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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2020

spannender Krimi mit bitterem Nachgeschmack

Meereskalt
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Meine Meinung zum Buch:
Durch die abwechselnden Perspektiven und die relativ kurz angelegten Kapitel lässt sich der Krimi sehr schnell lesen und die Spannung bleibt aufrecht. Das Thema ist bewusst so angelegt, ...

Meine Meinung zum Buch:
Durch die abwechselnden Perspektiven und die relativ kurz angelegten Kapitel lässt sich der Krimi sehr schnell lesen und die Spannung bleibt aufrecht. Das Thema ist bewusst so angelegt, dass man mit den Eltern und den Ermittlern mitleiden muss, denn wenn es um entführte und sogar getötete Kinder geht, da kann niemand einfach so darüber hinwegschauen. Wer als Täter in Frage kommt, ist im Prinzip schon klar definiert, aber es bleiben bis zum Schluss mehrere Optionen offen, was ich sehr spannend finde. Auch der Schluss ist kein freudiges Happy End, sondern es bleibt ein trauriger Beigeschmack, sodass man das Buch nach dem Lesen nicht einfach weglegt und gleich wieder vergisst, sondern es beschäftigt auch weiterhin.

Mein Fazit:
Dies war der erste Krimi, den ich vom Autor gelesen habe, aber es wird definitiv nicht mein letzter bleiben!

Veröffentlicht am 20.10.2020

harte Strafen für Klimasünder

Tag der Wahrheit
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Meine Meinung zum Buch:
Mir hat am Krimi in erster Linie die Thematik angesprochen, da sämtliche Umweltsünden, die von uns Menschen verursacht werden, aufgezeigt werden. Die Klimaschutzaktivisten haben ...

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat am Krimi in erster Linie die Thematik angesprochen, da sämtliche Umweltsünden, die von uns Menschen verursacht werden, aufgezeigt werden. Die Klimaschutzaktivisten haben gründlich recherchiert und ihre Aktionen penibel genau geplant und durchgeführt, was kein kleiner Aufwand war und Aufsehen erregt haben sie mit ihren Aktionen auf alle Fälle. Außerdem sind die beiden leitenden Ermittler Laura und Steven ein perfekt eingespieltes Team, die sich auch privat verstehen und trotzdem keine Affäre-Tendenzen zeigen (wie es in den Krimis sehr häufig klischeehaft vorkommt). Gerade wegen ihrer Fehler und privaten Probleme gefallen sie mir auch als Ermittler mit Einfühlungsvermögen sehr gut. Auch sie können die Intention der Klimaschützer durchaus nachvollziehen, nur eben die Mittel können und dürfen sie nicht gutheißen.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Krimi, der auch inhaltlich in die Tiefe geht und vielleicht den einen oder anderen Klimasünder ein wenig wachrüttelt.

Veröffentlicht am 17.10.2020

Swea taucht ein in die isländische Kultur und nimmt uns mit

Das Wörterbuch des Windes
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Meine Meinung zum Buch:
Der Roman beginnt wie eine typische, heftige Trennungsgeschichte, bei der Swea (den Namen finde ich übrigens auch wunderschön) die Reißleine zieht und sich zuerst zurückzieht, um ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Roman beginnt wie eine typische, heftige Trennungsgeschichte, bei der Swea (den Namen finde ich übrigens auch wunderschön) die Reißleine zieht und sich zuerst zurückzieht, um dann ihr Leben komplett auf den Kopf zu stellen. Besonders gut gefällt mir das isländische Flair, das dieses Buch ausstrahlt und die isländische Kultur belebt und bereichert er auf wundervolle Weise. Vor allem die Hauptcharaktere werden vielschichtig und tiefgründig dargestellt und ergänzen sich gegenseitig durch diese Unterschiedlichkeiten, trotzdem behält jede/r für lange Zeit ein paar Geheimnisse für sich. Außerdem lebt der Roman durch neue Bekanntschaften, tiefgründige Gedanken und Gespräche und wie schon gesagt, durch die isländische Kultur und deren üblichen Bräuche. Je länger Swea ihre Zeit in Island verbringt und sich dort ihr neues Leben aufbaut, umso mehr verändert sie sich auch selbst und wird viel selbstbewusster und aktiver als sie es in den letzten Jahren war, in denen sie von ihrem Mann und ihren Eltern abhängig war. Einzig das Ende ist ein wenig klischeebehaftet und war für mich vorhersehbar, aber ansonsten hat mich der Roman sehr gut unterhalten und ich habe die Zeit, die ich in die isländische Kultur eintauchen durfte, sehr genossen.

Veröffentlicht am 13.10.2020

großes Kopfkino

Ihr Königreich
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Meine Meinung zum Buch:
Sprachlich ist der Kriminalroman von Jo Nesbo ausdrucksstark und gewaltig, auch über die nicht unbeachtliche Länge kommt keine Langeweile auf. Vor allem das norwegische Bergleben ...

Meine Meinung zum Buch:
Sprachlich ist der Kriminalroman von Jo Nesbo ausdrucksstark und gewaltig, auch über die nicht unbeachtliche Länge kommt keine Langeweile auf. Vor allem das norwegische Bergleben wird anschaulich beschrieben, samt der üblichen Sitten und Verhaltensvorgaben. Auch wenn über längere Zeiten relativ wenig an Handlung passiert, so lässt uns der Autor immer an den Gedanken aller Charaktere teilhaben und dies hat seinen eigenen Reiz. Die Beziehung der beiden Brüder ist schon seit der Kindheit eine Besondere, nach vielen Jahren, in denen sie sich kaum gesehen haben, ist diese Verbundenheit aber sofort wieder voll und ganz da. Roy würde nicht nur fast alles für seinen Bruder tun, er setzt noch eines drauf und nimmt ihn überall in Schutz, stellt sich vor ihn und erledigt die unangenehmen Dinge. Das Drama um das geplante Hotel sowie die Frauengeschichten der beiden Brüder habe ich als Bereicherung gesehen, aber im Vordergrund des Krimis stehen zwischenmenschliche Angelegenheiten sowie die Aufklärung von mehreren mysteriösen Mordfällen. Der Schluss hat mir allerdings nicht ganz so gut gefallen wie der Rest des Buches, er war mir ein wenig zu vorhersehbar und künstlich konstruiert.

Veröffentlicht am 12.10.2020

höre auf deine innere Stimme

Das Buch eines Sommers
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Meine Meinung zum Buch:
Nicolas Leben gerät durch den Tod seines Onkels, zu dem er sich sehr verbunden gefühlt hat und der ihn immer in all seinen Vorhaben bestärkt hat, aus dem gewohnten Rhythmus. Beruflich ...

Meine Meinung zum Buch:
Nicolas Leben gerät durch den Tod seines Onkels, zu dem er sich sehr verbunden gefühlt hat und der ihn immer in all seinen Vorhaben bestärkt hat, aus dem gewohnten Rhythmus. Beruflich ist Nicolas sehr eingespannt und hat wenig Zeit für seine Familie, sodass auch die „Zwangspause“ samt Beerdigungsfeierlichkeiten für ihn erst einmal ungewohnt sind, doch schon bald entschließt er sich mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn die Sommermonate im Haus seines verstorbenen Onkels zu verbringen. Dort beginnt für ihn der wahre Wandel. Nicolas probiert neue Dinge aus, er versucht wieder zu Schreiben, was ihm mal mehr und mal weniger gut gelingt und er verbringt viel mehr Zeit mit seiner Familie und hat trotzdem viel mehr Zeit für sein Herzensprojekt das Schreiben.
Mir hat diese ungewohnte Entschleunigung und das Aufzeigen von neuen bzw. Wiedererwecken von alten Interessen und das Zutrauen, etwas Neues zu probieren, sehr gut gefallen. Auch die Zweifel, die Nicolas hegt und sich dann darüber hinwegsetzt. Was mir allerdings zu schnell gegangen ist, ist der komplette Lebenswandel. Hier fragt man sich: Ist es wirklich so einfach sein gesamtes Leben komplett zu verändern? Falls es so einfach sein sollte, warum hat man es nicht schon viel früher probiert? Dieser drastische Schnitt ist aus meiner Sicht zu glatt vonstatten gegangen. Hier hätte ich mir noch mehr Tiefgang, eventuell Rückschläge, Hindernisse oder dergleichen gewünscht, damit es näher an der Realität bleibt. Auch die Verbundenheit zu seinem Onkel hätte noch intensiver dargestellt werden können. Interessant finde ich aber, dass sich, wenn sich ein Familienmitglied verändert, automatisch das gesamte Familiengefüge und die weiteren Personen mitverändern. Dies war hier sehr deutlich zu sehen.


Mein Fazit:
Ist es wirklich notwendig, erst der zu werden, der man ist oder steckt das Potenzial ohnehin schon in uns und wir müssen es nur an die Oberfläche bringen? – die spannende zentrale Frage des Buches.