Jan Weilers neue, hinreißend amüsante Geschichten über Eltern, deren Nachwuchs flügge wird
Irgendwann ist es soweit: Wenn aus Pubertieren Erwachsene werden, ist es an Papa und Mama, sich zu verwandeln. Eben noch Gegner mutieren sie zu den milde belächelten, ahnungslosen: Ältern. Und natürlich sind sie darauf ganz schlecht vorbereitet, denn ist ja so: Man ist 49, fühlt sich wie 29 – wird aber behandelt, als sei man 79. Und sieht einer ungewissen Zukunft ohne Wäscheberge, Jungs-Deo und leeren Chipstüten entgegen. Beunruhigt fragt man sich vielleicht: Werden die in die Freiheit entlassenen Pubertiere noch einmal den Weg zurück in den heimischen Stall finden? Und was wird eigentlich, wenn sämtliche Lastschriftaufträge für die Kinder einmal erloschen sein werden? Ist man dann für immer allein?
Ungekürzte Lesung mit Jan Weiler
2 CDs, ca. 2h 55min
Wie immer ist auch diesmal die Zusammenstellung der Texte enorm unterhaltsam und gelungen. Da erkennt man sich glatt wieder – ob als Elternteil (oder Älternteil) oder als Kind! Hach ja, manches ändert ...
Wie immer ist auch diesmal die Zusammenstellung der Texte enorm unterhaltsam und gelungen. Da erkennt man sich glatt wieder – ob als Elternteil (oder Älternteil) oder als Kind! Hach ja, manches ändert sich wohl nie!
Es ist ja immer besonders schön, wenn ein Autor sein Buch selbst einliest. Diesmal hat Corona quasi mitgemischt. Statt Live-Mitschnitte gibt es Studioaufnahmen, dafür aber mit Outtakes und ein paar Szenen aus dem Studio. Das finde ich spannend und genieße es sehr! Zudem gibt es eine ganz besondere Zugabe: Eine Sammlung ausgewählter Lieblingssätze des Autors aus dessen Kolumne „Mein Leben als Mensch“. Kurz und knackig, aber einfach genial witzig!
Es ist zauberhaft, wie Jan Weiler sich, seine Familie und seine Umwelt beobachtet und all die vielen alltäglichen Begebenheiten und Momente festhält und in Worte fasst! Mit Humor geht eben alles besser, auch der nervige Alltag, das Loslassen, Trennungen und selbst der Freund der Tochter. Einfach mal ein, zwei Schritte zurücktreten und die nervigste Situation mit Humor nehmen. Das wirkt Wunder! Das Motto ist also: Lachen statt ärgern!
Groß sind sie geworden, die Kinder. Die Pubertät ist vorbei. Sie sind flügge. Einerseits wunderschön, andererseits fragt man sich, was nun kommt. Ganz egoistisch frage ich mich, ob Jan Weiler nun nix mehr über das Familienleben schreiben wird oder er auch noch genug Stoff findet, um uns weiter mit diesen köstlichen kleinen Szenen zu füttern. Ich liebe sie nämlich und bekomme kaum genug davon.
Ein kurzer und vor allem kurzweiliger Spaß - fünf Humorsterne wert!
Die Pubertiere werden erwachsen, sie werden vernünftiger und reagieren immer seltener irrational. Da muss sich der Autor nach seinem Sinn und Zweck im Leben fragen, wenn sein Erziehungsauftrag erlischt! ...
Die Pubertiere werden erwachsen, sie werden vernünftiger und reagieren immer seltener irrational. Da muss sich der Autor nach seinem Sinn und Zweck im Leben fragen, wenn sein Erziehungsauftrag erlischt! Doch das ist nicht die einzige Veränderung. Nicht nur der Vernunftgrad des Nachwuchses steigt, auch die Lebensform von Land zu Stadt wird angepasst, mit erheblichen familiären Veränderungen. Außerdem hat die Corona-Pandemie auch vor „Die Ältern“ nicht halt gemacht. Diesmal ist es keine Live-Lesung vor Publikum, nein, es wird das komplette Buch eingelesen. Um die Live-Atmosphäre ein wenig zu ersetzen, werden dafür zwischen die Tracks Live-Mitschnitte aus dem Studio mit Jan Weiler und dem Aufnahmeteam eingespielt, um das Gefühl zu vermitteln, man wäre live bei der Aufnahme dabei und könne sogar seinen
Magen knurren hören! Anfangs ist Carla zwar erwachsen, wohnt aber noch zu Hause, dennoch spürt der im Home-Office schreibende Autor, dass sein Erziehungsauftrag schwindet und damit sein jahrelanges Selbstverständnis von seiner Unabkömmlichkeit und sei es auch nur als Taxifahrer. Selbst der erbitterte Kampf um den Lieblingsjoghurt im Kühlschrank könnte demnächst nur noch eine wehmütige Erinnerung sein. Darum muss der letzte gemeinsame Familienurlaub zelebriert und genossen werden, was allen gelingt, nur dem Vater nicht so recht.
In diesem Band heißt es Abschiednehmen, von dem Dasein als Eltern, in der Gewissheit bald überflüssig zu sein und daher zur Generation der Ältern zu mutieren, obwohl man sich selbst doch mind. 10 – 15 Jahre jünger fühlt, als der Ausweis es sagt. Bei uns sind Jan Weilers Pubertiere Teil der Familienurlaubskultur. Sie müssen einfach gemeinsam auf dem Weg in den Urlaub zelebriert werden. Doch nun standen wir vor demselben Problem wie diese Buchaufnahmen. Das neue Hörbuch ist erschienen, die Herbstferien stehen vor der Tür, doch keine Reise ist geplant, aufgrund des Infektionsgeschehens! Also schauten wir auf die Karte, um die Lieblingsverwandten mit dem Wohnort mit dem niedrigsten Infektionsgeschehen zu ermitteln und so zog es uns von der groben Nähe von Manderscheid ins nicht minder aufregende Erlangen, die perfekte Entfernung für dieses Hörbuch! Wir haben viel gemeinsam gelacht, auch wenn ein Pubertier plötzlich von starker Übelkeit befallen wurde und das Lachen nicht half. Dennoch entging ihr nicht, dass einige Pointen, wie die mangelnde Intelligenz von Carlas gut aussehendem Freund bereits im letzten Band ganz ähnlich thematisiert wurden, als auch die Studiomitschnitte leiser sind, als die eigentliche Lesung. Diese Tracks, die man auch überspringen kann, nahmen wir im Auto lediglich als Hintergrundrauschen wahr, mit vereinzelten Worteinspielungen. Hier ist die Balance der Lautstärke zwischen Lesung und Mitschnitt leider nicht geglückt. Die familiären Veränderungen im Hause Weiler beginnen mit Ende des ersten Tonträgers und haben uns mit Unglauben und Fassungslosigkeit getroffen. Das kann doch nicht wahr sein! Nun begleiten wir das Wohl und Wehe dieser Familie schon über viele Jahre und nun so was! Mein Göttergatte hat dies noch immer nicht verwunden und diskutiert mit mir noch immer über die Bedeutung. Wahrscheinlich fürchtet er ähnliche Einschnitte und lacht sich auch immer noch über die Vorstellung kaputt, wie Jan Weiler sich verzweifelt am Bein seines Sohnes Nick festklammert! Das kann ich mir lebhaft vorstellen und da auch bei uns ähnliche Szenen drohen könnten, versprach unsere Jüngste einfach wohnen zu bleiben, um uns den Schmerz zu ersparen. Zu schade, dass wir es nicht aufgenommen haben. Wie immer erzählt Jan Weiler aus seiner Familienerinnerungsschatzkiste mit viel Humor und hohem Wiedererkennungseffekt. Daher haben wir mit ihm gelacht, aber gleichzeitig auch über uns selbst. Dennoch beschleicht uns die Wehmut, wenn wir an den Zerfall dieses von uns so geliebten Familienverbundes denken.
Am Ende werden als Zugabe noch im Buch nicht veröffentliche Lieblingssätze des Autors aus seiner langjährigen Kolumne „Mein Leben als Mensch“ präsentiert. Diese sind zwar witzig, in ihrer Aneinanderreihung verlieren sie leider ein wenig an Glanz.
Jan Weiler hat noch immer seine sympathisch-selbstironische Art und seine angenehme Stimme behalten. Er vermag es, seine Pointen perfekt zu setzen. In seinen Zwischenszenen und seinen Sprachproblemen als Rheinländer finden wir uns selbst wieder und können daher auch kein Problem hören ;) Wir finden: Er kann's einfach! Daher hören wir ihn immer wieder gerne, auch das gleiche Hörbuch nochmal.
Möge die Pandemie hoffentlich bald ihr Ende finden und Live-Mitschnitte wieder möglich werden.
Kann es das nun wirklich gewesen sein, mit den Anekdoten aus dem Leben der Weilers? Wir wären sehr traurig, fürchten es aber schon....