Profilbild von RileyRoss

RileyRoss

Lesejury Star
offline

RileyRoss ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit RileyRoss über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2020

Altes Rezept, tolle Umsetzung

Splitter aus Silber und Eis
1

„Splitter aus Silber und Eis" von Laura Cardea ist ein High Fantasy-Roman, der mit altbekannten Motiven in die Geschichte startet, aber trotzdem fesselt und ab der Hälfte des Buches mit einigen spektakulären ...

„Splitter aus Silber und Eis" von Laura Cardea ist ein High Fantasy-Roman, der mit altbekannten Motiven in die Geschichte startet, aber trotzdem fesselt und ab der Hälfte des Buches mit einigen spektakulären Wendungen aufwartet.

Prinzessin Veris muss ihre Heimat verlassen, um als Sakral (Menschenopfer) in das Winterreich der Fae zu gehen. Sie weiß nicht, was sie dort erwartet, denn es ist noch nie jemand zurückgekehrt. Viel mehr erfährt man durch den Klappentext zunächst nicht, und das ist auch gut so. Wie Veris, macht sich der Leser auf ins Ungewisse und erfährt Schritt für Schritt mehr über die Welt, die Tradition der Sakrale und die Lebensweise der Fae. Dabei schafft es die Autorin, einem gerade genug Informationen zukommen zu lassen, dass alles Sinn ergibt, und trotzdem einiges unklar zu halten, damit man immer weiter lesen will. Schon mit der ersten Seite nimmt die Spannung kontinuierlich zu und durch die Wechsel der Erzählperspektive zum Winterprinzen wird alles nochmal in ein anderes Licht gerückt.

Der Schreibstil trägt das Seine dazu bei, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Mit einer klaren Sprache und intelligenten Dialogen auf der einen Seite und detailverliebten Schilderungen des Winterreiches und seiner Bewohner auf der anderen, ist die Mischung aus Magie, Atmosphäre und Spannung perfekt. Auch dass jedes Kapitel eine Blume im Namen hat, hat mir gut gefallen.

Ich muss zugeben, dass ich mich zu Beginn ein wenig an „Das Reich der Sieben Höfe" von Sarah J. Maas und „Der Winter erwacht" von C.L. Wilson erinnert gefühlt habe. Und das meine ich als Kompliment. Mit einer Sterblichen, die zu einen Königshof der Fae muss, und einem Reich, in dem ewiger Winter herrscht, wird in diesem Buch natürlich nicht das Rad neu erfunden. Aber die Umsetzung ist wirklich gelungen und die Autorin hat insbesondere in der ersten Buchhälfte einige Details eingebaut, die im späteren Verlauf eine neue, entscheidende Bedeutung bekommen haben. Das zeigt, wie durchdacht die Geschichte ist, und im Nachhinein auch, auf wieviel Ebenen sie stattgefunden hat.

Nachdem die Handlung etwa in der Mitte des Buches erstmals zu einem Höhepunkt gekommen ist und sich dann in eine andere Richtung weiterentwickelt hat, bin bin ich wirklich froh, dass niemand auf die Idee gekommen ist, die Geschichte weiter aufzublähen und 2 Bücher daraus zu machen. Sie hätte das zwar durchaus hergegeben, aber so kommen die Ereignisse Schlag auf Schlag, ohne übereilt zu wirken. Und es blieb sogar noch genug Zeit für eine ordentliche Charakterentwicklung.

Zum Einen wäre da Veris, die nicht nur eine Prinzessin ist, sondern tatsächlich das Potenzial zu einer guten Regentin hat. Sie ist klug, tapfer, hat das Herz am richtigen Fleck und viele weitere Eigenschaften, die an dieser Stelle leider zu viel über die Handlung verraten würden.
Besonders bemerkenswert ist allerdings Sif, eine Fae, die zu Beginn ein wenig armselig erscheint, aber Stück für Stück aus sich herauskommt, stets loyal ist und in den wichtigen Situationen ihren Mut findet. Ich würde gerne noch ein Buch aus ihrer Perspektive lesen, denn für mich macht sie dieses Buch zu etwas Besonderem.

Insgesamt kann ich dieses Buch jedem Fantasy- Fan wärmstens empfehlen, der vor bekannten Mustern nicht schreckt und sich dafür mit liebevollen Details und besonderen Momenten belohnen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2020

Gut für Zwischendurch

Lessons from a One-Night-Stand
1

Klassische Geschichte von Mann und Frau, die nach einem One Night Stand feststellen, dass sie zusammenarbeiten. Und das in einer Schule.
Also nicht originelles oder allzu aufregendes, aber trotzdem schön ...

Klassische Geschichte von Mann und Frau, die nach einem One Night Stand feststellen, dass sie zusammenarbeiten. Und das in einer Schule.
Also nicht originelles oder allzu aufregendes, aber trotzdem schön zum Zwischendurch- Lesen.
Die Charaktere sind ebenfalls nicht beeindruckend, aber angenehm und ihre Handlungen nachvollziehbar. Schön fand ich, dass in dieser Geschichte die Frau als Schulleiterin in der höheren Machtposition war und eben nicht der Kerl. Auch wenn die Geschichte natürlich ein wenig vorhersehbar war, wusste man doch nicht genau, wie alles ausgeht und der lockere Schreibstil und die vielen sexy Szenen haben das Warten lohnenswert gemacht.
Insgesamt kein Buch, dass ich jemandem empfehle, der auf der Suche nach dem nächsten Highlight ist, aber wer für ein paar Stunden etwas Ablenkung sucht, wird hiermit zufrieden sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.06.2018

Kurzweiliger Spaß

Geister auf der Metropolitan Line
1

Normalerweise bin ich kein Fan von irgendwelchen Zwischengeschichten in einer Reihe, wenn diese noch nicht abgeschlossen ist. In diesem Fall habe ich aber gar nicht groß überlegt, sondern einfach das Buck ...

Normalerweise bin ich kein Fan von irgendwelchen Zwischengeschichten in einer Reihe, wenn diese noch nicht abgeschlossen ist. In diesem Fall habe ich aber gar nicht groß überlegt, sondern einfach das Buck gekauft- weil ich den Schreibstil von Ben Aaronovitch und seinen Humor liebe und vermutlich sogar ein Telefonbuch von ihm kaufen würde.

Es war aber eine gute Investition, denn Aaronovitch schafft auf den kaum 200 Seiten einen neuen, interessanten und überaus originellen Fall aufzubauen, zu lösen und dabei auf typische Art die Ermittlungsarbeit der Metropolitan Police aufs Korn zu nehmen. Man erhält wieder Einblicke in Peters Sicht auf die Welt, insbesondere auf die Londoner Architektur und seine Versuche sich mit empirischen Methoden der Magie zu nähern.
Inzwischen spielt auch seine minderjährige Cousine Abigail eine größere Rolle, die als Latein Genie und Geisterexpertin ein "Schülerpraktikum" beim Folly macht und dabei Peter und Nightingale ganz schön auf Trab hält. Zumindest Peter, denn Nightingale ist natürlich weiterhin schwer aus der Fassung zu bringen. Als sie die ersten Male in den Büchern aufgetaucht ist, fand ich sie ganz schön nervig, aber tatsächlich ist sie mir irgendwie ans Herz gewachsen und ich halte sie für eine gute Ergänzung des Folly Teams.
Es war auch eine nette Abwechslung, dass sich in der Geschichte mal nicht am Rande alles um den Gesichtslosen Magier dreht, sondern einfach ein ganz normaler übernatürlicher Fall bearbeitet wurde. Es gab jede Menge Gespenster, die ein oder andere Flussgottheit und einen wirklich aktuellen Fall.
Insgesamt also wirklich lesenswert für Fans der Peter Gräbt Reihe, aber ich denke es wäre für das Verständnis der weiteren Bände der Hauptreihe auch nicht allzu tragisch, wenn man sich dieses Häppchen entgegen lässt. Man verpasst letztendlich nicht sooo viel.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Noch ein Geheimtipp

Inked Armor - Lass mich fliegen
1

Ich weiß gar nicht mehr, wie dieses Buch ursprünglich auf meinem E-Book Reader gelandet ist. Leztens war ich aber mal in Stimmung, etwas gaaanz anderes zu lesen, fand diese Geschichte wieder und entschied, ...

Ich weiß gar nicht mehr, wie dieses Buch ursprünglich auf meinem E-Book Reader gelandet ist. Leztens war ich aber mal in Stimmung, etwas gaaanz anderes zu lesen, fand diese Geschichte wieder und entschied, endlich mal reinzulesen. Und das war eine verdammt gute Entscheidung!

Ich kannte mich vorher überhaupt nicht mit Tattoos und Piercings aus, aber durch den Protagonisten Hayden wird man sehr leicht in diese Welt eingeführt. Positiv überrasch hat mich bei seiner Figur, dass er kein Bad Boy ist, trotz seines Äußeren, sondern ein vielschichtiger, tiefsinniger und emotionaler Mensch mit schwerer Vergangenheit. Er ist rücksichtsvoll und fürsorglich, aber auch sehr loyal. Kurzum: Ich stand kurz davor, in das nächste Studio zu rennen und mir irgendwas stechen zu lassen.
Dazu kommt noch Tenley, die gerade erst ein traumatisches Ereignis überlebt hat und sich mit unglaublicher Stärke ins Leben zurückkämpft. Sie ist innerlich zerissen, kämpft mit Schuld-und Verantwortungsgefühlen aber auch der Hoffnung auf einen Neuanfang. Sie und Hayden sind wirklich für einander geschaffen, sie können sich gegenseitig heilen, aber auch völlig zerstören.
Diese (zumeist inneren) Konflikte machen auch den Hauptteil der Handlung aus; wie die beiden zunächst umeinander herumtanzen, sich langsam annähern und aufeinander einlassen, aber dennoch Schatten der Vergangenheit über ihnen schweben. Das macht die Geschichte aber nicht weniger lesenswert oder fesselnd, im Gegenteil. Sie hat ihre eigene Form der Spannung und als Leser kann man einfach nur mit den Figuren mitleiden.
Auch die Nebencharaktere sind sorgfältig ausgestaltet und haben alle ihre eigene Geschichte. Da sind Haydens Freunde und Mitarbeiter im Studio, die Tenley ebenfalls schnell in ihren Kreis aufnehmen, Tenleys Nachbarin Sarah, die es selbst nicht ganz einfach hat, Tante Cassie, die für alle da ist, sowie ein paar Männer und eine Frau, die man eigentlich als Antagonisten bezeichnen könnte, zu denen ich aber jetzt nichts spoilern möchte.
Dass die Geschichte mit Gewalt, Drogen, Sex und Tod zu tun hat, sollte einem bewusst sein, denn es wird auch ein entsprechendes Vokabular verwendet und bestimmte Szenen werden sehr anschaulich beschrieben. Trotzdem ist die Sprache nicht primitiv oder schlampig, wie man es aus anderen Büchern dieses Genres kennt, sondern auf ihre eigene Weise schön, gefühlvoll und insgesamt stimmig.
Das Buch wird nicht jedermanns Sache sein; man muss sich auf die Geschichte einlassen können. Wer aber auf tragische Schicksale, komplizierte Liebesgeschichten oder gesellschaftlich nicht anerkannte Millieus steht, wird hier seine Freude haben.

Veröffentlicht am 24.06.2024

Romantasy

Sturmtochter: Band 1-3 der romantischen Fantasy-Trilogie im Sammelband
0

Die Trilogie lässt sich wunderbar in einem Rutsch lesen und bietet Elementarmagie in Schottland mit einer Prise Romantik. Mir hat die Kombination gut gefallen, wobei der Plot teilweise etwas schwächer ...

Die Trilogie lässt sich wunderbar in einem Rutsch lesen und bietet Elementarmagie in Schottland mit einer Prise Romantik. Mir hat die Kombination gut gefallen, wobei der Plot teilweise etwas schwächer war. Vieles wirkte austauschbar und willkürlich, aber es gab auch einige tolle Momente. Das Finale ging mir dann etwas zu schnell, aber insgesamt eine schöne Reihe mit Motiven, die vielen gefallen dürften.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere