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Veröffentlicht am 21.10.2020

Die Gabe der Sattlerin

Die Gabe der Sattlerin
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Inhalt: „1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die ...

Inhalt: „1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die edelsten Pferde der Welt züchtet. Damit sie bleiben darf, muss Charlotte einen prunkvollen Sattel für seinen Lieblingshengst fertigen. Doch die Zeit dafür ist knapp bemessen, zumal ein Regimentsarzt, eine Räuberbande und der Sohn des Gestütsleiters für gefährliche Verwicklungen sorgen. Kann Charlotte sich in ihrem neuen Leben behaupten?“

Ralf H. Dorweiler hat mit „Die Gabe der Sattlerin“ einen hervorragenden und facettenreichen historischen Roman geschaffen. Der Schreibstil ist sehr lebendig, geschichtsträchtig und wunderbar bildhaft. Man merkt auf jeden Fall eine ordentliche historische Recherche. Vor allem durch seine humorvollen Einschübe und Situationskomik fühlt man sich Seite um Seite prächtig unterhalten.

Die Charaktergestaltung ist ihm so gut gelungen, sowohl die historisch belegten, als auch die fiktiven Figuren. Zuallererst geht es um Charlotte, Tochter eines Sattlers, die vor ihrer Hochzeit flieht. Ich mochte sie von Beginn an, sie weiß, was sie will und vor allem, was sie nicht will. Auf ihrer Flucht kreuzen u. a. drei bedeutende historischer Größen ihren Weg und eine spannende Reise nimmt ihren Lauf.

Da ist z. B. der berüchtigte Räuberhauptmann Hannikel und seine Bande, Herzog Carl Eugen von Württemberg und kein geringerer als Dichter und damals Arzt Friedrich Schiller. Welch genialer Schachzug, hier sein Stück „Die Räuber“ einzubauen. Allein diese Mischung an historischen Persönlichkeiten kombiniert mit der fiktiven Geschichte von Charlotte verspricht äußerst spannende Lesestunden.

Das Setting – egal ob Schloss Grafeneck, das Gestüt Marbach oder die zahlreichen Stationen auf Charlottes Flucht – machen diesen Roman ebenfalls alle Ehre. Jedes Detail ist wunderbar bildhaft beschrieben, es entstehen Bilder im Kopf und ich hab gern die einzelnen Figuren begleitet.

Das Buch selbst ist optisch sehr gut gelungen, Cover und Titel haben Bezug zur Handlung. Auf den ersten Seiten befindet sich gleich ein tolles Personenverzeichnis, gegliedert nach den jeweiligen Schauplätzen, welches ich sehr hilfreich empfinde.

Alles im allen kann ich diesen Roman wärmstens empfehlen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das „fast verhasste“ Heftchen von „Schillers Räuber“ aus dem Abistoff meiner Tochter heraus krame und darin stöbere. Für „Die Gabe der Sattlerin“ gibt es von mir fünf verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Tod in Greetsiel

Tod in Greetsiel. Ostfrieslandkrimi
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Inhalt:
„Im beschaulichen Greetsiel wird Eddy Heinrich tot in seiner Badewanne gefunden. Der ganze Ort glaubt, dass er sich selbst das Leben genommen hat, doch ein anonymer Brief an die Presse weckt erste ...

Inhalt:
„Im beschaulichen Greetsiel wird Eddy Heinrich tot in seiner Badewanne gefunden. Der ganze Ort glaubt, dass er sich selbst das Leben genommen hat, doch ein anonymer Brief an die Presse weckt erste Zweifel. Die ostfriesischen Ermittler Hedda Böttcher und Enno Frerichs werden undercover auf den Fall angesetzt und stoßen bald auf etliche Ungereimtheiten. Eddy war Mitbegründer des Greetsieler Zeittalers, einer Tauschbörse, die vor allem den örtlichen Geschäftsleuten ein Dorn im Auge war. Wollte sich einer von ihnen etwa an ihm rächen? Aber auch sein Kompagnon Sandro Prause scheint etwas zu verbergen, und selbst bei der redseligen alten Dame von nebenan hat Hedda ein ungutes Gefühl. Nach und nach verfestigt sich der Eindruck, dass Eddy tatsächlich ermordet wurde. Doch noch lassen sich die vielen losen Enden nicht verknüpfen. Somit ist das schauspielerische Talent der beiden jungen Ermittler gefragt, um die entscheidenden Beweise zu finden und den Täter zu stellen …“

“Tod in Greetsiel“ ist der achte Band aus der Ostfrieslandkrimi Reihe „ Hedda Böttcher ermittelt“ und man kann alle Einzelbände eigenständig lesen, da sie in sich abgeschlossen sind. Der Schreibstil ist wie gewohnt leicht und flüssig zu lesen. Die Spannung ist von Anfang an gegeben und hält bis zur letzten Seite an.

Insgesamt hat mir der neue Fall um Hedda Böttcher ausgesprochen gut gefallen. Thorsten Siemens hat immer so geniale Ideen, wie hier den Greetsieler Zeittaler einzubauen. Dieses Grundgerüst verwoben mit den Machern bzw. Beteiligten des Greetsieler Zeittalers schafft viel Raum für Spekulationen rund um den Tod von Eddy Heinrich.

Hedda und Enno sind inzwischen ein eingespieltes Team, von kleinen Pannen mal abgesehen, die im Eifer des Gefechts an die Oberfläche sprudeln. Es macht Spaß, mit den beiden zu spekulieren und den Dingen auf den Grund zu gehen. Am Ende schafft es Thorsten Siemens immer wieder, dass der Leser überrascht und zufrieden das Buch zuschlagen kann.

Ein sehr gut unterhaltsamer Krimi, der noch viele Leser finden sollte. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Der Getreue des Herzogs

Der Getreue des Herzogs
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Inhalt: „Tübingen 1498. Der erst elfjährige Ulrich wird zum Herzog von Württemberg ernannt, Küchenjunge Johannes steht ihm als treuer Freund zur Seite. In den Folgejahren muss Johannes, inzwischen Arzt, ...

Inhalt: „Tübingen 1498. Der erst elfjährige Ulrich wird zum Herzog von Württemberg ernannt, Küchenjunge Johannes steht ihm als treuer Freund zur Seite. In den Folgejahren muss Johannes, inzwischen Arzt, miterleben, wie der verschwenderische Herzog das Land in den Ruin treibt und seine große Liebe, Sophie Breuning, den eiskalten Volland heiratet. Während Ulrich immer zügelloser handelt und es zum Bauernaufstand kommt, verschwindet Sophie spurlos. Als Johannes von ihrem Geheimnis erfährt, beginnt für ihn eine Odyssee …“

„Der Getreue des Herzogs“ entführt uns ins Jahr 1493 und man erlebt die Lebensgeschichte des berüchtigten Herzogs Ulrich von Württemberg – Verschwender, Mörder, Reformator – in einem äußerst spannenden historischen Roman.

Der Schreibstil ist richtig gut – spannend, authentisch, lebendig, bildgewaltig! Den Perspektivenwechsel u. a. zwischen Ulrich und seinen Kinderfreund und späteren Arzt Johannes empfand ich sehr gelungen.
Außerdem ist der Roman unglaublich gut recherchiert, Johanna von Wild lässt viele historische Größen auf die Lesebühne treten und verbindet diese mit ihren fiktiven Figuren perfekt zu einer spanndenden Stoy.

Die Charakere sind sehr gut gezeichnet. Die Freundschaft bzw. Verbundenheit zwischen Ulrich und Johannes zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman. Allerdings fand ich diese zum Teil sehr einseitig, da Ulrich oft sehr egoistisch und unbeherrscht reagiert. Wir erleben ihre komplette persönliche Lebensgeschichte inkl. politischen Geschehnisse hautnah mit. Hervorzuheben sind die damaligen medizinischen Aspekte oder die Reformen der Kirche, die ich ebenfalls spannend verfolg habe.

Optisch ist das Buch durch ein gelungenes Cover toll anzusehen, der Titel „Der Getreue des Herzog“ nimmt im Handlungsverlauf wahrlich schwer an Bedeutung. Das Personenverzeichnis ist absolut hilfreich, ebenfalls die Jahreszahlen über den Kapiteln. Am Ende des Buches gibt Johanna von Wild noch eine Auflistung an historischen Figuren, die mehr oder weniger namentlich ihren Auftritt hatten. Zeittafel und Nachwort runden diesen Roman zu einem perfekten Ganzen ab.

Ich habe diesen Roman begeistert gelesen und kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Dafür gebe ich sehr gerne fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Gelungene Story

Rockstars `n` Kisses - Want Me
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Inhalt: „Resignieren? Niemals! Mich verarschen lassen? Nie wieder! Einen guten Job machen? Und ob!
Mein neuer Auftrag, als Imageberaterin für den Drummer der „Angels & Demons“, stellt meine Welt vom ersten ...

Inhalt: „Resignieren? Niemals! Mich verarschen lassen? Nie wieder! Einen guten Job machen? Und ob!
Mein neuer Auftrag, als Imageberaterin für den Drummer der „Angels & Demons“, stellt meine Welt vom ersten Tag an auf den Kopf. Phil ist nicht nur ein sexy Rockstar, sondern auch ein selbstgefälliges Arschloch, dank seiner Vergangenheit. Natürlich macht er es mir nicht leicht und er führt sich schlimmer auf als jede Diva. Bis er mir einen Deal anbietet. Ein Abend, an dem er sich an meine Ansagen hält. Wenn ich mich auf einen Kuss einlasse.
Ich musste Noemi alles über mich erzählen. Niemand anderes weiß diese intimen Details meiner Vergangenheit. Und ich werde ihr den Hals umdrehen, wenn sie es wagt, meine Geheimnisse auszuposaunen. Von jetzt an ist sie meine Feindin, egal, wie scharf ihr Duft ist.
Ich will, dass sie mich begehrt, und werde alles dafür tun. Sobald ich sie in der Hand habe, werde ich ihren Stolz brechen und sie abservieren wie den letzten Dreck. Keine Frau darf ungestraft über mein Leben bestimmen!“

„Rockstars N Kisses – want me“ ist der dritte Band aus der Angel & Demons Reihe. Mir hat dieser richtig gut gefallen, zumal ich etliche Figuren schon aus anderen Bänden kannte. Ich mag das total gerne, bekannte Protagonisten wieder zu treffen. Mittlerweile sind mir die Bandmitglieder der Angel & Demons richtig ans Herz gewachsen, die meisten haben sich super positiv entwickelt, andere stecken mitten in der „Krise“. In diesem Band vorrangig Phil, Noemi (Imageberaterin) soll ihn wieder auf dem richtigen Weg bringen. Was dabei herauskommt ist gleichermaßen turbulent und emotional.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, man ist nach wenigen Zeilen in die Geschichte drin und geht mit der Band auf Tour. Obwohl ich überhaupt kein Metal-Fan bin, versteht es Sontje Beermann ausgezeichnet, die diesbezügliche Atmosphäre rüberzubringen. Mit Emotionen hat die Autorin ebenfalls nicht gespart, denn diese kochen förmlich über. Die Story um Phil und um die Band ist super gelungen und schreit nach einer weiteren Fortsetzung.

Insgesamt kann ich diesen Band uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe dafür fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Fetenmord in Neuharlingersiel

Fetenmord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Inhalt: „Am Morgen nach der großen Strandfete in Neuharlingersiel liegt DJ Carsten Kröger erstochen in seinem Wohnmobil. Nur wenige Stunden zuvor hatte er in dem ostfriesischen Hafenort mit Hits aus den ...

Inhalt: „Am Morgen nach der großen Strandfete in Neuharlingersiel liegt DJ Carsten Kröger erstochen in seinem Wohnmobil. Nur wenige Stunden zuvor hatte er in dem ostfriesischen Hafenort mit Hits aus den 80er Jahren die Menge begeistert. Die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig von der Kripo Wittmund durchleuchten das Umfeld des Discjockeys, der die Frauenherzen regelmäßig höherschlagen ließ. Hat seine Freundin Meite aus Eifersucht die Kontrolle verloren? Oder hat sich ein gehörnter Ehemann an dem charismatischen DJ gerächt? Zu einer weiteren Spur führt die mysteriöse SMS, in der von 50.000 Euro die Rede ist. Der Fall steckt voller Rätsel und wird nicht leichter, als eine zweite Leiche auftaucht…“

„Fetenmord in Neuharlingersiel“ ist der 11. Band aus der Ostfrieslandkrimi Reihe „Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln“. Alle Einzelbände können eigenständig gelesen werden.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig zu lesen. Rolf Uliczka hält von Beginn an den Spannungsbogen ziemlich hoch, so dass man den Krimi in einem Rutsch lesen kann.

Der Kriminalfall nimmt komplexe Ausmaße an und es stehen so einige Personen in Verdacht. Für Bert und Nina und das gesamte Team gilt es nun, Beweise „herzuzaubern“. Wie in jedem Band versteht es Rolf Uliczka unglaublich gut, die Ermittlungsarbeit anschaulich darzustellen. Man fiebert richtig mit und verzweifelt, wenn ein Puzzleteil fehlt und alles wieder in einer Sackgasse endet.

Die Charaktere sind ebenfalls richtig gut gezeichnet. Nach elf Bänden sind einem die Ermittler schon vertraut, aber auch die Nebencharaktere bekommen hier ein authentisches Gesicht und machen diesen Fall zu einem spannenden Leseerlebnis.

„Fetenmord in Neuharlingersiel“ hat einen komplexen Kriminalfall an Bord mit einem sehr überraschenden Ende. Geniale Auflösung! Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.

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