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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Geschichte mit einigen Schwächen

Dance of Shadows
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„Dance of Shadows: Tanz der Dämonen“ ist mir bereits vor einiger Zeit aufgrund des wunderschönen Covers ins Auge gesprungen. Da mich auch die Kurzbeschreibung gereizt hat, musste das Buch unbedingt auf ...

„Dance of Shadows: Tanz der Dämonen“ ist mir bereits vor einiger Zeit aufgrund des wunderschönen Covers ins Auge gesprungen. Da mich auch die Kurzbeschreibung gereizt hat, musste das Buch unbedingt auf meiner Wunschliste und später direkt in mein Bücherregal landen. Ich war auf das Buch sehr gespannt und habe mir ein paar tolle Lesestunden erhofft. Nun muss ich aber gestehen, dass das Buch ganz okay, aber kein Überflieger ist. Ich bin weder begeistert, noch großartig enttäuscht.

Man merkt Yelena Black an, dass sie mit ihrem Debütroman alles richtig machen wollte. Leider hat sie es dabei jedoch ein bisschen übertrieben, denn die Geschichte wirkt dadurch an vielen Stellen fast schon zu langatmig, da sie alles zu ausschweifend erzählt. Dennoch kann man das Buch an sehr vielen Stellen auch schnell und flüssig lesen. Die Dialoge sind gelungen und auch die Beschreibung der Charaktere hat mir gefallen, allerdings muss ich zugeben, dass mir nicht alle davon sympathisch waren. „Dance of Shadows: Tanz der Dämonen“ ist der Auftakt der „Dance of Shadows“-Trilogie.

Vanessa gehört zu der Sorte von Protagonistinnen, die ich leider nicht auf Anhieb ins Herz schließen konnte. Am Anfang wirkt sie unglaublich oberflächlich und farblos, während sie sich im Mittelteil steigern konnte. Sie wird bei der Ballettakademie in New York aufgenommen, auf der bereits ihre ältere Schwester gegangen ist. Diese ist jedoch spurlos verschwunden, sodass Vanessa hauptsächlich wegen ihrer Schwester auf der Akademie ist und nicht für sich selbst. Zwar liebt sie das Ballett, aber ihre Schwester einfach noch mehr, sodass sie sich hauptsächlich um das Verschwinden ihrer Schwester kümmern möchte. Dabei erfährt sie jedoch Dinge, die sie niemals erwartet hätte. Die anderen Charaktere sind gut getroffen, stellenweise sympathisch, auch sehr oberflächlich. Oftmals hatte ich auch das Gefühl, dass ich die Charaktere so gut wie gar nicht kennengelernt habe. Man kann nur hoffen, dass die Autorin sich diesem im Folgeband mehr widmen wird.

Die Thematik ist an sich gar nicht mal so schlecht und hatte eine Menge Potential, doch leider wurde dies viel zu oft nicht genutzt. Oftmals wurde vielmehr bei der Handlung übertrieben und einiges zu überspitzt beschrieben. Weniger wäre hier deutlich mehr gewesen, aber leider kann man sich dies ja nicht ausnutzen. Dabei kann man der Autorin jedoch kaum ihr Talent absprechen, ganz im Gegenteil: Ich hatte oft das Gefühl, dass sie eher zu viel wollte. Man spürt richtig, welche Mühe sich die Autorin gegeben hat, aber dadurch tat sie mir auch ein bisschen leid, denn ich hätte das Buch sehr gerne gemocht, aber es sollte nicht so ganz sein.

Natürlich darf bei so einem Buch auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Diese ist jedoch so dermaßen oberflächlich, sodass es keinen Spaß gemacht hat, Vanessa und Zep dabei zu beobachten. Gleichzeitig scheint dabei auch jeder zu bemerken, dass mit Zep etwas nicht stimmt, nur Vanessa läuft quasi blind in die Sache hinein.

Ebenfalls sehr enttäuschend sind so manche Logikfehler und offene Fragen, die hoffentlich in den nächsten beiden Bänden beantwortet werden. Dennoch ist es etwas merkwürdig, dass diese so gar nicht beantwortet wurden. Gleiches gilt für die Logikfehler, die nie wirklich ausgebessert werden. Es ist schon merkwürdig, dass ein Mädchen wie Margaret spurlos verschwindet, dabei aber jeder die Geschichte schluckt, dass diese einfach weggegangen ist. Es ist erstaunlich, dass weder von Mitschülern, noch von Lehrkräften großartige Fragen gestellt wurden und jeder einfach so diese Version schluckt, obwohl Margaret bei ihrem Verschwinden alles andere als alleine war.

Wunderschön ist die Covergestaltung, die ein absoluter Hingucker ist. Vanessa ist auf dem Cover unglaublich gut getroffen, die Haltung ist nahezu perfekt und auch das Gesicht wirkt sehr sinnlich. Ist euch dabei eigentlich mal aufgefallen, dass es aktuell sehr viele rothaarige Protagonistinnen gibt? Finde ich ehrlich gesagt etwas einfallslos. Ebenfalls gut gefallen hat mir die Kurzbeschreibung, die zwar zunächst recht lang erscheint, aber dennoch dabei noch vieles offen lässt.

Insgesamt hat mir der erste Band zur „Dance of Shadows“-Trilogie leider nicht so sehr gefallen. Ich habe zwar kein Meisterwerk erwartet, aber dennoch haben mich die schwachen Charaktere und die stellenweise viel zu langatmige Handlung abgeschreckt. Ich bin mir nicht nicht sicher, ob ich auch die anderen zwei Bände lesen werde.

Reihenfolge

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte mit einigen Schwächen

Ein Gesicht in der Menge
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Wenn Stephen King ein neues Buch, bzw. eine neue Kurzgeschichte veröffentlicht, dann muss diese von mir gelesen werden – komme, was wolle! Da ich zu meiner Schande bislang noch nichts von Stewart O’Nan ...

Wenn Stephen King ein neues Buch, bzw. eine neue Kurzgeschichte veröffentlicht, dann muss diese von mir gelesen werden – komme, was wolle! Da ich zu meiner Schande bislang noch nichts von Stewart O’Nan gelesen habe, war ich auf die Geschichte besonders neugierig und hatte recht hohe Erwartungen, jedoch haben die sich nicht ganz erfüllt.

Ich mag den Stil der beiden Autoren, jedoch fand ich die Geschichte zu vollgestopft mit dem Thema Baseball. Bei King ist mir dies bereits bei „Das Mädchen“ aufgefallen, welches ich wegen der vielen Baseball-Elemente leider auch nicht so besonders gut fand, aber nun gut, Amerikaner finden die Geschichte dadurch sicherlich besonders reizvoll, für mich, die Baseball überhaupt nicht verfolgt, war dies eher ein Beiwerk, auf das ich gerne verzichtet hätte. Die Geschichte wird aber ansonsten spannend und detailliert beschrieben. Obwohl es sich hierbei lediglich um eine Kurzgeschichte handelt, wird dennoch alles so gut beschrieben, sodass man Dean Evers als Figur gut kennen lernt. Die Fantasyelemente, die hier ebenfalls enthalten sind, werden gut in die Geschichte verarbeitet, sodass es hier an Spannung und kleinen Schockmomenten nicht mangelt. Dennoch hat mir bei dieser Kurzgeschichte etwas gefehlt, was ich nicht wirklich benennen kann, es fehlte mir wahrscheinlich einfach nur das Besondere, denn vieles kam mir zu offensichtlich vor.

Dean Evers hat mir recht gut gefallen. Ich mochte ihn, er tat mir manchmal leid und gleichzeitig hatte ich eine gewisse Abneigung gegen ihn, da ich ihn nie so ganz einschätzen konnte. Nachdem seine Frau an einem Schlaganfall verstorben ist, ist er komplett auf sich allein gestellt. Er zieht in einen neuen Bundesstaat, um nicht immer an alles erinnert zu werden und ist zum ersten Mal in seinem Leben komplett allein. Kochen fällt ihm schwer und somit ernährt er sich relativ einseitig. Seine Einsamkeit treibt ihn dazu, sich immer mehr mit Baseball auseinanderzusetzen und somit verbringt er Tag für Tag mit Bier vor dem Fernseher und schaut sich die Spiele an. Als er immer wieder Gesichter in der Menge von verstorbenen Personen sieht, glaubt er zunächst, dass er sich dies nur einbilden würde, bzw. diese Menschen den Verstorbenen einfach nur ähnlich sehen, jedoch wird ihm nach und nach immer mehr bewusst und er erkennt, dass er selbst wohl nie der beste Mensch gewesen ist…

Der Verlauf der Geschichte wird einem trotz Fantasyelemente recht glaubwürdig erzählt, auch wenn ich finde, dass das Ende ein wenig zu dick aufgetragen wurde und stellenweise auch sehr vorhersehbar war. Dennoch haben es die beiden Autoren geschafft, dass ich trotz einiger kleiner Enttäuschungen das Buch bis zum Schluss genossen habe und es ein wenig schade fand, dass es nach nicht einmal sechszig Seiten schon vorbei war.

Das Cover ist gelungen und hat mich direkt angesprochen. Die Möwen und das angrenzende Stadion inklusive Flutlicht passen gut zur Geschichte und auch sonst wirkt alles recht stimmig. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich überzeugen, verrät bei den wenigen Seiten jedoch schon fast ein bisschen zu viel. Dennoch hat die gesamte Aufmachung des Buches einen kleinen Nachgeschmack, denn diese knapp 60 Seiten hätten nicht unbedingt als Hardcover erscheinen müssen. Somit wäre das Buch auch günstiger gewesen, denn 8 EUR bei so wenig Seiten ist schon ein wenig happig. Aber was macht man nicht alles für diesen Autor…

„Ein Gesicht in der Menge“ hatte sicherlich viele gute Ansätze und konnte mich streckenweise ganz gut überzeugen, jedoch waren es für mich mal wieder viel zu viele Baseball-Elemente, was mich schon bei „Das Mädchen“ arg gestört hat. Von daher ist die Geschichte zwar stellenweise wirklich spannend, aber nicht unbedingt ein ganz großer Kracher. Gut? Ja! Allerdings hätte ich auch nicht unbedingt etwas verpasst, wenn ich diese Kurzgeschichte nicht gelesen hätte. Von daher würde ich diese Geschichte nur Lesern empfehlen, die bereits alles andere vom Meister des Horrors und Stewart O’Nan gelesen haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte mit einigen Schwächen

Raststätte Mile 81
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Nachdem ich bereits viele Romane von Stephen King gelesen habe, wollte ich mich auch unbedingt seinen Kurzgeschichten widmen. Obwohl ich auch hier schon mehrere Geschichten gelesen habe, fiel mir auf, ...

Nachdem ich bereits viele Romane von Stephen King gelesen habe, wollte ich mich auch unbedingt seinen Kurzgeschichten widmen. Obwohl ich auch hier schon mehrere Geschichten gelesen habe, fiel mir auf, dass ich sein hochgelobtes „Raststätte Mile 81“ bislang nie genügend Beachtung geschenkt habe. Dies sollte sich jetzt aber endlich ändern. Ich hatte keine wirklich hohen Erwartungen – und das war auch gut so, denn die Geschichte konnte leider mit anderen Werken des Autors nicht mithalten und am Ende musste ich mir dann doch die Frage stellen, weshalb diese Geschichte so hochgelobt wird.

Stephen King benutzt bei dieser Kurzgeschichte eine sehr saloppe Sprache, die stellenweise so gar nicht zu einem 11-jährigen Kind passen wollte. Sicherlich, in der heutigen Jugend ist der Ton schon etwas rauer, allerdings fand ich einige Monologe von Pete doch sehr gewöhnungsbedürftig und nicht immer glaubwürdig. Ansonsten wird die Geschichte aber gut beschrieben, auch wenn ich sehr häufig das Gefühl hatte, als wollte der Autor mit dem Werk einfach nur schocken. Auch hat man sich mit den Figuren und dem Plot nicht genug Zeit gelassen. Sobald ich mich an die Geschichte gewöhnen konnte, war sie auch schon wieder vorbei. Ich hätte es von daher deutlich besser gefunden, wenn die Geschichte mindestens weitere 50-100 Seiten gehabt hätte. Stellenweise war mir die Geschichte auch zu vorhersehbar, was ich ebenfalls ein wenig schade finde. Solche Probleme hatte ich bislang bei keinem Buch von Stephen King, der bereits seit einiger Zeit zu meinen Lieblingsautoren gehört.

Auch mit den Figuren hatte ich zum Teil meine Probleme. King versucht zwar, diese möglichst genau zu beschreiben, allerdings wurde ich mit ihnen nicht warm, sodass mir ihr Schicksal nicht nah genug ging. Ich bekam stellenweise auch das Gefühl, als wollte man gar nicht, dass man die Figuren genauer kennen lernt. Da gibt es z.B. den elfjährigen Pete, der in die alte Raststätte am Highway einbricht, um zu erfahren, was die Großen, sprich, die Schüler auf der Highschool, dort so treiben. Obwohl er sich dabei oftmals seinem Alter entsprechend verhält, war er mir dann doch viel zu oft viel zu abgeklärt.

Die Idee, dass ein Auto mehrere Menschen verschluckt, ist stellenweise sehr skurril, aber dennoch interessant, dennoch denke ich, dass mir die Geschichte weitaus besser gefallen hätte, wenn man dem Ganzen ein paar Seiten mehr gegönnt hätte. Außerdem wäre es besser gewesen, wenn man den Figuren mehr Zeit gegeben hätte, allerdings war dies auf knapp neunzig Seiten kaum möglich.

Auch das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, denn dies kam viel zu schnell, sodass man sich zu wenig Zeit für die Auflösung genommen hat. Die wurde auf nur sehr wenigen Seiten schon fast runtergeschrieben. Man bekam schon fast den Eindruck, als wären dem Autor zum Ende hin selbst die Ideen ausgegangen. Aber das heißt nun nicht, dass diese Geschichte tatsächlich schlecht ist. Ich mochte sie, allerdings hätte vieles mehr Zeit gebraucht. Je näher ich dem Ende kam, desto mehr bekam ich immer mehr das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Das Cover ist schlicht, aber durchaus passend. Enttäuscht bin ich dagegen von der Kurzbeschreibung, die viel zu viel verrät. Diese hätte extrem kürzer ausfallen müssen, da die Geschichte gerade einmal knapp 90 Seiten inne hat. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen. Schade, denn dadurch wurde ich kaum noch überrascht.

Insgesamt ist „Raststätte Mile 81“ eine gute Kurzgeschichte, allerdings kann es Stephen King eindeutig besser. Obwohl die Geschichte an sich wirklich spannend ist, wurde ich mit den Figuren leider nicht warm, sodass hierbei für mich immer das gewisse Extra gefehlt hat. Für echte Fans ist die Geschichte dennoch ein Muss, wer jedoch noch nicht so viele King Bücher gelesen hat, sollte wohl zu anderen greifen, um den Autor besser kennenzulernen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Luft nach oben

Mr. Mercedes
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Auf „Mr. Mercedes“ von Stephen King habe ich mich schon sehr lange gefreut, denn bislang war fast jeder, den ich kenne, von dem Buch begeistert, sodass ich es auch unbedingt lesen wollte. Als großer Fan ...

Auf „Mr. Mercedes“ von Stephen King habe ich mich schon sehr lange gefreut, denn bislang war fast jeder, den ich kenne, von dem Buch begeistert, sodass ich es auch unbedingt lesen wollte. Als großer Fan des Autors habe ich immer sehr hohe Erwartungen, wenn ein weiteres Buch erscheint, doch leider muss ich sagen, dass ich bei „Mr. Mercedes“ ein wenig enttäuscht bin.

Die Geschichte ist an sich vollkommen in Ordnung und vom Autor wie immer lockerflockig mit jeder Menge Spannung und sarkastischen Dialogen erzählt und auch sonst wollte hier vieles zusammenpassen. Das Problem, das ich bei diesem Buch jedoch hatte, war der Einstieg, denn der fiel mir leider viel zu schwer, sodass ich fast zweihundert Seiten gebraucht habe, um tatsächlich in die Geschichte hineinzufinden und mich mit den Figuren anzufreunden.

Ich muss zugeben, dass ich Bücher, in die ich überhaupt nicht reinkomme, spätestens nach einhundert Seiten abbreche. Bei King, der zu meinen absoluten Lieblingsautoren gehört, habe ich dies einfach nicht übers Herz gebracht, sodass die ersten zweihundert Seiten wahrlich kein großer Spaß waren. Danach wurde die Geschichte jedoch zunehmend besser, ich konnte mich einigermaßen mit den Figuren anfreunden und wollte immer mehr erfahren. Von daher bin ich mehr als froh, dass die Geschichte und ich doch noch ein versöhnliches Ende miteinander finden konnten.

So gut die Figuren an sich ausgearbeitet sind, muss ich leider sagen, dass diese mir oftmals zu klischeehaft waren und mir viel zu sehr in eine Schublade gesteckt wurden. Brady Hartsfield, der den sogenannten Mörder „Mr. Mercedes“ verkörpert, ist hier der typische Bösewicht, der vom Leben frustriert und psychisch nicht ganz auf der Höhe ist, wie man es bereits viele Male in anderen Büchern erleben durfte. Der Polizist Bill Hodges, der hier die Hauptfigur in der Trilogie ist und aufgrund seiner Pensionierung oftmals sehr frustriert ist, ist ein harter, scharfsinniger, aber auch sehr sympathischer Kerl, der mir jedoch oftmals alles zu schnell alles richtig geschlussfolgert hat.

Dies mag vielleicht ganz nett sein, wenn man nicht immer nur über fünf Ecken denkt, allerdings habe ich mir bei knapp sechshundert Seiten doch die ein oder andere falsche Richtung gewünscht. Dadurch ist auch das Problem entstanden, dass die Geschichte zwar an sich spannend geschrieben ist, aber für mich stellenweise zu vorhersehbar war. Dennoch war es ganz nett, wie der Fall beschrieben ist. Hodges kommt nicht darüber hinweg, dass er den sogenannten „Mr. Mercedes“ nach den Anschlägen nicht gefunden hat und möchte trotz weniger Hinweise nicht aufgeben und diesen Fall noch abschließen.

Auch die Nebenfiguren waren in Ordnung, wenn auch nicht unbedingt überragend. Ich mochte die Darstellung der Opfer und die Figuren, die bei der Suche des Mörders helfen wollten. Trotz einiger Sympathien muss ich jedoch auch hier sagen, dass ich einige davon wieder einmal klischeehaft fand, sodass sie sehr austauschbar wirkten.

Die Auflösung des Falles hat mir am Ende aber ganz gut gefallen, auch wenn das Ende ebenfalls mit einigen Klischees zu kämpfen hatte. Dennoch wurde ich hier gut unterhalten und habe ein Ende bekommen, das fast alle Fragen beantwortet und kaum neue aufgeworfen hat.

Das Cover ist gelungen, passt sehr gut zur Geschichte und hat mich direkt angesprochen. Gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die mir eine spannende und ereignisreiche Geschichte versprochen hat. Schade, dass es am Ende doch so lange gedauert hat, bis die Geschichte tatsächlich Fahrt aufgenommen hat.

„Mr. Mercedes“ ist sicherlich ein gutes Buch und ein spannender Trilogie-Auftakt, allerdings hatte ich besonders am Anfang große Probleme mit dem Buch, sodass ich mich leider erst viel zu spät auf die Geschichte einlassen konnte. Dennoch möchte ich auf jeden Fall auch den zweiten Band lesen, denn die Geschichte klingt einfach zu verlockend. Große Fans des Autors sollten das Buch definitiv lesen. Wer jedoch Kings Bücher nur sehr unregelmäßig verfolgt, hat hierbei sicherlich nicht allzu viel verpasst.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Geschichte

Moral
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Am 18. Januar 2016 erscheint „Basar der bösen Träume“, eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King, im Heyne Verlag. Um dieses Buch noch mehr zu promoten, werden nun häppchenweise einige der Kurzgeschichten ...

Am 18. Januar 2016 erscheint „Basar der bösen Träume“, eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King, im Heyne Verlag. Um dieses Buch noch mehr zu promoten, werden nun häppchenweise einige der Kurzgeschichten vorab als Ebook veröffentlicht. Als großer Fan von Stephen King musste ich somit einige der Geschichten direkt kaufen und habe diese auch sofort gelesen.

Während mich zum Beispiel die Kurzgeschichte „Ein bisschen angeschlagen“ von Anfang bis Ende gepackt hat, fand ich bei „Moral“ leider nur die Hälfte sehr spannend und interessant, danach plätscherte die knapp fünfzig Seiten starke Geschichte zu sehr vor sich hin, sodass mich auch das Ende leider nicht mehr überraschen konnte.

Dennoch hat Stephen King herbei wieder ein interessantes Thema auswählte, das mir allerdings nicht genug ausgearbeitet war, was man ihm allerdings aufgrund der Kürze der Geschichte nur schwer vorwerfen kann. Die Geschichte liest sich trotz der Schwächen flüssig, die Dialoge sind interessant und hinterlassen Eindruck und auch die Figuren sind zum Großteil gut ausgearbeitet.

Mit Chad, seiner Frau Nora und dem Pfarrer lernt man interessante Figuren kennen, die anfangs eine gewisse Anziehungskraft besitzen, danach aber stark nachlassen. Allen voran Nora, die anfangs aufgrund ihrer Gedankengänge sehr interessant war, entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer mehr zu einer Person, die man privat nicht zwingend kennen lernen möchte. Chad tat mir dagegen während der gesamten Geschichte über leid und beim Pfarrer war ich bis zum Schluss zwiegespalten. Das Angebot, das er Nora unterbreitet, ist relativ hart und vollkommen unmoralisch, dennoch konnte ich ihn auf gewisse Art und Weise verstehen.

Hier geht es allerdings nicht nur um das Thema Moral, sondern auch um das Eheleben. Chad und Nora hatten von Beginn an ihrer Beziehung immer wieder mit Geldsorgen zu kämpfen und plötzlich waren diese wie weggeblasen. Dass sich dadurch auch schlagartig etwas verändert, wenn man plötzlich nahezu sorgenfrei ist, hat wohl keiner von ihnen erwartet.

Das Cover dürfte keine Überraschung sein, denn dies ist einfach das selbe wie auch bei „Basar der böse Träume“, was allerdings gut passt. Die Kurzbeschreibung liest sich vielversprechend und hat mich direkt neugierig gemacht.

Insgesamt ist „Moral“ eine nette Kurzgeschichte, bei der mir allerdings die Spannung und das gewisse Etwas gefehlt hat. Ich habe zwar verstanden, was mir Stephen King mit der Geschichte sagen möchte, allerdings war mir dies insgesamt zu wenig. Dennoch: Für Fans von Stephen King ist auch diese Geschichte ein absolutes Muss.