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Veröffentlicht am 25.10.2020

Spannung und Nervenkitzel garantiert!

Amissa. Die Verlorenen
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"Amissa - Die Verlorenen" ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie. Im Mittelpunkt stehen der private Ermittler und ehemalige Polizist Jan Kantzius und seine Frau Rica, die für die Hilfsorganisation Amissa ...

"Amissa - Die Verlorenen" ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie. Im Mittelpunkt stehen der private Ermittler und ehemalige Polizist Jan Kantzius und seine Frau Rica, die für die Hilfsorganisation Amissa weltweit nach vermissten Personen sucht. Als die beiden in eine Autobahnkarambolage geraten, die dadurch ausgelöst wird, dass ein verzweifeltes Mädchen panisch über die Fahrbahnen rennt und kurz danach in Jans Gegenwart stirbt, beginnen sie genauer nachzuforschen. Dabei finden sie heraus, dass das Mädchen offenbar entführt wurde. Die Umstände sind äußerst rätselhaft und die Polizei scheint bei den Ermittlungen nicht weiterzukommen. Doch Jan und Rica stoßen auf erste Hinweise, denen sie um jeden Preis folgen. Dabei ahnen sie nicht einmal im Ansatz, in welches Wespennest sie dabei stechen....

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn ohne langatmiges Vorgeplänkel befindet man sich sofort mitten im spannenden Geschehen und gerät dadurch von Anfang an in den Sog der Ereignisse. Dabei gilt es mehrere Handlungsstränge zu verfolgen, die oft an entscheidenden Stellen stoppen und so das Tempo erhöhen. Es gibt auch immer wieder kursiv gedruckte Einschübe oder Rückblicke in die Vergangenheit, die für zusätzliche Spannung sorgen. Einmal angefangen, fällt es also äußerst schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. 

Die Charaktere haben Ecken und Kanten und wirken dadurch sehr lebendig. Auch wenn Jan Kantzius nicht sofort zu den Sympathieträgern dieses Thrillers gehört, da er zunächst etwas eigensinnig, verschlossen und unnahbar wirkt und dadurch schwer einzuschätzen ist, freundet man sich während des Lesens immer mehr mit ihm an. Rica wirkt von Anfang an deutlich sympathischer, obwohl es offensichtlich ist, dass sie eine Vergangenheit hat, die man niemandem wünscht. Gemeinsam geben sie ein tolles Paar ab, bei dem die Verbundenheit zwischen den Zeilen spürbar ist. Man braucht allerdings nicht zu befürchten, dass die privaten Hintergründe der Ermittler zu viel Raum einnehmen. Der Fall und die Ermittlungen stehen im Zentrum. 

Egal ob der Autor als Andreas Winkelmann oder wie hier, als Frank Kodiak, schreibt, versteht es wieder hervorragend, mit den Ängsten der Leser zu spielen. Denn Eltern dürfte es wohl eiskalt den Rücken herunterlaufen, wenn sie beobachten müssen, mit welcher Naivität die weiblichen Jugendlichen hier ihre Sorgen blauäugig mit Unbekannten in den sozialen Medien teilen und nicht ahnen, mit wem sie sich da austauschen und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Spannung und Nervenkitzel sind deshalb durchgehend vorhanden. Im Verlauf der Handlung kommt es außerdem zu einigen Überraschungen. Dadurch ist das Geschehen kaum vorhersehbar und das Ende weckt die Neugier auf die Fortsetzung. 

Ein spannender Auftakt der Thriller-Trilogie, bei dem das Ende dafür sorgt, dass man so schnell wie möglich den nächsten Teil lesen möchte. 

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Ehrliche und persönliche Einblicke

Als die Welt stehen blieb
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Die norwegische Autorin und Drehbuchschreiberin Maja Lunde gewährt in "Als die Welt stehen blieb" einen sehr persönlichen Einblick in ihre ersten Tage des Lockdowns. Das Familienleben mit ihrem Mann und ...

Die norwegische Autorin und Drehbuchschreiberin Maja Lunde gewährt in "Als die Welt stehen blieb" einen sehr persönlichen Einblick in ihre ersten Tage des Lockdowns. Das Familienleben mit ihrem Mann und den drei Söhnen liest sich wie ein Tagebuch. Dabei lässt Maja Lunde ihre Leser an ganz persönlichen Gedanken und Alltagssituationen teilhaben.

Plötzlich schrumpft die Welt zusammen und die digitale Verbindung zur Außenwelt gewinnt immens an Bedeutung. Home-Office und Home-Schooling nehmen einen Großteil des Tages in Anspruch. Gerade der Online-Unterricht stellt Eltern und Kinder vor ungeahnte Herausforderungen und erhöht das Konfliktpotential. Dazu kommen die Sorgen und Ängste um gefährdete Verwandte, Freunde oder Bekannte. Der wichtige persönliche Kontakt wird eingeschränkt. Jeder Leser kennt genau diese Situation selbst, denn so oder zumindest ähnlich, ist es allen vor wenigen Monaten, zur Anfangszeit der Corona-Pandemie gegangen. 

Die Autorin beschreibt ihre Eindrücke so intensiv, dass man das Gefühl hat, direkt von ihr angesprochen zu werden. Maja Lunde, die wie sie zugibt, nah am Wasser gebaut ist, teilt die Wucht der Eindrücke, die auf sie einprasseln und ihre Sorgen ungeschminkt mit den Lesern. Dadurch wirkt sie sehr sympathisch. Das kleine Büchlein liest sich deshalb nahezu von selbst. 

Ein durchweg interessanter und ehrlicher Einblick in die ersten Tage des Lockdowns, aus sehr persönlicher Sicht von Maja Lunde. 

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Fasziniert und regt zum Nachdenken an

Das Buch Ana
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In ihrem Roman "Das Buch Ana" erzählt Sue Monk Kidd die fiktive Geschichte von Ana. Ana wächst in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Die Mutter scheint Anas Bruder Judas deutlich zu bevorzugen, ...

In ihrem Roman "Das Buch Ana" erzählt Sue Monk Kidd die fiktive Geschichte von Ana. Ana wächst in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Die Mutter scheint Anas Bruder Judas deutlich zu bevorzugen, doch Anas Vater sorgt dafür, dass seine Tochter lesen und schreiben lernt und die Thora studieren kann. Das schärft nicht nur ihren  Verstand, sondern fördert ihr Interesse am Schicksal der Frauen, die in ihrer Welt kaum Rechte haben und den Männern und ihrer Willkür ausgeliefert sind. Ana schreibt diese Geschichten auf, um den Frauen eine Stimme zu geben und so dafür zu sorgen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Schon bald muss sie feststellen, dass auch sie sich unterordnen soll. Denn ihre Familie vereinbart eine Verlobung mit einem deutlich älteren Mann. Als sie diesem Mann auf dem Markt förmlich vorgeführt wird, lernt Ana dort zufällig einen jungen Mann kennen, der ihr schon bald nicht mehr aus dem Kopf geht. Es handelt sich um Jesus von Nazareth. Diese Begegnung ändert alles für Ana....

Die Grundidee dieses fiktiven historischen Romans, dass Jesus von Nazareth verheiratet gewesen sein könnte, und dass Ana, die junge jüdische Frau, mit den, für ihre Zeit geradezu rebellischen Gedanken, diese Frau gewesen sein könnte, wirkt zunächst gewöhnungsbedürftig. Doch Sue Monk Kidd schafft es bereits nach wenigen Seiten, dass man diese Gedanken vergisst und die Geschichte fasziniert auf sich wirken lässt. Denn es gelingt ihr einfach hervorragend, die damalige Zeit zum Leben zu erwecken. 

Im Zentrum der Handlung steht Ana. Sie ist ein junge Frau, die nicht alles als gegeben hinnimmt, sondern darüber nachdenkt und hinterfragt. Ana wirkt vom ersten Moment an sympathisch und deshalb kann man sich mit ihr identifizieren und ganz in die fiktive Geschichte eintauchen. Wobei es der Autorin mühelos gelingt, historische Fakten und künstlerische Freiheit glaubhaft miteinander zu verweben. Dabei herausgekommen ist ein Roman, der einen bereits nach wenigen Seiten in den Bann zieht. Denn Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass eine einzigartige Atmosphäre entsteht. Auch wenn man natürlich weiß, wie die Geschichte endet, kommt keine Langeweile auf, denn es gibt nicht nur einige Überraschungen, sondern etliche Szenen, die berühren und zum Nachdenken anregen. 

"Das Buch Ana" ist ein grandioser historischer Roman, mit einer fiktiven Hauptprotagonistin, die sich selbst nie in den Mittelpunkt stellt, aber es versteht, zum Nachdenken anzuregen. 

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Magisch...

Die Nebel von Skye
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Tante Mathilda lädt Enya und ihre Familie in die schottischen Highlands ein. Mathilda möchte dort gemeinsam mit ihnen Silvester verbringen. Außer bei Enya, die sich dort Anregungen für einen Kurzfilm erhofft, ...

Tante Mathilda lädt Enya und ihre Familie in die schottischen Highlands ein. Mathilda möchte dort gemeinsam mit ihnen Silvester verbringen. Außer bei Enya, die sich dort Anregungen für einen Kurzfilm erhofft, hält sich die Begeisterung der anderen Familienmitglieder in Grenzen, denn eigentlich hat niemand Lust auf diese Reise. Da Tante Mathilda allerdings sehr reich ist und in Aussicht gestellt hat, dass sie Teile ihres Vermögens lieber mit der warmen Hand abgeben möchte, müssen alle mit. Kaum angekommen, üben die schottischen Highlands eine magische Faszination auf Enya aus. Sie sieht Dinge, die es eigentlich nicht geben kann und auch Großtante Mathilda scheint ein Geheimnis zu hüten...

Der Einstieg in diesen magischen Jugendroman gelingt mühelos und kann deshalb auch Leser, die nicht mehr zur jugendlichen Zielgruppe gehören, begeistern. Denn Katharina Herzog versteht es hervorragend, sowohl Handlungsorte, als auch Protagonisten, so lebendig zu beschreiben, dass man sofort in die Geschichte eintauchen kann. Die schottischen Highlands und Dunvegan Castle, der Stammsitz des Clans der MacLeods, bilden eine atemberaubende Hintergrundkulisse, die geradezu dazu einlädt, sich mit Enya in die magischen Vorkommnisse zu stürzen. Eine wohldosierte Prise Romantik, die sich wunderbar ins Geschehen einfügt, rundet das gelungene Leseerlebnis ab. 

Der Schreibstil ist locker und sehr angenehm lesbar. Man kann sich in die Protagonisten hineinversetzen und die gruselige Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, förmlich spüren. Deshalb ist die Spannung auch von Anfang an greifbar. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Atempausen, doch langweilig wird es nie. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum noch aus der Hand legen. Das liegt sicher auch daran, dass einem die Charaktere im Verlauf der Handlung immer mehr ans Herz wachsen, sodass man sich am Ende kaum von ihnen verabschieden mag. 

Ein faszinierender Jugendroman, der durch sympathische Charaktere und eine magische Geschichte überzeugt. 

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Mitreißende Fortsetzung

Wunderjahre
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"Wunderjahre" ist nach "Libellenjahre" der zweite Band der Warthenberg-Saga. In dieser Fortsetzung steht Eva Rosanowski, die Tochter von Constanze von Warthenberg und ihrem Mann Clemens Rosanowski, im ...

"Wunderjahre" ist nach "Libellenjahre" der zweite Band der Warthenberg-Saga. In dieser Fortsetzung steht Eva Rosanowski, die Tochter von Constanze von Warthenberg und ihrem Mann Clemens Rosanowski, im Zentrum der Ereignisse. Eva freut sich darauf, endlich einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Doch dann sorgt das Schicksal dafür, dass ihr Leben eine unverhoffte Wendung nimmt. Obwohl sie versucht, sich mit ihrer Situation abzufinden, kann sie dem neuen System, das im Ostteil Berlins eingeführt wird, nur wenig abgewinnen. Für Eva wird schon bald klar, dass sie ihre Zukunftspläne nur in Westdeutschland verwirklichen kann. Doch auch dort meint es das Schicksal nicht immer gut mit ihr...

Der erneute Einstieg in die Saga gelingt beinahe mühelos. Denn der Autorin gelingt es hervorragend, kurze Rückblicke in die Ereignisse des ersten Teils so in die aktuelle Handlung einfließen zu lassen, dass man alles wieder präsent hat und dadurch den weiteren Verlauf genießen kann. 

Handlungsorte und Protagonisten werden so authentisch beschrieben, dass man beim Lesen sofort die passenden Bilder dazu im Kopf hat. Deshalb kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und beobachten, welchen steinigen Weg Eva vor sich hat. Obwohl das Schicksal oft zuschlägt, wirkt die Geschichte glaubwürdig und nicht übertrieben oder gar zu dick aufgetragen. Das liegt sicher mit an dem eindringlichen Schreibstil der Autorin, der dafür sorgt, dass man mit den Charakteren mitfiebert. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Die politischen Ereignisse der damaligen Zeit bilden außerdem eine glaubhafte Hintergrundkulisse, die zum Nachdenken und Erinnern anregt. 

Eine mitreißende Fortsetzung, die durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt. 

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