denn es ist voller Grausamkeit, Angst und Tod. Aber diese Grausamkeiten, diese Angst und diese Toten hat es wirklich gegeben und ich denke nicht, dass ich das Recht habe, diese Vergangenheit in Vergessenheit geraten zu lassen, nur weil ich mich nicht gut gefühlt habe, wenn ich daran zurückdenken musste.
Ich meine, wir alle haben im Geschichtsunterricht von Konzentrationslagern und den Grausamkeiten der Nationalsozialisten gehört, haben die Namen und Daten gelernt, aber haben wir es wirklich begriffen? Dass das alles nicht nur Geschichten sind, sondern dass es sich um das Leben von echten Menschen gehandelt hat? Dass es in Wirklichkeit vermutlich noch viel schrecklicher war, als irgendein Buch oder Dokumentarfilm es je wird darstellen können?
Mich konnte dieses Buch jedenfalls davon überzeugen, dass ich froh sein kann, in der heutigen Zeit zu leben. Es hat mir die Zeit der Grausamkeiten näher gebracht, sie bewusster werden lassen, ohne dass es mir wie ein Lehrbuch vorkam. Es könnte sich genauso gut um ein dystopisches Jugendbuch handeln und nicht um eine wahre Geschichte. Auf seine Weise war es unaufdringlich. Trotzdem glaube ich nicht, dass etwas bewusste beschönigt wurde.
Die Geschichte über Stefania, die 13 Juden auf ihrem Dachboden versteckte, ist wirklich so geschehen und das ist fast unglaublich. Wenn es denn nicht wahr wäre. Die Autorin hat zum Ende des Buches erklärt, wie sie dieses Stück Geschichte in ein Jugendbuch verwandelt hat und es ist grandios, was sie dafür alles auf sich genommen hat.
Besonders berührend fand ich, dass diese Geschichte immer noch voller Liebe und Hoffnung und Freude wahr, dass das Leben auch immer einen Lichtblick bereithält, egal wie dunkel es ist. Das war irgendwie eine Erleichterung.
Camerons Stil zu Schreiben, war perfekt für dieses Buch. Klare Worte, keine Beschönigungen und wenig drum herum. Einfach die Wahrheit in angemessenen Worten verpackt.
Letztendlich habe ich das Buch doch sehr gern gelesen und konnte es nicht mehr weglegen. Ich glaube, ich wäre froh gewesen, wenn ich es in der Schule gelesen hätte.

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