Mehr Sachbuch als Roman
Das Geheimnis der ThemseZwischen Charlotte und Tom macht sich eine unsichtbare Mauer des Schweigens breit, da die ungewollte Kinderlosigkeit schwer aufs Gemüt drückt. Da bekommt Tom ein aufregendes Angebot für ein Buchprojekt ...
Zwischen Charlotte und Tom macht sich eine unsichtbare Mauer des Schweigens breit, da die ungewollte Kinderlosigkeit schwer aufs Gemüt drückt. Da bekommt Tom ein aufregendes Angebot für ein Buchprojekt -es geht um die magischen Orte in London. Tom ist sofort Feuer und Flamme und ahnt nicht, dass er mit seinen Recherchen zum Buch ein Unglück heraufbeschwört....
Bisher habe ich alle Bücher von Susanne Goga regelrecht verschlungen, denn sie sind geheimnisvoll, magisch, faszinierend und bieten dem Leser einen Spaziergang durch die historische Kulisse ihrer Handlungsorte. In "Das Geheimnis der Themse " entführt die Schreibende ihre Leserschaft in das London des ausgehenden 19. Jahrhunderts und lässt die Nebel der Themse aufsteigen, um zwielichtige und mysteriöse Gestalten eine Bühne zu geben.
Leider komme ich bei diesem Roman nur sehr schwer in den Lesefluss, denn die Sprünge zwischen den einzelnen Kapiteln sind manchmal recht verwirrend und ich muss mich immer wieder aufs Neue orientieren, egal ob es Figuren oder Örtlichkeiten sind.
Die Thematik Kinderlosigkeit und ägyptische Mythologie liegt der Autorin sehr am Herzen und sie hat wirklich ausführlich dazu recherchiert. In meinen Augen ist aber zu viel des Guten in das Buch eingeflossen, so dass ich manchmal das Gefühl habe, ein Sachbuch über ungewollte Kinderlosigkeit, Ursachen und Behandlung sowie ein Fachbuch über Okkultismus und Götterglaube in den Händen zu halten. Diese Detailverliebtheit macht es mir schwer, der Geschichte zu folgen und ich finde es ab und an erdrückend.
Die Figur Charlotte verliert im Verlauf der Kapitel an Empathie, da sie mir zu "herrisch" ist, was die "Besitzansprüche" an ihrem Mann anbelangt. Ihr Verhalten gegenüber dem kleine Alfie kann ich nicht für gut heißen.
Tom dagegen ist ein recht charmanter Geselle, der zwar auch ein paar Ecken und Kanten hat, aber genau die machen ihn sympathisch.
Alfie hingegen hat mein Herz im Sturm erobert und ich bewundere ihn für seinen Kühnheit, für seine Kämpernatur und dafür, dass er sich nicht verbiegen lässt.
Spannende Momente kommen leider erst auf den letzten 30 Seiten auf und ich hätte mir ein bisschen mehr Nervenkitzel gewünscht. So kann ich leider nur 2,5 Sternchen vergeben, denn ich weiß das kann die Autorin besser.
Es wird sicherlich viele Leser geben, die diese Geschichte mögen, mich hat sie leider enttäuscht. aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist gut so .-)