Cover-Bild Das Wörterbuch des Windes
(48)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 28.09.2020
  • ISBN: 9783864931475
Nina Blazon

Das Wörterbuch des Windes

Wenn das Ende einer Liebe der Anfang eines neuen Lebens ist

In Island, der Insel der Winde, treffen sie am Walfjord aufeinander: die deutsche Touristin Swea, deren Ehe gerade auf der gemeinsamen Reise zerbrochen ist, der ehemalige Lehrer Einar Pálsson und der scheue Jón Árnarsson. In Einars Haus am Meer versucht Swea noch einmal ganz neu anzufangen. Früher hat sie Kunst studiert, wollte malen, Liebhaber sammeln und auch sonst in jeder Hinsicht frei sein. Aber kann man wirklich alles auf Null setzen? Auf der Suche nach Antworten entdeckt Swea das Leben und das Lieben neu und wagt es schließlich, ihre eigenen Geister zurückzulassen und dem Weg des Windes zu folgen.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2020

Reise für Daheimbleiber

0

Nina Blazon hat mich in ihrem Roman „Das Wörterbuch des Windes“ gleich von der ersten Seite an auf eine Reise in das raue, lebhafte und mythische Island mitgenommen. Zusammen mit der Hauptfigur Swea habe ...

Nina Blazon hat mich in ihrem Roman „Das Wörterbuch des Windes“ gleich von der ersten Seite an auf eine Reise in das raue, lebhafte und mythische Island mitgenommen. Zusammen mit der Hauptfigur Swea habe ich die wilde Landschaft, die Menschen, deren kulturelles Erbe und Liebe zur Kunst sowie die ersten Berührungspunkte mit der isländischen Sprache kennen und lieben gelernt. Wie auch schon in ihrem Roman „Liebten wir“ hat Nina Blazon es geschafft, mich durch ihre ausdrucksstarken Bilder, ihre liebevollen, vielschichtigen Charaktere von der Geschichte zu begeistern. Ich liebe es, wie sie den leisen Zwischentönen großen Raum gibt. Dabei schafft sie es auch dieses Mal wieder, tiefe Verbindungen zwischen Generationen und einst Fremden zu knüpfen und Konventionen und langjährige Familienkonstrukte zu hinterfragen. Sie gibt ihren Protagonisten Raum für Entwicklung, lässt sie durch Höhen und Tiefen gehen und sich selbst finden. Dabei hat die Autorin ein gutes Händchen für Atmosphäre und lässt den Roman durch zahlreiche Wendungen auch nicht vorhersagbar werden. Ich habe jede Stunde dieser intensiven Isand-Reise genossen.

Zum Inhalt: In Island, der Insel der Winde, treffen sie am Walfjord aufeinander: die deutsche Touristin Swea, deren Ehe gerade auf der gemeinsamen Reise zerbrochen ist, der ehemalige Lehrer Einar Pálsson und der scheue Jón Árnarsson. In Einars Haus am Meer versucht Swea noch einmal ganz neu anzufangen. Früher hat sie Kunst studiert, wollte malen, Liebhaber sammeln und auch sonst in jeder Hinsicht frei sein. Aber kann man wirklich alles auf Null setzen? Auf der Suche nach Antworten entdeckt Swea das Leben und das Lieben neu und wagt es schließlich, ihre eigenen Geister zurückzulassen und dem Weg des Windes zu folgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2020

Den Kopf frei kriegen auf Island

0

Ich muss zugeben, das Cover des Buches hätte mich auf den ersten Blick nicht neugierig gemacht. Man muss schon genauer hinsehen, um einen Bezug zum schroffen, rauen Island zu erkennen. Genau der Handlungsort ...

Ich muss zugeben, das Cover des Buches hätte mich auf den ersten Blick nicht neugierig gemacht. Man muss schon genauer hinsehen, um einen Bezug zum schroffen, rauen Island zu erkennen. Genau der Handlungsort war es aber, der dann den Ausschlag für mich gab, den Roman lesen zu wollen, da ich selbst den Norden sehr liebe und vor einige Jahren einmal rund um Island gereist bin.

Und auch die Rahmenhandlung hat mein Interesse geweckt. Swea hat in ihrem Leben viele Träume aufgegeben, eigentlich liebt sie die Kunst und wollte Malerin werden, aber dann suchte sie sich einen sicheren Beruf, um ihrem Mann Henrik sein Künstlerdasein zu ermöglichen. Aber ihre Ehe bröckelt, Henrik betrügt sie immer wieder und auf der gemeinsamen Reise nach Island, die eigentlich die Beziehung noch einmal kitten sollte, eskaliert alles und sie lässt ihn einfach am Straßenrand zurück und landet beim abgelegenen Haus des ehemaligen Lehrers Einar, der die letzten Jahrzehnte in Deutschland verbracht hat und dessen Untermieter Jón, der nicht gut durch die isländische Wirtschaftskrise gekommen ist. Einar bietet ihr an, erst einmal zu bleiben und so nutzt sie diese Chance, sich auf der wilden Insel den Kopf freipusten zu lassen und sich klar zu werden, wie ihr Leben wirklich aussehen soll, auch wenn dies bedeutet, die aus Deutschland gewohnte Sicherheit erst einmal aufzugeben.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, Nina Blazon erzählt abwechselnd aus den Perspektiven von Swea und Einar, die beide etwas zu bewältigen haben. So kann man sich gut in sie hineinversetzen. Ihr Schreibstil ist angenehm lesbar und anschaulich. Man kann sich beim Lesen gut die wilde, wenig dicht besiedelte Landschaft und die unberührte Natur Islands, aber auch das kulturelle Leben in der Hauptstadt Reykjavik gut vorstellen und möchte am liebsten bald wieder dorthin reisen. Auch der Wandel, den die Insel in den letzten Jahren durch die stark angestiegenen Touristenzahlen durchmachte, und mit dem sich Einar erst noch anfreunden muss, wird immer wieder am Rande thematisiert. So ist es insgesamt ein sehr runder, nicht besonders kitschiger Roman, den ich gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.10.2020

Einfühlsamer Roman

0

„Das Wörterbuch des Windes“ von Nina Blazon hat mich in vielfacher Hinsicht begeistert. Der Autorin gelingt es von Beginn an den Handlungsort Island vor dem inneren Auge heraufzubeschwören. Menschen, Landschaft ...

„Das Wörterbuch des Windes“ von Nina Blazon hat mich in vielfacher Hinsicht begeistert. Der Autorin gelingt es von Beginn an den Handlungsort Island vor dem inneren Auge heraufzubeschwören. Menschen, Landschaft und vor allem Gebräuche und Zwischenmenschliche Besonderheiten fließen dabei in die eigentliche Geschichte ein. Es ist die Geschichte von Swea, deren Ehe zu Beginn des Buches zerbricht. Auf der Flucht vor ihrem Ehemann trifft sie durch Zufall auf Einar und dieser nimmt sie in seinem Haus auf. Nachdem Swea den ersten Schock überwunden hat, beginnt sie zum ersten Mal in ihrem Leben Entscheidungen, unabhängig von Anderen zu treffen. Dabei lernt sie jede Menge interessanter Menschen kennen. Nina Blazon schafft es dabei jede noch so kleine Nebenfigur detailliert auszuarbeiten und diese so real und greifbar erscheinen zu lassen. Doch ist ein neues Leben auf Island für Swea wirklich denkbar? Eine besondere Geschichte, welche weiter geht und denkt als der klassische Liebesroman und mich dabei durch die Details fasziniert hat. Klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2020

Warmherzig durch den Sturm

0

Eigentlich diente die Reise der Versöhnung. Der Künstler Henrik und seine Frau Swea befinden sich auf Island, gesponsert vom Vater der Frau, der großen Wert darauf legt, dass die beiden zusammen bleiben, ...

Eigentlich diente die Reise der Versöhnung. Der Künstler Henrik und seine Frau Swea befinden sich auf Island, gesponsert vom Vater der Frau, der großen Wert darauf legt, dass die beiden zusammen bleiben, da er nicht unerhebliche Summen in den Erfolg des Schwiegersohns als Künstler investiert hat.
Doch die Reise hat noch gar nicht richtig angefangen, die beiden sind gerade dabei die ersten Sehenswürdigkeiten Islands anzuschauen, als Swea bemerkt, dass auf dem Handy ihres Mannes der Anruf einer anderen Frau eingeht und in Verbindung mit dem Foto, dass die Anruferin sendet, versteht sie sofort, dass ihr Mann sie erneut betrügt.
Sie schmeißt ihn aus den Wagen und fährt davon.
Gleichzeitig erleben die Leser mit, wie ein alter Isländer, Einar, ein verletztes Pferd kauft und mühsam zu seinem Haus zurückbringt. Es gerade aus Deutschland zurückgekehrt, verbirgt irgend ein schmerzhaftes Geheimnis und sieht sein Haus seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder. In der Garage lebt ein Untermieter, Jón, der durch die Finanzkrise Islands alles verloren hat.
Swea muss dem verletzten Pferd ausweichen, das dem alten Mann entlaufen ist, und landet mit ihrem Auto im Graben.
Sie bleibt. Sie will herausfinden, was sie eigentlich selbst wirklich will und wer sie ist. Auf diesem Weg begegnen ihr viele isländische (und auch ausländische) Personen, an denen sie ihr eigenes Bild vom Leben prüfen kann.
Sie lernt, dass nicht der erste Eindruck immer der richtige ist und dass man gelegentlich durchaus einmal ein paar Fehler machen kann, ohne selbst als Person völlig unmöglich zu werden.
Die Geschichte wird immer spannender, je länger sie andauert – und das sind immerhin fast 600 Seiten. Die Leserin erfährt viel über das Leben auf Island und erkennt Gebäude, Cafés, Museen und andere Sehenswürdigkeiten, die im Roman eine Rolle spielen, problemlos wieder.
Auch wenn man den Ausgang des Buches durch den Klappentext eigentlich bereits kennt, ist es überraschend, spannend und an einigen Stellen auch unerwartet, wie die Handlung sich entwickelt. Immer wieder tun sich mehrere Möglichkeiten auf, wie es mit Swea weitergehen könnte, aber auch die Lebensgeheimnisse von Einar und Jón werden nur langsam offenbart. Am Ende des Romans bleibt ein Gefühl zurück, Freunde getroffen zu haben
Fazit: Ein romantischer Liebesroman, nicht nur über Menschen, sondern auch über Island, der mit Klischees spielt und eine ganz eigene Melodie entwickelt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2020

Alles andere als vorhersehbar – und ganz wunderbar

0

Swea ist auf ihrer zweiten Hochzeitsreise in Island als ihre Welt aus den Fugen gerät. Auf ihrer „Flucht“ und Suche nach sich selbst findet sie Unterschlupf bei dem gerade nach Island zurückgekehrten Einar ...

Swea ist auf ihrer zweiten Hochzeitsreise in Island als ihre Welt aus den Fugen gerät. Auf ihrer „Flucht“ und Suche nach sich selbst findet sie Unterschlupf bei dem gerade nach Island zurückgekehrten Einar und seinem wortkargen Mieter Jón.
Der Titel des Buches, die Autorin und das Thema Island hatten mein Interesse an diesem Buch geweckt. Um was sich dieses letztendlich drehen würde, wusste ich nur ungefähr. Es ist auch selbst im Nachhinein gar nicht so einfach, ein Gesamtbild abzugeben, denn die Geschichte hält immer wieder überraschende Wendungen parat, die ich nicht habe kommen sehen, aber die mir umso mehr gefallen haben.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Swea, aber zwischendurch auch immer wieder aus der Perspektive von Einar, wobei dessen Teile eher geheimnisvoll sind, als dass sie zu viel verraten. Die Gedankengänge (und Irrwege) von Swea haben mir richtig gut gefallen und die Entwicklung ihrer Person war toll gemacht.
Besonders gefallen haben mir aber auch die unzähligen Details über Island, die Sprache und die Kultur. Man hatte tatsächlich das Gefühl, dieses Land und seine Menschen zusammen mit Swea kennenzulernen. Ein kleines bisschen habe ich manchmal mit den vielen isländischen Namen gehadert, aber das kommt davon, wenn man so ein Buch so schnell verschlingt…
Sprachlich fand ich das Buch außerdem wahnsinnig toll: Es ist manchmal geradezu poetisch, aber trotzdem direkt und leicht zugänglich. Nina Blazon hat wirklich ein Händchen dafür, Atmosphäre zu schaffen.
Alles in allem war dieses Buch ein absolutes Highlight für mich, das ich gar nicht erwartet hatte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!