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Veröffentlicht am 23.11.2020

Vergangenheit und Gegenwart gehören zusammen

Die Schweigende
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Imke, Angelika und Anne sind längst erwachsen und haben ihren Platz im Leben gefunden, als unerwartet der Vater der Familie Remy verstirbt. Zurück bleiben eine verstörte Witwe und ihre Töchter. Karin und ...

Imke, Angelika und Anne sind längst erwachsen und haben ihren Platz im Leben gefunden, als unerwartet der Vater der Familie Remy verstirbt. Zurück bleiben eine verstörte Witwe und ihre Töchter. Karin und ihr Mann waren viele Jahre lang verheiratet und glücklich, aber noch im Sterben nimmt Jens seiner Tochter Imke ein Versprechen ab, dass alles verändern und das Leben ihrer Mutter infrage stellen wird. Diese Tage im Jahre 2019 sind für die Familie Remy nicht einfach.

Karin ist eine lebenslustige junge Frau und wächst im Nachkriegsdeutschland auf. Sie träumt im Jahre 1956 davon, Ärztin zu werden. Sie liebt Musik von Elvis Presley und spart für eine Jeans. Sie wähnt sich einer glücklichen Zukunft gegenüber, als ein einziger Tag alles verändert und nicht nur Folgen für die junge Frau hat, sondern auch für die Menschen, die sie liebt.

Mit „Die Schweigende“ liegt der neue Roman von Ellen Sandberg vor mir. Ein Roman, auf den ich mich schon gefreut habe und am Ende auch nicht enttäuscht wurde. Die Autorin versteht es geschickt ihre Leser gefangen zu nehmen. Auf den ersten Seiten war mir dieser Roman allerdings zu sehr Familienroman. Die Familie Remy hat ein wichtiges Familienmitglied verloren und muss nun mit ihrer Trauer kämpfen. Jeder der Frauen macht das auf ihre eigene Weise und so werden die einzelnen Charaktere vorgestellt. Schnell stellt sich heraus, dass die Schwestern nicht nur Liebe für einander empfinden. Dann beginnt Imke damit das einmal gegebene Versprechen des Vaters zu erfüllen und in der Vergangenheit der Familie zu forschen. Ab diesem Punkt fängt die Geschichte, an interessant zu werden.

Dann beginnt auch schon ein weiterer Handlungsstrang, der im Jahre 1956 einsetzt und das Leben von Karin, der Mutter von Imke, Angelika und Anne, erzählt. Auch hier geht es eher beschaulich zu. Das Leben eines Teenagers hat ja nun nicht so viel an spannendes zu bieten. Aber nur bis zu dem Tag, als sich alles veränderte.

In Rückblenden erfährt man so nach und nach, was in diesen Tagen in den 50er-Jahren geschehen ist. Ab diesem Zeitpunkt ist diese Geschichte sicher keine beschauliche Familiengeschichte mehr. Eher im Gegenteil. Das, was Karin erlebt hat, hat ihr Leben bis ins hohe Alter geprägt und sie zu dem gemacht, wie ihre Töchter sie ihr ganzes Leben lang kannten. Die Autorin hat es gut verstanden, die Gefühle und Gedanken dieser Familie in Szene zu setzen. Sie schildert ausführlich von längs vergangenen Ereignissen, aber auch von einem Skandal, der erst viele Jahre später ans Licht der Öffentlichkeit kam. Auch wenn es keine leichte Kost gewesen ist und das Leben von Karin alles andere als schön zu bezeichnen war, hat es mich gut unterhalten und nachhaltig berührt.

Ich fand es vor allem interessant zu lesen, wie nur ein Familienmitglied eine ganze Familie zusammengehalten hat. Sein Verlust hat hier die Mädchen völlig aus der Bahn geworfen und ihr eigenes Leben eine neue Richtung gegeben. Während Imke es irgendwie geschafft hat, sich mit der Vergangenheit der Mutter auseinanderzusetzen und gleichzeitig nicht völlig aus der Bahn geriet, hatten es ihre Schwestern schon schwerer. Mir hat gefallen, wie die Mädchen beschrieben wurden, wie sie ihre Kämpfe ausgetragen haben, um am Ende einen Weg für sich zu finden.

Fazit:

Auch wenn „Die Schweigende“ ein fiktiver Roman über das Leben einer jungen Frau ist, könnte es durchaus irgendwo eine Geschichte gegeben haben, die dieser sehr nahekommt. Ellen Sandberg versteht es, ihre Geschichten lebendig und echt zu erzählen. Auch wenn ich zu Beginn kleine Probleme mit der Handlung hatte, spätestens nach der hundertsten Seite hatte sich das gelegt und ich konnte nicht mehr aufhalten zu lesen. Dieser Roman erzählt eine Geschichte, die unter die Haut geht und dabei sicher nichts für schwache Nerven ist. Auch wenn es sich hier nicht um einen blutrünstigen Thriller handelt, geht die Geschichte unter die Haut und lässt einen nicht kalt.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Reisebericht einer jungen Frau aus dem 14. Jahrhundert

Die Herrin von Syld
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Anna Maria bringt in dem Sultanspalast von Fes ihre Tochter zur Welt. Der Großwesir von Marrakesch ahnt nichts davon, er ist der Vater des Kindes und sucht immer noch nach der jungen Frau und ihren Freunden. ...

Anna Maria bringt in dem Sultanspalast von Fes ihre Tochter zur Welt. Der Großwesir von Marrakesch ahnt nichts davon, er ist der Vater des Kindes und sucht immer noch nach der jungen Frau und ihren Freunden. Anna Maria ist nach wie vor ruhelos. Schon bald macht sie sich wieder auf dem Weg, ihr Ziel ist das ferne Syld, wo sie geboren wurde. Dort will sie immer noch den Tod ihrer Mutter und des Vaters rächen. Danach soll ihre Reise weiter gehen ins ferne Allgäu, wo ihr Vater zu Hause war. Sie ahnt nicht, dass der Großwesir ihr immer noch auf den Fersen ist und ebenfalls Rache will.

Dieser Roman ist der zweite Teil zu „Das Teufelsweib“ und fängt genau da an, wo Band 1 geendet hat. Allerdings kann man ihn problemlos unabhängig vom ersten Teil lesen. Auf den ersten Seiten gibt es nämlich einen umfangreichen Rückblick auf die vergangenen Ereignisse und auch während der Handlung sorgen Rückblenden für den nötigen Durchblick des Lesers.

Die Geschichte von Anna Maria und ihren Freunden ist ein einziges Abenteuer ihres Lebens und erzählt davon, was es bedeutet, weite Strecken zurückzulegen. Der Autor versteht es geschickt, die Welt dieser Zeit lebendig werden zu lassen, obwohl es doch ein paar Kleinigkeiten gab, die mich persönlich gestört haben. Konnte ich im ersten Band noch über die Maisfladen, die es in Marrakesch gab, lächeln, fand ich den Kautabak auf Seite 501 und die Pfeife rauchende Wirtin ein paar Seiten vorher nicht mehr ganz so unterhaltsam. Hier ist wohl die Fantasie des Autors etwas über das Ziel hinausgeschossen. Immerhin spielt diese Geschichte im Jahre 1331 und Tabak kam erst einige Jahre später in unsere Welt.

Der Erzählstil von Bernhard Wucherer liest sich fast wie ein Reisebericht. Ich brauchte schon ein paar Seiten, um mich daran zu gewöhnen, aber dann mochte ich auch nicht mit dem Lesen innehalten. Auch wenn die Handlung wie ein Märchen klingt, hat sie mich gut unterhalten. Immer wieder blitzte Humor durch und lockerte die Stimmung der Protagonisten auf. Auch hat mir gefallen, wie sich ungewöhnliche Freundschaften gebildet haben. Sicherlich darf man diese Reihe nicht zu ernst nehmen und die historische Genauigkeit sei mal dahin gestellt, aber es ist trotzdem gute Leseunterhaltung und lässt einen die Zeit vergessen.

Ein umfangreicher Anhang am Ende des Buches klärt nicht nur Fiktion und Wahrheit, sondern fasst auch noch mal die Protagonisten zusammen. Ein großes, ausführliches Glossar klärt fremde Begriffe. Ganz zum Schluss erfährt der Leser dann auch noch, wie der Autor auf die Idee zu dieser Reihe gekommen ist, und dass es vielleicht sogar noch einen weiteren Band dieser Reihe geben wird.

Fazit:

„Die Herrin von Syld“ ist ein historischer Roman mit spannenden Charakteren und einer langen Reiseroute. Man ist dabei, wenn Anna Maria und ihre Freunde ihren Weg fortsetzten, man spürt ihre Strapazen, ihre Hoffnungen, ihre Träume und ihre Liebe. Auch wenn es hier vielleicht einige Schwächen, was die historische Genauigkeit betrifft, gibt, ist es ein Roman, der unterhält und für angenehme Lesestunden sorgt. Ich habe ihn gern gelesen und fühlte mich gut Unterhalten.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Liebe, Intrigen und kleinere Machtspiele

Die Rose von Westminster
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Anne lebt ein bescheidenes Leben als Tochter eines Tagelöhners in einem kleinen Ort namens Dennmoral. In diesen Jahren des ausgehenden 13. Jahrhunderts ist es nicht eben leicht, sich als Frau zu behaupten. ...

Anne lebt ein bescheidenes Leben als Tochter eines Tagelöhners in einem kleinen Ort namens Dennmoral. In diesen Jahren des ausgehenden 13. Jahrhunderts ist es nicht eben leicht, sich als Frau zu behaupten. Eines Tages verschlägt es den Baron Edmund Mortimer in dieses unscheinbare Dorf. Als er Anne erblickt, beherrscht ihn nur noch ein Gedanke, diese schöne Frau soll mit mir gehen. Der Baron nimmt das Mädchen mit an den Hof nach Westminster und macht sie zu seiner Geliebten. Anne wurde gar nicht erst gefragt. Für sie war es am Anfang nicht leicht, sich in ihrer neuen Rolle zurechtzufinden. Sie ist schon einige Jahre an der Seite des Barons, als der Krieg gegen Schottland ausbricht und sich ihr Leben erneut verändert. Das Schicksal zwingt sie dazu, die sicheren Mauern Westminsters zu verlassen. Ihre einzige Chance auf eine Zukunft sieht Anne in Schottland. Der Weg ist weit und beschwerlich und ob sie am Ende ihr Ziel erreichen wird, ist fraglich.

Dieser Roman erzählt eine Geschichte aus dem Ausgehenden 13. Jahrhunderts in England. Edward I. ist der König von England, er trägt den Beinamen „Hammer of the scots“, womit klar sein dürfte, um welche Zeit es hier eigentlich geht. Dieser Konflikt zwischen England und Schottland ist es, der dieser Geschichte ihren Rahmen verleiht. Den historischen Hintergrund hat die Autorin durchaus glaubhaft in Szene gesetzt. Die Intrigen der Adligen hat Camilla Warno gelungen mit ihrer fiktiven Geschichte rund um Anne verwoben.

Allerdings hatte ich dann doch Probleme damit, in die Handlung hineinzufinden, was zum einen an der Namensgebung einiger Protagonisten lag. Es fiel mir zum Beispiel schwer, einen Hochlandschotten des Mittelalters mit dem doch sehr modern klingenden Namen Luke in Verbindung zu bringen. Auch fand ich es etwas unglaubwürdig, dass die Tochter eines Tagelöhners am Ende mit dem Hochadel Englands an einem Tisch zum Kartenspielen saß.

Doch je weiter die Handlung voranschritt, umso besser gefiel sie mir. Vor allem als Anne dann Westminster verlassen musste und es endlich nach Schottland ging. Ihre Reise dorthin und ihre Erlebnisse danach hat Camilla Warno lebhaft in Szene gesetzt und ab ca. der Hälfte des Buches hatte sie mich dann doch ganz mit in diese Epoche genommen.

Der Erzählstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen. Sie versteht es durchaus, ihre Protagonisten lebendig werden zu lassen. Die Dialoge sind dabei zum Teil sehr lebhaft und manchmal auch zum Lachen. Ihre Beschreibungen der Ereignisse lösen Bilder im Kopf aus und nehmen einen mit auf eine spannende Reise. Einige Szenen waren mir dennoch zu ausführlich beschrieben, ohne die eigentliche Handlung vorwärtszubringen. Manche Gespräche hätten gern kürzer sein können, während andere Begegnungen länger hätten ausfallen dürfen, aber insgesamt gesehen hat die Mischung dann doch gepasst.

In einem Nachwort klärt Camilla Warno Fiktion und Wahrheit und vor allem auch die Frage, wie sie auf diese Idee ihres Romans gekommen ist. Die Hintergrundinformationen, die sie hier bietet, sind interessant zu lesen.

Fazit:

„Die Rose von Westminster“ ist ein schöner historischer Schmöker, der den Leser mit nimmt ins ausgehende 13. Jahrhundert. Auch wenn es kleinere Schwächen gab, hat Camilla Warno mich am Ende doch gut unterhalten. Ich würde wieder zu einem Roman von ihr greifen.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Sicherlich kein Märchen

Die tote Meerjungfrau
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Der Dichter Hans Christian Andersen lebt in Kopenhagen des Jahres 1834. Er ist beseelt davon, ein großer Dichter zu werden. Leider ist er im Moment nicht in der Lage zu schreiben, stattdessen fertigt er ...

Der Dichter Hans Christian Andersen lebt in Kopenhagen des Jahres 1834. Er ist beseelt davon, ein großer Dichter zu werden. Leider ist er im Moment nicht in der Lage zu schreiben, stattdessen fertigt er Scherenschnitte von einer Prostituierten an. Als diese dann Tod aus einem Kanal gezogen wird, ist schnell ein Verdächtiger gefunden. Hans Christian findet sich plötzlich im Kerker wieder. Nur einem guten und einflussreichen Freund ist es zu verdanken, dass der Dichter wieder frei kommt. Jetzt bekommt er die Chance, sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu machen. Hilfe bekommt er dabei von der Schwester der Toten. Molly weicht ihm nicht mehr von der Seite, auch sie will wissen, was geschehen ist.

„Die tote Meerjungfrau“ ist im Original in Dänemark erschienen. Insgesamt haben sich gleich drei dänische Autoren zusammengefunden, um diesen Krimi zu schreiben. Thomas Rydahl ist in seinem Land ein bekannter Autor. Ihm zur Seite stand das Autorenduo A.J. Kazinski, die ebenfalls schon etliche Krimis erfolgreich veröffentlicht haben. Mir sagten die Autorennamen gar nichts. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, wieder zu einem Roman dieser Autoren zu greifen. Das vorliegende Buch hat mir im Grunde gut gefallen.

Das Autorentrio stellt nun die Welt von Hans Christian Andersen vor, aber eben nicht so, wie man es unbedingt erwartet. Der Dichter wird in einen Mord verstrickt und muss sich selbst an die Aufklärung machen, dies soll sich als gar nicht so einfach herausstellen. An manchen Stellen ist es sogar ziemlich grausam und schockierend. Gleichzeitig zeigen die Schriftsteller ein historisches Bild von Kopenhagen, welches nicht immer als schön zu bezeichnen ist. Sie beschreiben die Stadt in all ihren Facetten, aber eben auch die weniger schönen Seiten, wie zum Beispiel die Abwassergruben der Stadt und einiges mehr.

Die Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen sind ja schon an sich ziemlich düster und traurig. Hier haben die Autoren versucht, einen Grund dafür zu finden. Es bleibt dabei nicht aus, dass man dabei auf das eine oder andere Märchen trifft, zwar immer nur angerissen oder angedeutet, aber doch so, dass der Leser sie erkennen kann. Im Vordergrund steht natürlich die Mordgeschichte.

Es geht dabei aber gar nicht so sehr darum, dass es eine Prostituierte war, die getötet wurde, sondern mehr darum, warum und wofür sie sterben musste. Diese Gründe fand ich dann doch etwas verstörend. Ein wenig erinnern die Ereignisse hier dann schon an moderne Krimiserien, wo es um brutale Serienmorde und ihre Aufklärung geht. Leser, die schon von historischen Krimis wie 1793/94 von Niklas Natt och Dag begeistert waren, werden auch dieses Buch lesen wollen.

Fazit:

„Die tote Meerjungfrau“ ist sicher nicht mit einem Märchen zu vergleichen, zu brutal und verstörend ist der Inhalt, aber sprachlich gesehen ist dieser Krimi durchweg lesenswert. Ich habe ihn in nur wenigen Tagen gelesen und einiges an Spannung erlebt. Gleichzeitig war auch viel Trauriges dabei. Ein sehr bekanntes Märchen des Dichters hat hier wohl seinen Anfang und sein Ende gefunden.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Lesenswerter fünfter Teil dieser Reihe

Die Salbenmacherin und der Stein der Weisen
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Es ist mittlerweile April in Nürnberg geworden. Die Salbenmacherin Olivera hatte ein halbes Jahr, um sich von ihrer letzten Intrige zu erholen. Gemeinsam mit ihrem Mann führt sie ein ruhiges Leben und ...

Es ist mittlerweile April in Nürnberg geworden. Die Salbenmacherin Olivera hatte ein halbes Jahr, um sich von ihrer letzten Intrige zu erholen. Gemeinsam mit ihrem Mann führt sie ein ruhiges Leben und kümmert sich liebevoll um ihren Sohn. Doch jetzt wird es für sie Zeit, ihr Leben wieder aufzunehmen. Sie beschließt, wieder im Spital zu arbeiten. Alles ist ruhig und friedlich, bis ein Wanderheiler in die Stadt kommt. Er redet davon, alles zu Gold machen zu können, Krankheiten heilen zu können und dann auch noch im Besitz des Steins der Weisen zu sein. Unruhe macht sich in Nürnberg breit und dann wird der Heiler auch noch Tod aufgefunden. Unglücklicherweise sind Olivera und ihr Mann Götz wieder mitten im Geschehen.

„Die Salbenmacherin und der Stein der Weisen“ ist nun bereits der 5. Band dieser Reihe. Es scheint fast so, als könnte Olivera kein normales Leben führen, denn auch hier ist sie wieder mitten im Geschehen und kämpft gegen Aberglaube und Gutgläubigkeit der Menschen sowie um ihre Existenz.

Da die einzelnen Geschichten um die Salbenmacherin immer abgeschlossen sind, könnte man die Bücher auch einzeln lesen, obwohl ich sie im Ganzen gesehen schöner finde. Ich würde dazu raten, mit dem ersten Band zu beginnen. Kleine Rückblenden sorgen zwar dafür, dass man alles Wichtige aus den Vorgängern erfährt, aber es ist dann nicht mehr ganz so vollständig.

In diesem Fall erzählt Silvia Stolzenburg von dem Glauben daran, aus unedlem Gold zu machen. Ein Traum, der so alt ist wie die Menschheit. Die Einwohner der Stadt sehen nur das viele Geld und den Gewinn, den sie machen können. Olivera ist eine klar denkende Frau und sie glaubt nicht an die Dinge, die der Heiler erzählt, aber ihn hindert auch niemand daran, die ganze Stadt in Aufruhr zu versetzten. Selbst Götz wankt zwischen an-den-Heiler-glauben oder doch lieber den Verstand gebrauchen. Als es dann zum Tod des Mannes kommt, ist Olivera wieder mitten drin und gezwungen, die Sache aufzuklären.

Die Autorin versteht es gekonnt, die fiktive Handlung mit Einzelheiten aus dem beginnenden 15. Jahrhundert zu verbinden. Sie lässt das mittelalterliche Nürnberg im Kopf auferstehen. Es gelingt ihr, glaubhaft zu schildern, wieso die Menschen an diesen Heiler glaubten oder glauben wollten. Der Gedanke, ohne viel Arbeit reich zu werden, beschäftigt alle. In diesem Teil geht es eben auch darum, wie weit geht der Glaube wirklich und wie verändert er das Leben. Ihr leichter flüssiger Erzählstil sorgt zudem dafür, dass man dieses Buch kaum aus der Hand legen mag.

Fazit:

„Die Salbenmacherin und der Stein der Weisen“ sorgt auch in diesem fünften Band wieder für vergnügte Lesestunden. Ich habe es in nur wenigen Stunden gelesen und mich gut unterhalten gefühlt. Zumal es auch immer wieder Neues zu entdecken gab. Man darf gespannt sein, wie das Leben von Olivera und ihren Mann Götz wohl weitergehen wird.

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