Großartig
1408Nachdem ich den Film „Zimmer 1408“ gesehen habe, habe ich durch den Abspann erfahren, dass dieser grandiose Film eine Literaturverfilmung ist. Wenn man sich diesen genau anschaut, erkennt man ziemlich ...
Nachdem ich den Film „Zimmer 1408“ gesehen habe, habe ich durch den Abspann erfahren, dass dieser grandiose Film eine Literaturverfilmung ist. Wenn man sich diesen genau anschaut, erkennt man ziemlich schnell, dass nur jemand wie Stephen King dahinter stecken kann. Im Buch „Im Kabinett des Todes“ hat Stephen King 14 Kurzgeschichten zusammengestellt, die wie immer zum Gruseln sind – darunter auch „1408“.
„1408“ ist eine Geschichte, die man einfach mögen muss. Sie handelt vom Autor Mike Enslin, der es sich zur Aufgabe macht, gruselige Hotelzimmer ausfindig zu machen und diese zu bewerten. Dabei wird u.a. auch darauf wert gelegt, ob in dem jeweiligen Hotel, bzw. Hotelzimmer bereits Morde, sonstige Todesfälle oder übersinnliche Situationen geschehen sind.
Während er in allen Hotels freundlich empfangen wird, möchte man ihn im New Yorker Dolphin Hotel am liebsten wieder los werden, denn er möchte ausgerechnet das Zimmer 1408, dass bereits seit über 20 Jahren nicht mehr bewohnt wurde, über Nacht beziehen. Es heißt, dass kein Mensch länger als eine Stunde in dem Zimmer überlebt hat. Als auch der Manager des Hotels ihn nicht von Zimmer 1408 abhalten kann, begibt er sich in das Zimmer und erlebt eine Nacht, die er sich in den schlimmsten Albträumen nicht hätte vorstellen können.
Die Geschichte wird leicht und locker erzählt. Obwohl sie sich sehr einfach liest, ist der Spannungsbogen dennoch von Anfang an sehr hoch gelegt, sodass ich das Buch nur schwer aus den Händen legen konnte. Die dramatischen und gruseligen Szenen im Hotelzimmer werden zum Teil sehr verwirrend und intensiv beschrieben. Vor allem durch das Diktiergerät, welches Mike Enslin immer dabei hat, gehen eine große Dramatik und viele Schockeffekte hervor, da er jede Bewegung und jedes Geräusch im Zimmer sehr genau und eindringlich aufzeichnet.
Auch die Charaktere, allen voran Mike Enslin, sind Stephen King gut gelungen. Mike ist nicht unbedingt der umgänglichste Mensch der Welt, aber mit Sicherheit kein schlechter Mann. Durch seine Vergangenheit ist er ein sehr skeptischer Mensch, der trotz seiner Geisterbücher nicht wirklich an Geister glaubt. Er ist nahezu vollkommen furchtlos und nur schwer zu beeindrucken, was in seinem Job sicherlich ein großer Vorteil ist, ihn aber so manches Mal von seiner Aufgabe ablenkt, da er sich nicht voll und ganz auf die jeweiligen Situationen einlassen kann.
Die Dialoge zwischen Mike und dem Hotelmanager Mr. Olin sorgten für einige Gänsehautmomente. Sehr nüchtern beschreibt Mr. Olin die jeweiligen Selbstmorde in Zimmer 1408 und berichtet über die Gefühle und Erlebnisse der Zimmermädchen, die für das Zimmer in all den Jahren zuständig waren.
Das Hotel, speziell das Zimmer, wird als recht altmodisch beschrieben. Im Zimmer herrscht nahezu keine Elektrizität und auch die Möbel scheinen stellenweise aus einer anderen Zeit zu stammen, da sie sehr an die zwanziger Jahre erinnern. Durch das eher spärlich möblierte Zimmer, lässt sich Mike alles andere als abschrecken und spielt das Zimmer herunter, da er nicht nachvollziehen kann, wie solch ein Zimmer selbst das Hotelpersonal abschrecken kann.
Das Ende ist verwirrend und schockierend zugleich und alles andere als vorhersehbar. Stephen King hat es geschafft, dass ich während der gesamten Handlung dauerhaft mitdenken musste und so manches Mal in die Irre geführt wurde. Was zunächst sehr vorhersehbar aussah, hat sich nach und nach immer mehr zu einer Überraschung entwickelt, die ich nicht erwartet habe.
Insgesamt ist „1408“ eine großartige Horrorgeschichte, die den Leser gefangen nimmt und schockiert. Die anderen Geschichten, die sich in „Im Kabinett des Todes“ befinden, werde ich mit Sicherheit auch lesen und rezensieren. Stephen King bleibt einfach der König unter den Horrorautoren.