Cover-Bild Immer ist ein verdammt langes Wort
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.09.2020
  • ISBN: 9783737357432
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Sabine Schoder

Immer ist ein verdammt langes Wort

Ausgezeichnet mit dem Delia Jugendliteraturpreis 2021

Manchmal verändert ein einziger Moment dein ganzes Leben. In Renas Fall: die Sekunde, in der das Motorrad gegen den Baum krachte. Koma, Schmerzen, Gedächtnislücken. Doch Rena ist hart im Nehmen, war sie schon immer! Mit allem wird sie fertig, nur nicht damit, dass ihr die Liebe vor die Füße fällt – buchstäblich, vom Balkon der Wohnung über ihr. Denn dieser Junge, der ein grün gesprenkeltes und ein hellblaues Auge hat, stellt alles in Frage.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2020

Ein besonderes Buch

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Inhalt:

Als Rena nach einem längeren Klinikaufenthalt endlich wieder nach Hause entlassen wird, wird sie sogleich mit neuen Probleme konfrontiert. Renas Mutter, deren psychische Instabilität einen weiteren ...

Inhalt:

Als Rena nach einem längeren Klinikaufenthalt endlich wieder nach Hause entlassen wird, wird sie sogleich mit neuen Probleme konfrontiert. Renas Mutter, deren psychische Instabilität einen weiteren dramaturgischen Höhepunk erreicht, hat nicht nur ihren Job, sondern auch die gemeinsame Wohnung verloren.

Während Rena also versucht, die vorgefundene Lage zu konsolidieren und die gemeinsame Zukunft zu sichern, muss sie sich auch noch mit den Schmerzen, die mit dem Einsetzen einer künstlichen Hüfte als Folge eines Motorradunfalls verbunden sind, auseinandersetzen.

Hinzu kommt, dass Rena sich an ihren Unfall kaum noch erinnern kann. Immer wieder erinnert sie sich an einzelne Szenen, die jedoch keinerlei Sinn zu ergeben scheinen und einander widersprechen.

In anderen Worten: Ihr Leben entgleist. Dann folgt ein Plot-Twist, als sich der Junge aus dem nächsthöheren Stockwerk vorstellt. Kick gelingt es mit Humor und seiner beständigen, anpackenden Art Renas Herz für sich zu gewinnen.



Meinung:

In „Immer ist ein verdammt langes Wort“, lernt der Leser auf den ersten Seiten die Protagonistin Rena kennen, die nach einem langen Klinikaufenthalt mit diversen Problemen konfrontiert wird. Eigentlich kann sie sich den Herausforderungen der Alltagsbewältigung nicht stellen, geschweige denn, für ihre Mutter sorgen. Denn neben chronischen Schmerzen hat Rena auch mit Erinnerungslücken und Flashbacks zu kämpfen.

Nach dem Umzug in eine neue Wohnung reicht das Geld nicht mal mehr fürs Essen und dann gibt es da noch diese Gruppe voller Tunichtgute, die Rena das Leben schwer machen.

Einzig der Junge, der über ihr wohnt, ist ein Lichtblick. Kicks Augen scheinen ständig vor Freude zu leuchten. Auf jedes Problem hat er eine Lösung. Mit ihm wird der schwierige Alltag plötzlich viel leichter.

Sabine Schoder erschafft mit Kick und Rena zwei Figuren, die perfekt zusammenpassen. Nicht nur, dass es Rena und Kick gemeinsam gelingt, mit Schwierigkeiten fertigzuwerden. Auch macht es Spaß, die Gespräche der beiden, die vor spitzen Bemerkungen und zynischem Humor nur so sprühen, mitzuverfolgen.

Spannung zieht der Roman in erster Linie aus der Frage, was in der einen Nacht, in der Renas Leben innerhalb kürzester Zeit aus den Fugen geraten ist, wirklich passiert ist. Man kann das Werk durchaus dem Krimi-Genre zuschlagen.

Sabine Schoders Buch hat einen ungemein stringent konstruierten und durchdachten Aufbau und dennoch Logiklücken, die aber vernachlässigt werden können.



Fazit:

Es gibt Autoren, zu deren Büchern man greifen kann, ohne sich vorab den Klappentext durchgelesen zu haben. Qualität verkauft sich schließlich von selbst. Man weiß einfach, dass die Geschichte funktionieren wird. Sabine Schoder gehört hier her.

"Immer ist ein verdammt langes Wort" – ist ein Buch, welches die Aufmerksamkeit des Lesers einfordert. Es liegt in dessen Verantwortung, zwischen Realen und Irrfahrten einen Sinn zu finden.

Sabine Schoder schafft es, dem Leser psychische Krankheiten so nahe zu bringen, dass auch der Leser selbst zwischenzeitlich an der eigenen Vernunft zweifelt.

Das Buch scheint ein Puzzle zu sein, bei dem sich schlussendlich die vielen Einzelteile perfekt zusammen fügen lassen.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Sehr verwirrend aber mit einem nicht vorhersehbaren Plot

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Rena erleidet einen Unfall und fällt für Monate ins Koma. Ihre Familie zebricht in einzel Teile. Rena kennt ihren Vater gar nicht und ihre Mutter entfernt sich immer wie mehr von ihrer eigenen Tochter. ...

Rena erleidet einen Unfall und fällt für Monate ins Koma. Ihre Familie zebricht in einzel Teile. Rena kennt ihren Vater gar nicht und ihre Mutter entfernt sich immer wie mehr von ihrer eigenen Tochter. Als Rena endlich aus dem Koma erwacht kommt auch schon die nächste Überraschung, Renas Körper macht das nicht mit, sie hat eine künstliches Hüftgelenk überkommen. Rena zieht mit ihrer Mutter um in eine Gegend in der alles andere als Ruhe herrscht. Renas Leben ist voller leiden, nichts gelingt und dann fällt aufeinmal das Wunder vom Himmel. Ein Junge, der ober ihr wohnt, fällt auf ihren Balkon.

Mir hat dieses Buch recht gut gefallen, auch wenn es am Anfang sehr schwierig für mich war reinzukommen, gab es am Schluss alles einen Sinn und als es aufgedeckt wurde gab es nur noch diese Aaa-Momente. Ich fand die Handlung der Geschichte sehr spannend und auch die Liebesgeschichte und Entwicklung von Rena war sehr schön mitzulesen. Was mir persönlich nicht so gefallen hat ist das es keine TRIGGERWARNUNG gab, denn es gab einige Stellen bei denen eine Triggerwarnung vernünftig wäre, denn das Cover macht einen sehr harmlosen Eindruck. Ich verkrafte grundsätzlich sehr viel, weil ich viel Dark Romance lesen aber bei einer Stelle musste ich ziemlich den Atem anhalten und runterzuschlucken.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Der schwere Weg zum Neuanfang!

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Manchmal verändert ein einziger Moment dein ganzes Leben. In Renas Fall: die Sekunde, in der ein Motorradfahrer die Kontrolle über seine Maschine verloren und sie angefahren hat. Lange lag sie im Koma, ...

Manchmal verändert ein einziger Moment dein ganzes Leben. In Renas Fall: die Sekunde, in der ein Motorradfahrer die Kontrolle über seine Maschine verloren und sie angefahren hat. Lange lag sie im Koma, musste viele OPs ertragen und kämpft noch immer mit Schmerzen und Gedächtnislücken.
Auf einmal fällt ihr die Liebe vor die Füße – vom Balkon der Wohnung über ihr. Dieser Junge mit den unterschiedlichen Augen, stellt alles in Frage.

Rena hat es nicht leicht, ihre Schmerzen und ihre neue Hüfte machen ihr das Leben nicht einfacher, dazu kommt, dass sie es daheim nicht einfach hat. Ihre Mutter geht kaum nach draußen und Rena kommt einem oft so vor, als würde sie die Mutterrolle übernehmen. Viel zu früh musste sie erwachsen werden.
Nach dem langen Krankenhausaufenthalt möchte sie einfach neu beginnen und auf einmal taucht Kick auf ihrem Balkon auf.
Kick war faszinierend, nicht nur mit seinen unterschiedlichen Augen, nein auch die Fähigkeit Rena zu unterstützen, wenn sie es gebraucht hat, den Humor und die Leichtigkeit in ihr Leben zu bringen. Er war ein herzensguter Mensch.
Die Story beginnt in einem langsameren Tempo und lange gibt es viele Fragezeichen im Kopf des Lesers. Man überlegt genau wie Rena, wie sich ihre kleinen Erinnerungsfetzen zusammensetzen lassen und was es mit den Plastiknazis oder ihrer Mutter auf sich hat. Das Buch bringt immer wieder Einblicke in die Vergangenheit und rekonstruiert die Geschehnisse vom Unfall, so dass man immer mehr erfährt. Leider werden nicht alle Fragen beantwortet, doch sind diese bei der Geschichte auch nicht vordergründig wichtig. An einem bestimmten Punkt bekommt man langsam ein Gefühl dafür, was hinter allem stecken könnte. Mit jeder Seite wird das Geheimnis weiter gelüftet und auch wenn ich mit meiner Ahnung zum Teil richtig lag, konnte ich nicht das Gesamtpaket lüften. Das Ende war für mich ein bisschen zu wenig greifbar, aber eine schöne Idee, um alles zu lösen.
Der Schreibstil war toll und im Laufe des Buchs fiel es mir zusehends schwerer, das Buch zur Seite zu legen. Die letzten 150 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen.

Ein schönes Buch über Liebe, die Kraft für einen Neustart und einer gewissen Magie. Langsamer Start einer schönen Story, die einen immer wieder weiterlesen lässt.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Tolle Story, mit zu wenig Ecken und Kanten

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Dieses Buch hat mich nachdenklich zurückgelassen.
Im Fokus steht Rena, eigentlich Renate, die durch einen Unfall 4 Monate lang im Koma gelegen hat. Sie wurde mehrfach operiert. Mittlerweile hat sie gelernt ...

Dieses Buch hat mich nachdenklich zurückgelassen.
Im Fokus steht Rena, eigentlich Renate, die durch einen Unfall 4 Monate lang im Koma gelegen hat. Sie wurde mehrfach operiert. Mittlerweile hat sie gelernt mit ihrer künstlichen Hüfte zu leben und sich angefangen zu arrangieren. Das Einzige was sie immer wieder zurückwirft, sind die starken Schmerzen, die ihren Alltag begleiten.
Ich find sie extrem sympathisch, sehr lieb, herzensgut, aufgeschlossen und stark. Trotz ihrer eigenen Einschränkungen versucht sie immer für ihre Mutter da zu sein, die mit psychischen Problemen zu kämpfen hat und vergisst darüber sich selbst. Denn sie sollte mehr auf ihr innerstes hören, wenn es anfängt zu rufen, dass sie zur Ruhe kommen muss. Doch das kann sie nicht, da sie bereits früh Erwachsen werden musste und dies nicht gelernt hat.
Kick als zweiter wichtiger Protagonist, ist sympathisch, schlagfertig, hat einen wunderbaren Humor und bildet mit Rena ein tolles harmonisches Team. Mit Kick kann Rena das Erste mal offen sprechen, über sich, über das was sie berührt und belastet!
Der Schreibstil ist aus Sicht von Rena geschrieben. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Rückblenden, die aus ihrer Vergangenheit resultieren. Das dahinter mehr stecken könnte, wird erst im Verlauf des Buches klar.
Dieses Buch lässt sich gradlinig, einfach, schnell und flüssig lesen. Es beinhaltet keine verschachtelten Sätze und ist stets auf den Punkt. Der Lesefluss ist ungebrochen und man kann komplett in diesem abtauchen. Denn dieses Buch wird mit einer unbändigen Leichtigkeit geschrieben, dass man von jetzt auf gleich gefesselt wird.
Die Story hat mich oftmals zu Tränen gerührt, denn sie ist traurig, dramatisch, oftmals humorvoll und lustig aber auch melancholisch und regt zum Nachdenken an. Wir erleben dennoch ein paar Windungen und Wendungen im Verlauf des Buches, die überraschen und die Story noch einmal aufpeppen! Man will dieses Buch einfach lesen, will wissen wie es weitergeht und will Rena auf ihrem Weg zurück ins Leben begleiten.
Aber Obacht, man hat stets das Gefühl… etwas zu übersehen… etwas zu überlesen… und am Ende merkt man, man hatte Recht! Überraschungseffekt inklusive!



Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch welches mich begeistert hat, welches mit meinen Emotionen gespielt und gezaubert hat. Eine Story, die real ist, die überall passieren könnte und die gleichzeitig greifbar wurde.
Zwei Protagonisten die wie Puzzleteile zueinander passen und dem Buch einen ganz eigenen Touch und Flair verleihen. Witz, Humor, Gefühl, Tragik, Tränen, Trauer… all das finden wir in diesem Buch wieder.
Am Ende war es mir zu perfekt, ich hätte gerne mehr Ecken und Kanten gehabt, etwas nicht ganz Perfektes!