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Veröffentlicht am 09.12.2020

Malaria-Alarm

Die Suche
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Man steigt sehr unvermittelt in die Geschichte ein, denn man befindet sich in einem Flugzeug und sieht durch die Augen eines Unbekannten, der etwas in diesem Flugzeug aussetzt. Dass es sich dabei um Malaria ...

Man steigt sehr unvermittelt in die Geschichte ein, denn man befindet sich in einem Flugzeug und sieht durch die Augen eines Unbekannten, der etwas in diesem Flugzeug aussetzt. Dass es sich dabei um Malaria übertragende Mücken handelt, wird hier gar nicht so deutlich gesagt, allerdings wurde das schon vom Klappentext vorweggenommen.

Was mich dann etwas gewundert hat, war, dass man über das Tagebuch der verschwundenen Erica immer wieder nach Afrika "entführt" wird und sie ihre Erlebnisse als Wissenschaftlerin dort schildert. Das war ganz interessant, auch wenn man nicht so wirklich einen roten Faden zwischen den Ereignissen damals und der Epidemie heute herstellen konnte. Das fand ich etwas schade, auch wenn es am Ende aufgelöst wird. Für mich hat es aber definitiv zu viel Raum eingenommen.

Überhaupt fand ich, dass der Klappentext etwas irreführend ist, denn die eigentliche Malaria-Seuche steht nicht im Mittelpunkt. Es ist eher die Suche nach Erica in der niederländischen Unterwelt, auch etwas die Arbeit von Wissenschaftlern etc. Das war spannend, teilweise auch sehr brutal, aber für meinen Geschmack etwas zu weit weg vom eigentlichen Thema.

Grundsätzlich hat mir das Buch schon gefallen, es ist ein rasanter Thriller, der durch die Perspektivenwechsel zwischen Ericas Tagebuch und der Gegenwart auch für Abwechslung und immer wieder kleine Cliffhanger sorgt. Nichtsdestotrotz war es aber nicht das, was ich von einem Thriller erwarte, bei dem eine Seuche im Mittelpunkt steht. Das Besondere, das den Plot ausmacht, geht unter.

Deswegen gibt es von mir 3 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Da wäre mehr drin gewesen...

Das Manuskript
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Der Roman beginnt ganz sachte: Man lernt den Protagonisten Bruce Cable und seine Freunde, darunter viele Autoren, kennen und erfährt mehr über das eher beschauliche Leben auf der Insel. Das ändert sich ...

Der Roman beginnt ganz sachte: Man lernt den Protagonisten Bruce Cable und seine Freunde, darunter viele Autoren, kennen und erfährt mehr über das eher beschauliche Leben auf der Insel. Das ändert sich aber relativ schnell, als der bereits im Klappentext erwähnte Hurrikan aufzieht und während des Sturms der Autor Nelson Kerr ums Leben kommt.

Leider finde ich, dass der Klappentext schon einiges vorwegnimmt. Bis nämlich sicher ist, dass Kerr nicht aufgrund des Sturmes tot ist, vergeht im Buch schon eine Weile. Und dem stehe ich etwas kritisch gegenüber.

Denn der Schreibstil an sich gefällt mir gut. Er ist flüssig, lässt sich leicht lesen und beschreibt alles sehr anschaulich. Aber es dauert, bis die Geschichte in Fahrt kommt. Es wird auch sehr viel drum herum erzählt, die Beziehungen zwischen den Bewohnern der Insel erklärt und so weiter. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, der Mord nimmt nur eine sehr kleine Rolle ein.

Dafür wird extrem auf die Vergangenheit von Bruce Cable und auch dessen zwielichtige Geschäfte eingegangen. Das waren sehr interessante und auch spannende Hintergrundinfos, allerdings wurden sie wieder und wieder wiederholt, sodass es mich nach einiger Zeit gelangweilt hat. Überhaupt stand mir der Besitzer der Buchhandlung und sein Privatleben zu sehr im Mittelpunkt. So wurde viel über die offene Ehe mit seiner Frau berichtet, was mir nicht so wichtig war. Ich wollte viel mehr wissen, warum Nelson Kerr sterben musste.

Und hier muss sich der Leser meines Erachtens zu lange gedulden. Die Hinweise tröpfeln sehr zäh dahin, man hat kaum die Möglichkeit, sich eigene Gedanken zu machen oder einen Täter zu identifizieren. Als dieser Handlungsstrang dann Fahrt aufnimmt, geht es dagegen dann wieder sehr schnell. Hier hätte es für meinen Geschmack ausführlicher sein können.

Es ist kein Krimi und kein Thriller, sondern ein Roman, deswegen ist es legitim, dass es neben dem Mord auch andere Schwerpunkte in der Geschichte gibt. So fand ich alle Infos rund um die Entstehung eines Buches oder wie ein Buch vermarktet wird sehr interessant.

Das ist auch der Grund, warum das Buch bei mir nicht durchfällt. Es beinhaltet viele interessante Aspekte, es ist gut geschrieben und man kann sich gut in den Plot hineindenken. Trotzdem denke ich, dass hier noch mehr möglich gewesen wäre - gerade in Bezug auf die Spannung.

Von mir gibt es deswegen 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Gute Plotidee, Schwächen in der Umsetzung

Die Stimme
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Was tust du, wenn deine Smarthome-Assistenten auf einmal anfangen, deine düstersten Geheimnisse auszugraben? Diese Frage muss sich in diesem Thriller die Protagonistin Jo stellen, die nach einer Trennung ...

Was tust du, wenn deine Smarthome-Assistenten auf einmal anfangen, deine düstersten Geheimnisse auszugraben? Diese Frage muss sich in diesem Thriller die Protagonistin Jo stellen, die nach einer Trennung in die Wohnung ihrer besten Freundin gezogen und hier mit der neusten Technik konfrontiert wird.

Erzählt wird die Story überwiegend aus der Sicht von Jo in der Ich-Form. Dadurch erfährt man viel über ihre Gedanken und Gefühle. Nach und nach klärt sich auch ihr dunkles Geheimnis, was ich ehrlich gesagt nicht ganz so spektakulär fand, wie ich es nach der düsteren Ankündigung von Electra erwartet hatte. Aber es ist auf jeden Fall etwas, was man nicht verbreiten möchte, weshalb ihre Angst nachvollziehbar ist.

Ab und zu wird in die Perspektive von Jos Freunde bzw. die ihres Ex-Mannes gewechselt. Davon hätte es ruhig noch etwas mehr sein dürfen. Die Kapitel wurden immer mit dem jeweiligen Namen überschrieben, sodass man nicht durcheinander gekommen ist. Das war super.

Leider, leider nimmt der Klappentext schon ziemlich viel vorweg, was für mich etwas die Spannung herausgenommen hat. Denn die angesprochenen Dinge passieren erst im Laufe des Buches und bilden so eigentlich eine spannende Steigerung - außer man wartet bereits darauf.

Was Jo passiert ist allerdings ziemlich heftig und ich habe mich oft gefragt, wie ich reagieren würde. Sie wirkt die meiste Zeit angeschlagen, was mit ihrer Vorgeschichte auch wirklich verständlich ist. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sie an der ein oder anderen Stelle souveräner reagiert hätte. So bleibt sie doch die meiste Zeit in der Opferrolle. Ich persönlich mag starke Protagonisten lieber, die den Kopf nicht so schnell in den Sand stecken. Deshalb hat mir auch die Entwicklung gefallen, die sie zwar spät, aber immerhin, durchmacht.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und so liest sich die Geschichte flott herunter. Allerdings gab es inhaltlich für mich einige Längen. So fand ich, dass vor allem anfangs viel Zeit auf Nebensächlichkeiten verschwendet wurde. Als dann das Ende in Sicht war, nahm die Story nochmal richtig an Fahrt auf - hier ging es mir dann wiederum fast zu schnell.

Nichtsdestotrotz konnte mich der Schluss wirklich überraschen, denn vorhersehbar war er meines Erachtens nicht.

Insgesamt fand ich die Plotidee sehr spannend und aktuell. Bei der Umsetzung hat es meiner Meinung nach aber etwas gehakt. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Nicht der beste Berg...

Willst du Blumen, kauf dir welche
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Endlich wieder ein neues Buch von Ellen Berg! Ich mag ihren flotten, witzigen Schreibstil und ihre Geschichten. Deswegen habe ich mich auch sehr auf "Willst du Blumen, kauf dir welche" gefreut.
Es ging ...

Endlich wieder ein neues Buch von Ellen Berg! Ich mag ihren flotten, witzigen Schreibstil und ihre Geschichten. Deswegen habe ich mich auch sehr auf "Willst du Blumen, kauf dir welche" gefreut.
Es ging auch wieder ganz Berg-typisch los: Sympathische Protagonistin, der es so zwar gut geht, aber in der Liebe einfach nicht ihr Glück findet. Dass sie einen kleinen, gemütlichen Buchladen führt, fand ich einfach nur herrlich und sie ist mir schnell ans Herz gewachsen.
Leider konnte mich dieser Roman aber nicht auf ganzer Linie überzeugen. Wie immer hat mir der Schreibstil gefallen und die Art an sich gefallen. Es ist witzig, welche "Katastrophen" sich immer anbahnen und wie die Protagonistin damit umgeht. Ich finde es auch nicht schlimm, dass es vorhersehbar ist, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Allerdings war es mir hier manchmal einfach zu viel und Lena ein bisschen zu naiv. Ganz schlimm fand ich ihre Freundin. Hier hat mir gar nicht gefallen, dass sie zwar Grundschullehrerin ist, aber sie dann permanent falsche Fachbegriffe verwendet. Das war zwar lustig gemeint, kam bei mir aber gar nicht an.
Am Ende ging es mir dann auch einfach zu schnell. Von totaler Ablehnung zum Happy End hätten es noch ein paar Seiten mehr sein dürfen.
Insgesamt ist das Buch aber perfekt für eine lockere Lektüre zwischendurch. Es gibt für mich aber bessere Ellen Berg-Romane.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Neidzerfressen...

Die Nachbarin
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Die Plotidee finde ich sehr spannend: Zwei Frauen, die Tür an Tür wohnen, sich nicht kennen, aber der anderen trotzdem ihr scheinbar perfektes Leben neiden.

Gut gefallen hat mir, dass ständig aufgezeigt ...

Die Plotidee finde ich sehr spannend: Zwei Frauen, die Tür an Tür wohnen, sich nicht kennen, aber der anderen trotzdem ihr scheinbar perfektes Leben neiden.

Gut gefallen hat mir, dass ständig aufgezeigt wurde, dass vieles doch einfach mehr "Schein als Sein" ist. Dadurch wirkte die Handlung sehr real.

Auch gelungen ist meiner Meinung nach der Aufbau des Buches. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Lexie bzw. Hariett erzählt. Manchmal ist dann zwar das Ereignis doppelt, aber weil es aus unterschiedlichen Blickwinkel erzählt wurde, fand ich das nicht schlimm.

Allerdings war das dann teilweise auch etwas langatmig. Es dreht dich einfach alles darum, dass sie selbst mit sich und ihrem Leben unzufrieden sind. Ein bisschen genervt hat mich dieses ewige Negativ-Sehen dann schon.

Darüber hinaus wurde ich mit Harriet einfach nicht warm. Sie war von allem zu viel. Interessant war ihre Vergangenheit schon, es erklärt auch einiges von ihren teilweise komischen Verhaltensweisen, aber für mich war es trotzdem keine Entschuldigung.

Den Thriller-Anteil habe ich lange gesucht, für mich war es eher ein tragischer Roman. Zwar kommen zum Schluss einige spannende Momente auf, aber das war mir zu wenig. Das Ende an sich ist dann abr ganz schön gruselig...

Alles in allem eine gute Idee mit schönen Ansätzen, aber auch noch etwas ausbaufähig. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

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