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Veröffentlicht am 21.02.2017

Der Krieg reicht weit

Der Glanz von Südseemuscheln
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Als 1914 der Krieg ausbricht, sind auch die Bewohner Samoas davon betroffen. Ihre Hoffnung, dass alles schnell vorbei ist und an ihnen vorrübergeht, wird bald zerschlagen. Neuseeländische Truppen machen ...

Als 1914 der Krieg ausbricht, sind auch die Bewohner Samoas davon betroffen. Ihre Hoffnung, dass alles schnell vorbei ist und an ihnen vorrübergeht, wird bald zerschlagen. Neuseeländische Truppen machen sich auf der Insel breit und drangsalieren die Bewohner. Mathilde kann ihre Konservenfabrik nicht mehr fertigstellen und steht vor dem Aus. Um ihre große Familie durchzubringen, muss sie den Haushalt von Offizier Scott Turner führen.
Auch Alma in Sydney hat es nicht einfach. Glaubte sie zunächst noch, ein glückliches Leben mit Joshua und Max führen zu können, steht sie bald alleine da und wird als Deutschstämmige angefeindet. Auch ihre Schwägerin macht ihr das Leben zusätzlich schwer.
Dieses Buch ist der zweite Band einer Reihe und kann unabhängig gelesen werden. Ich habe den Vorgängerroman "Unter dem Südseemond" nicht gelesen und bin der Meinung, dass es schöner gewesen wäre, wenn ich auch die Vorgeschichte besser gekannt hätte.
Der Schreibstil ist zügig und schön flüssig zu lesen. Es handelt sich eindeutig um eine Familiengeschichte, aber die Politik der damaligen Zeit wird sehr deutlich darstellt. Das gefällt mir sehr. Bildhaft und sehr schön sind die Handlungsorte beschrieben, so dass das Kopfkino voll auf seine Kosten kommt.
Die Charaktere sind äußerst authentisch und lebendig beschrieben. Man kann mit ihnen leiden und sich freuen. Das Leben ist für die Menschen nicht einfach, sie wissen oft nicht, wie sie das Notwendige zum Leben bekommen können. Aber sie nehmen ihr Schicksal in die Hand. Das gilt für Mathilda, die mit Anfeindungen rechnen muss, wenn sie bei den Besatzern arbeitet, das gilt aber auch für Alma, die selbst in größter Not noch ein Herz für andere hat. Man möchte die undankbare Mary, die gegen Alma integriert, am liebsten erwürgen. Oft dachte ich, mehr kann ja nun nicht mehr passieren, aber es kam immer schlimmer.
Das Buch zeigt, dass auch das Paradies seine Schönheit verliert, wenn Menschen zu Feinden werden und versuchen andere zu unterdrücken. Die Geschichte war spannend und sehr emotional. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten.
Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.02.2017

Ängste

Der Fluss, die Steine und der Tod
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Als in der Themse die Leiche eines Jungen und ein abgetrennter Arm gefunden wird, müssen Sands und Beverly ran. Doch bald schon wird noch eine weitere Leiche gefunden. Warum werden die Jungen getötet? ...

Als in der Themse die Leiche eines Jungen und ein abgetrennter Arm gefunden wird, müssen Sands und Beverly ran. Doch bald schon wird noch eine weitere Leiche gefunden. Warum werden die Jungen getötet? Es dauert eine Weile bis die Ermittler auf die richtige Spur kommen. Aber die Täter sind mit allen Wassern gewaschen und schrecken vor nichts zurück.
Das ist eine spannende Geschichte, die uns hier geboten wird. Obwohl es viele Verdächtige gibt, ist bis zum Schluss nicht klar, wer wirklich hinter den Morden steckt.
Einige der Protagonisten sind uns ja schon aus dem Buch „Das Klavier, die Steiner und der Tod“ bekannt. Dazu kommt auf der Ermittlerseite der sympathische Paul Manley, der erkennen muss, dass die Mordkommission doch nicht sein Fall ist. Beverly lebt inzwischen mit Daniel zusammen, aber seine Ängste und Beverlys Beruf machen das Zusammenleben schwierig. Als Lucilla wieder auf der Bildfläche auftaucht, ist Sands voreingenommen, denn er ist nach wie vor davon überzeugt, dass sie ihr Mann getötet wurde.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Die Geschichte ist überzeugend aufgebaut.
Ein unterhaltsamer und spannender Krimi!

Veröffentlicht am 17.02.2017

Tolle Geschichte

Der Fluch von Fort Henry
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Professor Lawrence Winters fährt mit 16 seiner Studenten nach Kingston, um dort für die Touristen das Leben in Fort Henry während des 19 Jh. nachzustellen. Während der Vorbereitungen auf stößt Duncan Bright ...

Professor Lawrence Winters fährt mit 16 seiner Studenten nach Kingston, um dort für die Touristen das Leben in Fort Henry während des 19 Jh. nachzustellen. Während der Vorbereitungen auf stößt Duncan Bright auf die Gerichtsakten auf dem Jahre 1859, bei der ein Schamane der Ojibwe zum Tode verurteilt wurde. Bei dem Prozess belegte er den Kommandanten und seine Nachkommen mit einem Fluch.
Duncan verbeißt sich in diese Geschichte und wird deswegen von den anderen verspöttelt. Dann verschwindet einer der Studenten. Wurde er Opfer des Fluchs?
Es ist ein Roman, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft. Man erfährt einiges über das Leben und die Bräuche der Ojibwe. Aber auch das Konfliktpotenzial von Indianer im Zusammenleben mit den Weißen wird nicht außer Acht gelassen. Man nahm den Eingeborenen das Land, pferchte sie in Reservate und betrachtete sie nicht als Mensch. Die Indianer hatten ihre Lebensweise verloren und flüchteten sich in Alkohol und Drogen. Diese Problematik reicht bis in die heutige Zeit. Dass den indianischen Familien seinerzeit die Kinder weggenommen wurden und in britische Schulen gesteckt wurde, wo sie für ihre Eltern oft unerreichbar waren, wird ebenso angesprochen wie die katastrophalen Bedingungen, die sie oft bei Pflegeeltern bzw. Adoptiveltern erlebten.
Diese ganze Problematik ist eingebettet in einen wunderbaren Thriller, der einen von Anfang fesselt. Gleichzeitig regt die Geschichte zum Nachdenken an.
Die Geschichte ist wunderbar erzählt, bietet viele Informationen und es fällt schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 12.02.2017

Im Stil von Holmes

Der Fall Moriarty
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Der amerikanische Gangster Clarence Devereux, der selbst Moriarty in die Tasche steckt, wird von dem Agenten Frederick Chase von der Detektivagentur Pinkerton in New York gejagt. Dabei trifft er auf Inspektor ...

Der amerikanische Gangster Clarence Devereux, der selbst Moriarty in die Tasche steckt, wird von dem Agenten Frederick Chase von der Detektivagentur Pinkerton in New York gejagt. Dabei trifft er auf Inspektor Athelney Jones vom Scotland Yard, der die Geschehnisse um Moriarty und Sherlock Holmes an den Reichenbachfällen klären soll. Der in Moriartys Kleidung eingenähte Brief von Devereux sorgt dafür, dass Chase und Jones zusammenarbeiten, um die große Gefahr zu bannen. Sie gehen dabei vor wie eines Holmes und Watson.
Obwohl Sherlock Holmes in diesem Buch nicht mehr ermitteln kann, wird in dem Fall durch das Ausschließen des Unmöglichen im Stile von Holmes ermittelt. Auch wenn der Beginn noch verwirrend ist, entwickelt sich die Geschichte sehr spannend und konnte mich gut fesseln. Ich war einige Male auf der falschen Spur und auch das spannungsreiche Ende konnte mich noch überraschen.
Die Charaktere sind sehr gut und glaubhaft beschrieben. Auch die Handlungsorte sind passend zur Geschichte düster und authentisch dargestellt.
Ein toller und spannender Krimi.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Ein wirklich dummer Tag - oder etwa nicht?

Der Dachs hat heute einfach Pech
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Kaum ist der kleine Dachs morgens wach geworden, geht der Tag schon schlecht los. Ein Missgeschick nach dem anderen passiert ihm. Erst fällt die Lampe um, dann zerbricht er seine Lieblingstasse, Malen ...

Kaum ist der kleine Dachs morgens wach geworden, geht der Tag schon schlecht los. Ein Missgeschick nach dem anderen passiert ihm. Erst fällt die Lampe um, dann zerbricht er seine Lieblingstasse, Malen geht nicht, weil die Stifte verschwunden sind und da fällt er auch noch über den Spaten.
Er will den anderen Tieren erzählen, was für ein dummer Tag das ist, aber alle Tiere haben ihre eigenen Schwierigkeiten. Dem Waschbären ist die Wäscheleine zerrissen, der Hirsch sucht seinen Ball, die Angelschnur des Hasen ist verwickelt, das Eichhörnchen ist verletzt und der Fuchs kann nicht mehr in seinen Bau, weil der Eingang verschüttet ist. Ausgerechnet der Dachs kann überall helfen.
Auf dem Heimwegpassiert dem Dachs noch einmal ein Missgeschick, aber zu Hause wartet dann eine tolle Überraschung auf ihn.
So zeigt sich, dass auch ein Pechtag noch seine schönen Seiten haben kann. Die Kinder lernen, dass manches Mal etwas schief läuft und dass man deswegen nicht gleich frustriert sein muss, weil es schließlich wieder gut werden kann. Es hilft auch, wenn man Freunde hat, die einen unterstützen.
Die wunderschönen Bilder passen sehr gut und laden zum Entdecken ein.
Ein empfehlenswertes Kinderbuch.