Profilbild von stellaclara

stellaclara

aktives Lesejury-Mitglied
offline

stellaclara ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit stellaclara über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2021

Guter Spiritualitätsratgeber für Feminist*innen

Everyday Magic
1

Der Titel „Everyday Magic - Ein Handbuch für alltagstaugliche und empowernde Spiritualität“ ist bei diesem Buch Programm: in jedem Kapitel ermutigen die Autorinnen die Leserschaft dazu, Spuren von Magie ...

Der Titel „Everyday Magic - Ein Handbuch für alltagstaugliche und empowernde Spiritualität“ ist bei diesem Buch Programm: in jedem Kapitel ermutigen die Autorinnen die Leserschaft dazu, Spuren von Magie im Alltäglichen zu entdecken und machen konkrete Vorschläge, wie spirituelle Rituale ins Alltagsleben integriert werden können. Die Perspektive der Autorinnen ist durchgängig feministisch, was sich nicht nur durch Kritik an patriarchalen Strukturen zeigt, sondern auch mit einem Reflektieren der eigenen Privilegien einhergeht. Zudem ist der Ratgeber durchaus auch konsumkritisch, so dass beispielsweise dazu eingeladen wird, die Produktionsbedingungen von Kristallen zu hinterfragen oder sich mit dem Problem der kulturellen Aneignung bei Räucher-Ritualen auseinanderzusetzen.

Die äußere Gestaltung des Buches finde ich sehr ansprechend und sie passt auch gut zum Inhalt. Das dunkle Blau des Buchumschlags wirkt in Kombination mit dem roségold-farbigen Titel-Schriftzug edel und hochwertig. Auf der Rückseite des Buchumschlags sieht man hübsche Illustrationen (die auch so innerhalb des Buches vorkommen) zusammen mit kurzen Texten, quasi wie eine kleine zusätzliche Leseprobe. Allgemein finde ich die zahlreichen Illustrationen von Frauenfiguren, die ihre Spiritualität ausleben, wunderschön und sie lockern das Buch etwas auf.

Der Schreibstil der Autorinnen ist angenehm informell und beim Lesen hatte ich das Gefühl, die Beiden würden neben mir sitzen und direkt mit mir reden. In jedem Kapitel wird zunächst das Thema grob eingeführt und dann gibt es nach jedem Textblock eine oder mehrere interaktive Übungen, was mir ebenfalls sehr gefallen hat. Die Übungen sind alle relativ leicht umsetzbar, so dass der im Titel versprochene „alltagstaugliche“ Aspekt auf jeden Fall zutreffend ist. Das Themenspektrum des Buches ist sehr weit gefächert und reicht von Heilkristallen über Manifestation, bis hin zu Astrologie, Tarot, Räuchern und Heilkräutern. Da das sehr viele unterschiedliche Themen für ein nicht mal 300 Seiten langes Buch sind, bleibt die Betrachtung oft eher etwas oberflächlich, allerdings geben die Autorinnen Buchtipps für die weiterführende Recherche. Besonders gut finde ich, wie undogmatisch die Autorinnen an alle Themen herangehen und wie sie die Leserschaft dazu „empowern“, selbst herauszufinden, in welcher Form die vorgeschlagenen spirituellen Rituale am besten für sie persönlich funktionieren.

Ich werde sicher noch häufiger immer wieder mal in dem Buch blättern und etwas nachschlagen. Insgesamt empfehle ich es vor allem für feministische Spiritualitätsinteressierte, die eher am Anfang ihrer Reise sind und sich gern einen Überblick darüber verschaffen möchten, was es da draußen alles so gibt. Erfahrene Hexen finden in dem Handbuch wahrscheinlich nicht allzu viel Neues, haben aber vielleicht trotzdem Spaß am lockeren Schreibstil und den interaktiven Übungen. Auch wenn der Preis von 18,90 € für ein Taschenbuch zunächst etwas hoch erscheint, so sind die hochwertige Aufmachung und die inhaltliche Breite das Geld auf jeden Fall wert. Ich freue mich jedenfalls, dass es nun endlich feministische Spiritualitätsratgeber auch auf Deutsch gibt und hoffe, dass in Zukunft noch mehr Bücher dieser Art erscheinen werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Umsetzung
  • Cover
Veröffentlicht am 03.12.2020

Unterhaltsamer Serienauftakt

Labyrinth der Lügen – Francesca Cahills erster Fall
0

„Im Labyrinth der Lügen“ ist ein unterhaltsamer, historischer Cosy Crime-Roman, der mit einer charmanten Heldin und einem spannenden Kriminalfall überzeugt.
Als die 20-jährige Unternehmerstochter Francesca ...

„Im Labyrinth der Lügen“ ist ein unterhaltsamer, historischer Cosy Crime-Roman, der mit einer charmanten Heldin und einem spannenden Kriminalfall überzeugt.
Als die 20-jährige Unternehmerstochter Francesca Cahill einen mysteriösen Brief im Arbeitszimmer ihres Vaters entdeckt, denkt sie sich zunächst nicht viel dabei. Kurze Zeit später stellt sich jedoch heraus, dass dieser in Zusammenhang mit einer Kindesentführung in der Nachbarschaft steht und Francescas Neugier ist geweckt. Sehr zum Verdruss des überaus attraktiven neuen Polizeichefs Rick Bragg mischt Francesca fleißig bei den Ermittlungen mit und deckt dabei allerlei schmutzige Geheimnisse auf - doch das New York des frühen 20. Jahrhunderts ist ein gefährliches Pflaster und so dauert es nicht lange, bis Francesca von einer gefährlichen Lage in die nächste stolpert...
Besonders gefallen haben mir an dem Roman das eher ungewöhnliche, historische Setting und die lebenslustige (wenn auch manchmal etwas naive) Hauptfigur Francesca, deren Eskapaden mich immer wieder zum Lächeln bringen konnten. Die Handlung schreitet für einen Cosy Crime-Roman recht flott voran und es gibt einige unerwartete Wendungen. Insgesamt ein vielversprechender Serienauftakt, an dem Cosy Crime-Leserinnen ihre Freude haben dürften und mit dem günstigen Preis zudem ein echtes Schnäppchen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2020

Unterhaltsamer Cosy Crime Roman

Lady Arrington und die tödliche Melodie
0

Die Krimiautorin Lady Mary Arrington hat eine Schreibblockade - was läge da näher als eine kleine Reise, um wieder neue Inspiration zu finden? Obwohl es bei ihrer letzten Kreuzfahrt zu einem Mord kam (den ...

Die Krimiautorin Lady Mary Arrington hat eine Schreibblockade - was läge da näher als eine kleine Reise, um wieder neue Inspiration zu finden? Obwohl es bei ihrer letzten Kreuzfahrt zu einem Mord kam (den Mrs. Arrington selbstverständlich aufklären konnte), kann Mrs. Arrington der Versuchung nicht widerstehen, erneut auf dem Luxus-Kreuzfahrtschiff Queen Anne einzuchecken. Zu ihrer Freude trifft sie dort alte Freunde (aus dem vorherigen Band) wieder und macht schnell Fortschritte mit ihrem Roman. Allerdings verhält sich der Pianist des Schiffs seltsam und als dieser kurze Zeit später erstochen aufgefunden wird, bietet Mrs. Arrington natürlich wieder ihre Hilfe an...

Lady Arrington und die tödliche Melodie ist ein typischer Cosy Crime-Roman mit einer klugen, sympathischen Amateur-Detektivin in der Hauptrolle, die zwar schon ein wenig älter ist, aber körperlich und geistig fitter ist als so manche andere, jüngere Figur. Die kurzen Kapitel verführen zum schnellen Weiterlesen und der Schreibstil ist prägnant und bildhaft, d.h. das Aussehen der Figuren und die Settings werden detailliert beschrieben, so dass man sie sich gut vorstellen kann, aber dabei wird nicht so sehr übertrieben, dass von der Handlung abgelenkt wird. Der Kriminalfall ist interessant und auch die Auflösung wirkt schlüssig. Schön fand ich auch die Einbindung klassischer Musik (zwischendurch habe ich die erwähnten Lieder im Hintergrund laufen lassen, um richtig in die Atmosphäre einzutauchen) und die Beschreibungen der norwegischen Landschaften. Insgesamt kann ich Lady Arrington und die tödliche Melodie bedenkenlos an Cosy Crime-Fans weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2020

Kurzweilige Unterhaltung für Agatha-Fans

Agatha Raisin und der tote Auftragskiller
1

Im inzwischen 15. Band der Reihe macht Agatha Raisin aus ihrem Hobby einen Beruf und eröffnet ihre eigene Detektei im beschaulichen Carsely. Schnell findet Agatha eine Mitstreiterin, ihre neue Nachbarin ...

Im inzwischen 15. Band der Reihe macht Agatha Raisin aus ihrem Hobby einen Beruf und eröffnet ihre eigene Detektei im beschaulichen Carsely. Schnell findet Agatha eine Mitstreiterin, ihre neue Nachbarin Emma, der sie anfangs eher skeptisch gegenüber steht (schließlich ist diese älter als Agatha selbst und wäre eine junge, hübsche Sekretärin nicht besser für's Geschäft?). Nach einigen, langweiligen Fällen mit verschwundenen Katzen, abgehauenen Teenagern und untreue Ehemännern, die Agatha doch lieber ihrem Personal überlässt, ist sie sofort Feuer und Flamme, als sie gebeten wird, eine Todesdrohung gegen eine reiche junge Frau zu untersuchen...
Wie bereits in den Vorgänger-Bänden schreitet die Handlung flott voran, so dass keine Langeweile aufkommt. Das Buch lebt vor allem von Agathas schrulliger Persönlichkeit, ihrem exzentrischen Auftreten und ihren intuitiven Ansätzen zur Verbrechensaufklärung. Zusätzlich sorgen hier einige Ausflüge nach Paris für Abwechslung. Agatha-Fans können sich außerdem auf wiederkehrende Figuren wie Charles, Roy, Mrs. Bloxby oder Bill Wong freuen.
Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, nur gegen Ende ging mir alles ein wenig zu schnell und einige Entwicklungen wirkten auf mich arg übereilt und eher unglaubwürdig. Der herzerwärmende Epilog gleicht diese kleinen Schwächen jedoch wieder aus. Ich empfehle Agatha Raisin und der tote Auftragskiller allen Fans der Serie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2018

Unterhaltsamer Frauen-Krimi

Und niemand soll dir vergeben
0

Die toughe Polizistin Miranda Rader hat schon einiges gesehen - doch der brutale Mord an einem beliebten Professor in ihrer Heimatstadt Harmony (Louisiana) schockt auch sie. Noch schlimmer wird es, als ...

Die toughe Polizistin Miranda Rader hat schon einiges gesehen - doch der brutale Mord an einem beliebten Professor in ihrer Heimatstadt Harmony (Louisiana) schockt auch sie. Noch schlimmer wird es, als sich herausstellt, dass der Mord in Verbindung mit Mirandas kleinkrimineller Jugendzeit steht und abzusehen ist, dass jemand die junge Frau absichtlich diskreditieren will. Miranda bleibt nichts anderes übrig, als auf eigene Faust zu ermitteln...

"Und niemand soll dir vergeben" ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer Krimi. Das Cover passt gut zum Inhalt, da einerseits durch den düsteren Hintergrund gezeigt wird, dass der Roman nichts für zart besaitete Leserinnen ist, die pinke Schrift aber gleichzeitig deutlich macht, dass das Buch sich an eine weibliche Leserschaft richtet. Im Mittelpunkt der Handlung steht Miranda, die sehr sympathisch ist und durch ihre schwierige Kindheit ein wenig an Tiefe gewinnt. Kurze Kapitel, ein leicht verständlicher Schreibstil und kleinere Twists/Hinweise/falsche Spuren sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Die durch das Label "Romantic Thriller" angekündigte Liebesgeschichte spielt sich eher im Hintergrund ab und hat keinen allzu großen Einfluss auf den Handlungsverlauf.

Insgesamt ist "Und niemand soll dir vergeben" ein unterhaltsamer, leichter Krimi mit einer starken weiblichen Hauptfigur, den ich trotz kleiner Schwächen (die Auflösung ist relativ leicht vorhersehbar) gerne weiterempfehle!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil