Was auf der Insel war, bleibt auf der Insel...
Der zweite Band der Trilogie um die isländische Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir von Ragnar Jónasson heißt „Insel“. Dabei knüpft der Thriller jedoch wieder erwarten nicht an das Ende von „Dunkel“ an, ...
Der zweite Band der Trilogie um die isländische Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir von Ragnar Jónasson heißt „Insel“. Dabei knüpft der Thriller jedoch wieder erwarten nicht an das Ende von „Dunkel“ an, sondern spielt im Jahre 1987 sowie 1997.
Zunächst ist das Cover seinem Vorgänger sehr ähnlich und wird von einem Boot geziert. Die weiß-schwarze Kombination macht das Buch zu einem Hingucker. Ein Blick hineingeworfen, wird dem Leser wieder eine Karte der wichtigsten Orte vorangestellt.
In dem Prolog, der 1988 spielt, erfährt der Leser über eine verspätete Babysitterin. Der Bezug zu dem Buch konnte ich mir jedoch nicht erschließen.
Weiter geht es mit dem ersten Teil 1987. Hier kennen wir einige Vorinformationen bereits aus dem ersten Band. Der Autor nutzt allerings die Vergangnheit, um den Weg dorthin genauer zu beschreiben. Hulda´s Tochter lebt in dem Band noch und hat pubertäre Phasen. Hulda, hier noch 39 Jahre, möchte sich auf einen freien, höheren Posten bewerden. Doch schnell gibt sie die Chance auf, da sich auch Lýdur, um die dreizig und männlich, auf diese Stelle beworben hat. Lýdur ist zwar klein, wirkt durch seinen muskulösen Körper und seiner aggressiven, entschlossenen Art anderen gegenüber aber sehr einschüchternd. Die Schwierigkeit von weiblichen Vorgesetzten wird hier sehr schön dargestellt. Zweiter Strang in diesem Teil erzählt von Benedikt und seiner weilichen Begleitung, in die er heimlich verliebt ist. Die beiden verbringen eine gemeinsame Zeit im Sommerhaus. Es endet mit einem Todesfall. Die Leiche im Sommerhaus im Tal Heydalur am Mjóifjord der Vestfirdir - Halbinsel wird von dem damaligen Kommissar André Andrésson gefunden.
Der zweite Teil spielt 10 Jahre später, 1997. Die Kapitel sind in verschiedene Charaktere unterteilt. Der liebenswerte Dagur Veturlidason ist einer davon. Er ist der Bruder des damals verunglückten Mädchens Katla. Zu seinem Freundeskreis gehören die schüchterne Alexandra, der nicht einschätzbare Benedikt sowie Klara. Zum 10-Jährigen Todestag ihrer gemeinsamen Freundin treffen sie sich im Sommerhaus und berichten jeweils aus ihrer Perspektive. Diese Form bringt Abwechlung und Spannung. Natürlich gibt es auch wieder Kapitel mit Hulda un der Leser kann die Entwicklung der Ermittlung mitverfolgen.
Am Ende befindet sich ein kurzer Epilog über Robert, Lýdur und Hulda. Dieser rundet das Buch sehr gelungen ab, klärt noch offene Fragen und hält sogar eine positive Überraschung bereit.
Als ich gesehen habe, dass das Buch nicht an den ersten Band anknüpft, war ich zunächst skeptisch. Jedoch hat Ragnar Jónasson wieder eine spannende und verzwickte Geschichte entwickelt. Die Vergangenheitsaspekt wurden optimal umgesetzt. Gerade in Hulda´s Kapiteln wusste der Leser bereits aus „Dunkel“ wie der weitere Lauf sein wird und sich das Familienleben entwickelt. Ob dies nun positiv oder negativ ist? Lest selbst und macht euch ein Bild dazu. Ich kann die isländische Literatur nur empfehlen!