Hat mich nicht überzeugt
Wir schreiben das Jahr 1963. John F. Kennedy ist Präsident der USA. Die welt steht wieder einmal am Rande eines Atomkrieges, der Kalte Krieg ist in den Alltag der Menschen integriert. Das ist die Weltlage, ...
Wir schreiben das Jahr 1963. John F. Kennedy ist Präsident der USA. Die welt steht wieder einmal am Rande eines Atomkrieges, der Kalte Krieg ist in den Alltag der Menschen integriert. Das ist die Weltlage, in der sich Kennedy entschließt, die Bundesrepublik Deutschland zu besuchen.
Die Herzen der Menschen fliegen dem Präsidenten zu, der sich als Charming Boy präsentiert. Kaum jemand weiß, dass er medikamentenabhängig ist und sein Tagespensum unter Schmerzen absolviert.
Als bekannt wird, dass ein Attentat auf den Präsidenten verübt werden soll, laufen die Sicherheitsvorkehrungen auf Hochtouren. Nur, wie will man Kennedy, der gerne ein Bad in der Menge nimmt, wirkungsvoll schützen?
Als dann gleich am ersten Besuchstag Schüsse fallen, stehen alle Kopf.
Meine Meinung:
John F. Kennedy ist auch Jahrzehnte nach seiner Ermordung gerne Mittelpunkt von Büchern. Wie man ja weiß, verlässt er Deutschland unbeschadet und wird wenig später in Dallas ermordet.
Jan-Christoph Nüse verknüpft Fakten und Fiktion, wobei nur Leser mit genauen Kenntnissen diese wirklich auseinanderhalten können. Hin und wieder wirken die Figuren nicht ganz glaubwürdig. Allen voran die kurzfristig eingesprungene Dolmetscherin. Die Charaktere erscheinen unnahbar.
Obwohl die durchaus charismatische Person von John F. Kennedy viel Stoff für allerlei Verschwörungstheorien hergibt, kommt in diesem Krimi wenig Spannung auf. Der Leser ist den Ermittlern stets einen Schritt voraus, da er seine Informationen aus Briefen erhält, die der Polizei nicht oder verspätet zugänglich sind. Wir Leser haben kaum die Möglichkeit, eigene Gedanken zu den Attentaten oder Tätern zu entwickeln, denn die Lösung wird fix und fertig präsentiert. Das nimmt schnell die Freude am Lesen.
Fazit:
Obwohl genügend Zutaten zu einem spannenden Krimi vorhanden wären, hat der Autor die Chance nicht genutzt. Für diese laue Geschichte gibt es nur 2 Sterne.