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Veröffentlicht am 18.02.2021

Mehr Sachbuch als Roman

Das Geheimnis der Themse
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Zwischen Charlotte und Tom macht sich eine unsichtbare Mauer des Schweigens breit, da die ungewollte Kinderlosigkeit schwer aufs Gemüt drückt. Da bekommt Tom ein aufregendes Angebot für ein Buchprojekt ...

Zwischen Charlotte und Tom macht sich eine unsichtbare Mauer des Schweigens breit, da die ungewollte Kinderlosigkeit schwer aufs Gemüt drückt. Da bekommt Tom ein aufregendes Angebot für ein Buchprojekt -es geht um die magischen Orte in London. Tom ist sofort Feuer und Flamme und ahnt nicht, dass er mit seinen Recherchen zum Buch ein Unglück heraufbeschwört....


Bisher habe ich alle Bücher von Susanne Goga regelrecht verschlungen, denn sie sind geheimnisvoll, magisch, faszinierend und bieten dem Leser einen Spaziergang durch die historische Kulisse ihrer Handlungsorte. In "Das Geheimnis der Themse " entführt die Schreibende ihre Leserschaft in das London des ausgehenden 19. Jahrhunderts und lässt die Nebel der Themse aufsteigen, um zwielichtige und mysteriöse Gestalten eine Bühne zu geben.

Leider komme ich bei diesem Roman nur sehr schwer in den Lesefluss, denn die Sprünge zwischen den einzelnen Kapiteln sind manchmal recht verwirrend und ich muss mich immer wieder aufs Neue orientieren, egal ob es Figuren oder Örtlichkeiten sind.

Die Thematik Kinderlosigkeit und ägyptische Mythologie liegt der Autorin sehr am Herzen und sie hat wirklich ausführlich dazu recherchiert. In meinen Augen ist aber zu viel des Guten in das Buch eingeflossen, so dass ich manchmal das Gefühl habe, ein Sachbuch über ungewollte Kinderlosigkeit, Ursachen und Behandlung sowie ein Fachbuch über Okkultismus und Götterglaube in den Händen zu halten. Diese Detailverliebtheit macht es mir schwer, der Geschichte zu folgen und ich finde es ab und an erdrückend.

Die Figur Charlotte verliert im Verlauf der Kapitel an Empathie, da sie mir zu "herrisch" ist, was die "Besitzansprüche" an ihrem Mann anbelangt. Ihr Verhalten gegenüber dem kleine Alfie kann ich nicht für gut heißen.

Tom dagegen ist ein recht charmanter Geselle, der zwar auch ein paar Ecken und Kanten hat, aber genau die machen ihn sympathisch.

Alfie hingegen hat mein Herz im Sturm erobert und ich bewundere ihn für seinen Kühnheit, für seine Kämpernatur und dafür, dass er sich nicht verbiegen lässt.

Spannende Momente kommen leider erst auf den letzten 30 Seiten auf und ich hätte mir ein bisschen mehr Nervenkitzel gewünscht. So kann ich leider nur 2,5 Sternchen vergeben, denn ich weiß das kann die Autorin besser.

Es wird sicherlich viele Leser geben, die diese Geschichte mögen, mich hat sie leider enttäuscht. aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist gut so .-)

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Nicht der perfekte Wurf

Perfect Game. Eine neue Ära im Profi-Darts
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ch bin schon Jahren dem Darts-Sport verfallen und die brodelnde Stimmung im Hexenkessel "Ally Pally" ist einfach unbeschreiblich, wenn jedes Jahr rund um die Weihnachtsfeiertage um den Titel des Weltmeisters ...

ch bin schon Jahren dem Darts-Sport verfallen und die brodelnde Stimmung im Hexenkessel "Ally Pally" ist einfach unbeschreiblich, wenn jedes Jahr rund um die Weihnachtsfeiertage um den Titel des Weltmeisters gefightet wird. Verrückte Kostüme, laute Fangesänge und jede Menge tolle Spieler, die auf der Suche nach dem perfekten Spiel sind, um ihre Darts mit Präzision in der Triple 20 oder gar im Bulls Eye zu versenken.

Elmar Paulke kennt die Spieler wie kein anderer und gibt dem Leser einen Einblick in die bunte Welt der kleinen Pfeile, die sich vom Kneipensport zum echten Publikumsmagnet gemausert haben. Mit "Perfect Game" liefert er aber jedoch nur eine Zusammenfassung der Ereignisse im Jahr 2020 im Darts-Zirkus ab, die zwar unterhaltsam zu lesen ist, aber nicht wirklich viel Neues zu bieten hat. Hintergrundinfos zu einzelnen Spielern, ein paar Angaben über Dartslegenden wie Phil Taylor und Barnie, die Erwähnung von Fallon Sherrock, die als "Queen of the Palace" bei der Darts-WM ordentlich die Bühne rockt oder der Blick auf ein paar talentierte Newcomer...wer aufmerksam die Übertragungen im Fernsehen verfolgt, findet hier im Buch leider nichts Neues, denn alles hat man irgendwie schon mal gehört, gelesen oder gesehen.

Unterhaltsam und ganz nett, aber nicht der perfekte Wurf

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Aus dem Alltag eines Soap-Stars

Ich bin eine Traumfrau – oder wie heißt das, wenn man immer müde ist?
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Nina Bott ist vielen als Darstellerin aus dem Vorabenddauerbrenner "GZSZ" bekannt und da liegt es wohl nahe, den Alltag als Influencerin und Autorin ebenfalls an den Mann/ an die Frau zu bringen.

Nina ...

Nina Bott ist vielen als Darstellerin aus dem Vorabenddauerbrenner "GZSZ" bekannt und da liegt es wohl nahe, den Alltag als Influencerin und Autorin ebenfalls an den Mann/ an die Frau zu bringen.

Nina Bott betont eines immer wieder - nämlich, dass sie von Herzen gerne Mutter ist. An dieser Tatsche an und für sich ist ja nichts einzuwenden, aber wenn ich diesen Satz immer und immer wieder lesen muss, grenzt das schon an Selbstbeweihräucherung und es fühlt sich so an, als habe Nina Bott ihre Fangnetze für Komplimente ausgeworfen, damit der Leser ihr auch wirklich zustimmt und bestätigend mit dem Kopf nickt.

Es gibt viele augenzwinkernde Momente im Alltag des Soapsternchens, die jedem, der Kinder hat, bekannt vorkommen. Das sind die wenigen Augenblicke im Buch, in denen ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann, weil die Szenen wirklich herrlich sind.

Ansonsten ist dieses Buch eher eine gelungene Selbstdarstellung der ach so perfekten Patchworkfamilie, in dessen Alltag man hier mehr oder weniger glaubwürdig hineinschnuppern darf. Mir wirkt manches zu dick aufgetragen, einiges zu enthusiastisch und optimistisch und vieles zu langatmig.

Mich hat das Buch leider nicht überzeugt, aber ich glaube, es gibt da draußen einige Fans von Nina Bott, die dieses Buch lieben werden Ich kann hier leider nur 2,5 Sternchen vergeben

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Veröffentlicht am 02.10.2020

In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne (Schiller)

Schicksalssterne
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Manchmal reicht nur ein einziger Moment, um sein Herz für immer zu verlieren und so kommt es, dass Offizier Julius und die jüdische Bankierstochter Mia direkt bei ihrer ersten Begegnung ineinander verlieben. ...

Manchmal reicht nur ein einziger Moment, um sein Herz für immer zu verlieren und so kommt es, dass Offizier Julius und die jüdische Bankierstochter Mia direkt bei ihrer ersten Begegnung ineinander verlieben. Damit ihre Verbindung eine Zukunft hat, wenden sie Deutschland den Rücken zu und wandern nach Neuseeland aus, um dort ihren großen Traum von einer eigenen Pferdezucht zu verwirklichen. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird der Vorwurf lauf, dass sich beide als Spione für die Deutschen verdingt haben. Es kommt, wie es kommen muss und Mia als auch Julius werden interniert und das Gestüt scheint verloren.....



Der Name Sarah Lark steht für ausdrucksstarke, bildgewaltige historische Romane, die den Leser mit atemberaubender Kulisse zum Träumen verleiten. Der neue Roman "Schicksalssterne" kann aber leider nicht an die sehr guten Bücher der Autorin anknüpfen, denn die Schreibende verliert sich hier in einer doch sehr detailreichen Schilderung über Pferdezucht und Pferdehaltung und so entsteht stellenweise das Gefühl, dass man sich in einem Fachjournal für Pferdebesitzer zu Beginn des letzten Jahrhunderts wiederfindet, anstatt in einem historischen Roman mit starken Charakteren, die ruhig und gewissenhaft aufgebaut sind und deren Entwicklung im Verlauf der Handlung den Leser zu einem guten Bekannten macht. Die Protagonisten sind auch sehr untypisch für Sarah Lark - sie wirken ziemlich blass und stellenweise sogar naiv (Mia), versprühen wenig Feuer und Elan (Julius), oder skrupellos und berechnend (Wilhelmina), sodass sie auf mich wenig sympathisch wirken. Ihnen fehlt Charisma und Überzeugungskraft, damit man sich ihnen nähern und ihre Geschichte miterleben kann.

Auch die für Lark sonst so typischen mitreißenden Beschreibungen von Neuseeland bleiben in diesem Roman auf der Strecke und es fühlt sich für mich so an, als könne man den Handlungsort austauschen und an jeden beliebigen Punkt der Landkarte setzen, da die Besonderheiten von Flora und Fauna dieses wundervollen Landes hier gar nicht richtig zur Geltung kommen. Selbst die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, werden hier sehr stiefmütterlich behandelt und Lark schenkt ihnen wenig bis gar keine Aufmerksamkeit.

Dadurch, dass das Buch sehr Pferde-lastig ist, gehen die anderen Handlungen einfach unter - zwar packt die Autorin auf dem letzten Drittel alles rein, was es an Drama und Aufregern zu finden gibt, aber durch die geballte Ladung an Tragödien und Schicksalsschlägen auf den letzten Metern wirkt alles noch unglaubwürdiger und befremdlich.

Das kann Sarah Lark eindeutig besser, daher nur 2,5 Sternchen



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Veröffentlicht am 17.07.2020

Buchhändler als Haudegen

Schneewittchen und die sieben Särge
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Robert Modrian hat den Job als Geheimdienstler an den Nagel gehängt und verdient seine Brötchen jetzt als Buchhändler. Doch so ganz kann er die Finger nicht von der Aufklärung von Verbrechen lassen und ...

Robert Modrian hat den Job als Geheimdienstler an den Nagel gehängt und verdient seine Brötchen jetzt als Buchhändler. Doch so ganz kann er die Finger nicht von der Aufklärung von Verbrechen lassen und schliddert in einen brisanten Mordfall hinein. Ausgerechnet seine Herzensdame soll ihren Lieferanten mit einem vergifteten Apfel ermordet haben - das kann und will Robert nicht glauben und ermittelt auf eigene Faust...



Jürgen Seibolds Allgäu-Krimis haben Suchtfaktor und genau aus diesem Grund habe ich mit Spannung und großer Neugier den Start seiner neuen Krimi-Reihe erwartet. Aber mit Suchtfaktor, Bezug zum Märchen und mörderisch guten Seiten hat zumindest der erste Teil nicht viel gemein.

Robert Modrian knüppelt wie ein Haudegen auf seine Gegner ein, wendet mehr als einmal fragwürdige Methoden an, um ans Ziel zu kommen und geht auch sonst nicht gerade zimperlich mit seinen Mitmenschen um. Das lässt ihn unnötig aufgeblasen und wichtigtuerisch erscheinen, obwohl der das eigentlich gar nicht nötig hätte. Weniger ist manchmal mehr und der Autor hätte gut daran getan, hier eine gewisse Balance zu finden, um seinem Roman ein wenig mehr Glaubwürdigkeit und Authentizität zu verleihen.

Da hilft es auch nicht, wenn der Schreibende ein paar muskelbepackte nicht gerade hell scheinendem Licht als Handlager des Bösen auftreten lässt, um die Situation ins gewollt Komische zu ziehen. Die Gags zünden nicht richtig, die Pointen verpuffen und lösen noch nicht einmal ein schiefes, misslungenes Grinsen bei mir aus.

Einen Spannungsbogen sucht man hier vergeblich, denn Seibold vergaloppiert sich in seiner eigenen Erzählung, öffnet ganz viele Türen zu Nebenschauplätzen und sorgt so für unnötige Unruhe, die den Leser mehr oder weniger durch die Seiten hetzt.

Heimlicher Held des Romans ist allerdings Alfons mit seinen beiden Kakadus - er ist mir mit seinem Spleen für Comichelden richtig ans Herz gewachsen und bleibt daher im Gedächtnis. Alleine für seine dchräge Idee mit den Bookman-Capes könnte man ihn dauerknutschen gg

Ansonsten ist noch gaaaanz viel Luft nach oben, um an die Qualität der Allgäu-Krimis heranzureichen. So ist dieses Buch schnell gelesen, aber auch genau so schnell wieder vergessen - schade

2,5 Sternchen

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